IBI-Weblog » Web 2.0 http://weblog.ib.hu-berlin.de Weblog am Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin Wed, 28 Jun 2017 08:24:09 +0000 en hourly 1 http://wordpress.org/?v=3.0.4 Volunteers für re:publica 13 gesucht! http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=9692/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=9692/index.html#comments Thu, 28 Mar 2013 11:07:21 +0000 Elena http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=9692 Mit dem Motto IN/SIDE/OUT wird am 6-8 Mai 2013 in Station Berlin die diesjährige re:publica stattfinden. Unter den Speakers sind diesmal auch Aktivisten aus der akademischen Welt dabei, mit den Themen wie Digitaldarwinismus (Wieso simulieren E-Books das Blättern von Papier?), Gute MOOCs – böse MOOCs? (Openness als Killerkriterium!) und natürlich eine Menge Data (Open Data [...]]]>

Mit dem Motto IN/SIDE/OUT wird am 6-8 Mai 2013 in Station Berlin die diesjährige re:publica stattfinden. Unter den Speakers sind diesmal auch Aktivisten aus der akademischen Welt dabei, mit den Themen wie Digitaldarwinismus (Wieso simulieren E-Books das Blättern von Papier?), Gute MOOCs – böse MOOCs? (Openness als Killerkriterium!) und natürlich eine Menge Data (Open Data – und was hat das mit mir zu tun?, Data in Concert: A sonification party you can dance to, Faszination Grundlagenforschung – Das Higgs, Big Data und die Teilchenphysik).
Für all dies werden noch Helfer gesucht:

In diesem Jahr gilt folgender Deal: du übernimmst eine Schicht von 8 Stunden vor, während oder nach der Veranstaltung und kannst die re:publica mindestens zwei Tage kostenfrei besuchen. An den Tagen, an denen du im Einsatz bist, ist für kostenlose Verpflegung gesorgt. Und als Teammitglied der re:publica bekommst du auch das offizielle re:publica 2013 T-Shirt.

Mehr Infos & Anmeldung direkt bei re:publica.

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Projekt zu Podcast und OA-Lizensen am IBI sucht SHK! http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=9437/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=9437/index.html#comments Fri, 25 May 2012 12:23:07 +0000 Ulrike http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=9437 Für ein neues Projekt am IBI, das sich mit (Open Access-) Lizenzen beschäftigt und dabei seinen Focus auf Podcasts, Moodle, Youtube etc. legt, wird derzeit eine Studentische Hilfskraft gesucht. Gefordert werden neben zwei Semestern Studium auch Kenntnisse in der Recherche von Fachdatenbanken und Interesse an modernen Medienformaten im Wissenschaftssektor. Die Ausschreibung läuft noch bis zum [...]]]>

Für ein neues Projekt am IBI, das sich mit (Open Access-) Lizenzen beschäftigt und dabei seinen Focus auf Podcasts, Moodle, Youtube etc. legt, wird derzeit eine Studentische Hilfskraft gesucht. Gefordert werden neben zwei Semestern Studium auch Kenntnisse in der Recherche von Fachdatenbanken und Interesse an modernen Medienformaten im Wissenschaftssektor. Die Ausschreibung läuft noch bis zum 30.05.12, soll aber eventuell verlängert werden. Genauere Details findet ihr wie immer in der Stellenausschreibung.

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Hermann von Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik sucht Beschäftigte(n) in Teilzeit für Kommunikationsplattform http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=9435/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=9435/index.html#comments Wed, 16 May 2012 11:16:53 +0000 Ulrike http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=9435 Das Hermann von Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik sucht derzeit eine(n) Beschäftigte(n) für eine (1/2) Teilzeitbeschäftigung auf Basis E 13 TV-L HU  befristet für zwei Jahre. Aufgabengebiet Inhaltliche Konzeption, Aufbau und Betreuung einer Kommunikationsplattform für die Koordinierungsstelle für wiss. Universitätssammlungen in Deutschland; Erstellung eigener wiss. Beiträge; Koordinierung der technischen Umsetzung; Betreuung und Administration der nutzergenerierten Inhalte (Stellenausschreibung) [...]]]>

Das Hermann von Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik sucht derzeit eine(n) Beschäftigte(n) für eine (1/2) Teilzeitbeschäftigung auf Basis E 13 TV-L HU  befristet für zwei Jahre.

Aufgabengebiet
Inhaltliche Konzeption, Aufbau und Betreuung einer Kommunikationsplattform für die Koordinierungsstelle für wiss. Universitätssammlungen in Deutschland; Erstellung eigener wiss. Beiträge; Koordinierung der technischen Umsetzung; Betreuung und Administration der nutzergenerierten Inhalte (Stellenausschreibung)
Erforderlich sind ein Abschluss im Bibliothekswissenschaftlichen Bereich oder ähnlichen Fachgebieten, sowie Kenntnisse in Wissenschaftskommunikation und Web 2.0 Anwendungen (z.B.: Wikis, Blogs etc.)
Genauere Details könnt ihr der Stellenausschreibung entnehmen. Bewerbungen sind noch bis zum 08.06.2012 möglich.
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Kurzlebig. Bit.ly erforscht die Halbwertzeiten seiner Links. http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=9083/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=9083/index.html#comments Thu, 08 Sep 2011 13:18:51 +0000 Ben http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=9083 Über den Bits-Blog der New York Times erreichen uns heute ein paar schöne Zahlen aus der Schnelllebigkeit digitaler Kommunikationsumwelten. Und eigentlich hätten sie uns die auf den 07.09. datierte Meldung zur Halbwertzeit von Links spätestens gestern (mit Zeitverschiebung heute morgen) auffallen müssen, aber mitunter ist es ja auch erhellend, etwas asynchron zu lesen und zu [...]]]>

Über den Bits-Blog der New York Times erreichen uns heute ein paar schöne Zahlen aus der Schnelllebigkeit digitaler Kommunikationsumwelten. Und eigentlich hätten sie uns die auf den 07.09. datierte Meldung zur Halbwertzeit von Links spätestens gestern (mit Zeitverschiebung heute morgen) auffallen müssen, aber mitunter ist es ja auch erhellend, etwas asynchron zu lesen und zu melden – was dann freilich die Lebensdauer von Links verlängern könnte.

Der Link-Shorten-Dienst Bit.ly hat jedenfalls aus seinem Datenbestand 1000 populäre Links auf die Nutzung über die Zeit hin ausgewertet (Mason, Hilary (06.09.2011) You just shared a link. How long will people pay attention? In: bitly blog. http://bit.ly/oUBGNQ). Dabei kam heraus, dass die Zeitspanne, in der ein Link angeklickt wird, bei Nachrichten kürzer ist, als es dauert, dieses Blogposting zu schreiben. Die – wie ein Kommentator aus dem Publikum anmerkt methodisch nur als Tendenz gemessene – Halbwertzeit liegt bei fünf Minuten. Bei Twitter werden ihm im Schnitt immerhin 2,8 Stunden, bei Facebook 3.2 Stunden, bei über E-Mail verschickten Verknüpfungen 3,4 Stunden gegönnt. Und bei YouTube fast ein Arbeitstag: 7,4 Stunden.

Bei Nachrichten ist übrigens klar, woraus sich die knappe Spannen ergibt: Neue Nachrichten drängen nach und verdrängen die alten aus dem Wahrnehmungshorizont der Nutzer. Nicht nur für die Suchmaschinenoptimierung wäre es interessant, zu untersuchen, inwiefern verschiedenen Präsentations-Modi unterschiedliche Ergebnisse nach sich ziehen. Hier stehen die aktualisierte Anzeige von prominenten Links über Facebooks “Top News” gegen Twitters “Re-Tweets”. Dies schlägt die Brücke zurück zu bit.ly, wo man eher an die Relevanz des Inhalts glaubt:

“This leads us to believe that the lifespan of your link is connected more to what content it points to than on where you post it: on the social web it’s all about what you share, not where you share it!”

Ein Inhalt, der im Gespräch bleibt, lebt eben länger. Und der Link darauf ebenfalls.

Die Zusammenfassung bei bits.blogs.nytimes.com:  The Lifespan of a Link.

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http://weblog.ib.hu-berlin.de/?feed=rss2&p=9083 0
Twittern, ein Leben im Meer. Neues aus der Yahoo!-betriebenen Netzwerkforschung http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=8779/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=8779/index.html#comments Tue, 10 May 2011 23:47:54 +0000 Ben http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=8779 Der Mittwoch ist in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung bekanntlich Wissenschaftstag. Ihre heutige Sektion “Geisteswissenschaft” entdeckt das Maritime in Shakespeare, Lücken in der Frage nach einer generativen Universalgrammatik, wenig Neues auf einer Konferenz zur Mythenforschung, DaD’Annunzio, Constance de Salm zwischen französischen und deutschen Salonsesseln, Folter und Musik und im kleinsten der Beiträge Neues aus der Twitterforschung. [...]]]>

Der Mittwoch ist in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung bekanntlich Wissenschaftstag. Ihre heutige Sektion “Geisteswissenschaft” entdeckt das Maritime in Shakespeare, Lücken in der Frage nach einer generativen Universalgrammatik, wenig Neues auf einer Konferenz zur Mythenforschung, DaD’Annunzio, Constance de Salm zwischen französischen und deutschen Salonsesseln, Folter und Musik und im kleinsten der Beiträge Neues aus der Twitterforschung. Jürgen Kaube referiert also auf Seite N4 unter der Überschrift “Massenpersönlich” die Ergebnisse der Untersuchung Who Says What to Whom on Twitter (Volltext über diese Seite der Yahoo!-Forschungsgruppe) von Shaomei Wu, Jake M. Hofman, Winter E. Mason und Duncan J. Watts.

Diese Studie dürfte momentan wohl den zentralen Bezugspunkt der allgemeinen Netzwerkforschung zu diesem Medium markieren, prüft sie doch vergleichsweise gründlich Teile von Harold Laswells formelförmigen Wegweiser der Kommunikationstheorie Wer (sagt) Was (zu) Wem (über) welchen Kanal (mit) welcher Wirkung anhand des Kanals Twitter mit retweetenden (Wirkung!) Followern, die Tweets von Gefollowten lesen.

Mithilfe der so genannten Twitter-Lists ermittelten die Autoren dafür die Prominenz einzelner Twitterer. Aus den Listen leiten die Netzwerkforscher eine Klassifikation der Nutzer ab, die u.a. die in Deutschland eher wenig thematisierte Größe der “Celebrities” als Angelpunkt nimmt. Zurecht: Diese Akteure genießen hohe Popularität, besonders untereinander. Während dagegen Twitterer der Kategorie Blogger lieber anderen Bloggern die getweeteten Links nachpfeifen.

Eher wenig überraschend findet sich im Endergebnis das prominente Prinzip das wenige wirklich wahrgenommen wirken und – die Fragmentierungeffekte vernachlässigend – viele fleißig, vielleicht fast frenetisch, folgen.

Also dass natürlich wenige (genau: 20.000 Elite-Nutzer) sehr viel twittern und/oder verfolgt werden und andere (der Rest der angegebenen 42 Millionen Gesamtnutzer) weniger oft gelesen werden und möglicherweise auch einfach weniger aktiv sind. Wobei das Sample mit 1,5 Milliarden Verknüpfungen, das die Arbeitsgruppe zum Stichtag 31.07.2009 zusammencrawlerte, schon beeindruckende Ausmaße besitzt. (Das Material stammt von Haewoon Kwak et al. und ist hier abrufbar.)

Inwieweit so genannte Balkanisierungseffekte feststellbar sind, wird dagegen nicht genauer untersucht. Allerdings wird als erstes Resultat eben betont, dass gleich und gleich sich gerne folgen, was im Original “highly homophilous” heißt und bei Jürgen Kaube “homophil” (Anführungszeichen auch im Original). Die zweite Erkenntnis lautet, dass populäre Links – Hauptinhalt auf Twitter – nicht direkt von den Hauptquellen gezapft, sondern erst von Meinungsführern ausgeschenkt werden. Der Fluß selbst ist ein einer massenmedialen Streuung nicht unähnlicher Hauptstrom: die Opinion Leader, die die Welt wohl braucht, werden viel gehört. Selbst hören sie aber einer eher schmalen Seleção zu. Oder, wie die Studie es fasst: Die meist verfolgten Twitterer folgen nur sehr wenigen anderen.

Im dritten Ergebnis wird eine gewisse Themenstreuung über den konzeptuellen Tellerand der jeweiligen Klassifikationsgemeinschaft hinaus betrachtet:

“there are some differences—organizations, for example, devote a surprisingly small fraction of their attention to business-related news.”

So interessant wie auch nicht ganz unerwartet sind (viertens) die Einsichten in die Lebensdauer der untersuchten URLs in Bezug zu ihrem Ursprung: von massenmedialen Akteuren gestreute Verknüpfungen sind kurzlebiger als die, die auf Beiträge von Bloggern verweisen.

Hier könnte man im Anschluss untersuchen, ob mit diesem Effekt u.a. bestimmte Zitierkonventionen zusammenwirken. Wissenschaftstweets (bzw. Verweise auf wissenschaftliche Inhalte die innerhalb einer Community geteilt werden) sind leider als Sonderrubrik durch das klassifikatorische Raster der Forscher gerutscht. Unter Medien fallen also, so wie es aussieht, vor allem Nachrichtenmedien. Daher könnte die Kurzlebigkeit auch darauf zurückzuführen sein, dass eher aktuelle Meldungen über den Tweet-Ticker, die im Lauf der Ereignisse permanent modifiziert werden (und jeweils neue URLs) generieren, während von Bloggern etwas zeitstabilere Kommentare geteilt werden. Aber das ist nur eine Hypothese auf der Kastanienallee nachts um halb eins, die man sicher inhaltsanalytisch erhärten müsste.

Überhaupt nicht verblüfft ist man von dem Resultat (fünf), dass die ausdauernsten Verknüpfungen auf multimediale Inhalte wie Musik oder Videos zeigen. Den Effekt kennt man bereits aus Facebook sehr gut: Auch Twitter als soziales Ausdrucksmedium fungiert hier mutmaßlich als Stimmungs- und Erinnerungskommunikator und das Morgenlied oder die LOL-Cats auf Youtube werden zur Botschaft an die Freunde.

Die Autoren wissen selbstverständlich um die Grenzen ihrer Untersuchung und weisen auf eine ganze Palette von Aspekten hin, die draußen bleiben mussten bzw. für weitere Netzwerkforschungsvorhaben auf die Agenda müssen. Dazu zählt auch die pragmatische Dimension: Mit welcher individuellen Wirkung transportieren die Akteure die Informationsschnipsel weiter?

Und wer mit all dem wenig anzufangen weiß, sollte eventuell zurück ins Feuilleton der FAZ-Ausgabe blättern. Dort findet sich eine Art Kommentar zur Mainstream- und Seitenstranganalyse des Twitterversums sowie der Vereinzelung des Individuums in einer kurznachrichtlichen Lebenswelt. Er erscheint auf Seite 29 in Gestalt eines wie gewohnt überragenden Gedichtes von Steffen Popp:

“Meeresphysik. Technische Kompetenz, eher Gespür

für Strömungen, Mond. Das Leuchten großer Schiffe

fern, riesiges Schwarz durchpflügend. Niemandes

Sterne, Generatoren von etwas Flüchtigem, wie du. …”

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http://weblog.ib.hu-berlin.de/?feed=rss2&p=8779 0
Das verschwindende Tagebuch: Twitter anno 1609? http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=8753/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=8753/index.html#comments Tue, 26 Apr 2011 16:38:43 +0000 Ben http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=8753 Eine kurze mediengeschichtliche Betrachtung der Kuratorin Christine Nelson im Weblog zur Ausstellung The Diary: Three Centuries of Private Lives im New Yorker Morgan Library & Museum bietet nicht nur einen netten Einblick in eine aufregende Facette der Aufschreibtechnologie, sondern liefert zusätzlich eine treffende Bezeichnung für die aktuelle digitale Kommunikationskultur über Soziale Software: “disappearing diaries”. Dass [...]]]>

Eine kurze mediengeschichtliche Betrachtung der Kuratorin Christine Nelson im Weblog zur Ausstellung The Diary: Three Centuries of Private Lives im New Yorker Morgan Library & Museum bietet nicht nur einen netten Einblick in eine aufregende Facette der Aufschreibtechnologie, sondern liefert zusätzlich eine treffende Bezeichnung für die aktuelle digitale Kommunikationskultur über Soziale Software: “disappearing diaries”. Dass zum Bewahren auch das Vergessen zählt, wusste schon der Erfinder des im Posting präsentierten löschbaren Notizblocks aus dem Jahr 1609:

“wipe that you have written very lightly, and it will out, and within one quarter of a hower you may write in the same place againe.”

Allerdings ist das Problem bei der Internet vermittelten Kommunikation noch etwas anders gelagert, weswegen der von Christine Nelson in ihrem Beitrag herangezogene Vergleich zwischen dem frühen Etch a Sketch-Schreibblock und den digitalen Tagebüchern etwas hinkt. Und zwar mit mindestens zwei Beinen. (Ein drittes erwächst aus der Frage, ob es sich bei dem vorgestellten Renaissancemedium überhaupt um eines für das, was man ins Tagebuch eintragen würde, handelt…) Denn was wir auf Facebook schreiben, schreiben wir (sofern wir “Freunde” haben) nicht nur auf unsere digitale Informationswand, sondern auch in diverse Timelines. Diese Tagebücher sind also (quasi-)öffentlich. Zudem verschwinden die disappearing diaries zumeist nur aus unserer Wahrnehmung jedoch nicht aus dem digitalen Überarchiv WWW. Die Disappearance der Notiz vollzieht sich – im Gegensatz zu Robert Triplets Schreibtafel – nicht in der Technologie, sondern in der Aufmerksamkeit der Schreiber:

“We Tweet in the moment, and then the moment is gone, and it’s on to the next.”

Der Mensch zieht weiter, der Text bleibt. Irgendwo. Der Text Christine Nelsons zum Beispiel bleibt im Ausstellungsblog und zugleich ungeachtet meines kleinen Einwands natürlich sehr lesenswert. Seine titelgebende Frage übrigens bleibt noch mehr. Nämlich hochaktuell, wenigstens für alle, die heute Tagebuch führen. Also, nach der geschilderten Lesart, für alle die twittern, tumblrn, flickrn oder facebooken: Does a Diary Have to Last?

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Openbook http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=8650/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=8650/index.html#comments Fri, 11 Mar 2011 14:22:07 +0000 Elke http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=8650 Kennt ihr eigentlich schon OpenBook (http://youropenbook.org/)? Auf dieser Website kann man sich Postings anzeigen lassen, die in Facebook für alle zugänglich gemacht wurden (d.h. nicht nur für Freunde oder Freunden von Freunden sichtbar sind). Passend dazu gibt es auf der Startseite ein Zitat von Mark Zuckerberg: “They ‘trust me’. Dumb fucks.” Viel Spaß beim Suchen [...]]]>

Kennt ihr eigentlich schon OpenBook (http://youropenbook.org/)? Auf dieser Website kann man sich Postings anzeigen lassen, die in Facebook für alle zugänglich gemacht wurden (d.h. nicht nur für Freunde oder Freunden von Freunden sichtbar sind). Passend dazu gibt es auf der Startseite ein Zitat von Mark Zuckerberg: “They ‘trust me’. Dumb fucks.”

Viel Spaß beim Suchen nach Begriffen wie “Chef”, “kill”, “Japan” etc.

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Einladung zum Vortrag von Michael Stephens http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=7876/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=7876/index.html#comments Mon, 22 Feb 2010 10:04:51 +0000 Elke http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=7876 Einladung zum Vortrag “Top Ten Web 2.0 Trends & Technologies for 2010 with “Tame the Web” Blogger Michael Stephens” Zeit: 11. März 2010 von 16:30-18:30 Ort: U.S. Embassy Berlin, Pariser Platz 2 Registration required NLT March 10: ircberlin(at)state.gov What’s the next big thing as we move into 2010? What technologies and trends should librarians be [...]]]>

Einladung zum Vortrag “Top Ten Web 2.0 Trends & Technologies for 2010 with “Tame the Web” Blogger Michael Stephens”

Zeit: 11. März 2010 von 16:30-18:30
Ort: U.S. Embassy Berlin, Pariser Platz 2
Registration required NLT March 10: ircberlin(at)state.gov

What’s the next big thing as we move into 2010? What technologies and trends should librarians be watching? What emerging trends are changing library services? What does a connected world of “continuous computing” mean for 21st century libraries? This presentation provides a roadmap toward becoming the “hyperlinked library” — transparent, participatory, playful, user-centered and human. Convening the tribe, mobile everything, community-building – all of these trends will be addressed. Join librarian and “Tame the Web” blogger Michael Stephens (tametheweb.com) for a discussion of ten technologies to be aware of in 2010 and beyond.


About Michael Stephens:
Dr. Michael Stephens is Assistant Professor in the Graduate School of Library and Information Science at Dominican University in Illinois. He spent over fifteen years working in public libraries while developing a passion for technology and the human connections it affords. He maintains the popular blog Tame the Web. Other recent publications include two ALA Library Technology Reports on Web 2.0, a monthly column “The Transparent Library” with Michael Casey in Library Journal, and other articles about emerging trends and technology. Dr. Stephens received an IMLS doctoral fellowship at the University of North Texas, was named a Library Journal Mover and Shaker, and received the 2009 Association of Library & Information Science Educators Faculty Innovation Award as well as a 2009 University of North Texas Rising Star Alumni Award. He is the 2009 CAVAL Visiting Scholar, researching the effect of Learning 2.0 programs in Australian libraries. Dr. Stephens speaks nationally and internationally on libraries, technology, and innovation. He is fascinated by library buildings and virtual spaces that center around users, content, digital creation and encouraging the heart.

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Jura mal anders erklärt http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=7679/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=7679/index.html#comments Wed, 25 Nov 2009 14:40:36 +0000 Elke http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=7679 Auch so kann man Jura erklären: Ixplorer 5003 ist eine Science-Fiction-Hörspiel-Serie in der Captain Ormog auf der Suche nach irdischer Intelligenz unterwegs ist und seine Sonde ausgerechnet in einer Anwaltskanzlei auf der Erde landet. Was er da alles so über das Gesetz lernt, lässt ihn doch stellenweise an der Intelligenz dieser Wesen zweifeln. In Folge [...]]]>

Auch so kann man Jura erklären: Ixplorer 5003 ist eine Science-Fiction-Hörspiel-Serie in der Captain Ormog auf der Suche nach irdischer Intelligenz unterwegs ist und seine Sonde ausgerechnet in einer Anwaltskanzlei auf der Erde landet. Was er da alles so über das Gesetz lernt, lässt ihn doch stellenweise an der Intelligenz dieser Wesen zweifeln. In Folge 4 wird unter anderem auf das Urheberrecht eingegangen.

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Rückschau auf den “Study Visit : Multicultural Libraries: practice makes perfect!” vom 2-3 November in Rotterdam http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=7641/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=7641/index.html#comments Tue, 24 Nov 2009 08:59:32 +0000 Wolfgang Kaiser http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=7641 Vom 2.11.-3.11. nahm ich an einer Tagung zur multikulturellen Bibliotheksarbeit in der Stadtbibliothek Rotterdam teil, an der BibliothekarInnen aus Spanien, Israel, Norwegen, Schweden, Belgien, den Niederlanden und Deutschland teilnahmen. Best Practice Beispiele aus Deutschland und Belgien wurden keine vorgestellt. Eine Gruppe von Studenten der HdM Stuttgart waren mit ihren Dozenten und mir die einzigen Teilnehmer [...]]]>

Vom 2.11.-3.11. nahm ich an einer Tagung zur multikulturellen Bibliotheksarbeit in der Stadtbibliothek Rotterdam teil, an der BibliothekarInnen aus Spanien, Israel, Norwegen, Schweden, Belgien, den Niederlanden und Deutschland teilnahmen. Best Practice Beispiele aus Deutschland und Belgien wurden keine vorgestellt. Eine Gruppe von Studenten der HdM Stuttgart waren mit ihren Dozenten und mir die einzigen Teilnehmer aus Deutschland. Ein ausführlicher Bericht, zu dem bald ein zweiter Teil folgt, findet sich hier. Darüber hinaus hatte ich Gelegenheit das Library Concept Center in Delft und die Stadtbibliothek Den Haag zu besuchen. Demnächst erscheint hierzu ein weiterer Bericht im IFLA-Newsletter Library Services to Multicultural Populations, der andere Schwerpunkte setzt. Hingewiesen sei noch auf das Grundtvig Programm, das im nächsten Jahr im Zuge des European Year for Combating Poverty and Social Exclusion , für Bibliotheken attraktive Fördermöglichkeiten bietet. In Frage kommen insbesondere Lernpartnerschaften, Workshops und Freiwilligenprojekte. Mögliche Zielgruppen wären Migranten, erwachsene Schulabgänger ohne Abschluß und Ältere.

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Die Library of Congress, jetzt auch bei Facebook http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=7270/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=7270/index.html#comments Mon, 13 Jul 2009 16:12:04 +0000 Ben http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=7270 Another Book Is Added to Our Collections: Facebook, meldete der Blog der Library of Congress letzte Woche und seitdem hat die Bibliothek auf ihrer Facebook-Präsenz schon 1500 Anhänger zusammengesammelt und damit nennenswert mehr Fans als LIBREAS Facebook-Freunde.]]>

Another Book Is Added to Our Collections: Facebook,

meldete der Blog der Library of Congress letzte Woche und seitdem hat die Bibliothek auf ihrer Facebook-Präsenz schon 1500 Anhänger zusammengesammelt und damit nennenswert mehr Fans als LIBREAS Facebook-Freunde.

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Eine Online Community für Studierende und Dozenten der Informationswissenschaft http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=7217/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=7217/index.html#comments Thu, 02 Jul 2009 10:29:25 +0000 StefanMartens http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=7217 Liebe Studierende der Informationswissenschaft in Berlin, im Rahmen meiner Magisterarbeit mit dem Titel “Wissenschaftsbezogene Online Communities: Analyse, Konzeption und Realisierungsperspektiven einer Online Community für den Hochschulverband Informationswissenschaft” führe ich eine (anonym gehaltene) Befragung zur Identifikation der Bedürfnisse potentieller Community-Mitglieder durch. Mit eurer Teilnahme könnt ihr nicht nur zum Gelingen meiner Arbeit beitragen, sondern durch eure [...]]]>

Liebe Studierende der Informationswissenschaft in Berlin,

im Rahmen meiner Magisterarbeit mit dem Titel “Wissenschaftsbezogene Online Communities: Analyse, Konzeption und Realisierungsperspektiven einer Online Community für den Hochschulverband Informationswissenschaft” führe ich eine (anonym gehaltene) Befragung zur Identifikation der Bedürfnisse potentieller Community-Mitglieder durch.

Mit eurer Teilnahme könnt ihr nicht nur zum Gelingen meiner Arbeit beitragen, sondern durch eure Meinungen und Anregungen die Gestaltung der Community mit beeinflussen.

Die Befragung findet ihr unter:

http://www.smartens.eu/limesurvey/index.php?sid=14417&lang=de-informal

Sie sollte nicht mehr als 5 Minuten euer Zeit in Anspruch nehmen, ist also wirklich kurz gehalten!

Bei Rückfragen schreibt mir gerne eine Nachricht oder hinterlasst Kommentare zu diesem Blogpost.

Viele Grüße aus Hildesheim,
Stefan

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Der Traum im leeren Wald: Das Ende des Bloggens und die Furcht vor dem Internet in der ZEIT http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=7060/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=7060/index.html#comments Sun, 07 Jun 2009 21:21:43 +0000 Ben http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=7060 Auch manche Bibliotheken, die es mal mit einem Blog versucht haben wissen, dass es beim Bloggen zwar “easy come” heißt, aber nicht “easy go”. Die New York Times bestätigt heute in einem Artikel (Blogs Falling in an Empty Forest) noch einmal das simple Phänomen, dass es zwar eine nahezu unüberschaubare Anzahl an Weblogs gibt, aber [...]]]>

Auch manche Bibliotheken, die es mal mit einem Blog versucht haben wissen, dass es beim Bloggen zwar “easy come” heißt, aber nicht “easy go”. Die New York Times bestätigt heute in einem Artikel (Blogs Falling in an Empty Forest) noch einmal das simple Phänomen, dass es zwar eine nahezu unüberschaubare Anzahl an Weblogs gibt, aber nur ein Bruchteil wirklich regelmäßige Inhalte liefert. Zum Glück, möchte man meinen, denn die Feeds liefern auch schon auf diesem niedrigen Aktualisierungsniveau ausreichend Inhalte, die zwar selten brennend relevant sind, aber oft eben doch potentiell interessant klingen und daher gesichtet werden wollen:

According to a 2008 survey by Technorati, which runs a search engine for blogs, only 7.4 million out of the 133 million blogs the company tracks had been updated in the past 120 days. That translates to 95 percent of blogs being essentially abandoned, left to lie fallow on the Web, where they become public remnants of a dream — or at least an ambition — unfulfilled.

Die Überreste eines Traumes – das klingt groß, trifft aber nur bedingt zu. Denn natürlich ist es gerade die niedrige Einstiegsschwelle ins Bloggen, die dazu führt, dass man einfach diese Kommunikationsform mal ausprobiert und beginnt. Ob da tatsächlich bei jedem hohe Erwartungen und Ambitionen vorliegen, scheint eher zweifelhaft. Immerhin hat die New York Times ehemalige Blogger gefunden, die die Nichterfüllung der erwarteten Popularität als Grund angeben, nicht weiter zu bloggen. Man kann sich zwar, wie neulich auf dem Bibliothekartag zu hören war, die Nullnutzung elektronischer Inhalte immer noch als perspektivisch potentielle Nutzung positiv interpretieren. In den Vergänglichkeitsmedien des Web 2.0, in denen ein Inhalt fast noch schneller veraltet, als die Tageszeitung, ist dies aber nur ein schwacher Trost und nur selten eine Motivation. Ein anderer Grund liegt genau im Gegenteil: der überraschenden Popularität, die Geister auf den Plan rief, denen man im virtuellen Sozialraum kaum entkommen kann. Auch dafür liefert der Beitrag Beispiele. Schließlich gibt es noch die Tendenz zum Medienwechsel. Wenn es hauptsächlich um schnelle, kurze Kommunikation und nicht um die Kreation von Texten geht, sind Facebook und Twitter attraktivere, unkompliziertere und direktere Werkzeuge. Während man ein Weblog mühsam verlinken und bekannt machen muss, ist die Liste der “Freunde” bei Facebook auch die der wahrscheinlichen Leser.

Wer allerdings der Mär aufsaß, dass man mit Blogs unmittelbar Geld verdienen kann, befindet sich wenigstens in Deutschland im falschen Medium. Allerdings eignen sie sich natürlich doch, wenn genügend Energie und Talent hineinfließt, um eine gewisse Popularität aufzubauen, aus der heraus dann Bücher entstehen können oder Einladungen für Vorträge resultieren. Für bestimmte Berufsgruppen – z.B. freie Journalisten – bietet sich das Medium an, um sichtbarer zu werden oder sichtbar zu bleiben, ein Profil zu schärfen und so eventuell doch die eigene wirtschaftliche Stellung mittelbar zu verbessern.

Dann darf man vielleicht auch mit- oder gegendiskutieren, wenn Adam Soboczynski oder aktuell Jens Jessen in der ZEIT (Das Netz trügt) die grundsätzliche Intellektuellen- und Demokratiefeindlichkeit des Internets propagieren, für das von ihnen und ihren Texten hochgehaltene Diskursniveau am Ende aber doch sehr niedrig argumentieren:

Wer je nach Argumenten gegen die direkte Demokratie suchen wollte, im Netz würde er fündig. Den spontanen Aufwallungen des Volkszornes, der Bereitschaft zur Diffamierung und Verfolgung Andersdenkender steht keine zivilisierende Bremse entgegen. Natürlich gibt es moderierte Gesprächsforen, die nicht jeden beliebigen hetzerischen Beitrag dulden. Aber die Abneigung, die solchen Eingriffen entgegenschlägt (man muss nur einmal verfolgen, was im Netz los ist, wenn ein Beitrag entfernt wird), verrät doch, dass dies nicht dem primären Impuls vieler Nutzer entspricht.

Wo Adam Soboczynski eine bestürzende Dünnhäutigkeit an den Tag legt (mehr dazu auch hier), weil ihm mal jemand in dem von ihm gewählten Medium einen Leserkommentar unter den Text setzt, der da sinngemäß lautet: Ich denke, du schreibst Unsinn, Kollege, sieht Jens Jessen den Urtrieb eines beträchtlichen Teils der Nutzer von den Ausdrucksformen des Web im Flaming, der Diffamierung und nicht zuletzt – drunter geht es wohl auch hier nicht – “der Verfolgung Andersdenkender”. Es ist nur schade, dass das Andersdenken dieser Dissidenten in der ZEIT zwar dem durschnittlichen Blogbeitrag in rhetorischer Güte weit überlegen ist, inhaltlich aber auf einem ähnlichen Niveau, wie die herbeigesuchten Negativbeispiele herumstreunert. Man kann gerade mit ein wenig intellektueller Distanz zum Gegenstand mit einem weitaus elaborierterm Bogen spannen und ins Schwarze der gesellschaftsrelevanten Entwicklungen im Internet treffen. Warum pfeifen Adam Sobczynski und Jens Jessen denn nicht einfach auf den von ihnen so gehassten Egalitarismus, der mancherblogs tatsächlich gefeiert wird?

Diese Etikette, die verlangt, dass alle sich so dumm stellen müssen wie der dümmste Diskussionsteilnehmer, ist, vorsichtig gesagt, dem Aufbau einer Wissensgesellschaft nicht eben günstig.

Nach solch putzigen Attacken muss sich allerdings der Mann vom gehobenen Kulturinterpretationsfach nicht wundern, wenn man ihm Arroganz vorwirft. Es geht nicht um dumm und dümmer, sondern darum, dass man sich auf seine Zielgruppe einstellt. Wer in der ZEIT veröffentlicht, muss sich – so ist das Geschäft in der Zeitungswelt – auch auf die Verständnisfähigkeit des durchschnittlichen ZEIT-Lesers beziehen. Jens Jessen nimmt diese Hürde problemlos, denn die einen bedient er mit üblichen, im Schnellkopftoch der Google-Welt aufgekochten Vorurteilen und die anderen fordert er so heraus, dass die von ihm so geschmähte Klickrate gerade bei seinem Artikel in Höhe schnellt. Der Zeitung gefällt es und ihm als Journalisten ist es sicher nicht unangenehm, wenn sich einerseits dank der Leserkommentare seine selbstgesetzte Prophezeiung bestätigt wird und er andererseits auch noch denn einen oder anderen Schulterklopfer zum Zeilenhonorar abholt. Greift er dann noch zu Wortschöpfungen wie “E-Bolschewismus”, ist ihm ein Eingang ins Neuwortlexikon gewiss und mehr Aufmerksamkeit und Empörung obendrein.

Das ändert aber nichts daran, dass das alles eine Scheindebatte ist, die den Kern des Mediums verfehlt, bei weniger mit diesem vertrauten Lesern aber so manchen Flurschaden hinterlässt. Die glauben nämlich tatsächlich, dass Eigenschaften wie kritisches Denken, inhaltliche Tiefe und gründliche Analyse von Heerscharen dummdreister Blogger mit Fackeln und Mistgabeln durch die Suchmaschinen gejagt werden. Den meisten Bloggern ist allerdings die Furcht eines Adam Soboczynski ziemlich egal, sein Name unbekannt und sein Anliegen unverständlich. Sie haben nichts gegen ihn, sondern wollen einfach mit ihren Möglichkeiten über das schreiben, was ihnen im Kopf herumgeht. Dabei zwingen sie weder ihn noch Jens Jessen oder irgendeinen anderen Intellektuellen oder Nicht-Intellektuellen dazu, das zu lesen. Außer vielleicht bei den Leserkommentaren.

Wenn es das ist, was die beiden Autoren stört, dann sollten sie mal mit der ZEIT-Online-Redaktion reden. Die könnte die Funktion dann aus Respekt vor der Qualität der Artikel abstellen. Macht sie aber nicht. Warum? Vielleicht lässt sie sich auch  vom Mythos Klickrate blenden: diese Klickrate ist aber im Webdiskurs weder Währung noch Abstimmung. Sondern nur eine Krücke, mit der man versucht Aufmerksamkeit zu messen und wiederum den Werbekunden (“Fahren Sie voraus”, “Jetzt privat versichern”, “Trendhandel mit System”), die neben den Klickbringern von Jens Jessen und Adam Soboczynski ihre Anzeigen schalten, eine passende Rechnung auszustellen.Vielleicht ist sie auch überparteilich und denkt über ihre Autoren: Selber schuld, wenn sie sich den faulen Tomaten aussetzen.

Kurz: Es ist offensichtlich, dass der Stammtisch auch im Netz existiert. Es wäre verwunderlich, wenn nicht. Die “gegenwärtigen sozialen Umgangsformen” im Internet sind die des Kulturraums, in dem die Debatte stattfindet. So ist Deutschland und im Vergleich trotz aller Drastik sogar oft vergleichsweise gemäßigt. Wer hier zur Schmähung des Mediums aufruft, müsste auch manches Vereinsheim und manche Eckkneipe und manchen Stadtplatz als Diskursraum schließen lassen wollen. Es ist ebenfalls offensichtlich, dass sich einige Akteure wider besseren Wissens zur am Ende recht naiven Provokation hinreißen lassen. Und ist schließlich auch offensichtlich, dass ihr auflagen- und klickorientiertes Publikations- und Leitmedium darüber nicht unglücklich ist. Das hat die Funktionsweise des Web in jedem Fall besser verstanden, als einige seiner Autoren.

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http://weblog.ib.hu-berlin.de/?feed=rss2&p=7060 4
Aktuell: Facebook als phishermens friend http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=7043/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=7043/index.html#comments Wed, 27 May 2009 10:44:48 +0000 Ben http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=7043 Aus aktuellem Anlass (zwei solche Nachrichten sind bei mir bereits eingegangen) sei für die Facebook-affinen unter uns darauf hingewiesen, dass sich die beliebte Sozialplattform momentan akut mit Spam- bzw. Phishing-Attacken herumplagen muss und entsprechend Vorsicht geboten ist, wenn einem ein guter Freund “Check this out” o.ä. mit einer Art URL schickt. Was tatsächlich geschieht, wenn [...]]]>

Aus aktuellem Anlass (zwei solche Nachrichten sind bei mir bereits eingegangen) sei für die Facebook-affinen unter uns darauf hingewiesen, dass sich die beliebte Sozialplattform momentan akut mit Spam- bzw. Phishing-Attacken herumplagen muss und entsprechend Vorsicht geboten ist, wenn einem ein guter Freund “Check this out” o.ä. mit einer Art URL schickt.
Was tatsächlich geschieht, wenn man der Adresse nachgeht, habe ich nicht ausprobiert. Wohl aber weiß ich, dass diese Meldung nicht zu dem gehört, was mir aus meinem Facebook-Bekanntkreis normalerweise zugesandt wird und ignoriere sie daher. Mehr zum Thema z.B. bei USA Today: Phishing attack spreads through Facebook

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http://weblog.ib.hu-berlin.de/?feed=rss2&p=7043 1
Der Tod und das Medium: Walt Crawford über Blogs als Zeitschriften http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=6939/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=6939/index.html#comments Mon, 11 May 2009 14:48:15 +0000 Ben http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=6939 There’s also a semantic issue. Could you publish a solid journal using WordPress with a few extensions? Almost certainly. Would the result be a blog? Well, it would use blogging software… Walt Crawford überlegt in der April-Ausgabe seiner Gedankensammlung Cites&Insights (Ausgabe 9:5, PDF), ob die Zukunft der wissenschaftlichen Zeitschrift womöglich in der Medienform des Weblogs [...]]]>

There’s also a semantic issue. Could you publish a solid journal using WordPress with a few extensions? Almost certainly. Would the result be a blog? Well, it would use blogging software…

Walt Crawford überlegt in der April-Ausgabe seiner Gedankensammlung Cites&Insights (Ausgabe 9:5, PDF), ob die Zukunft der wissenschaftlichen Zeitschrift womöglich in der Medienform des Weblogs zu suchen sei. Das ist durchaus nachvollziehbar, denn immerhin bringt die Blogkommunikation so einiges hervor, was sich auch in der zeitschriftenbasierten Wissenschaftskommunikation als ganz sinnvoll erweist: Eine direkte Diskussion am Text über Kommentare, die im Idealfall auch absatznah möglich ist, sowie eine weitläufige Erschließung mittels Tags als Ergänzung zu grobclusterigen Kategorien, die eher der Navigation dienen. Und natürlich eine automatische Zitationsdokumentation über Trackbacks. Crawford stellt vier seiner Meinung nach relevante Fragen:

1. Does prepublication peer review offer enough advantages to prefer it to the immediacy of publishing on submission?

2. Will postpublication review, through open comments or other means, offer the same assurance of quality that peer review should offer?

3. Is a blog an inherently good or poor medium for article-length scholarship?

4. Are blogs inherently more ephemeral than ejournals?

Die ersten beiden beziehen sich m.E. (stärker noch als die anderen beiden) weniger auf die technische Stuktur, die Weblogs (bisher) von Lösungen wie Open Journal Systems unterscheiden, sondern auf die Nutzungspraxis.

Zweifellos sollte vor Veröffentlichung eine redaktionelle Vorkontrolle stattfinden und Beiträge bei groben Mängeln zurückweisen. Ob man zusätzlich ein dem Blog externes Peer Review zwischenschaltet, muss ebenfalls auf redaktioneller Ebene entschieden werden, hat aber wenig mit der Plattform selbst zu tun.

Ob die Kommentare ein Niveau erreichen, das als nennenswerter Beitrag zum Artikel im Sinne einer Review angesehen werden kann, hängt einzig von der Kommunikationspraxis der jeweiligen Wissenschaftsgemeinschaft ab. Die Kommentarfunktion selbst sagt nichts über die Güte des Inhalts. Überlegenswert wären technische Lösungen, die die Kommentare besser für eine Review-Funktion vorstrukturieren.  Ich stelle mir beispielsweise vor, dass man eine Textstelle markiert und mit einer anderen Quelle, in der z.B. das Gegenteil geschrieben steht, verlinken kann und bei der man als Reviewer zusätzlich kurz annotiert, warum dieser Hinweis notwendig erscheint.

Die dritte Frage ist ebenfalls auf das Rezeptionsverhalten bezogen und betrifft genauso jede andere Abbildung von Texten auf Bildschirmmedien. Zweckmäßig ist sicherlich die Beigabe eine PDF-Version des Beitrags für diejenigen, die längere Texte lieber ausdrucken und offline lesen. Ansonsten kann ich keinen Unterschied zwischen dem Veröffentlichen eines Artikels über Weblogs oder eine andere elektronische Form feststellen.

Dass Blogs vergänglicher sind als elektronische Zeitschriften ist kein zwangsläufiger Fakt, sondern hängt von den Bedingungen ab, unter denen die Plattform betrieben wird. Technisch werden die Inhalte in Datenbanken hinterlegt und es ist nicht einsichtig, warum Datenbanken, die Bloginhalte enthalten datenverlustbehafteter sein sollen als andere. Die andere Frage ist die der Organisation dahinter: Wer finanziert den technischen Aufwand und gegebenenfalls die Redaktion? Diese stellt sich aber bei elektronischen Zeitschriften gleichermaßen.

Insofern ist ein Abwägen für oder wider eines Blogs gar nicht sinnvoll. Ich vermute, dass die Content Management Systeme, mit denen Zeitschriften betrieben werden, allmählich all die Merkmale und Elemente aus der Blogpraxis übernehmen werden, die für elektronische wissenschaftliche Zeitschriften relevant erscheinen. Das Medium Weblog dient dabei auf der technische Ebene vorwiegend als Inspiration. Vielleicht bietet WordPress ja irgendwann selbst eine solche Lösung an. Die aktuelle Version eignet sich allerdings eher nicht für das Publizieren einer wissenschaftlichen Zeitschrift im klassischen Sinn.

Womöglich entstehen aber in der Blogosphäre wissenschaftliche Kommunikationsformen, die sich parallel zur Zeitschrift etablieren. Es ist nicht festgeschrieben, dass es langfristig notwendig ist, die wissenschaftliche Zeitschrift in der Form, wie wir sie kennen, in digitalen Umgebungen derart nah am Vorbild der gedruckten zu halten, wie es dieser Tage zumeist geschieht.

Es ist ebenso nicht endgültig, dass wir perspektivisch überhaupt von Zeitschriften als Leitmedien der Wissenschaftskommunikation ausgehen müssen. Das Kernmerkmal der wissenschaftlichen Zeitschrift -  die Begutachtung – kann genauso gut, wenn nicht vielleicht sogar besser, auch anders durchgeführt werden. Also könnte sich auf den zweiten Blick der Titel des Artikels von Walt Crawford trotz dessen Beteuerung: “I needed a snappy title” als gar nicht so abseitig erweisen:  The Death of Journals (Film at 11).

Aber auf den dritten ist auch das eine semantische Frage: Das Sprechen vom Sterben eines Mediums evoziert zwangsläufig ein negatives, oft mit Abwehr belastetes Geschehen, weil der Tod etwas Absolutes ist, hinter das man nicht mehr zurück kann.

Aber man kann in diesem Umfeld schon: Die vermeintlich dahingeschiedene Schallplatte wird nach wie vor gepresst, in Enschede versucht man den entschlafenen Sofortbildfilm für analoge Polaroid-Kameras zu reanimieren und auch Druckausgaben von Zeitschriften wird man solange drucken können, wie es Papier gibt. Wenn man mag, sogar mit Bleisatz. Technisch bleibt es möglich. Das Verschwinden eines Mediums aus dem Gebrauch bedeutet nicht, dass es auch unwiderruflich vergangen ist. Und nicht, dass es nicht irgendwann wiederkehrt. Insofern empfiehlt es sich im Diskurs über die technische Form auf so griffige Metaphern wie “Tod” und “Sterben” und das vermeintliche Bezwingen eines Mediums durch das andere zu verzichten. Denn das Entlanghangeln an solchen Metaphern lenkt vom Eigentlichen ab: der möglichen und der realen Nutzung der jeweiligen Form. Hier vollziehen sich Veränderungen mitunter langsamer, verbindender und mit anderen Auswirkungen , als man gemeinhin vermutet.

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