Archive for the 'digitale Bibliothek' Category

Veranstaltungeshinweis: Alexander von Humboldts Amerikanische Reisetagebücher und sein Nachlass

Am Donnerstag, den 04.12.14 findet eine Tagung zum Öffentlichen Projektstart des BMBF-Verbundprojekts der Universität Potsdam und der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz und zur Freischaltung der Digitalisate der Amerikanischen Reisetagebücher statt.

Um Anmeldung wird bis zum 28.11.14 gebeten.

Alle Informationen zum Programm und zur Anmeldung finden sich hier im pdf Format.

Die Originale der Amerikanischen Reisetagebücher Alexander von Humboldts werden vom 4. bis 6.12.2014 im Dietrich-Bonhoeffer-Saal der Staatsbibliothek zu Berlin präsentiert.

NYPLDigital Collections und NYPL Wire

Weblog der New York Public Library: NYPL Wire

Digitalisierte Bestände der NYPL, frei zugänglich: NYPLDigital Collections (viele Photos!)

unbedingt anschauen!

TIB Hannover sucht Wissenschaftliche(n) Mitarbeiter(in) für Bestandserhaltung und Langzeitarchivierung (E13)

Die TIB Hannover schreibt eine super Stelle für die Bestandserhaltung und Langzeitarchivierung aus: Zum nächstmöglichen Zeitpunkt ist eine E13 Stelle (erstmal auf zwei Jahre befristet, Verlängerung wird angestrebt) zu besetzen. Auch BachelorabsolventInnen können sich gern bewerben, die Eingruppierung erfolgt dann in E12. Die Stelle ist auch für Young Professionals gut geeignet!

Alle Details gibt es wie immer in der Stellenausschreibung.

CfP der ASIS&T für Studenten und Absolventen

The Special Interest Group for Digital Libraries of the Association for Information Science & Technology (ASIS&T) is seeking proposals for an Undergraduate, Master’s, and Recently Graduated Students (having graduated May 2011 or later) research program at the ASIS&T 2013 Annual Meeting in Montreal on November 3 – 6, 2013.

This session is intended to provide students with an opportunity to present their work during the main conference on areas of interest relevant to information and knowledge management. The session will also serve as a social meeting point to facilitate networking between students, faculty, and professionals. Note: students do not have to attend the conference in order to qualify. To accommodate students who cannot attend the conference, we are accepting pre-made video presentations and mailed-in posters. All abstracts, presentation media, and posters will be published on the SIG DL website after the conference.

Submission Deadline is September 16, 2013. Read the full CFP.
Vielleicht schafft der eine oder andere die Deadline noch!

Call for Papers

Folgender Call for Papers erreichte uns:

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“Call for Papers

Workshop to be held in connection with TPDL 2013, September 26th, 2013, Valletta, Malta

Moving beyond technology: iSchools and education in data curation.
Is Data Curator a new role ? Continue reading ‘Call for Papers’

Before You Were Born: We Were Digitizing Texts

Leslie Johnston von der Library of Congress rekapituliert die Entwicklungen der letzten 40 Jahre in den Vereinigten Staaten.

Artikel auf der Website der Library of Congress

Start Beta-Version der Deutschen Digitalen Bibliothek und Konferenz am 28.11.2012

am 28. November 2012 geht die Beta-Version der Deutschen Digitalen Bibliothek (DDB) online. Dies wird einen ersten Eindruck von den Möglichkeiten vermitteln, die dieses zentrale Zugangsportal zu Kultur und Wissen in Deutschland einmal bieten wird.

Ziel der DDB ist es, jedermann über das Internet freien Zugang zum kulturellen und wissenschaftlichen Erbe Deutschlands zu eröffnen, also zu Millionen von Büchern, Archivalien, Bildern, Skulpturen, Musikstücken und anderen Tondokumenten, Filmen und Noten. Als zentrales nationales Web-Portal soll es perspektivisch alle deutschen Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen sowie deren digitale Angebote miteinander vernetzen. Außerdem ist die DDB der nationale Datenzulieferer für die Europeana.

Im Rahmen der Pressekonferenz stellen wir die Beta-Version vor und geben einen Ausblick darauf, was die Nutzerinnen und Nutzer im kommenden Jahr an Erweiterungen erwarten können. …

28. November 2012
11 Uhr
Altes Museum Berlin – Museumsinsel Berlin
Am Lustgarten, 10178 Berlin-Mitte

Wir würden uns über Ihren Besuch sehr freuen und bitten um Ihre Anmeldung per Mail
unter presse@deutsche-digitale-bibliothek.de!

Die Veranstaltung wird live im Internet übertragen unter livestream.deutsche-digitale-bibliothek.de.

Achim Klapp, Wilhelm Nöldeke

LHT Celebration Issue

 

Es wird gefeiert! Zum 30jährigen Bestehen der Zeitschrift Library Hi Tech folgt in der Ausgabe v30n1 ein hochkarätiger Artikel den nächsten. Unter anderem berichten Karen Markey, Chris Leeder und Soo Rieh in *Through a game darkly: student experiences with the technology of the library research process* über ein Spiel als effektive Lehrmethode für die
Vermittlung von Konzepten der Informationskompetenz und den dazugehörigen Fähigkeiten an aus dem Ausland kommende Studierende.

Der Beitrag *Invisible Institutional Repositories: Addressing the Low Indexing Ratios of IRs in Google Scholar* von Kenning Arlitsch und Patrick OBrien hat gleich zu Beginn starke Resonanz ausgelöst. Seid bei den Diskussionen dabei oder findet ein Thema für Haus-, Bachelor-, Master oder Magisterarbeiten.

Die neue Ausgabe findet ihr kostenlos im HU-Netz unter:

http://www.emeraldinsight.com/journals.htm?issn=0737-8831&volume=30&issue=1

Werft einen Blick hinein, es lohnt sich!

Viel Freude wünscht euch beim Lesen Katja.

Wissenschaftliche(r) Mitarbeiter(in) am IBI gesucht

Der Lehrstuhl für Digitale Bibliotheken (Michael Seadle) sucht derzeit eine(n) wissenschaftliche(n) Mitarbeiter(in) für eine 1/2- Teilzeitstelle TVL 13 HU für max. sechs Jahre. Die Stelle umfasst u. a. Aufgaben zur Vorbereitung einer Promotion, sowie wiss. Dienstleistungen in Forschung und Lehre des Forschungsgebiets. Gefordert wird u. a. ein abgeschlossenes wiss. Hochschulstudium im Bereich LIS oder verwandten Bereichen, sehr gute Englischkenntnisse in Wort und Schrift sowie sehr gute Kenntnisse im Bereich Statistik. Genauere Details und Kontaktinformationen entnehmen Sie bitte der Stellenausschreibung.

Die Bibliothekswissenschaft als Zentaurenstall? Warum das Fach den Digital Humanities besonders nahesteht.

Angesichts der Grundsätzlichkeit des Themas war das mediale Echo zur Tagung „Forschungsinfrastrukturen in den Geistes- und Sozialwissenschaften: Stellenwert – Förderung – Zukunftsperspektiven“ vom letzten Freitag sogar vergleichsweise zurückhaltend. Immerhin widmete die Frankfurter Allgemeine Zeitung in ihrer Mittwochsausgabe dem ausgesprochen gut besetzten und besuchten Zusammentreffen in Bonn addiert in etwa drei Spalten Text als Rahmung  einer übergroß gedruckte Fotografie (dieser hier) der Thomas Burgh Library des Trinity College in Dublin, die so wie ein trotziges Gegenbild zur digitalen Verflüssigung geisteswissenschaftlich relevanter Materialien (z.B. Bibliotheksbestände) anmutet. Der von Eleganz triefende visuelle Bibliotheksfels in der Zeitung passt denn auch ganz gut zum Bericht Thomas Thiels, dem das Thema insgesamt recht wenig Stil zu besitzen scheint.

Zum Ausdruck kommt dies beispielsweise in dem schönen Wort “Funktionslyrik”, der Gegengattung zur “Antragsprosa” (vgl. diesen FAZ-Artikel vom 30.11.2011), mit der sie jedoch semantisch auf einer Zeile liegt. Dass von der Tagung nicht viel mehr als ein Einpendeln der Richtung zu erwarten war (und diese Erwartung also weitgehend erfüllt wurde) zeigen auch informell kommunizierte Besuchereindrücke. Thomas Thiel fasst es für die Druckseite so: Continue reading ‘Die Bibliothekswissenschaft als Zentaurenstall? Warum das Fach den Digital Humanities besonders nahesteht.’

Wieviel Ethik braucht das Fach? Zu einer möglichen Diskussion.

Es ist (aus verschiedenen Gründen und leider) nicht mehr oft der Fall, dass sich im IBI-Weblog noch inhaltliche Debatten entfalten – so selten, dass sogar der Direktlink von der umgestalteten Homepage des Instituts verschwunden ist. Ein Beitrag von Alexander Struck deutete allerdings jüngst wieder einmal an, wie Themendiskussionen in Weblogs entstehen können und da das Thema Berufsethik bzw. ebenso die Frage nach der politischen Positionierung von Bibliothekaren und Infomationsspezialisten jedes Fachbewusstsein permanent begleiten sollte, möchte ich sie aus dem Kommentar-Thread noch einmal herausheben und zugleich auf einen anderen Beitrag zum Thema hinweisen. Continue reading ‘Wieviel Ethik braucht das Fach? Zu einer möglichen Diskussion.’

Küssen und Morden: Hubert Spiegel schreibt in der morgigen FAZ sehr schön über Bibliotheken.

Während das Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Zeitung als Aufmacher am Montag Charlotte Roches neues Buch “Schoßgebete” großformatig und sicher in Richtung Bestseller-Listenspitzenplatz schickt, bekommt zwei Seiten später Hubert Spiegel etwas weniger Platz, über die für uns noch relevantere und in ihrer Öffentlichkeitswirksamkeit außergewöhnliche Münchener Ausstellung Die Weisheit baut sich ein Haus zu berichten. Der mit großem Foto illustrierte (Die Mátrix der Megabiblioteca José Vasconcelos in Mexiko-Stadt) Text ist dabei ein gelungenes Beispiel für präzise und zielführende Informationsverdichtung: Er kennt (und nennt) sowohl Gabriel Naudé wie die Kamelbibliothek des persischen Großwesirs Abdul Kassem Ismael – also zugleich bedeutende und kuriose Eckpunkte der Bibliotheksgeschichte. Damit gelingt es ihm, in vielleicht 1400 Wörtern glasklar kulturhistorisch nachvollziehbar herauszustellen, welchen maßgeblichen Anteil die Institution Bibliothek an der Entstehung unserer Kultur besitzt und dass sie, entgegen manchen auf ein mögliches baldiges Ableben schnellschießenden Behauptungen, wenigstens neubautechnisch noch sehr fidel daherkommt. Und dabei in verdoppelter Form:

Heute stehen die Konzepte der introvertierten und der extrovertierten Bibliothek gleichberechtigt nebeneinander.”

Diese bizentrische Gelassenheit wirkt denn auch für uns, die wir uns professionell mit den Verschiebungen der Institution Bibliothek und ihrer Möglichkeiten befassen, angemessener, als beispielsweise das traurige Lied, dass aus der Besprechung derselben Veranstaltung in der Frankfurter Rundschau heraufklang. (vgl. hier) Die Jahrtausende dicke, im Zeitfluss dahinströmende Spur von Bibliothek und Buch, die in der Digitalkultur ein sich permanent verästelndes Delta gefunden hat, scheint doch wirkmächtiger in unsere Kultur eingeschrieben, als dass wir uns grundlegend um ihre Zukunft sorgen müssten.  Sorgen wären erst dann angezeigt, wenn wir vergessen hätten, woran das Feuilleton der überregionalen Tagespresse freundlicherweise auch seine anderen Zielgruppen erinnert, nämlich

“dass es wohl keine menschliche Tätigkeit gibt, die sich in der Bibliothek nicht ausüben ließe, vom Essen und Schlafen bis zum Küssen und Morden.”

Und nebenbei die Konstruktion aller Facetten unserer kulturgestalteten Lebenswelt.

(Spiegel, Hubert: Auch die Karawane muss alphabetisiert sein. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 08.08.2011, S.25)

Die bücherfreie Bibliothek als höchste Eisenbahn, in Newport Beach

Das kalifornische Newport Beach ist nicht nur die Wahlheimat Jürgen Klinsmanns sondern momentan auch dafür bekannt, dass sie die dortige Public Library zwar public bleibt, jedoch zugleich zur bookless library wird. Wie die Los Angeles Times am verdächtigen 01.04. aber doch wohl wahrheitsgetreu berichtete, ergab eine Analyse des Nutzungsverhaltens, dass der Griff zum Buch nicht mehr Kern der Benutzung ist. (Mike Reicher (01.04.2011): Tomes’ time might be up at Newport Beach library. latimes.com) Vielmehr wird die Bibliothek hauptsächlich als gratis Internet-Café benutzt:

“Most visit the branches to study, to plug their laptops into work spaces or to use computers with Internet connections.” Continue reading ‘Die bücherfreie Bibliothek als höchste Eisenbahn, in Newport Beach’

Call for Research Papers and Demos – TPDL 2011

Over the last years, Digital Libraries have taken over a central role in our society. The process of acquiring, creating, processing, retrieving, disseminating, and using knowledge, information, data and metadata has undergone and still continues to undergo significant changes. This includes an ever increasing public access to on-line resources, an evolution in the amount and diversity of resources that are available through this channel, a social shift in the paradigm of how to experience information towards interactive, globally collaborative and personalized approaches, and many more. The European Conference on Research and Advanced Technology for Digital Libraries (ECDL) has been the leading European scientific forum on digital libraries for 14 years. For the 15th year the conference was renamed into: International Conference on Theory and Practice of Digital Libraries (TPDL). In this spirit, TPDL 2011 aims at providing a forum for researchers, developers, content providers and practitioners for presenting and discussing novel results from innovative research and systems development on Digital Libraries.

Authors are invited to submit research papers describing original, unpublished research that is not (and will not be) simultaneously under consideration for publication elsewhere. TPDL 2011 solicits the submission of full (12 pages max.) and short (8 pages max.) research papers and demos. Topics of interest, and further information can be found on the website: http://www.tpdl2011.org

Important dates
Abstract submission deadline (full and short papers): March 21, 2011
Research paper submission: March 28, 2011 (midnight HAST, GMT -10hrs)
Demo submission: March 28, 2011
Notification of acceptance: May 23, 2011
Submission of final version: June 6, 2011

Ausschreibung: 2 SHK am Lehrstuhl Digitale Bibliotheken

Am Lehrstuhl Digitale Bibliotheken (Prof. Seadle) sind zwei Stellen als studentische Hilfskräfte ausgeschrieben. Die Bewerbungsfrist für beide Stellen endet nächsten Mittwoch, den 10.11.2010.

Die Bewerbungsgespräche finden am Freitag, den 12.11.2010 ab 13:30 Uhr (mit offenem Ende) statt. Geeignete Bewerber erhalten nach Bewerbungseingang umgehend einen Vorstellungstermin.

Beide Stellenausschreibungen finden Sie auf den Seiten des studentischen Personalrates: http://www2.hu-berlin.de/studpr/cms/index.php?option=com_content&task=blogcategory&id=150&Itemid=370

Bitte richten Sie Ihre Bewerbungen an Prof. Michael Seadle und geben Sie diese im Sekretariat bei Frau Nowakowski ab. Gerne steht Ihnen Elke Greifeneder für Fragen zur Verfügung.

BookServer als Retter vor dem Google-Monopol?

Nachdem sich Bibliotheken (und auch kritische Normalbürger) mit einen unguten Gefühl mit dem entstehenden GoogleBooks-Monopol  gerade arrangierten, tritt  ein neuer Global Player im Bereich Online-Bücher auf den Plan: das Internet Archive plant mit seinem BookServer eine zentrale offene eBook-Plattform – die in ihrer Funktionalität über GoogleBooks weit hinausgeht:

BookServer is a framework of tools and activities. It is an open-architectured set of tools that allow for the discoverability, distribution, and delivery of electronic books by retailers, librarians, and aggregators, all in a way that makes for a very easy and satisfying experience for the reader, on whatever device they want.

Entnommen ist dieses Zitat aus dem Bericht von ftoolan bei Follow the Reader über die Präsentation von Brewster Kahle und seinem Team.  Während GoogleBooks sich langsam an die Vermarktung seiner Digitalisate macht, ist man beim Internet Archive schon ein paar Schritte weiter: freie Werke und geschützte Werke – zum Kaufen oder Leihen – vereint. Und wo es möglich ist, wird Open Content realisiert – gerade auch für Benachteiligte. Mal abgesehen von den Konvertierungsmöglichkeiten auf diverse  Smartphones, Kindle und iPhone sind diese Features einfach zukunftsweisend:

Next he announced that not only were these files available in ePub form, but that they were available in the “Daisy” format as well.  Daisy is the format used to create Braille and Text to Speech software interpretations of the work.

Raj Kumar from Internet Archive demonstrated how the BookServer technology can deliver books  to the OLPC (One Laptop per Child) XO laptop, wirelessly.  There are 1 million of these machines in the hands of underprivileged children around the world, and today they just got access to 1.6 million new books.

The last demonstration was not a new one to me, but Raj came back on and he and Brewster demonstrated how using the Adobe ACS4 server technology, digital books can be borrowed, and protected from being over borrowed from libraries everywhere.

So das war jetzt ein kleiner Vorgeschmack, ich empfehle unbedingt die gesamte Berichtserstattung zu lesen! Wenn das wirklich alles Realität wird…werden sich wohl auch die Bibliotheken mit ihren Digital Libraries umgucken müssen! ;-)

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Die BnF und Google: Das Thema der Woche

Thema des Tages, wenn nicht der Woche und zwar weltumspannend wird mit Sicherheit, dass Google nun auch mit Beständen der BnF seine Bestände an digitalisierten Büchern ausbauen wird. Es ist klar, dass es bei dieser “radikalen Wende” (FAZ) um mehr als eine Projektkooperation geht.  Im medial und auch manchen bibliothekarischen Kreisen gern ausgerufenen Kulturkampf Europas kulturelles Erbe vs.  Google-Books ist das Entsetzen daher wohl recht groß. Eine üppige Diskussion entspinnt sich gerade La republique des livres-Blog. Und auch die Kommentarliste der Times, die Google bruises Gallic pride as national library does deal with search giant titelt, füllt sich so langsam. Für ambitionierte Diskursbeobachter steht nun vermutlich und endlich nach dem Abflauen der Urheberrechtsdebatte wieder eine aufregende Medienbeobachtungzeit mit glühenden Nachrichtenaggregatoren und sich überschlagenden Feuilletons an.

Auf den Knien: Bücher, einst “nur für den Lesesaal”

Der Lesesaal, Keimzelle der Bürgerlichkeit und der modernen Demokratie, ist größer geworden. Die elektronischen und digitalen Bücher haben seine Wände gesprengt und ihn zum Weltkreis erweitert, den er zuvor nur abgebildet hat.

stellt Klaus Kreimeier heute in der Frankfurter Rundschau in einem Kommentar zum Medienwandel und zur Alltagserfahrung des Digitalisats im WWW fest: Im Netz:  Nur im Lesesaal!

Die Deutsche Digitale Bibliothek, als Aktueller Begriff beim Bundestag

In der Deutschen Digitalen Bibliothek sollen die Datenbanken von über 30.000 Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen in Deutschland vernetzt und durch spezielle Suchwerkzeuge erschlossen werden. Geplant ist, die Bestände von Bibliotheken, Archiven, Museen, Mediatheken sowie Kulturdenkmale in der DDB zugänglich zu machen. Technologisch fortgeschrittene Recherche- und Präsentationstechniken sollen eine übergreifende, multilinguale Suche in den Datenbeständen der Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen ermöglichen.

Der Wissenschaftliche Dienst des Deutschen Bundestages, der jüngst eine vielbeachtete Aufstellung zum “Für und Wider des Heidelberger Appells” zusammengestellt hat (Download als PDF), gab ebenfalls ein kurzes Übersichtspapier zur Deutschen Digitalen Bibliothek heraus: Aktueller Begriff: Deutsche Digitale Bibliothek (PDF).

Books are for use. Die NZZ betrachtet das Urheberrecht im Anschluss an die Frankfurter Tagung und wagt eine interessante These

Das angloamerikanische Copyright-Law und das kontinentale Urheberrecht unterscheiden sich massgeblich darin, dass das Copyright auf die Rechte der Verwerter abhebt, jedoch von den persönlichkeitsrechtlichen Belangen des Urhebers wenig weiss. Das Pathos der Rede vom «geistigen Eigentum», das die ideelle Beziehung zwischen Autor und Werk zu einer unveräusserlichen macht, ist dem US-Recht fremd. Dass es auch den Europäern fremder wird, daran arbeiten in Europa sowohl Internetpiraten wie auch «nutzerfreundliche» Richter, die erklären, von Diebstahl könne im Internet keine Rede sein, denn wer kopiere, nehme ja niemandem etwas weg.

Im Feuilleton der heutigen Ausgabe der Neuen Zürcher Zeitung erklärt Joachim Güntner im Anschluss an die Frankfurter Tagung von “Roland Reuss und seine[n] Kombattanten” [sic!] noch einmal, dass das Internet nun mal eine verschiedene Rechtsräume übergreifender Kommunikationssphäre ist. Zudem wertet er die Aussage der DFG, dass es keinen Publikationszwang gäbe, als Frucht der Proteste und hat damit in Bezug auf die Aussage selbst vielleicht sogar recht. Nur vom “Zurückrudern” der Deutschen Forschungsgemeinschaft kann man nicht wirklich sprechen, denn es lag gar kein Zwang vor. Auch nicht klar ist, ob er, wenn er etwas abwertend von “zu Copy-Shops mutierenden Bibliotheken” spricht, dies als Argument aus Frankfurt oder als allgemein wahrgenommene Entwicklung sieht.

Der wirklich interessante und bemerkenswerte Aspekt im Artikel ist aber die Vermutung, dass Google überhaupt nicht mit dem Ziel digitalisiert, in den Buchmarkt einzusteigen und es ihm mehr noch kaum um die konkreten Bücher und Buchinhalte selbst geht. Der Autor beruft sich vielmehr auf eine Aussage Auke Haagsmas von der ICOMP, mit dem er davon ausgeht, dass Google die Inhalte der Bücher als Korpus verwendet, um die Entwicklungen seiner “Semantic Web”-Funktionalitäten voranzutreiben:

Google füttere seine Server vor allem deshalb mit Weltliteratur, damit die Suchmaschine die Anfragen der Nutzer gleich übersetzen und ihnen dann Antworten aus vielen Sprachen der Welt liefern könne. Polyglott und zum komplexen Sinnverstehen fähig also soll die Maschine werden, Syntax und Semantik lernen für ihr Kerngeschäft, die Suchanfrage.

Wenn dies korrekt ist, dann würde die Bücher über Google Books ausschließlich als Bonus und Philantropie als Digitalisat angezeigt. Notwendig wäre es aber nicht und Google könnte sich entsprechend entspannt auch die Darstellung untersagen lassen, solange es nur weiter digitalisieren und all die Texte harvesten dürfte, die als Mittel zu einem höheren Zweck dienten. Was man wohl in Heidelberg zu der These sagen würde, dass die eigenen geistigen Leistungen schnöde zum Füttern einer digitalen Maschinerie dienen, der es gar nicht um die Inhalte geht, sondern darum, wie Zeichen und Zeichenketten miteinander in Beziehung stehen? Und was eine semantische Technologie wohl aus der Lyrik Paul Celans lernt? Im Resultat ständen jedenfalls noch ganz andere Celan-Provokationen.

Den Artikel der NZZ gibt es hier: Ist das Urheberrecht ein Papiertiger?

OA in Austria, ein Interview im ORF

Die Wissenschaftsverlage bieten auch Hybridmodelle bei der Erwerbung der Zeitschriften an. Fairerweise muss man dazusagen, dass sich bei den Fachverlagen da auch ein Bewusstsein entwickelt hat. Sie diskutieren mit den Bibliotheken über Finanzierungsmodelle, die eine Reduzierung der Zeitschriftenpreise vorsehen, wenn die freigekauften Artikel einen bestimmten Schwellenwert erreicht haben. Der Markt reagiert schon auf diese Probleme, allerdings nur auf Druck des wissenschaftlichen Personals und der Bibliotheken.

In der ORF hat sich für seine “Futurezone” mit Brigitte Komp und Petra Oberhuemer von der Arbeitsgruppe Open Access der Universität Wien recht ausführlich über verschiedene Aspekte von Open Access allgemein und in Österreich unterhalten. Den Interview-Text gibt es hier: Open Access: “Bildung nicht nur für Eliten”

Auf zur zweiten Runde: Der Ulmer Verlag geht gegen die TU Darmstadt in die nächste Instanz

Über den Informationsdienst Wissenschaft erreicht uns heute die Meldung, dass der Ulmer Verlag – wie weithin erwartet – gegen das so genannte Darmstadt-Urteil, also die Entscheidung des Langgerichts Frankfurt zur Digitalisierung und Nutzung von Digitalisaten an elektronischen Leseplätzen, in Berufung geht: Urheberrechtsstreit zwischen der TU Darmstadt und dem Ulmer Verlag geht in die Berufung.

Dasselbe, nur älter. Wie man vor fünf Jahren um Open Access stritt.

Wer die aktuelle Diskussion zum Thema Open Access, Verlage, Urheberrecht etwas gründlicher angehen und nachvollziehen möchte, bekommt nur zwei, drei Klicks entfernt eine Ahnung von der Trägheit der Debatte. In einer Diskussion in der inetbib aus dem Januar 2004 findet man z.B. eine Stellungnahme des damaligen Justiziars des Börsenvereins, die sich haargenau in der deutschen Presselandschaft des Jahres 2009 einstellen ließe, ohne das jemand den Unterschied bemerkte:

Zu Ihren open-access-Ideen: Bislang übernehmen Verlage für die Wissenschaft die Aufgaben der Informationsselektion, -aufbereitung und -navigation. Das Vorhalten des dafür erforderlichen Knowhows und Kapitals kostet Geld, das sie mittels Markterfolges verdienen müssen. Auch in der schönen neuen open-access-Welt werden diese Kosten entstehen, wenn die Qualität und Aufbereitung der Informationen gleich gut bleiben soll. Sie scheinen davon auszugehen, dass es für die Gesellschaft billiger und besser wird, wenn sich anstelle privater Unternehmer die öffentliche Hand dieser Aufgabe annimmt. Ob dies wirklich so ist, muss allerdings aufgrund der Erfahrungen der Vergangenheit bezweifelt werden.

Die ebenfalls heute noch gültige Entgegnung kann man hier nachlesen. Spannend ist es ja, aber auch erschreckend, wie wenig neue Argumente in die Diskussion in den letzten fünf Jahren gedrungen sind. Der zentrale Unterschied liegt immerhin darin, dass die Debatte 2004 in einem Fachforum ablief und sich heute in den Seiten der großen Tages- und Wochenzeitungen vollzieht.

Treffer! Versenkt!: Volker Gerhardts “bürokratischer Imperativ des Open Access” und die Schriftkultur

Steter Tropfen höhlt den Stein, sagt man sich wohl bei der FAZ. Besonders wenn es um den unsinnigen Kreuzzug gegen das Open-Access-Prinzip bzw.: den Open-Access-Imperativ geht. Heute schreibt mit dem Philosophen Volker Gerhardt durchaus einmal jemand, von dem man solides Argumentieren erwarten darf, allerdings nicht exklusiv für die FAZ, denn diese hat seinen Beitrag für die Schwerpunktausgabe der Zeitschrift Gegenworte (Heft 21) auf zeitungstaugliches Niveau zusammengekürzt. Damit muss man erst einmal auskommen, denn die Gegenworte sind noch nicht erschienen. Man traut aber der FAZ-Redaktion zu, dass sie sich im sinngemäßen Kürzen auskennt und bedankt sich für die vorgreifende Nachverwertung.

Der Artikel  mit der mächtig abgeschmackten Überschrift “Open Exzess: Die Folgen des Publizierzwangs” (Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10.06.2009, Seite N5) zeigt sich am Ende leider auch wieder nur als dystopisch kolorierte Angst vor einem “Monopol” elektronischer Publikationsformen und davor als ein Hohelied auf die Verdienste der Verlagslandschaft für die Wissenschaft und die Gefahren der Zerstörung (sowohl als auch) durch das freie Publizieren im Netz. Continue reading ‘Treffer! Versenkt!: Volker Gerhardts “bürokratischer Imperativ des Open Access” und die Schriftkultur’

Gaming in Libraries – Online Kurs für alle

Gerne leite ich diese Presseerklärung weiter (wenn auch durch den Bibliothekartag mit etwas Verzögerung). Viel Spaß beim Mitmachen!

Free Gaming in Libraries Course via YouTube

Scott Nicholson, associate professor at Syracuse University’s School of Information Studies, will be teaching a video-based course on the basics of gaming in libraries. Every day during the month of June, participants will be able to view a new video exploring some concept of games or how libraries can integrate games into their programs.
The class will cover games appropriate for all age groups in many types of library settings. Continue reading ‘Gaming in Libraries – Online Kurs für alle’