Paul wer? Dem SPIEGEL hat das Mundaneum (“Papier-Google”) entdeckt.

“In mancherlei Hinsicht war sein “mechanisches Gehirn” nicht nur seiner eigenen Zeit voraus, sondern sogar noch der heutigen. Das zumindest meinen Bibliothekswissenschaftler wie Boyd Rayward von der University of Illinois in Urbana-Champaign. Otlet wollte zum Beispiel nicht nur einfach Informationshappen nicht nur einfach verlinken, wie im World Wide Web. Er schlug vielmehr intelligente Links vor, die zusätzlich auch Information beinhalten über Wahrheitsgehalt und Kontext. Semantic Web wird das heute genannt, und noch immer tüfteln die klügsten Köpfe an der praktischen Umsetzung.”

Man wundert sich und staunt: Der SPIEGEL hat Paul Otlet für einen Einseiter entdeckt und hat einen Artikel über die Leitfigur der Dokumentationswissenschaft in der offiziell morgen erscheinenden Ausgabe (Schmundt, Hilmar: Vater der Zettelsuchmaschine. In: SPIEGEL. Nr. 26. 23.06.2008, S. 140). Wer ein wenig aufmerksam durch das Magisterstudium des Instituts gegangen ist, dürfte dem leider etwas oberflächlichen Beitrag, der mit Formulierungen wie: “Der Vater der Zettelsuchmaschine war kein Phantast, sondern eher ein penibler Bücherwurm” glänzt und damit demonstriert, dass der SPIEGEL nicht unbedingt durchgängig Hochleistungsjournalismus bietet,  wenig Neues entnehmen.
Aber immerhin weist er alle anderen darauf hin, dass es die Idee eines “Wissensnetzes”, und zwar durchaus mit dem Bemühen einer praktischen Umsetzung, schon vor Vannevar Bush gab. Und vielleicht fragen die SPIEGEL-Leser im Bekanntenkreis, sofern sie tatsächlich mehr wissen wollen, nun mal beim bibliothekswissenschaftlichen Kollegen nach…

1 Response to “Paul wer? Dem SPIEGEL hat das Mundaneum (“Papier-Google”) entdeckt.”


  1. [...] Weblog am Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin « Paul wer? Dem SPIEGEL hat das Mundaneum (”Papier-Google”) entdeckt. [...]

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