IBI-Weblog » Serendipity http://weblog.ib.hu-berlin.de Weblog am Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin Wed, 28 Jun 2017 08:24:09 +0000 en hourly 1 http://wordpress.org/?v=3.0.4 Der verengende Kanal der Online-Journale. Ein Beitrag in Science. http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=5827/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=5827/index.html#comments Fri, 18 Jul 2008 12:58:45 +0000 Ben http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=5827 Mit der Suche in elektronischen Datenbanken geht in der Wissenschaft das Browsing, besonders natürlich am Regal mit den gebundenen Zeitschriften, verloren. Damit verengt sich der Blickwinkel der Wissenschaft und bestätigt im Zitationsverhalten zusätzlich das berühmte “Rich get richer”. Dies meint jedenfalls der Soziologe James Evans in einem Beitrag (DOI: 10.1126/science.1150473) in der aktuellen Ausgabe von [...]]]>

Mit der Suche in elektronischen Datenbanken geht in der Wissenschaft das Browsing, besonders natürlich am Regal mit den gebundenen Zeitschriften, verloren. Damit verengt sich der Blickwinkel der Wissenschaft und bestätigt im Zitationsverhalten zusätzlich das berühmte “Rich get richer”. Dies meint jedenfalls der Soziologe James Evans in einem Beitrag (DOI: 10.1126/science.1150473) in der aktuellen Ausgabe von Science:

Online journals promise to serve more information to more dispersed audiences and are more efficiently searched and recalled. But because they are used differently than print—scientists and scholars tend to search electronically and follow hyperlinks rather than browse or peruse—electronically available journals may portend an ironic change for science. Using a database of 34 million articles, their citations (1945 to 2005), and online availability (1998 to 2005), I show that as more journal issues came online, the articles referenced tended to be more recent, fewer journals and articles were cited, and more of those citations were to fewer journals and articles. The forced browsing of print archives may have stretched scientists and scholars to anchor findings deeply into past and present scholarship. Searching online is more efficient and following hyperlinks quickly puts researchers in touch with prevailing opinion, but this may accelerate consensus and narrow the range of findings and ideas built upon.

Die Wissenschaftsredaktion von Wired hat das Thema im entsprechenden Themenblog aufgegriffen und zur Diskussion freigegeben. Um mich zum Artikel zu äußern, muss ich allerdings noch einmal in die Bibliothek fahren, um den Volltext zu lesen, daher zunächst nur dieser Hinweis.

P.S. Außerdem verweist der Wired-Blog auf das sehr schöne Cover einer etwas älteren Ausgabe von Science, das eine Arbeit des vermutlich “bestselling” Graffitikünstlers Banksy ziert.

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Florian Illies zum Verlust der Serendipity, im Antiquariat bzw. der ZEIT http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=5695/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=5695/index.html#comments Thu, 15 May 2008 10:42:30 +0000 Ben http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=5695 Da kann man ja lange suchen: Der Zeit liegt ein Sonderheft bei, das zu erklären versucht, wie das Internet unsere Kultur verändert. Online hat das Sonderheft aber keine Spuren hinterlassen. (perlentaucher.de) Ich werde es mir natürlich jetzt auch nicht mehr kaufen, denn Börsenblatt Online erweist sich als Referatedienst und lässt uns wissen, dass sich Florian [...]]]>

Da kann man ja lange suchen:

Der Zeit liegt ein Sonderheft bei, das zu erklären versucht, wie das Internet unsere Kultur verändert. Online hat das Sonderheft aber keine Spuren hinterlassen. (perlentaucher.de)

Ich werde es mir natürlich jetzt auch nicht mehr kaufen, denn Börsenblatt Online erweist sich als Referatedienst und lässt uns wissen, dass sich Florian Illies als Freund der (Antiquariats-)Serendipity zeigt:

In Sekundenbruchteilen findet man nun dank den deutschlandweit digitalisierten Beständen jede längst vergriffene Erstausgabe auf der Homepage irgendeines kleinen Antiquariates in der Provinz und meist darf man sich zwischen fünf verschiedenen Angeboten auch noch das günstigste aussuchen. Doch, das ist die Lehre der Moderne, kein Gewinn ohne Verlust: Natürlich bedroht das die Tätigkeit (und das Wort) des ‘Stöberns’, das Finden von Büchern, die man nicht gesucht hat, von denen man noch nicht einmal wusste, dass es sie gab.“

Allerdings gibt es bei großen Online-Buchhändlern entsprechende Empfehlungselemente, die dem entgegen wirken. Und auch in den Antiquariats-Themenlisten lässt sich – so die Erfahrung – prima blättern und mehr erstöbern, als man kaufen und/oder daheim aufstellen kann. Es ist eben nur eine etwas sterilere Variante, als sich durch die Regalschluchten eines Ladengeschäftes zu graben. Die Parallele liegt zur Bibliothek liegt natürlich auf der Hand und im Unterschied zwischen OPAC und Freihandaufstellung. Der Verlust der Serendipity und entsprechend Kompensationsversuche mit Empfehlungssystemen sind dort allerdings schon länger ein Thema. Was nicht heißt, dass dem Regalbrowsing schon eine gleichwertige Entsprechung für die Digitalen Bibliotheken dieser Welt entgegengesetzt wurde….

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