Archive for the 'Gesellschaft' Category

Harte Sparmaßen für die New York Public Library

Schlechte Nachrichten aus New York:

The most severe budget cut ever faced by The New York Public Library was announced on May 6 as part of the Mayor’s Executive Budget. ”The proposed cut of $36,800,000 is even worse than the cuts to the Library in the 1970s, when New York was on the brink of bankruptcy,” Library President Paul LeClerc said.

“If funding is not restored we will be forced to drastically reduce critical library services for New Yorkers. Ten libraries would have to close; those that remain open would have their hours reduced to an average of just 4 days per week. The cut would also result in the loss of 736 staff positions–36% of our workforce. Today record numbers of New Yorkers are relying on their libraries for free job information, Internet access, computer classes, business information, after-school programs, and much more. This budget would force us to reduce or eliminate services at the time they are needed most. That’s why we look forward to working with the City Council and the Mayor to restore funding for libraries.” (Pressemitteilung vom 6.Mai)

Rückschau auf den “Study Visit : Multicultural Libraries: practice makes perfect!” vom 2-3 November in Rotterdam

Vom 2.11.-3.11. nahm ich an einer Tagung zur multikulturellen Bibliotheksarbeit in der Stadtbibliothek Rotterdam teil, an der BibliothekarInnen aus Spanien, Israel, Norwegen, Schweden, Belgien, den Niederlanden und Deutschland teilnahmen. Best Practice Beispiele aus Deutschland und Belgien wurden keine vorgestellt. Eine Gruppe von Studenten der HdM Stuttgart waren mit ihren Dozenten und mir die einzigen Teilnehmer aus Deutschland. Ein ausführlicher Bericht, zu dem bald ein zweiter Teil folgt, findet sich hier. Darüber hinaus hatte ich Gelegenheit das Library Concept Center in Delft und die Stadtbibliothek Den Haag zu besuchen. Demnächst erscheint hierzu ein weiterer Bericht im IFLA-Newsletter Library Services to Multicultural Populations, der andere Schwerpunkte setzt. Hingewiesen sei noch auf das Grundtvig Programm, das im nächsten Jahr im Zuge des European Year for Combating Poverty and Social Exclusion , für Bibliotheken attraktive Fördermöglichkeiten bietet. In Frage kommen insbesondere Lernpartnerschaften, Workshops und Freiwilligenprojekte. Mögliche Zielgruppen wären Migranten, erwachsene Schulabgänger ohne Abschluß und Ältere.

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Rückschau auf die Veranstaltung „Das Fremde in uns und wir im Fremden“ vom 07.10.09 im Puttensaal der Bibliothek am Luisenbad in Berlin-Wedding

Für alle, die diese dreistündige Veranstaltung verpasst haben, gibt es im Blog bibliothekarisch.de eine kurze Zusammenfassung . Zu Beginn wurden Bücher des Simon-Verlags für Bibliothekswissen zu den Themen Projektförderung, Sozialer Bibliotheksarbeit, Informationskompetenz für Migranten und Diversity Management für Bibliotheken vorgestellt. Im Anschluß wurde nach einer kurzen Pause dazu Bezug genommen und vor allem über die Themen (soziale) Teilhabe, Integration, Lebenslanges Lernen, Bibliotheksverständnis, Antidiskriminierung und Mehrsprachigkeit im Round Table debattiert. Gäste für den Round Table waren Herr Prof. Dr. Hobohm (Dekan, FH Potsdam), Frau Lourina de Voogd (Vereniging van Openbare Bibliotheken VOB, Netherlands Public Library Association, Den Haag), Herr Mark Terkessidis (Migrationsforscher, Radiomoderator und Journalist), Frau Canan Bayram, (Migrationspolitische Sprecherin der Grünen, MdA, Berlin) und Herr Oumar Diallo (der Leiter des Afrikahauses Berlin). Die diskutierten Themen werden hoffentlich dank der Zukunftswerkstatt, anderen Multiplikatoren (der Politik) und Bibliothekaren aus dem Nischendasein verschwinden, da ja die Interkulturelle Bibliotheksarbeit gemeinhin immer noch als Sonderaufgabe (jede Art von interkultureller Arbeit) verstanden wird. Ein ehrgeiziges Unterfangen sollte die Erreichung des strategisches Ziels der dbv-Kommission Interkulturelle Bibliotheksarbeit eines sog. „Intercultural mainstreaming“ als Querschnittsaufgabe in allen Bereichen, vom Bestandsaufbau bis hin zur Personalpolitik, sein. Auf Anfrage ist es möglich eine Aufzeichnung der Veranstaltung vom Simon-Verlag für Bibliothekswissen zu erhalten.

Auf den Knien: Bücher, einst “nur für den Lesesaal”

Der Lesesaal, Keimzelle der Bürgerlichkeit und der modernen Demokratie, ist größer geworden. Die elektronischen und digitalen Bücher haben seine Wände gesprengt und ihn zum Weltkreis erweitert, den er zuvor nur abgebildet hat.

stellt Klaus Kreimeier heute in der Frankfurter Rundschau in einem Kommentar zum Medienwandel und zur Alltagserfahrung des Digitalisats im WWW fest: Im Netz:  Nur im Lesesaal!

Fertige Wahlbausteine schon bei ver.di

Bibliothek & Information Deutschland (BID) hat gestern eine Meldung veröffentlicht, nach der an sechs von sieben im Bundestag vertretenen Parteien Wahlprüfsteine verschickt wurden. Wahlprüfsteine sind ja bekanntlich eine verbreitete Methode, mit der Organisationen versuchen in den Wahlkampf und auch die anschließende Politik einzugreifen. Es werden an Parteien Fragen gestellt, welche die jeweils von der fragenden Organisation bearbeiteten Themenfelder betreffen. Die Parteien sollen dann – bitte – ihre Positionen zu diesen Themen darlegen. Suggeriert wird einerseits, dass so von den Parteien ein an den Themen der Organisationen interessiertes Publikum angesprochen werden kann, andererseits wollen die Organisationen aber auch mit ihren Themen gehört werden. Das ist ja alles erstmal verständlich. Gleichzeitig scheint die tatsächliche Effektivität solcher Wahlprüfsteine beschränkt, schon weil einfach sehr sehr sehr viele Organisationen zu dieser Methode greifen.

Somit kann es auch vorkommen, dass die Parteien bei der Beantwortung der Wahlprüfsteine einer Organisation die Wahlprüfsteine einer anderen Organisation mit beantworten. So scheint das mit den Wahlprüfsteinen von BID passiert zu sein. Ver.di, die als Organisation ja immerhin mit weit mehr potentiellen Stimmen von Wählerinnen und Wählern wuchten können als der BID, hat ihre Wahlprüfsteine schon längst beantwortet zurückbekommen. Der Teil der Wahlprüfsteine, welcher sich auf den Bildungsbereich bezieht – wozu bei ver.di halt auch alle Bibliotheken, Archive und Dokumentationseinrichtungen gezählt werden – ist in der aktuellen Ausgabe des biwifo-Reports (2/2009, Seite 5-8) veröffentlicht.

Wie der BID hat auch ver.di den Fehler begangen, sich auf die sechs “bekannten” Parteien zu beschränken, was dem mündigen Wähler bzw. der mündigen Bürgerin gegenüber ziemlich unverschämt ist, welche sich ja zwischen weit mehr Parteien und Wahllisten entscheiden sollen und nicht nur zwischen den Etablierten.

(Das wurde auf der inetbib-Liste für die Wahlprüfsteine des BID ja auch schon richtig kritisiert, wo insbesondere darauf hingewiesen wurde, dass die Piratenpartei keine Spasspartei ist, sondern eine, die mit ihrem Themenspektrum Bibliothekarinnen und Bibliothekare interessieren müsste. Aber auch andere Parteien nicht zu fragen, scheint nicht wirklich demokratisch, solange man nicht zumindest begründet, warum man die nicht fragt. Das wäre ja bei Rechtsextremen wie der NPD, DVU und Republikanern oder religiös und esoterisch fundamentalistischen Gruppen wie den Violetten, PBC, AUF, Zentrum [der heutigen Partei Zentrum, nicht deren historische Vorgänger] und CM leicht möglich.)

Aber immerhin war hier die Gewerkschaft tatsächlich mal schneller, als der bibliothekarische Verband. Deswegen vielleicht zur ersten Orientierung die Ergebnisse, welche den Bibliotheks-/Archiv-/Dokumentationsbereich betreffen:

  • Die vorangestellten Forderung von ver.di: Bibliotheksrahmengesetz des Bundes, das Mindestanforderungen an die Ausstattung mit Bibliotheken, deren Standards und Finanzierung festschreibt. Bundeseinheitliche Berufsausbildung und Weiterqualifizierungen des Bibliothekspersonals, die den Ansprüchen einer Informationsgesellschaft Rechnung tragen.
  • Bündnis 90 / Die Grünen: Die Länder sollten sich in einem Staatsvertrag über Mindestanforderungen für Bibliotheken einigen. Dem Bund fehlt es an der nötigen Kompetenz, und die große Koalition wird diese in der Föderalismusreform II nicht schaffen. Wir befürworten eine moderne und anschlussfähige Aus- und Weiterbildung im Bibliotheksbereich, deren Qualität durch bundeseinheitliche Standards gesichert wird.
  • CDU / CSU: In Deutschland steht die Gesetzgebungskompetenz für Bibliotheksgesetze grundsätzlich den Bundesländern zu. Auf die Kategorie der Rahmengesetzgebungskompetenz des Bundes wurde 2006 verzichtet.
  • Die Linke: DIE LINKE fordert ein bundesweit geltendes Gesetz, das den Unterhalt öffentlicher Bibliotheken zur Pflichtaufgabe erklärt und Anforderungen an die Ausstattung mit Bibliotheken, deren Standards und Finanzierung festschreibt.
  • FDP: Die Länder sollen Bibliotheksgesetze erlassen. Deren Betrieb muss ab einer gewissen Größenordnung der Gemeinden zur Pflichtaufgabe werden. Verfassungsrechtlich problematisch und ordnungspolitisch fragwürdig ist, die Handlungs- und Entscheidungsspielräume der Länder und Kommunen durch Bundesgesetz zu begrenzen.
  • SPD: Die SPD setzt sich dafür ein, über Bibliotheksgesetze der Länder öffentliche Bibliotheken zur Pflichtaufgabe zu erklären und Mindestqualitätstandards zu definieren. Eine Bibliotheksentwicklungsagentur sollte die Bibliotheken unterstützen. Die SPD unterstützt die Forderung nach einer bundeseinheitlichen Berufsausbildung und Weiterqualifizierung von Beschäftigten in Bibliotheken.

Lebensjahre Einsamkeit? Der Tagesspiegel sinniert über den Menschen und sein Wissen im Internet.

Früher pilgerten wir zu Bibliotheken und Archiven, den Lagerstätten für Wissenswertes. In Sälen und Hallen, still wie Kirchen, raschelten die Seiten, es roch nach Papier, man beugte sich über gebundene Konvolute oder lose Dokumente und kramte in alphabetisch sortierten Zettelkästen, sogenannten Katalogen. Seit Gutenberg den Druck der Lettern erfand, gibt es Bücher, und je mehr es gab, desto häufiger wurden sie gesammelt und sortiert.

In der heutigen Ausgabe des Tagesspiegels unternimmt Caroline Fetscher eine recht umgreifende Betrachtung dessen, was sich mit dem Internet in unseren Wissenspraxen ändert. Die Einsamkeit der Bibliotheksarbeitsplätze tauschen die Nutzer gegen eine andere, “wenn ihnen ein virtueller Megakontinent aus Daten zur Verfügung steht und sie mehr Lebenszeit vor dem Bildschirm verbringen als in der Auseinandersetzung mit Kollegen, Studenten, Patienten”. Die Autorin bezieht sich in ihrem Artikel sowohl auf Walter Benjamin wie auch Stevan Harnad und schließt mit dem gesamtgesellschaftlichen Fazit, dass die Technik uns zwar u.a. hilft, den Prozess der Zivilisation fruchtbar voranzutreiben, am Ende aber doch nur Werkzeug bleibt. Für “die höhere Reife” sorgt sie jedenfalls nicht von selbst. Den Volltext gibt es hier: Gigabytes statt Gutenberg

Literaturstadt ohne Bibliothek: Josef Winkler über Klagenfurt

Aber für eine Stadtbibliothek in der Landeshauptstadt, wie es sie in jeder Stadt Mitteleuropas gibt, hatten diese drei erwähnten Politiker in den letzten Jahren, und eigentlich seit dieser Literaturwettbewerb existiert, kein Geld. Sie haben kein Geld für eine Bibliothek für Kinder und Jugendliche.

Die WELT druckt heute die grimmige Rede Josef Winklers zur Eröffnung des diesjährigen Bachmann-Wettbewerbes im wohl stadtbibliotheksfreien Klagenfurt: Todesfälle in Klagenfurt.

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Über Widerstand, Fußabtreter und Respekt: Der Börsenverein hat nun eine eigene Urheberrechtserklärung

“Die deutschen Verleger, Buchhändler und Zwischenbuchhändler teilen die im “Heidelberger Appell” ausgedrückte ernste Sorge, dass der fortschreitende Verlust des Respekts vor geistigem Eigentum zu einer dramatischen Verschlechterung der Bedingungen für die Schöpfung und Verbreitung hochwertiger Bücher führen könnte. Sie unterstützen den Widerstand wissenschaftlicher und literarischer Autoren gegen politische Tendenzen, durch die mit dem geistigen Eigentum zugleich die Freiheit von Wissenschaft und Literatur mit den Füßen getreten wird. [...]“

Zum Ende der Buchtage 2009 erlässt der Börsenverein des Deutschen Buchhandels nun auch seine eigene Resolution zum Urheberrecht und spricht sich dagegen aus, “dass Beschränkungen des Urheberrechts und fehlgeleitete Open Access-Modelle unternehmerische Initiativen ersetzen und verdrängen.” Continue reading ‘Über Widerstand, Fußabtreter und Respekt: Der Börsenverein hat nun eine eigene Urheberrechtserklärung’

Nachts um zwei rettet Google das Semester: Eric Schmidt über den Zweck von Google Books

“What I think is great about books is that people just don’t go to libraries that much, but they are in front of the computer all day,” Mr. Schmidt said. “And now they have access. If you are sitting and trying to finish a term paper at 2 in the morning, Google Books saved your rear end. That is a really oh-my-God kind of change.”

Irgendwie wirkt der Ausdruck “term paper” in dem von Google CEO Eric Schmidt beschriebenen Zusammenhang ein wenig anachronistisch. Wie dem auch sei: die New York Times berichtet aus dem Googleplex in Mountain View und stellt die zentrale Frage der Webgesellschaft: How Good (or Not Evil) Is Google?
Eine eindeutige Antwort findet sie erwartungsgemäß nicht. Denn Google schlägt sich weniger mit moralischen Fragen als mit denen der Nützlichkeit herum. Insofern kontert Eric Schmidt so schlicht wie entwaffnend:

“[...] But the question is, how are we doing? Are our products working for you?”

O loi loi: der Piratenschutz Frankreichs ist auf Grund gelaufen

The highest constitutional body in France on Wednesday defanged the government’s plan to cut off the Internet connections of digital pirates, saying the authorities had no right to do so without obtaining court approval.

- meldet die New York Times. Das Loi Hadopi, mit dem die französische Regierung Raubkopierern den Netzzugang sperren wollte, ist also nicht nur nach Einschätzung des Conseil constitutionnel – dem französischen Verfassungsgericht – nicht verfassungskonform. Die Pressemitteilung des Gerichts findet sich hier. Christine Albanel, Ministerin für Kultur und Kommunikation, sagte, dass die Hadopi-Warnbriefe dennoch wie geplant verschickt werden. Nur auf die Abtrennung vom Netz wird verzichtet. Die Botschaft ist dann wohl “Wir wissen genau, was Du machst.” und ist eigentlich schon erschreckend genug. Allerdings wohl rechtmäßig.

Meine Presse! Hamburg bekommt jetzt auch seine Urheberrechtserklärung

Wenn es ums Urheberrecht im Internet geht, herrscht momentan große Appell- und Erklärungsfreude. Heute frisch vermeldet ist die “Hamburger Erklärung”, die nach der Hansestadt heißt, weil sie dort und von dort ansässigen Verlagen (Axel Springer AG („BILD“, WELT ONLINE), Bauer, Ganske, Gruner + Jahr, dem Spiegel-Verlag sowie dem Zeit-Verlag) unterzeichnet wurde. Gefordert wird diesmal eine Leistungsschutzrecht für die Verlage, die nach den Worten des Axel Springer-CEOs Mathias Döpfner im Raubritter- und Schurkennetz (meine Überspitzung) WWW permanent bedroht sind: Continue reading ‘Meine Presse! Hamburg bekommt jetzt auch seine Urheberrechtserklärung’

Der Traum im leeren Wald: Das Ende des Bloggens und die Furcht vor dem Internet in der ZEIT

Auch manche Bibliotheken, die es mal mit einem Blog versucht haben wissen, dass es beim Bloggen zwar “easy come” heißt, aber nicht “easy go”. Die New York Times bestätigt heute in einem Artikel (Blogs Falling in an Empty Forest) noch einmal das simple Phänomen, dass es zwar eine nahezu unüberschaubare Anzahl an Weblogs gibt, aber nur ein Bruchteil wirklich regelmäßige Inhalte liefert. Zum Glück, möchte man meinen, denn die Feeds liefern auch schon auf diesem niedrigen Aktualisierungsniveau ausreichend Inhalte, die zwar selten brennend relevant sind, aber oft eben doch potentiell interessant klingen und daher gesichtet werden wollen:

According to a 2008 survey by Technorati, which runs a search engine for blogs, only 7.4 million out of the 133 million blogs the company tracks had been updated in the past 120 days. That translates to 95 percent of blogs being essentially abandoned, left to lie fallow on the Web, where they become public remnants of a dream — or at least an ambition — unfulfilled. Continue reading ‘Der Traum im leeren Wald: Das Ende des Bloggens und die Furcht vor dem Internet in der ZEIT’

Die Freiheit im Digitalen: Ein Text zum Open Access im Freitag.

Es wird nicht viel Wasser den Fluss hinabfließen, bis Open Access auch in den Geisteswissenschaften weltweit zum Standard wissenschaftlichen Publizierens wird – ganz ohne „technokratische Machtergreifung“ und äußeren Zwang. Ich als Altertumswissenschaftler brauche schon heute gedruckte Bücher und Open Access – und Verlage mit im Boot, die mir beides ermöglichen.

Hier sind wir wieder im freien Prognostizieren. Joachim Losehand rechnet heute im Freitag seine Rezeptionspraxis hoch und es ist natürlich schwer, ihm nicht Recht zu geben. (Losehand, Joachim: Der Zwang zur Freiheit. In: Freitag online. 20.05.2009 05:00) Continue reading ‘Die Freiheit im Digitalen: Ein Text zum Open Access im Freitag.’

Über “Piraten”: Warum Verlage mit den E-Books Sorgen haben.

Until recently, publishers believed books were relatively safe from piracy because it was so labor-intensive to scan each page to convert a book to a digital file. What’s more, reading books on the computer was relatively unappealing compared with a printed version.

Now, with publishers producing more digital editions, it is potentially easier for hackers to copy files. And the growing popularity of electronic reading devices like the Kindle from Amazon or the Reader from Sony make it easier to read in digital form. Many of the unauthorized editions are uploaded as PDFs, which can be easily e-mailed to a Kindle or the Sony device.

In der New York Times liest man heute von einem wachsenden Interesse am Herauf- und Herunterladen von digitalen Buchinhalten, die vor allem eine Ursache haben: die Verfügbarkeit digitaler Ausgaben. Continue reading ‘Über “Piraten”: Warum Verlage mit den E-Books Sorgen haben.’

Ein Solitär und die Debatte ums Urheberrecht, drei aktuelle Texte zum Thema

Reuß hat zuletzt mit seinem „Heidelberger Appell“ zur Verteidigung der wissenschaftlichen Publikationsfreiheit enorme Unterstützung erfahren; auf der Berliner Tagung freilich blieb er ein Fremdkörper. Wissenschaft als das schöpferische Treiben genialer Individuen auf der unbeirrten Suche nach Wahrheit – das kann weder für den Wissensbetrieb als exemplarisch gelten, noch taugt es als Paradigma für ein Urheberrecht, das von Filmen über Unterhaltungsmusik und Literatur bis hin zu naturwissenschaftlichen Spezialaufsätzen sämtliche Erzeugnisse geistiger Schaffenskraft mit einem einheitlichen Schutz vor fremder Einwirkung versieht.

Der Rechtswissenschaftler Benjamin Lahusen hat für die heutige Ausgabe der Frankfurter Allgemeinen Zeitung die letzte Woche im Bundesjustizministerium stattfindende Konferenz zur Zukunft des Urheberrechts zusammengefasst. Continue reading ‘Ein Solitär und die Debatte ums Urheberrecht, drei aktuelle Texte zum Thema’

Wir kriegen sie alle? Mit dem Plichtexemplargesetz?

Die Rückseite der Interim zum 01. Mai 2009, gerade am Tresen eines Kreuzberger Cafes gefunden.

Interim Mai 2009

Interim Mai 2009

Ich hab gelacht. Wer den Witz sieht, darf mitlachen.
Ansonsten zur Erklärung der Verweis auf Wikipedia, eine Geschichte über die Arbeit unserer Bundespolizei, in der die Interim vorkommt, und dem Verfassungsschutzbericht 2007.

“‘tschuldigung, ist das gut?”: Wer will so etwas einen Kindle-Leser fragen?

The practice of judging people by the covers of their books is old and time-honored. And the Kindle, which looks kind of like a giant white calculator, is the technology equivalent of a plain brown wrapper. If people jettison their book collections or stop buying new volumes, it will grow increasingly hard to form snap opinions about them by wandering casually into their living rooms.

Ähnlich problematisch erweist sich zukünftig die Kontaktanbahnung mit lässigen Eisbrecher-Sprüchen wie: “Wie ist denn das Buch?” auf der Liegewiese im Stadtpark, die Demonstration von intellektuellem Status durch den Ulysses unterm Arm auf dem Weg ins Büro (Nicholson Baker) sowie die virale Verbreitung von Buchtiteln, der man als Buchkäufer und Nahverkehrsnutzer anheimfällt, wenn man in der S-Bahn sieht, was die Mitreisenden lesen und neugierig wird. Kurz: Der Ausweis, den Cover und Titel des individuellen Buches in den Raum transportieren, wird durch den Einsatz gleichmacherischer Handgeräte, denen man bestenfalls mit den Fertigkeiten japanischer Handy-Gestaltungskultur eine individuelle Note verpassen kann, eingezogen. Wer Kindle liest, kann alles lesen.  Die New York Times fragt deshalb zurecht Is a Book still a Book on Kindle?.

Man kann sich fast sicher sein, dass in die Marktlücke zum Thema reihenweise Kindle-Aufkleber regnen, die Sprüche wie: “Proust only!” tragen. Spätestens die übernächste Kindle-Generation sollte das Problem dann lösen, in dem der kleine weiße Leseziegel mit einer dynamischen Titelanzeige auf der Rückseite sowie am Geräterand ausgestattet daherkommt. Im Wohnzimmerregal vermag dies zwar noch immer nicht zu überzeugen. Im ÖPNV aber vermutlich schon.

“a little bit here, a little bit there”: Die Zukunft des Lesens und des Schreibens

In other words, an infinite bookstore at your fingertips is great news for book sales, and may be great news for the dissemination of knowledge, but not necessarily so great for that most finite of 21st-century resources: attention.

Im Technikteil des Wall Street Journal findet sich ein sehr lesenswertes Essay Steven Johnsons, in dem er ausgehend von seinen Kindle und Hypertexterfahrungen über die Veränderung des Schreibens und Lesens von Büchern reflektiert, die mit der Öffnung und Einbindung von Buchinhalten in digitale Netze einhergeht. Das Vorher – also die traditionelle Praxis der Lektüre -  ist die Vorstellung des Buches als geschlossener Wahrnehmungsraum:

Because they have been largely walled off from the world of hypertext, print books have remained a kind of game preserve for the endangered species of linear, deep-focus reading. Online, you can click happily from blog post to email thread to online New Yorker article — sampling, commenting and forwarding as you go. But when you sit down with an old-fashioned book in your hand, the medium works naturally against such distractions; it compels you to follow the thread, to stay engaged with a single narrative or argument.

Das Nachher ist ein von Spontankäufen (Amazon), Popularitätsrankings mit Textstellen als kleinster Einheit (Google) und Textsprüngen sowie einem Dauerdiskurs (Soziale Software) mit einer hohen Bedeutung von Zitationen (wiederum Google) gelenktes Leseverhalten:

Imagine every page of every book individually competing with every page of every other book that has ever been written, each of them commented on and indexed and ranked. The unity of the book will disperse into a multitude of pages and paragraphs vying for Google’s attention.

Man kann darüber, wie auch über andere Punkte selbstverständlich diskutieren und fragen, inwieweit es sich in solch einem Netz aus Passagen und Zitationen überhaupt noch anbietet, von “Büchern” zu sprechen, oder ob die Form “Buch” in Gestalt dessen, was aktuell noch erzeugt und zunehmend digitalisiert wird nicht als Form selbst verschwindet, während sich das fragmentarische, hypertextuelle und offene Schreiben zu einer eigenen, früher oder späteren dominierenden Medienform entwickelt, die auf die Bezeichnung “Buch” selbst als Metapher verzichtet. Gerade deshalb kann man den schönen Text aber einmal lesen und gerade die Folgen der Veränderung im Umgang mit dem, was man “Aufmerksamkeit” nennt, werden nicht nur Betriebspsychologen noch eine Weile beschäftigen: How the E-Book Will Change the Way We Read and Write.

(via New York Times’ Paper Cuts)

Berlins neue gute Stube: Jens Bisky berichtet über die Pläne zur ZLB in Tempelhof

Wie es trotz des Sonntagsredenterrors über Wissensgesellschaft und lebenslanges Lernen um die Büchereien im Lande bestellt ist, kann man sich unter www. bibliothekssterben.de anschauen: eine endlos scheinende Liste von Traueranzeigen über geschlossene Bibliotheken. Berlin nimmt auch hier einen Spitzenplatz ein. Die Propaganda für mehr Bildung krankt ja auch daran, dass sie sich den Zwang und den Lebensernst, die Drohung und die eiserne Notwendigkeit zu Bündnisgenossen erkoren hat.

Derweil vernachlässigt man die Orte, an denen viele Information und Wissen aus eigenem Antrieb suchen. Wer nicht eine der aufwendigen Forschungsbibliotheken nutzt, gewinnt oft genug den Eindruck, dass der Wissensuchende wie ein Bittsteller behandelt wird, ein Kostenfaktor ohne Lobby.

Derart auf den Punkt formuliert findet man es wahrlich selten in der deutschen Presselandschaft. Jens Biskys Beitrag in der heutigen Ausgabe der Süddeutschen Zeitung, dessen Aufhänger die Planung eines neuen Gebäudes für die ZLB auf dem Flugfeld in Tempelhof ist, verdient in jedem Fall, gelesen zu werden. Und die ZLB ganz sicher ihr neues Gebäude. Am besten an diesem Ort: Die Stadt braucht ein neues Wohnzimmer.

Nach Köln: Resolution des Verbands Deutscher Kunsthistoriker

Nicht nur die Bibliotheks- und Informationsszene beschäftigt der Einsturz des Kölner Stadtarchivs, sondern auch die deutschen Kunsthistoriker. Auf ihrer Jahrestagung in Marburg vergangene Woche gab es eine Podiumsdiskussion zum Thema und eine Resolution wurde beschlossen, die folgende Forderungen aufstellt:

  1. Bergung des noch verschütteten Archivguts nach archäologischen Methoden.
  2. Räumliche Zusammenführung des geborgenen Kulturguts im Hinblick auf eine sofortige konservatorische und archivalisch fachliche Sicherung und Bearbeitung. Sicherstellung einer ausreichenden fachlichen personellen Ausstattung.
  3. Dringende Gefahrenabwehr für die akut gefährdeten Monumente an der U‑Bahntrasse, darunter drei romanische Kirchen (St. Maria im Kapitol, St. Georg, St. Severin) sowie das Rathaus.
  4. Eine transparente, seriöse Informationspolitik von den für Köln in Politik und Verwaltung Zuständigen, insbesondere eine detaillierte Offenlegung der bestehenden Gefahrenpotentiale für die betroffenen Monumente und regelmäßige, umfassende Berichterstattung über die zu ihrer Abwehr getroffenen Maßnahmen.

Weitere Informationen gibt es auf den Seiten des Verbands Deutscher Kunsthistoriker.

Neues aus dem Feuerland: Die FAZ sieht auf der Buchmesse das Buch untergehen

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung zieht als Erkenntnis aus der diesjährigen Buchmesse, die einen Rekordzulauf aufwies, die Bilanz, dass das Bücherland abgebrannt sei. So wird einerseits ein Durchschlagen der Krise befürchtet und andererseits ein Durchschlagen der Digitalisierung, wobei man nie so richtig weiß, ob das Feuilleton tatsächlich versteht, was das Wort bedeutet:

Vor allem die jungen Leser, die zu Tausenden in Kostümen schriller Comicfiguren durch die Messehallen strömen, scharen sich um die Stände mit den elektronischen Lesegeräten. Die junge, mobile Gesellschaft sei ihre Zielgruppe, sagen die Hersteller. Wer oft unterwegs sei, im Zug, in der S-Bahn oder im Urlaub, brauche künftig keine schweren Taschen voller Bücher mehr mitzuschleppen, sondern nur den kleinen Reader, der Speicherplatz hat für Hunderte E-Books.

Das Argument des Hamstertransporters also: Rechnet man pro Buch einen Tag Lektüre, kann sich jeder Cosplay-Fan nun locker ein Jahrespensum auf dem Schulweg im ÖPNV mitnehmen. Auf dem Laptop habe ich schon seit einigen Jahren einige hundert PDF-Texte – die Wissenschaft ist vom digitalen Publizieren ja längst durchdrungen. Da ist kein Reader nötig: Continue reading ‘Neues aus dem Feuerland: Die FAZ sieht auf der Buchmesse das Buch untergehen’

Wellenbrecher Bibliothek: Der “Wissenstsunami” fegte gestern durch die ZLB

Gestern abend gab es im Ribbeck-Haus der Berliner Stadtbibliothek im Rahmen der Berliner Wirtschaftsgespräche eine Podiumsdiskussion, die wohl ein paar Bojen auslegen sollte, um vor dem “Wissenstsunami” früh zu warnen. Oder besser noch Wellenbrecher aufzubetonieren, denn der Tsunami ist längst erkannt und und den Bibliotheken, geht es anscheinend um Bewältigung, wobei aus dem Titel nicht ganz klar wird, ob sie die Kanalisierung versuchen oder einfach den Wassereinbruch verhindern wollen.
“Es ändert sich schon seit geraumer Zeit einiges”, liest man mäßig erstaunt in der Ankündigung, die identisch auch schon vor zehn Jahren ihr Publikum gezogen hätte. Allerdings hätte es im letzten Jahrtausend keine Twitternachrichten aus dem Vortragsraum gegeben. So aber kann man also, selbst wenn man nicht dabei war, ziemlich gut im Twitter-Archiv von Professor Hobohm den Verlauf der Diskussion nachvollziehen. Tatsächlich scheint Microblogging für solche Veranstaltungen eine exzellente Lösung zu sein. Man liest und ist nicht so unglücklich, die Zeit an einem anderen Ort verbracht zu haben, denn:

Kritik aus dem Publikum: Thema der Veranstaltung (Wissenstsunami) verfehlt!” (link)

Noch lieber läse man von Diskussionen, bei denen man sich grämt ob des verpassten Besuches..

Nimmt man übrigens die Metapher des Wellenbrechers ein wenig ernster, indem man Welle als “Trend” oder “Hype” liest, dann entdeckt man durchaus etwas, das den Reflektionsraum Bibliothek auszeichnet: Man kann in ihm ein paar Stunden aus dem minutenaktuellen Nachrichtenstrom aussteigen, die Kurzzeitwahrnehmung abtrocknen und z.B. anhand alter Zeitschriftenbestände feststellen, dass die geraume Zeit, in der sich einiges ändert, im allgemeinen Maßstab Erdgeschichte heißt und im konkreten Datenbeben vielleicht die Zeit seit der Industrialisierung umfasst, führte doch letzteres zu der Omnipräsenz von spezifischen Verwaltungs-, Dokumentations- und Überwachungsdaten, die uns seit vielleicht zwei Jahrhunderten die Tage füllt.

Das wäre eine schöne Aufgabe von Bibliotheken: beim Verstehen der Themen, die durch die Massen- und Communitymedien die Agenda füllen, zu helfen. Dieser Erklärungsaufgabe haben sich bislang allerdings vorwiegend die so genannten “Qualitätszeitungen” angenommen, die diese Woche vor allem ihre schon damals hilflosen Deutungstexte aus dem Frühjahr 2002 wieder ins Blatt nehmen können. Soviel Neues gibt es auch im Gräßlichen nicht unter der Sonne, als dass man alle Feeds dieser Welt rund um die Uhr originell und aufmerksamkeitsspannend füllen kann. Leider scheint man überall das Gefühl zu haben, dies tun zu müssen.

Ach Duschanbe! Jimmy Wales zwischen den Stunden in der Bücherei und dem Backup seines Lebens

Wenn früher die Zeitungen über Tadschikistan berichtet haben – ich nenne das Land, weil ich darüber so gut wie gar nichts weiß -, dann musste man in die Bücherei gehen, um sich weitergehend mit diesem Staat beschäftigen zu können. Und wer hatte schon vor 40 Jahren die Zeit, zur Bücherei zu gehen, um sich dort ein Buch auszuleihen, in dem man dann stundenlang lesen musste. Heute geht das wesentlich schneller mit Wikipedia, Blogs und anderen neuen Foren.

Jimmy Wales verteigt das Internet in einem Interview im Kölner Stadt-Anzeiger mit dem Argument der Geschwindigkeit gegen den Vorwurf, es mache die Menschen oberflächlicher. Die “Bücherei” erscheint dabei durchaus als eine Art elitäre Institution für all die, die nichts Besseres zu tun haben, was gut zu dem Demokratisierungsparadigma, das die Vertreter der Web2.0-Medien gern vermitteln, passt. In gewisser Weise übersehen sie dabei, dass es durchaus möglich, sich die Rezeptionszeit und die Rezeptionspraxis anders organisieren. Zum Beispiel auch jenseits des Internets.

In seiner Antwort auf den Einwand, im Internet bekäme man “oft nur eine grobe Zusammenfassung mit den wichtigsten Daten und Fakten“, entkräftet Wales das Argument des Tempos selbst wieder, denn er formuliert als Voraussetzung für das Einordnen in einen Zusammenhang:

“Wenn man sich im Netz auskennt, findet man das, was man sucht.”

Offen bleibt, was er unter “auskennen” versteht. In der Regel basiert solch ein “Auskennen” auf einer gehörigen Portion dessen, was man als Informationskompetenz bezeichnet. Und die wiederum setzt stundenlange und vor allem in Hinblick auf die Dynamik des Mediums permanente Beschäftigung voraus.  Das Beispiel Tadschikistan ist ein relativ schlechtes, der entsprechende Wikipedia-Artikel selbst im Vergleich zum Fischer Weltalmanach eher schwach entwickelt daherkommt. Er gewinnt einzig durch die Hyperlink-Anbindung an externe Quellen. Da entdeckt man dann auch einen Hinweis auf Shirin Akiners Buch Tajikistan: Disintegration or Reconciliation? Wer aber soviel über das Land wissen möchte, muss wohl oder übel stundenlang lesen – selbst wenn er denn Volltext im WWW entdeckt.
Was also Wales übersieht, ist, dass die Kenntnis der Zusammenhänge prinzipiell stundenlanges Lesen (bzw. teilweise auch  Zuschauen oder Zuhören) erfordert. Abgesehen davon, dass es sowohl vor 40 Jahren wie auch – nach eigener Beobachtung – heute Menschen gab und gibt, die diese Zeit haben, stundenlang, manchmal tagelang ein Buch zu lesen, bleibt uns gar nichts anderes übrig, als uns die Zeit zu nehmen, sofern wir Zusammenhänge verstehen wollen. Ob Bildschirm oder Büchereibuch spielt da keine Rolle.

Dass wir viel mehr wissen können, weil die Wege zu den Texten kürzer werden, ist m.E. ein Mythos. Denn der Weg zwischen Text und Verstehen verändert sich auch durch Glasfaserverkabelung nicht. Allerdings bürstet uns die Transformation zum digitalen Kommunikator ein anderes, oft mehr als Stunden fressendes Problem auf:

Wann waren Sie zuletzt mal einen ganzen Tag offline?

WALES: Das war vor ein paar Monaten in China, nachdem mir der Computer gestohlen worden war. Ich war ein paar Tage in dem Land, in der Zeit war ich offline. Keine einfache Zeit für mich, ich konnte keine Emails schreiben, hatte keinen Zugriff auf meinen Kalender. Als ich zu Hause war, hat es Wochen gedauert, um mein Leben mit Back-ups zu rekonstruieren.

Who wants to be a Digital Archivist?

Die New York Times berichtet in einem Artikel über den Beruf des “Digital Archivist“. Wer sich näher mit diesem Thema befassen will, kann sich hier kundig machen.

Drama, Baby: Die “Bibliothek der verbrannten Bücher” auf der Fashion Week

Also hinein durch einen Seiteneingang in das Zelt, das für die Fashion Week auf dem Bebelplatz in Mitte steht. Innen ist alles rundherum schwarz, von weitem leuchtet im Boden die „Bibliothek der verbrannten Bücher“.

Der Tagesspiegel hat nachgesehen, wie Modewoche und Micha Ullmans Mahnmal auf dem Berliner Bebelplatz gegenüber der Humboldt-Universität zusammen passen. Resultat: Überhaupt nicht.

Die Wirtschaftsverwaltung hält dem entgegen, die Fashion Week sei keine kommerzielle Veranstaltung, stelle stattdessen einen grandiosen Werbeeffekt für Berlin dar und ermögliche es der Stadt, zu den Modemetropolen Mailand, Paris, New York oder Tokio aufzuschließen.

In der Tat: aufschlußreich. Aber es geht ja auch um Mode, nicht um Geschmack. Mehr hier: Versteckte Erinnerung