Dasselbe, nur älter. Wie man vor fünf Jahren um Open Access stritt.

Wer die aktuelle Diskussion zum Thema Open Access, Verlage, Urheberrecht etwas gründlicher angehen und nachvollziehen möchte, bekommt nur zwei, drei Klicks entfernt eine Ahnung von der Trägheit der Debatte. In einer Diskussion in der inetbib aus dem Januar 2004 findet man z.B. eine Stellungnahme des damaligen Justiziars des Börsenvereins, die sich haargenau in der deutschen Presselandschaft des Jahres 2009 einstellen ließe, ohne das jemand den Unterschied bemerkte:

Zu Ihren open-access-Ideen: Bislang übernehmen Verlage für die Wissenschaft die Aufgaben der Informationsselektion, -aufbereitung und -navigation. Das Vorhalten des dafür erforderlichen Knowhows und Kapitals kostet Geld, das sie mittels Markterfolges verdienen müssen. Auch in der schönen neuen open-access-Welt werden diese Kosten entstehen, wenn die Qualität und Aufbereitung der Informationen gleich gut bleiben soll. Sie scheinen davon auszugehen, dass es für die Gesellschaft billiger und besser wird, wenn sich anstelle privater Unternehmer die öffentliche Hand dieser Aufgabe annimmt. Ob dies wirklich so ist, muss allerdings aufgrund der Erfahrungen der Vergangenheit bezweifelt werden.

Die ebenfalls heute noch gültige Entgegnung kann man hier nachlesen. Spannend ist es ja, aber auch erschreckend, wie wenig neue Argumente in die Diskussion in den letzten fünf Jahren gedrungen sind. Der zentrale Unterschied liegt immerhin darin, dass die Debatte 2004 in einem Fachforum ablief und sich heute in den Seiten der großen Tages- und Wochenzeitungen vollzieht.

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