Archive for the 'Rezensionen' Category

Der digitale Lesestrudel: Diese Woche lohnt die APUZ-Lektüre

Wird das Urheberrecht als “Nervengerüst des Informationszeitalters” also aus seiner zentralen Stellung in der Regelung informationeller Handlungsrechte verdrängt oder von privaten Arrangements überlagert, wie manche meinen? Neue Formen der Wissensorganisation wie die Creative-Commons-Lizenz, das Open-Source-Modell in der Softwareentwicklung oder an Open Access orientierte Publikationsformen in der Wissenschaft sprechen für diese These.

Für die aktuelle Ausgabe von Aus Politik und Zeitgeschichte (und nicht nur dafür) lohnt diese Woche die Ausgabe des einen Euros, den die Zeitung Das Parlament im Einzelverkauf kostet. Denn in ihr geht es um die Zukunft des Buches und während dieser Tage im SPIEGEL und auch an anderer Stelle nicht unbedingt sonderlich fundierte Artikel zum Thema E-Book und P-Book und sterbende Buchmärkte erscheinen – seit Jahren bester Indikator für die beginnende Buchmesse – finden sich in APUZ 42-43/2009 durchaus lesenswerte Reflexionen mit etwas mehr Tiefgang und Fundament. Für diejenigen, die sich alltäglich aus der fachlichen und/oder fachwissenschaftlichen Perspektive mit den Aspekten Digitalisierung und Veränderung des Leseverhaltens sowie dem Google Book Settlement und Urheberrechtsproblemen befassen, bleibt das Heft zwar immer noch weitgehend im Oberflächenwasser. Einsteiger in die Thematik sowie die allgemeine Öffentlichkeit sollten mit der Ausgabe aber trotz leichter Unschärfen an der einen oder anderen Stelle einen recht guten Überblick erhalten.

So verwendet die Politikwissenschaftlerin Jeanette Hofmann in der Überschrift zu ihrem Beitrag Zukunft der digitalen Bibliothek den Begriff der “Digitalen Bibliothek” nun nicht unbedingt so, wie ihn die Bibliothekswissenschaft diskutiert. Sie bietet aber einen vergleichsweise sehr aktuellen und verständlichen Überblick über Anlass, Hintergründe und Diskussion des Google Book Settlement und benennt wichtige Probleme. Die Bibliotheken selbst spielen nur am Rande zum Thema passend eine Rolle, beispielsweise wenn sie das Problem der Metadaten bei der Google Book Search kurz erwähnt und Geoff Nunbergs berühmten Metadata Trainwreck Text zitiert.

Auch die Überlegungen des Germanisten Albrecht Hausmann zur Zukunft der Gutenberg-Galaxis kann man durchaus mal durchsehen. Eine so interessante wie eigentlich naheliegende Aussage des Textes lautet, dass es in der Debatte um das gedruckte Buch und seine Bedrohung durch die Digitalität gar nicht um das Medium geht, sondern um das “mit dem Verlagssystem verbundene ökonomische Prinzip, das auf der Finanzierung von Publikationen durch Kapitalgeber beruht. ” Andererseits darf man natürlich auch nicht vergessen, dass anspruchsvollere Netzpublikationen durchaus etwas kosten können, sei es über Programmier- und Infrastrukturaufwand oder einfach auch die Arbeit, die die Erstellung der Inhalte dann doch erfordert. Nicht ganz überzeugend ist Hausmanns Sicht auf das Nutzerverhalten: Er sieht hier m.E. mehr Zweckrationalität als tatsächlich vorliegt, wenn er schreibt:

“Wie der mittelalterliche Schreiber selektiv abschreibt, weil er Material und Zeit sparen will, so lädt der moderne Internetnutzer nur das aus dem Netz auf die Festplatte seines PCs der auf seinen MP3-Player, was er wirklich braucht – und spart damit Speicherplatz und Zeit. “

Wenn etwas erfahrungsgemäß im Lifestyle-Programm der Generation iPod keine Berücksichtigung mehr findet, dann ist es die Frage nach dem Speicherplatz, denn der reicht im Normalfall für mehr Musik, als man in der Lebensdauer des Geräts überhaupt durchhören kann. Und für die These, dass die Nutzung der digitalen Inhalte des Internets Zeit spart, wird man in der Nutzergruppe wohl kaum einen Gewährsmann finden. Eher könnte man von einer Verdichtung des Medienkonsums sprechen.

Weiterhin recht gut zu lesen ist der Beitrag des NZZ-Kulturkorrespondenten Joachim Güntner, der dem Buchmarkt im Strudel des Digitalen beim Rotieren zusieht und den Bogen vom Thema E-Book über das Thema Open Access bis zum Thema “flexibler Mensch dank Reader” spannt, also auch die soziologische Komponente im Technischen sieht. Seine These: Mit elektronischen Büchern geht der Distinktionswert der Privatbibliothek verloren. Buchinhalte werden wie andere Informationen funktional verstanden – ihre physische Repräsentation wird als Ballast empfunden, den zu minimieren die Lesegeräte versprechen.

Nicht sonderlich lesenswert ist dagegen der Beitrag des Hirnforschers Ernst Pöppel, der sich und uns fragt: Was geschieht beim Lesen? Für das Lesen seines Textes heißt die Antwort: eine Verwunderung stellt sich ein. Das liegt weniger an der interessanten These, dass das Lesen das Gehirn nicht etwa ge- sondern missbraucht, weswegen Lesekompetenz und Lesen als Kulturtechnik falsch bis überbewertet werden. Sondern daran, dass der Wahrheitsgehalt des an sich sehr interessanten Gedankens entgegen dem Versprechen des Eingangsparagraphs weder “beherzt” noch überzeugend verteidigt wird. Es wird schlicht nicht deutlich, worin der Zugewinn in der normativen Aufladung der Debatte liegt, die die Formulierung “Missbrauch” nun einmal mit sich bringt. Dass er den Leib-Seele-Dualismus ablehnt ist in erster Linie ein philosophisches Problem und seine Interpretation, dass die Schriftlichkeit an diesem schuld sei, womöglich sogar eine legitime. Aber gerade die Tatsache, dass man gegen Descartes Unterscheidung anschreiben und -lesen kann, zeigt, dass das Gehirn auch in der Schrift geschmeidig genug ist, eine Transzendenz des Problems anzuregen. Ob dies ohne Schriftlichkeit gelänge, ist eine andere Frage. Laut Ernst Pöppel bestünde dann aber das Problem wohl gar nicht. Was wenigstens die, die sich in Schrift und Lektüre pudelwohl fühlen, bedauern würden.

Die seltsame Kraft: James Boyles Public Domain rezensiert in der ZEIT

Na das passt ja:

Richter, Politiker und Lobbyisten sähen im Netz aber eine seltsame Kraft, die es allen Menschen erlaube, zu Dieben zu werden. Die Vorteile und Chancen würden ignoriert oder unterschätzt. Stattdessen orientierte man sich an den Warnungen eines Industriezweigs, der bereits im Fernseher und Videorekorder die Apokalypse nahen sah.

In der ZEIT wird heute James Boyles “The Public Domain” rezensiert und man kann ruhig mal hineinlesen:  Schöner Leben ohne Copyrights.

Der Verlust der Textkultur: Stefan Weber und das Copy-Pastiche.

13) An vielen Universitäten und Fachhochschulen wird das Ziel der Ausbildung [...] zunehmend ersetzt durch Titelmarketing [...]14) Die Ersetzung des Bildungsziels durch Titelmarketing ging mit dem Einzug des “Kunden-Paradigmas” an Universitäten und Fachhochschulen einher. Und leider ist es nur ein kleiner Schritt vom Kunden zum Konsumenten. Ein Kunde ist grundsätzlich eher jemand, der durch fetzige Animationen und oberflächliche Powerpoint-Aufzählungen berieselt werden will als jemand, der einhundert Seiten selbst schreiben muss. Der Student von heute will unterhalten werden. [...] (Weber, Stefan (2007): Das Google-Copy-Paste-Syndrom. Wie Netzplagiate Ausbildung und Wissen gefährden. 1. Aufl. Hannover: Heise (Telepolis). S.96)

Wie macht es die Welt nur, dass sie immer so passend eins und eins, in diesem Fall das Eingangszitat und diesen Beitrag Elkes, in der Zeit zusammenführt?

Ich hatte heute nachmittag das zweifelhafte Vergnügen, Stefan Webers spätestens im Abschlusskapitel hochpolemische Generalabrechnung mit Kultur- und Medienwissenschaft lesen zu dürfen und die obenstehenden Zeilen sind dann auch in etwa das, was ich aus dem Buch mitnehme. Denn das “Kundenparadigma” lastet bekannterweise auch auf dem Bibliothekswesen.

Ansonsten schlägt der Autor seinem hochlöblichen und sehr notwendigen Anliegen, nämlich eine Sensibilisierung für das “Google-Copy-Paste”-Syndrom bzw. das Eindringen wissenschaftlich fragwürdiger bis inakzeptabler Methoden vor dem Hintergrund des WWW in das Wissenschaftssystem, ordentlich die Beine weg, in dem er praktiziert, was er kritisiert:

“Man hat ein Argument im Kopf (etwa: jenes von der Verbesserung der Welt durch die neuen Medientechnologien), und sucht dann die “stützenden Argumente.”(ebd. S. 143)

Webers Argument lautet (ein wenig zugespitzt), dass es einen von der Nachlässigkeit und Selbstbezogenheit der Medien- und Kulturwissenschaften geförderten Niveauverlust in Sprachvermögen und wissenschaftlicher Qualität gibt, dessen Kernsyndrom das Plagiat darstellt.

Die stützenden Argumente sind eine gut zu lesende Reihe von Beispielen und Anekdoten sowie eine Reihe aus dem Zusammenhang gepflückte Zitate (z.B. ebd. S. 144-147), die als Beleg für die “Bullshit-Diskurse” (in Anlehnung an den anscheinend von Weber sehr geschätzten Harry G. Frankfurt bzw. dessen neckisches Buch – Frankfurt, Harry G. (2005): On bullshit. Princeton NJ: Princeton University Press.) zu einer Argumentationskollage zusammen gefriemelt wird, die teilweise mustergültig das darstellt, was gebrandmarkt werden soll.

Für Weber ist die “Mickymausforschung” (Weber: “Der Begriff “Mickymausforschung” stammt von mir. Damit meine ich unbedeutende Mini-Forschung, Forschung im Briefmarkenformat, wissenschaftlicher Diskurs reduziert auf Sprechblasentexte etc. [...] ebd. Fußnote 256, S. 148″) der Medienwissenschaft in Zusammenwirken mit der Copy-Paste-Arbeitsmethode der Studierenden vor allem eines: “die Verdopplung von Scheiße.” (ebd. S. 147)
Wie steht’s auf dem Klappentext: “Es [das Buch] ist so geschrieben, dass es auch für ein breites Publikum, das die neuen Medien verwendet, eine kritische Lektüre bietet.” So folgt er erstaunlicherweise – als in puncto “Plagiat” Traditionalist wissenschaftlicher Strenge – am Ende einer Linie, die Wissenschaft mit außerwissenschaftlicher Polemik bloßzustellen versucht.

Warum Weber in seiner Dystopie über die “Generation Google-Copy-Paste” und die vier apokalyptischen Reiter Medien “E-Mail, WWW, Chat und Handy” seine Argumentation derart ins Unsachliche eskalieren lässt und sie damit für eine andere als ebenfalls polemische Weiterverwertung sterilisiert, ist für mich auch nach längerem Sinnieren nicht nachvollziehbar. Ein kritischer Diskurs, gerade hinsichtlich der unreflektierten Übernahme von Kundenkonzepten und Edutainment-Ansätzen in der wissenschaftlichen Ausbildung und auch im Bibliothekswesen scheint mir unbedingt notwendig. Die Zuspitzung “Vom Buch zum Bullshit oder: Wie sich Content in Exkrement verwandelte” verfehlt dagegen m.E. leider völlig das Anliegen.

Wenn ich mich das nächste Mal während einer “Informationsdiät” (ebd. S. 157) ganz “naturromantisch [...] auf die Wiese lege”, um ein Buch von vorne bis hinten langsam und mit kritischem Bewusstsein durch[zu]lesen”, dann wird es nach diesem Nachmittag im Humboldt-Innenhof wohl keines mehr von Stefan Weber sein.

Kein Bankgeheimnis: Das Web 2.0 als Wissensmanagment-Tool.

Was mir gestern das aktuelle Vanity Fair-Heft war, ist mir heute die nicht mehr ganz aktuelle Ausgabe von die bank. Zeitschrift für Bankpolitik und Praxis. Man sieht, ich lebe das Bradford’sche Verteilungsgesetz exzessiv, wobei ich gar nicht zu sagen weiß, ob es für das Thema “Web 2.0″ schon Kernzeitschriften gibt – die statistisch erforderlichen 300 Publikationen zum Thema pro Jahr schafft man hier ja nun fast pro Woche – oder ob das Web 2.0 selbst nicht sogar so gestrickt ist, dass es die tradierten Zeitschriftenpublikationsregeln der Bibliometrie einfach aushebelt.

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Im Himmel des Jahrmarkts: das Web 2.0 und seine Gründer.

Für einen Euro gibt es in der Tat ein ziemlich dickes Heft. 206 Seiten (inklusive des für solche Publikationen eher geringen Quantums an Werbung) Umfang misst die erste Ausgabe der deutschen Vanity Fair (das laut Chefredakteur Ulf Poschardt “Werder Bremen” des deutschen Pressemarktes).

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“Wandel der Wissensorganisation”, rezensiert (inklusive Hinweis auf eine “Geschichtsklitterung” meinerseits”)

Im Heft 4/2006 von B-I-T online rezensiert, wie ich gerade sehe, Dieter Schmidmaier “Vom Wandel der Wissensorganisation im Informationszeitalter: Festschrift für Walther Umstätter zum 65. Geburtstag”. Dabei wirft er mir zu meinem Beitrag in einem Punkt “Geschichtsklitterung” vor:

Der Autor nennt auf S. 44 “die Ergänzung der Bezeichnung von Institut und Studiengang an der Humboldt-Universität um die Informationswissenschaft im Herbst 2005 … ein Signal in die Richtung eines Wandels” der Bibliothekswissenschaft. Das ist Geschichtsklitterung. Die als “Institut für Bibliothekswissenschaft” 1955 gegründete Einrichtung nannte sich ab 1966 international wegweisend “Institut für Bibliothekswissenschaft und wissenschaftliche Information”, und ausgerechnet in der Nachwendezeit wurde sie Anfang 1993 in “Institut für Bibliothekswissenschaft” rückbenannt!

Unglücklicherweise hat der Rezensent offensichtlich die Passage auf Seite 39 überlesen, in der ich schrieb: “…und so scheint rein konzeptionell in dem 1966 um den Zusatz “und wissenschaftliche Information” erweiterten Studiengang ein trans- oder interdisziplinäres Unterfangen vorzuliegen, wie es seit Ende der 1990er Jahre verstärkt eingefordert wird.” Ich bin mir nicht sicher, wie ich den Hinweis auf den seiner Zeit “wegweisenden” Charakter dieser Benennung, auf die Dieter Schmidmaier zu Recht hinweist, noch expliziter hätte formulieren können.

Die Bibliothekswissenschaft, wie ich sie z.B. unter Prof. Umstätter kennenlernte, ist im Jahr 2006 (hoffentlich aufgrund der sich mittlerweile massiv geänderten Bedingungen im Bereich der Informationslogistik) eine andere als die, die 1966 an der HU gelehrt und betrieben wurde. Meine Formulierung in dem Beitrag bezog sich ausschließlich auf diese “aktuelle” Ausprägung des Faches. Hier sollte man meiner Ansicht nach wirklich nicht die Äpfel von 1966 mit den Birnen des Jahres 2006 zusammenwürfeln und gegeneinander aufrechnen, wie es der B-I-T-Rezensent – warum auch immer – tut.

Review von Google Book Search

von Peter Jacso. [via ResourceShelf]

Bibliothekswissenschaft – Quo Vadis?, rezensiert

“Was ist die Bibliothekswissenschaft, wie versteht sie sich selbst, was wird von ihr erwartet, was kann sie leisten, wie sieht ihre Zukunft aus?” Vielfach müsste hier wohl ergänzt werden , “…die Berliner BW…”, denn etliche der abgedruckten Beiträge nehmen mehr oder weniger auf das mit der Bezeichnung “BW” nur an der Humboldt-Universität bestehende Institut und dessen Aktivitäten Bezug. Im Rahmen dieser Besprechung kann nicht weiter thematisiert werden, inwieweit man dort gut daran tut, die BW, eine – wie ich meine – Teildisziplin der Informationswissenschaft, um jeden Preis als eigenständiges Fach bzw. Institutsbezeichnung aufrechterhalten und legitimieren zu wollen.”

 

Otto Oberhausers Rezension zu “Bibliothekswissenschaft – Quo Vadis?” aus den Mitteilungen der Vereinigung Österreichischer Bibliothekarinnen & Bibliothekare (58(3):pp. 96-99) ist nun über E-LIS verfügbar. Wir hier in Berlin gehen natürlich davon aus, dass die Bibliothekswissenschaft etwas anderes als eine Teildisziplin der Informationswissenschaft ist, weswegen bei der Umbenennung der Institutsname auch ergänzt und nicht ersetzt wurde. Allerdings zeigt sich nicht zuletzt auch an der vorliegenden Rezension, dass die am IB(I) geleistete Forschungsarbeit etwas stärker konzentriert und vor allem nach außen kommuniziert werden muss. Ich bin mir aber sehr sicher, dass in dieser Richtung zukünftig einiges geschehen wird.

SpringerLink, reviewed

 As a publisher-specific database SpringerLink is relatively clear and easy to use, additional features such as RSS feeds for new content and a way to e-mail citations from the search result list rather than only at the individual record level would be welcome improvements.

Eine aktuelle Review zu SpringerLink findet sich in der aktuellen Ausgabe (Spring 2006) von Issues in Science and Technology Librarianship.

Publikation zur Förderung von Lesekompetenz

Eine umfangreiche Studie zum Thema Lesekompetenz ist in der Schriftenreihe des BMBF erschienen. Die über 130 Seiten starke Publikation kann hier kostenlos bestellt oder als PDF heruntergeladen werden. Eine Rezension des Bandes von H.D. Kübler (HAW Hamburg) ist übrigens in der Februarausgabe von BuB (Jg. 58, H. 2, S. 163f) zu finden.

Das Jubiläum der Zeit

Dieser Tage feiert die Zeit auf ihrer Internetseite mit einigen interessanten Texten und Videos nicht nur ihr 60 jähriges bestehen, sondern auch die 10 jährige Existenz eben jenes Internetauftritts. Über die technischen Schwierigkeiten, aber auch die, die eigene Zeitung von einer Internetpräsenz zu überzeugen und ihre Mitarbeiter an selbige heranzuführen, berichtet Christian Ankowitsch in seinem humorvollen Rückblick “Moderne Wanderprediger”. Eine kleine Vorrede widmet er überigens der Tatsache, dass viele digitale Informationen aus und über die Anfangszeit nicht mehr existieren.

Schöne neue informierte Welt: EPIC 2015

Von dem kritischen Kurzfilm über Goolge und die schöne neue informierte Welt “EPIC 2014“, im letzten Sommer im Weblog erwähnt, gibt es mittlerweile ein update, in der deutschen Fassung gesprochen von Dana Skully. “EPIC 2015” entwirft ein düsteres und sehr sehenswertes Bild vom Wert von Information in der Zukunft. Die englischsprachige Wikipedia gibt eine kurze Zusammenfassung zu dem Film.

Das Wissen der Welt, ausgestellt

Das Wissen wurde digitalisiert und zu Datenhäppchen verarbeitet, die leeren Regale künden vom Ende einer Epoche. Die Informationsgesellschaft ist das Privatissimum für Passwortkenner.

Der Tagesspiegel bespricht heute die Ausstellung Toute la mémoire du monde von Nina Fischer und Maroan el Sani, welche aktuell (bis 18. März) im Berliner Ableger der Galerie Eigen+Art zu sehen ist: Was vom Wissen übrig bleibt

Ein bisschen Material zur Ausstellung/Installation bietet die Galerie in diesem PDF an.

Eckenknick, in der NZZ

Nicholson Bakers Buch Der Eckenknick oder Wie die Bibliotheken sich an den Büchern versündigen. findet sich aktuelle rezensiert in der Neuen Zürcher Zeitung: Kein Buch zerfällt zu Staub! (vgl. auch hier)

Once More: Der Büchermörder

Der als Büchermörder verurteilte Pfarrer Johann Georg Tinius war ein Freigeist, der durch seine Leidenschaft das Auge des Gesetzes auf sich zog. Die Akribie und Fabulierkunst, mit der sein geistesverwandter Verteidiger Detlef Opitz den skandalösen Fall zweihundert Jahre später aufrollt, beweist einmal mehr die subversive Kraft der Bücher.

Detlef Opitz’ Buch “Der Büchermörder” (vgl. auch hier) wurde heute im Deutschlandradio noch einmal vorgestellt: Der Büchermörder von Leipzig

Bibliotheken, fotografiert

Folgende Publikation bespricht heute Der Tagesspiegel:
Bibliotheken / Candida Höfer. Mit einem Essay von Umberto Eco. – München : Schirmer/Mosel, 2005. – 272 S. : überw. Ill. ; 31 cm
ISBN 3-8296-0178-6 Pp. : EUR 78.00

ibid the magazin

ibid, in den Farben Amsterdams zeichnet sich trotz seines kleinen A5 Querformats durch seine Vielseitigkeit aus – 34 um genau zu sein, enthält es doch neben wissenschaftlichen Abstracts, Interviews und Rezensionen auch kreative Texte und Illustrationen. Nach Ansicht der Macher des Magazins, Studenten und Mitarbeiter der Geisteswissenschaftlichen Fakultät der UvA, ist ibid als offener Text zu handhaben, der sich mit jedem Beizutragenden ändert. Continue reading ‘ibid the magazin’

So viele Bücher

Gabriel Zaid bedient sich in seinen humorvollen Reflektionen über das Buch und seine Schreiber bzw. Leser sowohl an Wirtschaftsdaten und psychologische Erkenntnissen, als auch an Anekdoten einiger anderer Autoren (auf Seite 87. bspw. erfährt man warum ein Erster Sklave seiner eigenen Bibliothek wird, ein Zweiter im Gegenzug für das Nutzungsrecht seine Bücher an eine Bibliothek abgibt und ein Dritter nur die Bücher behält die er in Zukunft noch lesen wird). Continue reading ‘So viele Bücher’

Grimm=digital

Das “Deutsche Wörterbuch” von den Gebrüdern Grimm wurde kürzlich digitalisiert. Es ist als CD-Rom zu kaufen. Eine Rezension dieses Angebots findet ihr bei H-Soz-Kult.

Bbiliothekarin benutzt Google…

… und findet ihren Vater im Irak. Das Buch “Bagdad-Google” handelt von dem Weg zur ersten Begnung mit dem Vater und von dieser ersten Begnung kurz nach Ende des Irakkrieges. Vielleicht ist in der vorlesungsfreien Zeit auch mal für eine nicht direkt fachspezifische Lektüre Zeit…

Informationsmittel für Bibliotheken

Die aktuelle Ausgabe der Informationsmittel (IFB) ist online. Bei der Rezension der Wikipedia habe ich ich versucht, das Projekt möglichst kritisch aus Bibliothekswissenschaftlicher Sicht zu betrachten. Widersprüche bitte an mich. Die Renzension der Anfang Oktober erscheinenden Wikipedia-CD in Heft 2/2004 (Redaktionsschluß Anfang Dezember) sollte jedoch besser jemand unabhängigerer übernehmen.