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Protest für Bibliotheken XIV: Schließung, Vereinsgründung, Stand der Dinge

Auch in den zurückliegenden Feiertagen/Ferien hat sich in Sachen der (einst) drei von der Schließung bedrohten Berliner Bibliotheken etwas getan.

Bibliothek im Eliashof
Die Bibliothek im Eliashof scheint trotz aller Proteste zum Ende des Jahres geschlossen worden und auch schon geleert worden zu sein. Zumindest berichtete das ein Artikel der Berliner Zeitung. Bislang hat sich die Initiative, die sich für diese Bibliothek einsetzte, nicht weiter hierzu geäußert. Auch die anderen Einrichtungen des Eliashofes, der zuvor einen Komplex aus verschiedenen Kinder- und Jugendeinrichtungen darstellte, sind hierzu bislang offiziell ruhig geblieben. Eventuell war es das also mit dieser Bibliothek.

Kurt-Tucholsky-Bibliothek
Auch die Kurt-Tucholsky-Bibliothek ist jetzt geschlossen, deren Medien und Infrastruktur sind allerdings bislang nicht angetastet worden und die Besetzung der Bibliothek besteht fort. Die dortige Initiative hat sich jetzt offiziell in Pro Kiez Bötzowviertel (in Gründung) umbenannt, wird sich als Verein konstituieren und strebt die Eintragung in Vereinsregister an. Ziel des Vereines soll es sein, die Bibliothek soweit es nötig sein wird, zu unterstützen. So etwas passiert selbstverständlich nicht, wenn nicht zumindest eine Hoffnung auf eine Lösung bestehen würde.

Jerusalem-Bibliothek
Die Initiative für den Erhalt der Jerusalem-Bibliothek fasst den Stand der Dinge wie folgt zusammen:

Auf der alles entscheidenden BVV [Bezirksverordnetenversammlung] am 20.12. [, bei der auch über die Jerusalem-Bibliothek entschieden werden sollte,] wurde der Haushalt beschlossen und abgesegnet.
Das Thema Jerusalem Bibliothek wurde allerdings VERTAGT ! Siehe Screenshot von der BVV Seite. Wir versuchen noch herauszufinden, was das nun bedeutet. Wie immer müssen wir den Informationen hinterher rennen. Ob das mit der Petition, den flammenden Reden auf der BVV für die Bibliothek, Weihnachten oder möglicherweise gar mit gesundem Menschenverstand zusammenhängt wird sich zeigen.

In diesem Fall wird es also weiter darum gehen, sich durch die Niederungen der Bezirkspolitik zu schlagen.

ver.di für Bibliotheksgesetz

Wie immer bei der Gewerkschaft etwas versteckt und eher per Zufall zu entdecken: in der aktuellen Ausgabe des Branchenblattes BiWiFo-Report [der Branche "Bildung, Wissenschaft und Forschung"] nehmen Helga Döring-Kles und Dorothea Steffen noch einmal die Rede des Bundespräsidenten zur Eröffnung der Anna-Amalia-Bibliothek vom Oktober zum Anlass, um die Forderung nach einem Bibliotheksgesetz zu erheben.

In vielen europäischen Ländern sichern Bibliotheksgesetze die Mindeststandards von Bibliotheken. Nur Deutschland tut sich seit Jahren schwer , solch ein Gesetz überhaupt in die Diskussion zu bringen. Erste Schritte zu diesem Ziel sind die Entwürfe für Bibliotheksgesetze in Thüringen und Rheinland-Pfalz und die Forderung nach einem Bibliotheksgesetz im Wahlprogramm der hessischen SPD. Unser Ziel als ver .di-AG ABD ist aber weiterhin ein Rahmengesetz auf Bundesebene. Unsere Bundestagsabgeordneten müssen dazu bewegt werden, ein Bibliotheksgesetz zu verabschieden.

BiWiFo-Report hier, Artikel auf Seite 8.

Protest für Bibliotheken XIII: Déjà-vu, soziale Verantwortung, Warum demonstrieren Menschen für eine Bibliothek, Teil V

Die Initiative zum Erhalt der Jerusalem-Bibliothek veröffentlichte aktuell ein Schreiben an den jetzigen Bürgermeister von Wedding Christian Hanke von seinem Vorgänger und Parteifreund Hans Nisblé. In diesem Schreiben spricht sich Nisblé sich nicht nur gegen eine Schließung der Bibliothek aus, sondern weißt seinen Nachfolger explizit darauf hin, dass die selben Forderungen nach einer Schließung schon einmal auf dem Tisch lagen.

Schon in meiner Zeit als Bezirksbürgermeister gab es im damaligen Bezirksamt ausgehend von der Abteilung Finanzen solche Überlegungen. Wir haben davon Abstand genommen, da die Mitarbeiter und Eltern uns überzeugend dargelegt haben, wie wichtig die Bücherei in sogenannten Brennpunkten ist.
Es ging schon damals nicht nur darum, dass die Kinder an diesem Ort Bücher lesen, sondern die Bibliothek war ein wichtiger Platz für die Freizeitgestaltung sogenannter Schlüsselkinder. Es muss das Ziel der politisch Verantwortlichen sein, die Kinder von der Straße fern zu halten und das sie ihre Freizeitgestaltung sicher planen können. Für die Kinder muss es auf jeden Fall ein Angebot geben.

In einem Schreiben der Elternvertreter der Kita Gottschedstraße betonen diese, dass die Zusammenarbeit zwischen Bibliothek und Kita – die oft eingefordert wird – bei der Jerusalem-Bibliothek schon funktionierte.

Wir waren sehr zufrieden mit der qualitativen Steigerung der Bibliothek, die sich innerhalb der letzten Jahre vollzogen hat. Sie ist eine Bereicherung für unseren Bezirk geworden. Die Bibliothek zu schließen würde diese Bemühungen um Jahre zurückwerfen und für einige Familien im Bezirk einen weiteren Grund zur Abwanderung aus dem Wedding geben. Das wären gerade die bildungsnahen Familien, die im Bezirk schon jetzt fehlen.
Die Schließung der Jerusalembibliothek würde eine weitere Einbuße in der Bildungsqualität unseres Bezirkes darstellen und unwiederbringlichen Schaden für viele Familien mit Kindem und für die Kitas (insbesondere auch für unsere Kindertagesstätte, die besonders erfolgreich mit der Bibliothek kooperiert) bedeuten.

Protest für Bibliotheken XII: Kinderprogramm, Arbeit im Hintergrund

Die Initiativen zum Erhalt der drei bedrohten Bibliotheken in Berlin arbeiten, wenn auch weniger öffentlichkeitswirksam, intensiv weiter.

Explizit für Kinder wird am 22.12. in der besetzten Kurt-Tucholsky-Bibliothek der Weihnachtsfilm “Die Weihnachtsgans Auguste” gezeigt. Aber Kinder sind ja eh immer wieder vorne mit dabei, wenn es Protest für den Erhalt von Bibliotheken gibt.

Während das Bezirksamt Pankow jetzt auch offiziell per Aushängen (neben den Protestplakaten der Initiative ProKiez) und auf den offiziellen Homepages die Schließung der Kurt-Tucholsky-Bibliothek und der Bibliothek im Eliashof verkündet, ist dort auch schon ein Erfolg der Hintergrundarbeit der Initiative sehen. Offiziell bemerkt dort das Bezirksamt:

Die Bürgerinitiative Pro Kiez(Externer Link) arbeitet an einer Nachnutzungskonzeption.

Damit akzeptiert sie offenbar, dass eine solche Lösung zum Erhalt der Bibliothek beitragen könnte.

Wobei alle Initiativen immer wieder betonen, dass der Unterhalt der Bibliotheken eine Aufgabe der öffentlichen Hand sei und alles andere nur eine Übergangslösung darstellen könne. Die Initiativen für die beiden Bibliotheken im Prenzlauer Berg planen über den angekündigten Schließungstermin, den 31.12., hinaus ihre Arbeit.
Die Initiative für die Jerusalem-Bibliothek bereitet sich auf die Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Berlin-Mitte am 20.12. vor, auf der unter Tagesordnungspunkt Ö13.1 der Antrag “Keine Schließung der Jerusalem-Bibliothek” verhandelt wird. Die Sitzung ist übrigens öffentlich.

Protest für Bibliotheken XI: Hauptausschusssitzung Berlin-Mitte, Bundespräsident, netbib

In Berlin-Mitte fand gestern (12.12.) die Hauptausschusssitzung der Bezirksverordnetenversammlung statt. Diese Sitzung war – so die Einschätzung der Initiative gegen die Schließung der Jerusalem-Bibliothek – der letzte wichtige politische Termin vor der Haushaltssitzung am 20.12.
Für die Initiative wurde drei Mal gesprochen. Dies war möglich, da von der FDP-Fraktion ein Antrag gegen die Schließung der Politik vorlag. In ihrem Bericht stellt die Initiative das Abstimmungsverhalten der einzelnen Fraktionen noch einmal detaillierter dar.

Carsten Schulz
vom Quartiersmanagement Pankstraße stellte dar, dass seiner Meinung nach die Schließung der Bibliothek Folgekosten nach sich ziehen würde, zu deren Behebung mehr Geld für sein Quartiersmanagement ausgegeben werden müsste. Dies fand er nicht nur widersinnig, sondern auch kontraproduktiv.

Marc Fahrenkrog stellte in seiner Wortmeldung den Zusammenhang von Bildungsungleichheit und sozialer Ungleichheit her. Er zitierte die in bibliothekarischen Kreisen intensiv rezipierte Rede des Bundespräsidenten vom Oktober 2007 und die Ergebnisse der PISA-Studien, wobei er bei der PISA-Studien hauptsächlich auf die von diesen nachgewiesene Bildungsungerechtigkeit einging. Zudem stellte er die Funktion der Bibliothek als Rückzugsraum heraus:

Zunächst möchte ich den Bundespräsidenten aus seiner Rede zur Wiedereröffnung der Anna-Amalia-Bibliothek am 24.10.2007 zitieren:
‘Trotz des wichtigen Beitrags der Bibliotheken für die Bildung und das selbstständige Lernen, fehlt in Deutschland – im Gegensatz zu den erfolgreichen PISA-Ländern – die strategische Verankerung der Bibliotheken als Teil unserer Bildungsinfrastruktur.’
Diese geforderte Vernetzung leistet die Jerusalem – Bibliothek seit Jahren. Sie ist fest in die Bildungsinfrastruktur des Bezirkes verankert. Sie ist nicht nur Ausleihanstalt, sondern Bildungsort der Kinder und Jugendlichen des Kiezes.
[...]
Die Bücherei verfügt über großzügige Räume mit Rückzugsmöglichkeiten, kinderfreundlichen Möbeln sowie geschultes Personal. Die umfangreichen und insbesondere speziell auf die Kinder zugeschnittenen Angebote können in dieser Form in der Luisenbadbücherei [in welche Angebote der Jerusalem-Bibliothek integriert werden sollen] nicht aufrechterhalten werden.
Der Kiez um die Jerusalem – Bücherei hat in besonderer Weise mit einer sozial schwierigen Situation zu kämpfen. Die Kinder in unserem Bezirk stammen zu großen Teilen aus sog. bildungsfernen Schichten. Rund zwei Drittel der Weddinger Kinder und Jugendlichen unter 15 Jahren lebt von staatlichen Transfereinkommen.–>Tendenz steigend (Monitoring Soziale Stadtentwicklung 2007).
Ihre Startbedingungen sind also sehr viel schlechter als die von Kindern, deren Eltern sie intensiv fördern und unterstützen können. Viele Kinder aus dem Kiez besuchen die Bücherei ohne ihre Eltern. Diese Kinder würden den weiteren Weg (1000m, d.h. ca. 20 min. Fußweg, große Kreuzung, sehr dunkle Zugangssituation) in die Luise nicht auf sich nehmen.
Diese auch in der aktuellen PISA-Studie angesprochene Bildungsungerechtigkeit auszugleichen muss das Ziel der Politik sein. Es geht um die Verbesserung der Lebens- und Bildungschancen von Kindern.
Viele Lehrerinnen und Lehrer aus dem Bezirk haben uns Protestbriefe geschrieben. Eine Schließung der Kinder- und Jugendbücherei wäre nicht zuletzt für viele motivierte LehrerInnen und ErzieherInnen das falsche Signal.
Die Jerusalem-Bücherei ist über die Bezirksgrenzen hinaus eine anerkannte und geschätzte Institution der Berliner Bildungslandschaft mit einem speziellem Konzept für Kinder und Jugendliche und gehört zu den wenigen Pluspunkten des Stadtteils.
Um es mit den Worten des Bundespräsidenten zu sagen:
‘Die öffentlichen Bibliotheken sind weder ein Luxus, auf den wir verzichten könnten, noch eine Last, die wir aus der Vergangenheit mitschleppen: sie sind ein Pfund, mit dem wir wuchern müssen.’

Tom Schweers, einer der Hauptinitiatoren der Initiative, fasste in seinem Beitrag Wissenschaft und Politik zusammen. Dabei bezog er sich hauptsächlich auf den Beitrag von Axel Schaper bei netbib, welcher am gleichen Tag erschienen war. In diesem hatte Schaper das Konzept der Bücherhalle Dehnhaide dargestellt, dass mit Stadtteilbibliotheken gerade die soziale und kommunikative Komponente von Bibliotheksarbeit zum Konzept erhoben hat.

Bibliotheken, die wie die Jerusalem in sozial schwierigen Gebieten liegen, werden in wissenschaftlichen Untersuchungen sozial integrative Funktionen nachgesagt. Hier ist es möglich, Selbstbewusstsein zu entwickeln und Toleranz zu üben.
Eine Schließung hätte zur Folge, Menschen aus diesem problematischen Kiez von diesen sozialen Notwendigkeiten abzukoppeln. Die viel zitierten bildungsfernen Schichten brauchen ein Angebot in greifbarer Nähe. Denn eine Bibliothek wird umso seltener genutzt wird, je weiter sie entfernt ist.
Und die Luise ist nicht, wie vom Amtsleiter Bibliotheken Herrn Arndt, fälschlicherweise behauptet 500 m weiter weg, sondern fußläufig 1000 m. Studien belegen, dass es für Menschen mit geringen Bildungshintergrund und sozialem Status, die kaum aus ihrem Kiez herauskommen, schwierig ist, neue Kieze und deren Angebote zu nutzen. Die Realität sähe z.B. so aus: Ein Kind aus der Malplaquetstraße erreicht die Luise erst in 30 Minuten.
Heute ist ein interessanter Artikel im bekanntesten, bibliothekarischen Weblog „netbib.de“ erschienen, der feststellt, das viele im Bestand gefährdeten Bibliotheken gemein haben, dass sie in Gebieten der sozialen Stadtteilentwicklung liegen. Hier wird explizit die Jerusalem Bibliothek
genannt.
Der Autor heißt Axel Schaper und war Leiter der “Landesfachstelle für Archive und öffentliche Bibliotheken” des Landes Brandenburg. Er kommt zu folgendem Schluss:
Insoweit eine Bibliothek nicht völlig abgewirtschaftet ist, sollte eigentlich ein striktes Gebot der Erhaltung in diesen Gebieten gelten, können diese doch gerade hier ihre kommunikativen und sozialen Funktionen entfalten.
Ich will hier nicht die wissenschaftliche Keule schwingen, aber man kann diese Dinge nicht aus der Welt diskutieren, nur weil der Spardruck so groß ist.
Wer hier versucht zu sparen, wird in nicht allzu ferner Zeit draufzahlen.
Knapp 3000 Unterschriften konnten schon gegen die Schließung gesammelt werden.
Warum finden wir so große Unterstützung unter den Weddingern? Weil jeder weiß, was eine Schließung für diesen Kiez bedeutet, für den Kriminalität, Sucht und Verwahrlosung nicht zum abendlichen TV-Programm, sondern zum Straßenbild gehört.
Zeigen sie dem verantwortungslosen Sparwahn des Senats die rote Karte und stellen sie sich vor die Bürger, den hier geht es an die Substanz Ihres Bezirks. Erhalten Sie eben diese Bücherei, wie der Wedding sie genau an diesem Ort zu dieser Zeit für diese Kinder braucht.

PS.: Gerade die Einbindung des gerade bei log.netbib erschienen Beitrags (auch wenn die Initiative ihn nicht selber “gefunden” hat, sondern darauf hingewiesen wurde) zeigt, dass das Web2.0 nicht einfach eine technische Neuerung darstellt, sondern ebenso für ein gesellschaftliches Engagement neue Möglichkeiten eröffnet. Ebenso wenig scheint es Zufall zu sein, dass die beiden in Berlin gerade für Bibliotheken aktiven Initiativen für ihre Kommunikation auf Weblogs setzen.

Protest für Bibliotheken X: Warum demonstrieren Menschen für eine Bibliothek, Teil IV / Kulturbesetzung

Die Unterstützerinnen und Unterstützer der Jerusalem-Bibliothek haben gestern, am 11.12.2007, die bislang bei Ihnen eingegangenen Unterschriften zum Erhalt “ihrer” Bibliothek der zuständigen Bezirksstadträtin für Bildung und Kultur, Dagmar Hänisch, übergeben. (Insgesamt 2875). In der zu diesem Anlass gehaltenen kurzen Rede finden sich erneut Hinweise darauf, warum sich Menschen für eine Bibliothek engagieren.

Könnten wir überall Listen verteilen, die Zahl wäre sicher doppelt so hoch. Denn Sie werden kaum jemanden finden, der nicht unterschreibt.
Weil jeder weiß, was eine Schließung für diesen Kiez bedeutet, für den Kriminalität, Sucht und Verwahrlosung nicht zum abendlichen TV-Programm, sondern zum Straßenbild gehört.
Diese Bibliothek kümmert sich um alle Kinder des Kiezes, egal ob bildungsnah oder bildungsfern.
Egal welche Sprache sie sprechen.
Sie ist ein Platz für Hausaufgaben, Integration, Leselust, Miteinander von Alt und Jung, Deutscher und Nichtdeutscher Kinder.
Nehmen Sie diesem Kiez eine so wichtige Einrichtung nicht weg.
Halten Sie zu Ihren Bürgern und erhalten Sie eben diese Bücherei, wie der Wedding sie genau an diesem Ort zu dieser Zeit für diese Kinder braucht.
Denn wer hier spart, zahlt morgen drauf!

Die für die beiden in Berlin-Mitte bedrohten Bibliotheken Engagierten, haben ihre Aktionsform umbenannt. Sie lautet jetzt Kulturbesetzung. Ziel ist es offenbar, mit möglichst verschiedenen und vielen Kulturveranstaltungen nicht nur Öffentlichkeit zu erzeugen, sondern auch darauf hinzuweisen, wie breit die Unterstützung für die Bibliothek ist und wie unterschiedlich deren Publikum.
Weiterhin sind die Engagierten regelmäßig in ihrem Besetzerbüro in der Kurt-Tucholsky-Bibliothek zu erreichen. Zudem – wie schon gepostet – treffen sich die für die Bibliothek im Eliashof Engagierten heute, 19.30 Uhr, dort.

Proteste für Bibliotheken IX: Treffen, Photos, zwei Filme

Die Initiativen zum Erhalt der drei bedrohten Bibliotheken in Berlin machen immer weiter.

Bibliothek im Elias-Hof
Für diese Bibliothek wird aktuell zu einem Treffen aller Menschen, die an deren Erhalt mitarbeiten wollen, aufgerufen. Termin ist dieser Mittwoch, 19.30 Uhr, im Eliashof (Senefelderstraße 6).

Jeruslam-Bibliothek
Von der Demonstration für die Jerusalem-Bibliothek, welche am 30.11. stattfand, sind jetzt einige Photos zu sehen: hier.

Kurt-Tucholsky-Bibliothek
Der Kulturtermin für den nächsten Freitag, den 14.12., 19.00 Uhr, wurde inhaltlich erweitert. Nicht nur wird Matthias Aberle den von ihm aus dem Nachlass des ehemaligen Feeling B-Sänger Aljoscha Rompe geschnittenen Film “Was sieht ein Chamäleon, wenn es in den Spiegel sieht”, vorstellen (übrigens ein quasi-Premiere, nachdem es bei der ersten Vorführung technische Probleme gab und die zweite Vorführung nirgends angekündigt wurde).
Außerdem wird, in Anwesenheit des Drehbuchautors Jochen Wisotzki, ein Zusammenschnitt des schon klassischen Dokumentarfilm “Flüstern & SCHREIEN” über die Punk-Szene in der später DDR gezeigt. Protagonisten in diesem Zusammenschnitt sind – und das ist die Verbindung – unter anderem Feeling B.

Proteste für Bibliotheken VIII: Filmvorführung und Warum demonstrieren Menschen für einen Bibliothek, Teil III

Die Initiativen zum Erhalt der aktuell drei von der Schließung bedrohten Berliner Bibliotheken, arbeiten auch diese Woche weiter, unter anderem mit einer weiteren Kulturveranstaltung:
Am kommenden Freitag, den 14.12., findet im Besetzerbüro in der Tucholsky-Bibliothek die Vorführung des Filmes “Was sieht ein Chamäleon, wenn es in den Spiegel sieht” durch den Regisseur und Autor des Filmes statt.

Da in diesem Weblog das Hochladen und Einbinden von Bildern nicht richtig zu funktionieren scheint, möchte ich den öffentlichen Aushang an der Tucholsky-Bibliothek direkt zitieren, welcher dort von der Initiative ProKiez angebracht wurde. Dieser ist ein weiteres Beispiel für die – außerhalb von bibliothekarische Debatten entwickelte – Argumentation von direkt Betroffenen für ihre Bibliothek.

Kultur gehört vor allem dort hin, wo die Menschen leben, in den Kiez, in die Bezirke!

Da es keinen gesetzlichen Anspruch des Bürgers auf Kultur gibt, sind Ausgaben für Kultur, also u.a. Ausgaben für Veranstaltungen, Galerien, Museen, Bibliotheken, Volkshochschulen oder Musikschulen, keine so genannten Pflichtaufgaben der Bezirke.
Dies hat zur Folge, dass bei fehlenden Finanzen hier zuerst gestrichen wird und auch werden muss.
So sind die Kulturausgaben in den Bezirken von 2003 auf 2005 von 27 Mio € auf 18 Mio € gesunken.
26,3% der Personalstellen wurden gestrichen.
Mit 1,38 Medieneinheiten pro Einwohner liegt der Versorgungsgrad der Bibliotheken 31% unter dem Richtwert.

Protest für Bibliotheken VII: Warum demonstrieren Menschen für eine Bibliothek? Teil II

Die Initiative zum Erhalt der beiden von der Schließung bedrohten Bibliotheken in Berlin-Pankow hat gestern, zusammen mit den bisher gesammelten Unterschriften, allen Fraktionen des Berliner Abgeordnetenhauses einen Brief zukommen lassen. Dieser lässt sich hier im Weblog der Initiative einsehen.

Der Brief ist ein weiterer Hinweis darauf, was Menschen an Bibliotheken eigentlich wichtig ist. Interessant erscheint, dass die Schließung der Bibliotheken nicht als Einzelfall betrachtet, sondern in den Zusammenhang mit dem Abbau weiterer Kultur- und Bildungseinrichtungen gestellt wird. Bibliotheken gelten den Engagierten als Teil eines größeren Netzwerkes, welches zusammengenommen die Lebensqualität eines Kiezes und Bezirks mitbestimmen.

Diese kulturellen Einrichtungen [die beiden Bibliotheken] werden von vielen Anwohnern aus der Umgebung genutzt. Sie ermöglichen allen Menschen und vor allem den Kindern einen unkomplizierten Zugang zu Literatur, Wissenschaft, Kunst und Musik sowie den Filmmedien. Sie bewähren sich seit vielen Jahren und begleiteten schon ganze Generationen. Wir, die Bürger Pankows [1], wollen diese Einrichtungen auch zukünftig nutzen können. Deshalb wollen wir diese, wie übrigens jede der anderen öffentlichen Einrichtungen, erhalten, egal, ob es sich um die Bibliotheken, die Musikschule, Galerien oder die Jugend – bzw. Seniorenfreizeitstätten handelt. Denn alles wird gebraucht!
[...]
Kultur gehört aber vor allem dort hin, wo die Menschen leben, in den Kiez, in die Bezirke.

Protest für Bibliotheken VI: Neues Weblog, Abstimmung, Unterschriftenübergabe

[Da es sich zu einer kleinen Serie entwickelt hat, nummeriere ich die Beiträge zu den aktuellen Proteste für Bibliotheken in Berlin ab jetzt. Da passiert bestimmt noch einiges.]

Berlin-Pankow
Die Initiative für die Bibliothek im Eliashof und die Kurt-Tucholsky-Bibliothek hat jetzt auch ein eigenes Weblog: prokiez.wordpress.com.
Der nächste größere Termin, zu dem eingeladen wird, ist immer noch an diesem Freitag, 07.12.2007, 19.00, ein Kulturabend in der Bibliothek im Eliashof.

Berlin-Mitte
Die Initiative zum Erhalt der Jerusalem-Bibliothek berichtet über die Abstimmung im Bildungs- und Kulturausschuss und die Niederungen der Berliner Bezirkspolitik: hier.
Außerdem kündigt sie in einer Pressemitteilung an, in der nächsten Woche die bis dahin gesammelten Unterschriften der zuständigen Bezirksstadträtin zu übergeben.

Protest: Kultur in Bibliotheken

In den Berliner Bibliotheken, denen die Schließung/Verlegung bevorsteht, wird weiterhin von Initiativen Protest dagegen organisiert. Während in der besetzten Kurt-Tucholsky-Bibliothek am letzten Samstag eine Lesung namhafter Autorinnen und Autoren stattfand und am Dienstag ein Kurt-Tucholsky-Abend des Zimmertheaters Karlshorst – mit reichlich Häme über sozialdemokratische Politik, die sich in den Texten Tucholskys bekanntlich leicht finden lässt – , findet nun die nächste Veranstaltung in der zweiten Bibliothek im Prenzlauer Berg, welche in ihrer Existenz bedroht ist, statt.
Am Freitag, den 07.12, ab 19.00 Uhr werden Künstlerinnen und Künstler aus der Umgebung der Helmholtzplatzes in und für die Bibliothek im Eliashof lesen und Musik machen. Organisiert wird diese Veranstaltung von Förderverein der Bibliothek, JederZeit Musik e.V.

Unterdessen bereitet die Initiative Pro Kiez, welche sich für die Tucholsky-Bibliothek und die im Bibliothek im Eliashof engagiert, sich auf die Haushaltssitzung des Abgeordnetenhauses von Berlin am Donnerstag, den 06.12 und Freitag, den 07.12 vor. In dieser Sitzung wird die Verteilung des Geldes an die Berliner Bezirke im nächsten Haushaltsjahr beschlossen. Pro Kiez möchte vor dieser Sitzung gegen die Schließung der beiden Bibliotheken – welche hauptsächlich durch die Finanzkrise des Bezirks bedingt zu sein scheint – protestieren.
Die Initiative zur Rettung der Jerusalem-Bibliothek will am 11.12. die von ihr gesammelten Unterschriften der zuständigen Bezirksstadträtin für Bildung und Kultur in Berlin-Mitte übergeben und außerdem bis zur Bezirksverordnetenversammlung am 20.12., auf welcher der Etat des Bezirks beschlossen werden soll, den politischen und öffentlichen Druck auf die Verantwortlichen im Bezirk erhöhen.

Zu erreichen ist die Initiative Pro-Kiez und auch der Förderverein der Bibliothek im Eliashof, JederZeit Musik e.V., übrigens beständig im Besetzer-Büro in der Kurt-Tucholsky-Bibliothek (Esmarchstraße 18), die Initiative für die Jerusalem-Bibliothek immer noch über ihr Weblog bibliothek.blogsport.de

Warum demonstrieren Menschen für eine Bibliothek?

Heute nachmittag fand die in diesem Weblog schon erwähnte Demonstration für den Erhalt einer Berliner Kinder- und Jugendbibliothek statt. Anwesend waren vielleicht 300 Menschen, der Großteil Kinder und deren Eltern.
Interessant ist die Rede, welche von einem der Organisatoren gehalten wurde. In dieser stellt einmal eine Initiative für Bibliotheken ihre Sicht auf eine Öffentliche Bibliothek dar, ohne dass man sie mit (thesengestützen) Interviews dazu bringen müsste. Obwohl diese Rede selbstverständlich ein politisch Ziel hat, ist es doch interessant zu lesen, dass sich die Initiative beispielsweise wenig um den konkreten Bestand Gedanken macht oder um die Angebote von AV-Medien, sondern hauptsächlich auf die Bedeutung der Bibliothek als sozial wirksamer Ort und Raum für Kinder ein geht.

Die Jerusalem-Jugendbibliothek ist nicht nur eine einfache Ausleihe. Es gibt über Monate hinaus ausgebuchte Veranstaltungen für Kindergärten und Schulen. Hier werden von pädagogisch versiertem Personal Bücherkisten für Schulklassen gepackt. Der Bücherbus ist hier beheimatet.
Die Jerusalem-Jugendbibliothek ist ein Zentrum des Ehrenamtes, Bürger aus dem Kiez halten Vorlesestunden ab, helfen Kindern, die zuhause keine Unterstützung erfahren, bei den Hausaufgaben. Jugendliche surfen hier unter Aufsicht im Internet.
Die Jerusalem-Jugendbibliothek ist ein gewachsener Ort, der eine sozial stabilisierende Funktion erfüllt, für die man Jahre braucht, um sie wieder aufzubauen.
Die Lehrerin einer Oberschule schreibt: Viele unserer Schüler nutzen die Bücherei, um Ihre Hausaufgaben zu machen, da sie sich im häuslichen Bereich nicht treffen dürfen.

Dies könnte – über den konkreten Anlass hinaus – einen wertvollen Hinweis für die Öffentlichkeitsarbeit von Bibliotheken darstellen.
Links: Die Rede als PDF, das Weblog der Initiative, auf dem diese ihre bisherige und zukünftige Arbeit darstellt.

Die nächste Nationalbibliothek (Israel)

Eine erstaunliche Parallele zwischen Deutschland und Israel. Wie in Deutschland existierte lange Zeit keine offizielle Nationalbibliothek, sondern eine, die quasi diese Aufgabe einnahm. Diese wurde per Gesetz jetzt zur Nationalbibliothek (Jewish National and University Library) erklärt und dabei deren Aufgabenspektrum erweitert. So, wie das in Deutschland ja auch passierte.
Artikel: National Library to be established in Jerusalem [The Jerusalem Post] [via LISNews]

Demonstration für Bibliothek

Früher, so Anfang der 1990er Jahre, gab es so was ja öfter, wie ein Blick in die damaligen Ausgaben bibliothekarischer Zeitschriften zeigt: Eine Demonstration für den Erhalt einer (Öffentlichen) Berliner Bibliothek. Aber hat sowas in diesem Jahrtausend schon einmal stattgefunden?
Nun ja, die in diesem Blog schon erwähnte Initiative für den Erhalt der Jerusalem-Bibliothek in Mitte (bibliothek.blogsport.de) ruft zumindest für den Freitag, 30.11.2007, ab 16.00 Uhr zu einer solchen auf. Siehe Aufruf.

Für den Erhalt der Jerusalem-Jugendbibliothek

Aber hallo. Als ich vor einem Jahr nach Neukölln zog, wurde der hiesige Bücherbus stillgelegt und außer einigen Schülerinnen und Schüler, die sich bei einer Veranstaltung berechtigt aufregten, einem Kulturstadtrat, der alle Verantwortung auf sich nahm und gleichzeitig erzählte, dass er selber früher Stunden mit dem Fahrrad zur nächsten Bibliothek fuhr und einem Artikel in einer der örtlichen Umsonstzeitungen – passierte nichts. Die Bibliothek plante nichts, als ich nachfragte. Eine “Freunde und Freundinnen der Bibliothek”-Initiative, wie anderswo, gibt es ebenso nicht. Und da hängt sich auch niemand in der Bibliothek hinter. Nun ja.

Die Jerusalem-Bibliothek hingegen liegt in Mitte, in einem anderen Berliner Stadtbezirk und damit fast schon wieder in einer gänzlich anderen Bibliothekswelt. Sie könnte demnächst geschlossen werden. Die entsprechende Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung findet am 20. Dezember statt. Nachlesen kann man die gesamte Geschichte auf dem Weblog “Für den Erhalt der Jerusalem-Jugendbibliothek“, Unterschriften für den Erhalt sind gerne gesehen, ebenso andere Aktionsvorschläge oder das man einfach mal in der Bibliothek vorbeigeht und mit dem Personal über die jetzige Situation redet.
Ob das was bringt, kann man erst im Nachhinein sagen. Aber der Unterschied ist doch immens. Die Bibliothek als separate Einrichtung (Neukölln) oder die Bibliothek als öffentlicher Ort (Mitte).

Die Bibliothekare sind die Urahnen der 99 Superhelden

Ich bin kein Freund irgendeiner Religion, auch nicht in Comicform. Aber dass das islamische Erfolgscomic “99″ darauf beruht, dass nicht irgendwer, sondern Bibliothekare die 99 “Edelsteine des Lichts” vor den Mongolen aus Baghdad schmuggeln, möchte ich dann doch mal hervorheben.

Im Januar 1258 erobern die Mongolen Bagdad, der letzte abbasidische Kalif al-Mutasim und mindestens 800.000 Einwohner der Stadt werden grausam ermordet, unschätzbare Reichtümer verbrennen oder werden in den Tigris geworfen, darunter auch der gesamte Inhalt der damals weltweit größte Bücherei mit über einer Million katalogisierter Werke. Inmitten der Wirren gelingt es einer kleinen Gruppe Bibliothekare die 99 “Edelsteine des Lichts” aus der Stadt zu schmuggeln, in welche durch alchemistische Prozesse die Essenz des generationenlang gesammelten Wissens eingebracht werden sollte. Als die Truppen der Angreifer die Bücher und Schriftrollen in den Fluß werfen, löst sich die Tinte und schwärzt das Wasser – und die Retter bekommen doch noch eine Chance, die Texte in den Lichtsteinen zu speichern.
[Allahs 99 Superhelden, von Achmed A. W. Khammas, Telepolis, 29.10.2007]

Öffentlich finanzierte Datenbanken

Hans Rosling erklärt in einem Vortrag erst einige Mythen über die “erste” und die “dritte Welt” für falsch, zeigt dabei, wie hübsche Statistiken aussehen können und präsentiert am Ende eine Vision, wie er – bzw. die Initiative gapminder – öffentlich finanzierte Datenbanken in öffentlich genutzte Daten umwandeln möchte. Open Access!

[via education & media]

Der digitale Süden

“Frisch” bei E-LIS hochgeladen ist The Copy/South Dossier von einer Autor/innengruppe:

This dossier is addressed to readers who want to learn more about the global role of copyright and, in particular, its largely negative role in the global South.

Zur Auffrischung und internationalen Verankerung bestimmter Debatten zu empfehlen.

Bilder und Zeichen, läuft schon

Folgende Ausstellung zur Bild- und Schriftgeschichte läuft um die Ecke vom Institut im Pergamonmuseum schon seit dem 27.06. Aber noch ist bis zum 9.9. Zeit, mal vorbei zu gehen:

„Das abc der Bilder“ ist der Ausstellungsbeitrag der Staatlichen Museen zu Berlin zum Jahr der Geisteswissenschaften, das unter dem Motto „Das ABC der Menschheit“ steht. Thema der Ausstellung ist die Magie von Sprache und Schriftzeichen in der Bildenden Kunst von den frühen Hochkulturen bis in das 21. Jahrhundert.

Mehr hier, hier und hier.

School Library Websites (USA)

In einigen anderen Staaten sind einige (nicht alle) Websites von School Libraries als integraler Teil der jeweiligen Bibliotheksarbeit angelegt. Diese Websites vermitteln nicht einfach nur die Öffnungszeiten und Nutzungsbedinigungen, sondern sollen einen Einstieg ins Internet bieten. Die Schülerinnen und Schüler sollen also über diese Homepages Informationskompetenz erlernen. Ob das funktioniert … ist eine andere Frage.
Joyce Valenza, Doktorantin an der University of North Texas – deren Weblog für alle, die sich mit Schulbibliotheken beschäftigen eh ein must-read darstellt – arbeitet aktuell an einer kleinen Studie zu solchen Websites und hat einige Ergebnisse online gestellt: School Library Websites–Characteristics und How are school library sites changing?.
Keine wirklich Ermutigenden, aber wichtige Ergebnisse.

De:bug: Titel blöd, Angebot gut

Die De:bug, “Magazin für elektronische Lebensaspekte”, stellt in ihrem Blog das Angebot der Stadtbibliotheken Köln und München vor, E-Books, Hörbücher und andere Dateien online zu leihen. Das Angebot an sich selber findet die Redaktion gut und erklärt die Problematiken des Ganzen der werten Leser/innenschaft.
Aber über den Titel des Angebots (Onleihe) regt sie sich auf, nicht ganz unberechtigt. Es klingt halt so ein wenig wie der Versuche eines Sozialarbeiters, einen zielgruppenspezifischen Begriff für ein Angebot zu finden. Aber es gibt im Bibliotheksbereich wahrlich schlimmere Wortspiele.

PS.: Ein ähnliches Angebot findet sich seit einigen Monaten übrigens bei der NYC-Public Libary (eNYPL)

Informationsethik am WZB

Wo ich gerade beim Wissenschaftszentrum war:
am 11.04., 17.00 (Anmeldung bis zum 04.04.) findet die Veranstaltung “Science, Technology and Education – Blessing and Curse” mitHaim Harari statt:

Four of the six billion inhabitants of the planet are not participating in the technology revolution. More and more economic power is concentrated in the hands of fewer and fewer people, both on a global scale and on the scale of individual countries, raising severe doubts about the future of democracy. Various aspects of this dilemma are discussed by a leading science and education policy maker.

Klingt nach Informationsethik.

WZB Artikel

In der gerade erschienen 115. Ausgabe der WZB-Mitteilungen des Wissenschafzentrum Berlin finden sich zwei Artikel zu Themen, die am IBI verhandelt werden:
Wem gehört das Wissen? : Digitalisierung stellt Urheberrecht vor neue Herausforderungen von Jeanette Hofmann und
Zugang für alle : Open Access: Publizieren im Netz hat Vorteile für Forscher und Leser von Sonja Grimm und Christoph Haug

Gewerkschaftliches Themenheft zu Bibliotheken

Die aktuelle Ausgabe biwifo-Reports des Branchenverbandes für Bildung, Wissenschaft und Forschung in ver.di beschäftigt sich im Titelthema ausschließlich mit Bibliotheken (Bibliotheken: Vom Austrocknen bedrohte Wissensspeicher)
Und wem das zu bekannt ist oder wem Gewerkschaften politisch nicht passen, kann auf der letzten Seite ein Beispiel bibliothekarischer Propaganda der brachialen Art bestaunen.

Bücher spenden

Ähm, ich zitiere einfach mal vollständig, weil ich bisher keinen Link finde:

Nach mehr als zehnjähriger politischer Isolation und kriegsbedingten Zerstörungen herrscht an den irakischen Universitäten ein gravierender Mangel an modernen Lehrmaterialien. Vor diesem Hintergrund ruft der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) der Freien Universität (FU) Berlin gemeinsam mit der Freien Universität Berlin, der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di und der Hans-Böckler-Stiftung bis zum ’15. März 2007′ zu einer internationalen Bücherspende auf. Insgesamt sollen mindestens 5.000 ‘englischsprachige Bücher’ in Deutschland, England und den USA gesammelt und in den Irak gebracht werden. Am dringendsten werden Fachbücher für den naturwissenschaftlichen Bereich (v.a. Medizin, Physik, Mathe) und für die Geisteswissenschaften (insbes. Philosophie, Soziologie und Politik) benötigt.

Bücherspenden bitte an folgende Adresse:
Veysi Dag (AusländerInnenreferat AStA), Otto-von-Simson-Str. 23, 14195 Berlin-Dahlem

[aus dem aktuellen Newsletter AG Studierende, ver.di Berlin/Brandenburg]