IBI-Weblog » Literatur http://weblog.ib.hu-berlin.de Weblog am Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin Wed, 28 Jun 2017 08:24:09 +0000 en hourly 1 http://wordpress.org/?v=3.0.4 Jahrestagung des ZfL “An den Rändern der Archive” http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=12169/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=12169/index.html#comments Wed, 23 Oct 2013 17:43:03 +0000 Elena http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=12169 Das Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin lädt zur Jahrestagung am 7.–9. November 2013 ein: Archive sind die Labore der Geistes- und Kulturwissenschaften. Sie sind nicht nur Speicher von Informationen, sondern auch Orte der Produktion und kulturellen Organisation von Wissen, an denen die materiellen Objekte – Aufzeichnungen, Bilder, Artefakte – mit ihrem je spezifischen Eigenleben [...]]]>

Das Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin lädt zur Jahrestagung am 7.–9. November 2013 ein:

Archive sind die Labore der Geistes- und Kulturwissenschaften. Sie sind nicht nur Speicher von Informationen, sondern auch Orte der Produktion und kulturellen Organisation von Wissen, an denen die materiellen Objekte – Aufzeichnungen, Bilder, Artefakte – mit ihrem je spezifischen Eigenleben wechselnde Sinnzuschreibungen erfahren und in Wahrheitspraktiken verwickelt werden. Die gegenwärtig zu beobachtende Dynamisierung und Pluralisierung des Archivbegriffs lenkt das Interesse auf die Ränder der Archive: Hier wird der Zu- oder Abgang zum Archiv geregelt, hier werden Objekte umgeordnet oder umformatiert, hier geht Privateigentum in Kulturerbe über, hier wird das Archivierte aber auch von Unlesbarkeit und Zerfall bedroht. Die Tagung fragt nach der epistemischen Bedeutung dieser Ränder für Theorie und Praxis einer historischen Kulturwissenschaft in der Gegenwart.

Veranstaltungsorte:
ZfL, Schützenstr. 18, 10117 Berlin, 3. Et., Trajekte-Tagungsraum 308 und Archiv der Zentralstelle, BStU, Ruschestr. 103, Haus 7, 10365 Berlin

Das Programm und mehr Infos auf der Homepage des ZfL.

]]>
http://weblog.ib.hu-berlin.de/?feed=rss2&p=12169 0
Das Buch als Prozacco? Eine Studie zu Depression und Mediennutzung, referiert beim New Yorker http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=8741/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=8741/index.html#comments Fri, 15 Apr 2011 17:42:55 +0000 Ben http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=8741 Das “Book Department” des New Yorker hat noch eine interessante Nachricht für alle, die jetzt auf dem Weg in die nächste Bibliothek und Buchhandlung sind, um sich wie immer viel zu viel zum Lesen für das Wochenende zu besorgen. Also z.B. für mich. Jeannie Vanasco referiert auf der Book Bench des Wochenblatts eine Studie von [...]]]>

Das “Book Department” des New Yorker hat noch eine interessante Nachricht für alle, die jetzt auf dem Weg in die nächste Bibliothek und Buchhandlung sind, um sich wie immer viel zu viel zum Lesen für das Wochenende zu besorgen. Also z.B. für mich.

Jeannie Vanasco referiert auf der Book Bench des Wochenblatts eine Studie von Brian A. Patrick (Assistant Professor of Medicine and Pediatrics at the University of Pittsburgh School of Medicine) et al. zum Zusammenhang des Mediennutzungsverhaltens mit Depressionen (Primack BA, Silk JS, Delozier CR et al: Using ecological momentary assessment to determine media use by individuals with and without major depressive disorder. In: Archives of Pediatrics & Adolescents Medicine. 2011, April (4) S. 360-365. doi:10.1001/archpediatrics.2011.27):

“Primack and his research team examined six types of media—television shows and movies, video games, magazines and newspapers, music, the Internet, and books—and concluded that major depressive disorder is common among pop-music-listening teens and drastically less common among their bookish counterparts. But the study has less to do with the content of books and more to do with the act of reading.”

Würden wir pedantisch sein, müssten wir darauf hinweisen, dass die Studie nur fünf Cluster von Medientypen bestimmt und Printprodukte generell auf einen Stapel legt – unabhängig davon, ob es sich um eine Illustrierte oder die Brüder Karamasow handelt. Würden wir uns eine leise Kritik am Abstract der Studie herausnehmen wollen, dann würde sie in ihrem Zweifeln darauf abzielen, dass Mediennutzung insbesondere im Internet nicht nur passiv sondern aktiv geschieht. Vielleicht steht etwas dazu im Volltext der Studie, zudem wir leider keinen Volltext haben. Daher wissen wir nicht, wie Mediennutzung in diesem Zusammenhang exakt definiert wird.
Ein Fakt scheint unabhängig davon deutlich zu werden: Man ist nicht weniger depressiv, weil man liest. Sondern man liest, weil man nicht depressiv ist. Meint der Studienleiter:
““People who are very depressed might not be able to read a book,” Primack said. “Reading takes a lot of mental energy.”
Insofern beantwortet sich die titelgebende Frage im Blog des New Yorkers eigentlich von selbst: Books, the New Prozac?
Auch ich habe mir Sisyphos immer als lesenden Menschen vorgestellt. Schaut man derweil in die Literaturgeschichte – Jeannie Vanasco errinnert mit gutem Grund an Sylvia Plath -  ergibt sich noch ein anderes Phänomen (jedoch eventuell seltener bei Teenagern): Einige depressive Menschen lesen auch deshalb wenig, weil sie schreiben. Und oft tun sie dies mit bestürzender Großartigkeit.
]]>
http://weblog.ib.hu-berlin.de/?feed=rss2&p=8741 0
Das Berufsbild in der Literatur – Teil 3 http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=6427/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=6427/index.html#comments Fri, 09 Jan 2009 11:12:43 +0000 Ben http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=6427 … - Der Hauswirt sitzt in seiner Wohnung bei offener Tür. Das ist wie ein Büro, mit einer Theke. Nur daß über der Theke kein Glas ist, sondern Maschendraht. Da muß man ihm die Miete hindurchreichen. - Weiter bin ich nicht mitgegangen. - Es ist nicht, daß ich vor dem Zimmer Angst habe. Schaben sind [...]]]>


- Der Hauswirt sitzt in seiner Wohnung bei offener Tür. Das ist wie ein Büro, mit einer Theke. Nur daß über der Theke kein Glas ist, sondern Maschendraht. Da muß man ihm die Miete hindurchreichen.
- Weiter bin ich nicht mitgegangen.
- Es ist nicht, daß ich vor dem Zimmer Angst habe. Schaben sind bei uns ja auch. Auch nicht vor dem ältesten Bruder. Ich habe Angst, die Mutter ist unfreundlich zu mir. Als wenn ich an allem schuld wäre.
- Francine ist jetzt viel besser im Unterricht.
- Ich habe ihr die Städtische Bücherei in der 100. Straße gezeigt, und bin mit ihr hingegangen, weil sie allein nicht wollte. Dann hat die Bibliothekarin ihr sofort eine Karte gegeben und gesagt, sie darf da lesen und auch schreiben, zu den festgesetzten Öffnungszeiten.
Die sind ja nicht immer.

Im Eintrag zum 23. November 1967 findet sich in Uwe Johnsons magnum opus Jahrestage die Beschreibung, welche Marie Cresspahl, die 10jährige Tochter der Protagonistin Gesine Cresspahl von einer Mitschülerin Francine gibt, die ihm Rahmen einer Art “Affirmative Action” auf diesselbe katholische Privatschule in New York geht, jedoch aus sehr armen Verhältnissen stammt. Anlass der Beschreibung, die Marie ihrer Mutter gibt, ist die Begegnung mit dem Mädchen am U-Bahnausgang an der 96.Straße:  “Sie steht da halbe Nachmittage”, “Sie steht da, denn sie kann nicht nach Hause.”, “Zu Hause ist sie mit drei Kindern in einem Zimmer, und noch einer Mutter”, “Die Kinder sind zwei Brüder, fünfzehn und anderthalb Jahre, und eine Schwester von vierzehn. Es sind nur zur Hälfte ihre Geschwister, auch sie hat einen Vater für sich.”

Das Mädchen orientiert sich auf Marie, denn es wurde in der Klasse neben sie gesetzt, und überschüttet mit einer Dankbarkeit für die Zuwendung, die Marie nicht nur irritiert, sondern geradezu abschreckt. Insofern scheint es nachvollziehbar, dass Marie die schulischen Erfolge von Francine mit dem Besuch der Bibliothek, die als Arbeits- und Rückzugsraum ins Spiel gebracht wird, und nicht mit eigener Hilfe verknüpft. Auffällig daran ist, dass Francine sofort und ohne Probleme die Nutzung erlaubt wurde, mit der einzigen Einschränkung der Öffnungszeiten: für Francine eine Alternative zum Verwarten der Nachmittage auf der Straße (“Nach oben geht sie nur, wenn ein Erwachsener auf der Treppe ist, dem sie traut.”, “Sie traut aber wenigen. Da sind viele, die haben es mit Rauschgift, oder mit Wermut oder mit … ich weiß das Wort nicht.”), ein alternativer Rückzugsraum und gleichzeitig die Möglichkeit eine Bildung zu erweben, die ihr vielleicht hilft, ihrem bedrückenden Lebensumfeld zu entkommen. Johnson entwirft also mit dieser winzigen Passage eine sehr treffende Anspielung auf einen gesellschaftlichen Uranspruch der Public Libraries: das Bieten von Chancen und die Rolle als Supplement zur Bildungsinstitution Schule. Und das sollte hier mal kurz notiert sein.
(Zitat aus: Johnson, Uwe: Jahrestage. Aus dem Leben der Gesine Cresspahl. Frankfurt/Main: Suhrkamp, 2008. S. 309-313)

]]>
http://weblog.ib.hu-berlin.de/?feed=rss2&p=6427 0
Das Berufsbild in der Literatur – Teil 2 http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=6383/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=6383/index.html#comments Mon, 08 Dec 2008 00:08:32 +0000 Ben http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=6383 Heute: Viva Polonia von Steffen Möller. In Polen können sogar weltberühmte Filmregisseure jegliche Kleiderordnung missachten und wie Bibliothekare herumlaufen. (Steffen Möller (2008) Viva Polonia. Frankfurt/Main: Scherz, S. 36) (Teil 1)]]>

Heute: Viva Polonia von Steffen Möller.

In Polen können sogar weltberühmte Filmregisseure jegliche Kleiderordnung missachten und wie Bibliothekare herumlaufen.

(Steffen Möller (2008) Viva Polonia. Frankfurt/Main: Scherz, S. 36)

(Teil 1)

]]>
http://weblog.ib.hu-berlin.de/?feed=rss2&p=6383 0
Das Berufsbild in der Literatur http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=6225/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=6225/index.html#comments Tue, 04 Nov 2008 16:58:33 +0000 Ben http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=6225 Heute: Bei Joachim Fest. Tante Dolly dagegen hatte ihrem Ehrgeiz von frühauf Grenzen gezogen und war Bibliothekarin geworden [...] (Joachim Fest (2008) Ich nicht. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt. S. 23)]]>

Heute: Bei Joachim Fest.

Tante Dolly dagegen hatte ihrem Ehrgeiz von frühauf Grenzen gezogen und war Bibliothekarin geworden [...]

(Joachim Fest (2008) Ich nicht. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt. S. 23)

]]>
http://weblog.ib.hu-berlin.de/?feed=rss2&p=6225 1
Die Bibliothek von Alexandra: Wohlgeordnet im “Night Bookmobile” http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=5867/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=5867/index.html#comments Sat, 26 Jul 2008 16:28:26 +0000 Ben http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=5867 Alle Freunde von Comics mit Bibliotheksbezug werden spätestens jetzt auch regelmäßig zum Guardian greifen, denn in den jeweiligen Samstagsausgaben wird ein Teil aus Audrey Niffeneggers Graphic Novel “The Night Bookmobile” abgedruckt. Heute dieser:]]>

Alle Freunde von Comics mit Bibliotheksbezug werden spätestens jetzt auch regelmäßig zum Guardian greifen, denn in den jeweiligen Samstagsausgaben wird ein Teil aus Audrey Niffeneggers Graphic Novel “The Night Bookmobile” abgedruckt. Heute dieser:

Heute im Guardian:Kapitel 1 des Night Bookmobile von Audrey Niffenberger

Heute im Guardian:Kapitel 1 des "Night Bookmobile" von Audrey Niffenberger

]]>
http://weblog.ib.hu-berlin.de/?feed=rss2&p=5867 0
Natasha http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=5742/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=5742/index.html#comments Thu, 05 Jun 2008 16:29:08 +0000 paul http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=5742 Vladimir Nabokovs Natasha Written around 1924, when Nabokov was in his mid-twenties (five years after his family fled Russia, and two years after his father was assassinated in Berlin), it was discovered in the writer’s archives at the Library of Congress a couple of years ago, and was translated by his son, Dmitri. A celebration [...]]]>

Vladimir Nabokovs Natasha

Written around 1924, when Nabokov was in his mid-twenties (five years after his family fled Russia, and two years after his father was assassinated in Berlin), it was discovered in the writer’s archives at the Library of Congress a couple of years ago, and was translated by his son, Dmitri.

A celebration of the power of invention and the writerly imagination, “Natasha” tells the story of a young woman who cares for her ailing father, Khrenov, in their ramshackle one-room apartment in Berlin while he mourns their exile from their Russian motherland.

New Yorker, June 1

]]>
http://weblog.ib.hu-berlin.de/?feed=rss2&p=5742 0