Kommentare zu: Die Entführung aus dem Serail (des Werkes) in das Stadion (des Textes): Ein weiteres Heidelberger Sprachbild http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=7305/index.html Weblog am Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin Fri, 10 May 2013 13:52:25 +0000 hourly 1 http://wordpress.org/?v=3.0.4 Von: links for 2009-07-17 « Nur mein Standpunkt http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=7305/index.html?cpage=1#comment-708985 links for 2009-07-17 « Nur mein Standpunkt Fri, 17 Jul 2009 12:37:45 +0000 http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=7305#comment-708985 [...] Die Entführung aus dem Serail (des Werkes) in das Stadion (des Textes): Ein weiteres Heidelberger S... (tags: Urheberrecht) [...] [...] Die Entführung aus dem Serail (des Werkes) in das Stadion (des Textes): Ein weiteres Heidelberger S… (tags: Urheberrecht) [...]

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Von: Ben http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=7305/index.html?cpage=1#comment-708980 Ben Thu, 16 Jul 2009 22:55:11 +0000 http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=7305#comment-708980 Als Nachtrag: <blockquote>Solche hinkenden Vergleiche – Erziehung ist eine lebenslange Aufgabe, während ein Buch doch irgendwann fertig ist – tragen natürlich ebenso wenig zur Versachlichung der Debatte bei wie die Rede vom „Wörterbuch des neuen Unmenschen“ (gemeint war der Ausdruck „Zugriff“) oder Breitseiten gegen die parasitäre, selbst „unfruchtbare“ „Content-Mafia“. Aber Versachlichung ist vielleicht auch nicht immer angemessen. Das unbestreitbare Verdienst des Heidelberger Appells – bei aller Kritik im Detail – ist es, die deutsche Verlags- und Wissenschaftslandschaft zu den Waffen gerufen zu haben.</blockquote> Richard Kämmerlings Bericht zur Veranstaltung findet sich morgen früh in der Frankfurter Allgemeinen auf Seite 33 und wird natürlich noch einmal gründlich als Frühstückslektüre gelesen. Online gibt es dagegen Hannes Hintermeiers Schilderung von <a href="http://www.faz.net/s/Rub475F682E3FC24868A8A5276D4FB916D7/Doc~EF88C53B3371B4ED199BDC8CDC3350F7B~ATpl~Ecommon~Sspezial.html" rel="nofollow">Deutschlands Bedenken gegen Google</a>. Als Nachtrag:

Solche hinkenden Vergleiche – Erziehung ist eine lebenslange Aufgabe, während ein Buch doch irgendwann fertig ist – tragen natürlich ebenso wenig zur Versachlichung der Debatte bei wie die Rede vom „Wörterbuch des neuen Unmenschen“ (gemeint war der Ausdruck „Zugriff“) oder Breitseiten gegen die parasitäre, selbst „unfruchtbare“ „Content-Mafia“. Aber Versachlichung ist vielleicht auch nicht immer angemessen. Das unbestreitbare Verdienst des Heidelberger Appells – bei aller Kritik im Detail – ist es, die deutsche Verlags- und Wissenschaftslandschaft zu den Waffen gerufen zu haben.

Richard Kämmerlings Bericht zur Veranstaltung findet sich morgen früh in der Frankfurter Allgemeinen auf Seite 33 und wird natürlich noch einmal gründlich als Frühstückslektüre gelesen. Online gibt es dagegen Hannes Hintermeiers Schilderung von Deutschlands Bedenken gegen Google.

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Von: Ben http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=7305/index.html?cpage=1#comment-708979 Ben Thu, 16 Jul 2009 22:32:03 +0000 http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=7305#comment-708979 Lieber Herr Ulmer, wie immer vielen Dank für die Anmerkung. Sie können sich aber sicher sein, dass der Perlentaucher nicht meine einzige Informationsquelle war und ist. Die Überschrift ist sozusagen die schöpferische Kombinationsleistung, die ich als "Content-DJ" beimische. Außerdem soll sie verdeutlichen, dass auch die Rabauken aus dem Nachbarblog nicht nur mit Trivialkultur befasst sind. Ansonsten geht es mir gar nicht um Parteinahme und auch nicht um Farbbeutel. Vielleicht um Farbtupfer. Ich bin schlicht und einfach und anhaltend verwundert bis verblüfft, in welche Rhetorik einige Vertreter des Appells ihre Argumentation kleiden. Dieser Facette kann man mittlerweile eigentlich nur noch mit Ironie begegnen. Im Beitrag ist hoffentlich deutlich die satirisch angehauchte Überspitzung zu erkennen. Strenggenommen benutze ich das Perlentaucher-Zitat als Ausgangspunkt für eine Assoziation. Ich unterstelle also Herrn Reuß gar nichts direkt. Ich mache mich auch nicht über ihn lustig, sondern höchstens über die von ihm verwendete Rhetorik. "Hier denkt man.." ist natürlich eine eher weitreichende Verallgemeinerung. Aber ich hatte das Bild aus der Dystopie Nabokovs sofort vor Augen und finde es erstaunlich. Dass man seine Werke als Kinder bezeichnet und vor dem Internet schützen mag, kenne ich bereits von Gary Larson, ca. aus dem Jahr 1996, und fand es schon damals schwer nachvollziehbar. Aber vielleicht publiziere ich dafür zu wenig oder zu wenig fruchtbringend. Die Hierarchieattacke auf Herrn Peukert stand nicht im Perlentaucher, sondern beruht auf einer direkten Zeugenaussage. Es ist ein subjektiver Eindruck, der durch das "offensichtlich", hier in der Bedeutung "anscheinend" gesetzt, eine entsprechende Relativierung erfährt. "Offenbar" wäre sicher das treffendere Wort gewesen. Offenbar war ihr Eindruck ein anderer und ich freue mich, dass sie diesen ergänzt haben. Vielleicht wäre auch bei meinem Gewährsmann ein anderer Eindruck entstanden, wenn sich die entsprechenden Diskussionsteilnehmer wohlwollend auf die "sachlichen und ausgleichenden Elemente seines [Peukerts] Vortrags" konzentriert hätten. Sie fordern das - übrigens ganz zurecht - ja auch von mir. Man sollte sicher hervorheben, wenn man wieder zum Inhalt der Debatte zurückkehrt,dass der Vortrag von Herrn Beck wohl eine sehr sachgerechte Ergänzung zu dem sehr emotionalisierten Vorprogramm darstellte. Dass der wahrgenommene Zwang zum Open Access durch die Wissenschaftsorganisationen ein Missverständnis sein muss, war eigentlich vor dem 15. Juli und jedem bekannt, der in Deutschland einmal mit der Praxis des Open Access in Berührung gekommen ist. Gerade deshalb waren ja weiter Teile der auf diesem Feld Aktiven derart erstaunt. Klar gesagt wurde dies von Anfang an und an diversen Stellen. Manchmal sollte man vielleicht doch einmal Blogs lesen. Da die Prämisse "Es gibt einen Zwang für die Autoren, OA zu publizieren" falsch war, war es schwer, etwas anderes zu sagen als: Ihr irrt euch, es gibt keinen Zwang. Nun ist es ja endlich angekommen und nun muss man vielleicht auch nicht mehr darüber schimpfen. Noch einmal als Klarstellung: Dieser Beitrag und auch der gestrige sind als eine überspitzende Kritik an einer bestimmten und in meinen Augen nicht sonderlich fruchtbaren Form der Rhetorik geschrieben. Wer sich derart in die Öffentlichkeit begibt, muss mit solchen Reaktionen rechnen. Das gilt übrigens auch für mich. Wäre Vergleichbares aus den Reihen der Open Access-Bewegung zu hören, würde es mich natürlich genauso reizen, zur Farbe zu greifen. Lagerkämpfe und Parteilichkeit sagen mir, wie bereits an anderer <a href="http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=6984#comment-705659" rel="nofollow">Stelle erwähnt</a>, dagegen so gar nicht zu. Obendrein glaube ich fest daran, dass sich die inhaltliche Seite der Debatte in einer ganz anderen und viel langweiligeren Form erledigen wird, als wir heute vermuten. Bis dahin betrachte ich sie aber gern und intensiv und nehme mit Freude in der einen oder anderen Weise, im Grunde meines Herzens aber sehr gelassen an ihr teil. Mit bestem Gruß, Ben Kaden Lieber Herr Ulmer,

wie immer vielen Dank für die Anmerkung. Sie können sich aber sicher sein, dass der Perlentaucher nicht meine einzige Informationsquelle war und ist. Die Überschrift ist sozusagen die schöpferische Kombinationsleistung, die ich als “Content-DJ” beimische. Außerdem soll sie verdeutlichen, dass auch die Rabauken aus dem Nachbarblog nicht nur mit Trivialkultur befasst sind.

Ansonsten geht es mir gar nicht um Parteinahme und auch nicht um Farbbeutel. Vielleicht um Farbtupfer. Ich bin schlicht und einfach und anhaltend verwundert bis verblüfft, in welche Rhetorik einige Vertreter des Appells ihre Argumentation kleiden. Dieser Facette kann man mittlerweile eigentlich nur noch mit Ironie begegnen. Im Beitrag ist hoffentlich deutlich die satirisch angehauchte Überspitzung zu erkennen.

Strenggenommen benutze ich das Perlentaucher-Zitat als Ausgangspunkt für eine Assoziation. Ich unterstelle also Herrn Reuß gar nichts direkt. Ich mache mich auch nicht über ihn lustig, sondern höchstens über die von ihm verwendete Rhetorik.

“Hier denkt man..” ist natürlich eine eher weitreichende Verallgemeinerung. Aber ich hatte das Bild aus der Dystopie Nabokovs sofort vor Augen und finde es erstaunlich. Dass man seine Werke als Kinder bezeichnet und vor dem Internet schützen mag, kenne ich bereits von Gary Larson, ca. aus dem Jahr 1996, und fand es schon damals schwer nachvollziehbar. Aber vielleicht publiziere ich dafür zu wenig oder zu wenig fruchtbringend.

Die Hierarchieattacke auf Herrn Peukert stand nicht im Perlentaucher, sondern beruht auf einer direkten Zeugenaussage. Es ist ein subjektiver Eindruck, der durch das “offensichtlich”, hier in der Bedeutung “anscheinend” gesetzt, eine entsprechende Relativierung erfährt. “Offenbar” wäre sicher das treffendere Wort gewesen. Offenbar war ihr Eindruck ein anderer und ich freue mich, dass sie diesen ergänzt haben.

Vielleicht wäre auch bei meinem Gewährsmann ein anderer Eindruck entstanden, wenn sich die entsprechenden Diskussionsteilnehmer wohlwollend auf die “sachlichen und ausgleichenden Elemente seines [Peukerts] Vortrags” konzentriert hätten. Sie fordern das – übrigens ganz zurecht – ja auch von mir.

Man sollte sicher hervorheben, wenn man wieder zum Inhalt der Debatte zurückkehrt,dass der Vortrag von Herrn Beck wohl eine sehr sachgerechte Ergänzung zu dem sehr emotionalisierten Vorprogramm darstellte.

Dass der wahrgenommene Zwang zum Open Access durch die Wissenschaftsorganisationen ein Missverständnis sein muss, war eigentlich vor dem 15. Juli und jedem bekannt, der in Deutschland einmal mit der Praxis des Open Access in Berührung gekommen ist. Gerade deshalb waren ja weiter Teile der auf diesem Feld Aktiven derart erstaunt. Klar gesagt wurde dies von Anfang an und an diversen Stellen. Manchmal sollte man vielleicht doch einmal Blogs lesen. Da die Prämisse “Es gibt einen Zwang für die Autoren, OA zu publizieren” falsch war, war es schwer, etwas anderes zu sagen als: Ihr irrt euch, es gibt keinen Zwang. Nun ist es ja endlich angekommen und nun muss man vielleicht auch nicht mehr darüber schimpfen.

Noch einmal als Klarstellung: Dieser Beitrag und auch der gestrige sind als eine überspitzende Kritik an einer bestimmten und in meinen Augen nicht sonderlich fruchtbaren Form der Rhetorik geschrieben. Wer sich derart in die Öffentlichkeit begibt, muss mit solchen Reaktionen rechnen. Das gilt übrigens auch für mich. Wäre Vergleichbares aus den Reihen der Open Access-Bewegung zu hören, würde es mich natürlich genauso reizen, zur Farbe zu greifen. Lagerkämpfe und Parteilichkeit sagen mir, wie bereits an anderer Stelle erwähnt, dagegen so gar nicht zu. Obendrein glaube ich fest daran, dass sich die inhaltliche Seite der Debatte in einer ganz anderen und viel langweiligeren Form erledigen wird, als wir heute vermuten. Bis dahin betrachte ich sie aber gern und intensiv und nehme mit Freude in der einen oder anderen Weise, im Grunde meines Herzens aber sehr gelassen an ihr teil.

Mit bestem Gruß,

Ben Kaden

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Von: Autorschaft als Weltherrschaft http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=7305/index.html?cpage=1#comment-708976 Autorschaft als Weltherrschaft Thu, 16 Jul 2009 18:34:14 +0000 http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=7305#comment-708976 [...] in alle Welt verschickt wird, um die Deutsche Kultur vorzustellen. Der zweite Beitrag „Die Entführung aus dem Serail (des Werkes) in das Stadion (des Textes): Ein weiteres Heidelberge... weist darauf hin, dass Reuß selber sein Geld damit verdient, dass er die Werke anderer kommentiert [...] [...] in alle Welt verschickt wird, um die Deutsche Kultur vorzustellen. Der zweite Beitrag „Die Entführung aus dem Serail (des Werkes) in das Stadion (des Textes): Ein weiteres Heidelberge… weist darauf hin, dass Reuß selber sein Geld damit verdient, dass er die Werke anderer kommentiert [...]

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Von: Matthias Ulmer http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=7305/index.html?cpage=1#comment-708973 Matthias Ulmer Thu, 16 Jul 2009 16:28:17 +0000 http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=7305#comment-708973 Lieber Herr Kaden, ich vermute, SIe haben auch besseres vor gehabt und die Mühe der Teilnahme in Frankfurt gescheut? Jedenfalls ist es ausgesprochen problematisch, wenn man polemisch über eine Konferenz berichtet, über die man nur einen polemischen Bericht aus dem Perlentaucher kennt. Wäre nicht eine Auseinandersetzung mit den Argumenten angemessener? SIe bezeichnen die Zusammenfassung im Perlentaucher als "angemessen". Wie können Sie das sagen, wenn Sie nicht anwesend waren? Schon Ihre Überschrift verwendet ein Sprachbild, das Reuss nicht verwendet hat. Er verglich die Sorgfalt, mit der ein Autor sich seinen Verlag aussucht mit der Sorgfalt, die Eltern bei der Wahl der Schule für Ihre Kinder walten lassen. Und verglich dann die zwangsweise Veröffentlichung OA mit dem Verschleppen aller Kinder aus den Schulen um sie in einem Stadion zusammen einzupferchen. Ob das ein gutes Bild ist oder nicht, das sei dahin gestellt. Sie aber unterstellen Reuss ein Bild, das er nie benutzt hat und machen sich dann über ihn lustig. Nicht sehr stark, finde ich. Im übrigen hat Chervel das auch gemacht, indem er dem reusschen Bild den Begriff Mob wertend anfügte, als ob Reuss die Vergesellschaftung mit anderen Werken auf einem Server deshalb ablehne, weil er da mit einem Mob zusammen käme. Reuss hat das Wort Mob oder ähnliches nicht erwähnt, Sie aber zitieren Chervel und unterstellen prompt Herrn Reuss auch diese Untat. Anständig ist das nicht. Haarsträubend ist, dass Sie den Teilnehmern eine Mißachtung von Prof. Peukert vorwerfen, weil er nur Juniorprofessor sei. Bis zu Ihrem Beitrag habe ich das nicht gewusst und ich kenne auch keine Ankündigung oder Information, auf der der eine als ordentlicher, der andere als Juniorprofessor bezeichnet würde. Die Stigmatisierung, mit der Sie das Auditorium schlecht machen wollen, stammt von Ihnen. Das ist nicht mehr nur schlechter Stil. Das der Beitrag von Peukert Schwächen hatte lag vor allem daran, dass er in weiten Teilen schlecht informiert war. Das überdeckte die sachlichen und ausgleichenden Elemente seines Vortrags. Wenn es Ihnen um die Sache gehen würde und nicht darum, Partei zu ergreifen und wieder einen Farbbeutel auf die anderen zu werfen, dann hätten Sie aus der Veranstaltung durchaus etwas mitnehmen können: Etwa dass ein Zwang zu OA verfassungswidrig ist und warum. Und dass die Allianz der Wissenschaftsgesellschaften hier auch klarstellte, dass es ein Mißverständnis sei und sie keineswegs bei der Vergabe der Gelder eine OA-Publikation fordern. Das wurde bisher so klar noch nicht gesagt. Es wurde herausgearbeitet, welche Ansätze es für ein Eingreifen beim Google Book Settlement gibt. Und welche Ansätze es für einen Amicus curiae Brief gibt. Weiter wurde vom Justizministerium vorgetragen, dass man einen solchen vorbereitet. In den DIskussionen gab es noch zahlreiche andere Argumente, Informationen und Anregungen. Das alles findet man natürlich nicht, wenn man einer Tagung fern bleibt und sich im Readers Digest Perlentaucher aus zweiter Hand informiert. Lieber Herr Kaden, ich vermute, SIe haben auch besseres vor gehabt und die Mühe der Teilnahme in Frankfurt gescheut?

Jedenfalls ist es ausgesprochen problematisch, wenn man polemisch über eine Konferenz berichtet, über die man nur einen polemischen Bericht aus dem Perlentaucher kennt. Wäre nicht eine Auseinandersetzung mit den Argumenten angemessener? SIe bezeichnen die Zusammenfassung im Perlentaucher als “angemessen”. Wie können Sie das sagen, wenn Sie nicht anwesend waren?

Schon Ihre Überschrift verwendet ein Sprachbild, das Reuss nicht verwendet hat. Er verglich die Sorgfalt, mit der ein Autor sich seinen Verlag aussucht mit der Sorgfalt, die Eltern bei der Wahl der Schule für Ihre Kinder walten lassen. Und verglich dann die zwangsweise Veröffentlichung OA mit dem Verschleppen aller Kinder aus den Schulen um sie in einem Stadion zusammen einzupferchen. Ob das ein gutes Bild ist oder nicht, das sei dahin gestellt. Sie aber unterstellen Reuss ein Bild, das er nie benutzt hat und machen sich dann über ihn lustig. Nicht sehr stark, finde ich.

Im übrigen hat Chervel das auch gemacht, indem er dem reusschen Bild den Begriff Mob wertend anfügte, als ob Reuss die Vergesellschaftung mit anderen Werken auf einem Server deshalb ablehne, weil er da mit einem Mob zusammen käme. Reuss hat das Wort Mob oder ähnliches nicht erwähnt, Sie aber zitieren Chervel und unterstellen prompt Herrn Reuss auch diese Untat. Anständig ist das nicht.

Haarsträubend ist, dass Sie den Teilnehmern eine Mißachtung von Prof. Peukert vorwerfen, weil er nur Juniorprofessor sei. Bis zu Ihrem Beitrag habe ich das nicht gewusst und ich kenne auch keine Ankündigung oder Information, auf der der eine als ordentlicher, der andere als Juniorprofessor bezeichnet würde. Die Stigmatisierung, mit der Sie das Auditorium schlecht machen wollen, stammt von Ihnen. Das ist nicht mehr nur schlechter Stil.

Das der Beitrag von Peukert Schwächen hatte lag vor allem daran, dass er in weiten Teilen schlecht informiert war. Das überdeckte die sachlichen und ausgleichenden Elemente seines Vortrags.

Wenn es Ihnen um die Sache gehen würde und nicht darum, Partei zu ergreifen und wieder einen Farbbeutel auf die anderen zu werfen, dann hätten Sie aus der Veranstaltung durchaus etwas mitnehmen können:

Etwa dass ein Zwang zu OA verfassungswidrig ist und warum. Und dass die Allianz der Wissenschaftsgesellschaften hier auch klarstellte, dass es ein Mißverständnis sei und sie keineswegs bei der Vergabe der Gelder eine OA-Publikation fordern. Das wurde bisher so klar noch nicht gesagt. Es wurde herausgearbeitet, welche Ansätze es für ein Eingreifen beim Google Book Settlement gibt. Und welche Ansätze es für einen Amicus curiae Brief gibt. Weiter wurde vom Justizministerium vorgetragen, dass man einen solchen vorbereitet. In den DIskussionen gab es noch zahlreiche andere Argumente, Informationen und Anregungen. Das alles findet man natürlich nicht, wenn man einer Tagung fern bleibt und sich im Readers Digest Perlentaucher aus zweiter Hand informiert.

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