Die neue Stadt – Bibliotheken-Parks in Medellín

In der neuesten Ausgabe von “Das Parlament” (Nr.3/14.1.2008 von Peter B. Schumann) wird von den sog. Bibliotheken-Parks in Medellín berichtet: http://www.das-parlament.de/2008/03/Thema/19268237.html
Diese Stadt ist ein positives Beispiel wie die Existenz von Bibliotheken in sozialen Brennpunkten zur besseren Lebensqualität beiträgt. Investitionen in Kultur+Bildung (40% des Haushaltsbudgets von Medellín) zahlen sich selbst für eine Stadt wie Medellín aus. Wäre das nicht langsfristig eine Chance für Berlins (gerade unter einer rot-roten Regierung) von der Schliessung bedrohten Stadtteilbibliotheken und der dringenden nötigen Erweiterung (bzw. Neubau) der ZLB auf Positiverfolge aus anderen Ländern zu verweisen?
Der Bürgermeister liess in dern ärmsten Viertel der Stadt seit 2004 Bibliotheken-Parks von den besten Architekten des Landes errichten. Alle fünf Bibliotheken-Parks basieren auf die Dreiteilung – Lesesaal-Rekreationsbereich-Auditorium.
Sie unterscheiden sich hauptsächlich durch ihre Architektur, die andernorts terrassenförmig angelegte Pavillons bevorzugt. In der Comuna 13, dem von der Gewalt am schlimmsten heimgesuchten Stadtbezirk, ist der Bibliothek eine vierte Einheit angegliedert: das “Zentrum für die Entwicklung gewerblicher Aktivitäten” (CEDEZO). Es bietet praktische Anleitungen zu ökonomischer Selbsthilfe, wo also jeder lernen kann, wie er ein Gewerbe vernünftig aufzieht.
“Das Schönste, das die Stadt zu bieten hat, haben wir in die ärmsten Viertel gebracht, wo die Zerstörung und die Verzweiflung am größten waren.”
Die drei schwarzen Blöcke von Santo Domingo Savio erscheinen wie eine trotzige Manifestation der Kultur in einem Umfeld von Hoffnung und Ungewissheit. Sie sind auf organische Weise miteinander verbunden. Das fünfstöckige Innere bildet ein lichtes Areal, ist sozusagen vom Licht der hier versammelten Erkenntnis durchflutet. Vom Eingang aus trifft der Besucher zunächst auf den Lesesaal mit mehr als 12.000 Bänden in Abteilungen für Erwachsene, Jugendliche und Kinder sowie eine Galerie nur für die Kids. Dort stehen drei Dutzend Computer mit Internet-Anschluss. Im Block rechts daneben befinden sich auf mehreren Ebenen Räume für Sport und künstlerische Entfaltung. Im Untergeschoss hat sich die Verwaltung eingerichtet. Im ganzen Gebäude ist es ziemlich laut, denn geschlossene Bereiche gibt es kaum: Licht und Luft sollen überall Zugang haben. Doch den meist jungen Leute, die für die Bibliothek tätig sind, macht der hohe Geräuschpegel nichts aus.

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