Digitale Bibliothek Europeana

In der heutigen Ausgabe der FAZ erklärt José Manuel Barroso, worum es bei der Digitalen Bibliothek Europeana geht und welchen Stellenwert sie für Europa hat.

Mit einem Mausklick zum kulturellen Erbe Europas (von José Manuel Barroso)
Im Altertum galt die Bibliothek von Alexandria, mit Zehntausenden von Einzelwerken, als Zentrum der Zivilisation – bis Krieg und Feuer sie und einen Großteil ihrer Schätze unwiederbringlich zerstörten. Am heutigen Tag kann Europa, dank einer Zeit historischen Friedens und nie dagewesenen Wohlstands, ein neues, umfassenderes und gegenüber den Zeitläufen robusteres Bibliotheksprojekt starten: Europeana.
Von heute an kann sich jeder „Websurfer“ unter auf eine virtuelle Reise durch Europas reichhaltiges Kulturerbe begeben – eine Reise hinweg über die Grenzen von Nation, Sprache und Zeit. Wer die „Gioconda“ sehen möchte, muss nicht vor dem Louvre Schlange stehen.
Das für das Europeana-Portal verantwortliche Team besteht gerade einmal aus 14 Personen, deren gemeinsames Büro so klein ist, dass es von der Königlichen Bibliothek der Niederlande in Den Haag beherbergt werden kann. Hinter Europeana stehen allerdings mehr als 1000 Bibliotheken, Museen und Archive, die das Rückgrat des Projektes bilden. Es sind diese nationalen Kultureinrichtungen, welche für die Bewahrung und Digitalisierung kultureller Werke verantwortlich sind. Die EU unterstützt diese nationalen Anstrengungen mit der Teilfinanzierung von Forschung über effizientere Digitalisierungstechnologien mit einem Forschungsetat von 120 Millionen Euro für die kommenden zwei Jahre.

5 Responses to “Digitale Bibliothek Europeana”


  1. Der Vollständigkeit halber hier auch die offizielle AP-Meldung zum heutigen Start von Europeana: European history, culture and art goes digital

    Die New York Times bemängelt gleich zu Beginn die französische Dominanz bei den bereitgestellten Inhalten:

    But only 1 percent of the content has information about Germany, 1.4 percent about Spain and only 10 percent about Britain.

    France Dominates Europe’s Digital Library

  2. 2Wolfgang Kaiser

    Die offizielle Eröffnung von Europeana findet heute, Donnerstag, den 20. November im „Palais de Charles de Lorraine” in der Nationalbibliothek in Brüssel statt. Anwesend sind Kommissionspräsident José Manuel Barroso, Kommissarin Viviane Reding (Informationsgesellschaft und Medien), der französischen Kulturministerin und derzeitigen Präsidentin des EU-Rates der Kulturminister, Christine Albanel, den für Kultur und audiovisuelle Medien zuständigen Minister sowie Vertretern kultureller Einrichtungen Europas. Der offizielle Start von Europeana erfolgt heute im Anschluss an eine Tagung des Rates der Kulturminister in Brüssel. Bei dieser Ratstagung werden die Kulturminister voraussichtlich Schlussfolgerungen annehmen, in denen ihre nachdrückliche Unterstützung für das Europeana-Projekt der Europäischen Kommission zum Ausdruck kommt.

  3. 3Anonym

    @Europeana: Welche miesen Ratten an Ihrem Institut sich tummeln, sah man heute in INETBIB.

  4. @Anonym: Seit das Sanitärproblem am Institut durch schöne und neue WC-Anlagen gelöst wurde, sind dort eigentlich auch keine Zusammentreffen mit Ratten mehr zu befürchten. (Selbst die Glory Holes und Gucklöcher sind verschwunden.) Falls Ihnen dennoch entsprechende Rodentia über den Weg laufen, bitte ich die technische Abteilung der Humboldt-Universität (Bau- und Facility Management) zu informieren. Diese wird dann einen Kammerjäger bestellen. Ansonsten stellen weder die inetbib noch dieses Weblog für solchen Kummer den richtigen Kasten dar.

    Inwiefern ein virtuelles Angebot wie die (leider aktuell etwas überforderte) Europeana von einer derartigen Nagetierplage betroffen sein kann, ist nicht auf den ersten Blick nachvollziehbar. Weitere und spezifischere Erläuterungen dazu sind daher sehr willkommmen.

  5. Wer seinen Frust über die mangelnden technischen Kapazitäten bei Europeana loswerden mag, kann dies übrigens auch bei Frankfurter Allgemeinen Zeitung tun: Besucheransturm legt Europeana lahm. Kay Heiligenhaus weist in der inetbib auf eine ausführlichere Auseinandersetzung mit dem Angebot bei BetaNews hin: Europe’s ambitious ‘single access point’ for cultural media provides porn. Oha. Die Auswertung der “lessons learned” wird sicher sehr umfangreich.
    Den neuesten Stand zur aktuell recht regen Diskussion in der Blogosphäre liefert Technorati und das spart uns kurzfristig den Sichtungsaufwand. Und morgen werden vermutlich auch die Feuilletons das Scheitern des Launches aufgrund des zu großen Erfolges aufgreifen. Immerhin: Europeana ist momentan medial sehr präsent.

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