IBI-Weblog » Europeana http://weblog.ib.hu-berlin.de Weblog am Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin Wed, 28 Jun 2017 08:24:09 +0000 en hourly 1 http://wordpress.org/?v=3.0.4 Call for Papers “Unlocking Sources – The First World War & Europeana” http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=9816/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=9816/index.html#comments Wed, 17 Jul 2013 10:35:21 +0000 Kristin http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=9816 Staatsbibliothek zu Berlin, 30. & 31. Januar 2014 Deadline: 15.07.2013 “Das Jahr 2014 wird von der internationalen Erinnerung an den Beginn des Ersten Weltkrieges im Sommer 1914 geprägt sein. Zahlreiche Projekte in Deutschland, Europa und weltweit, in Forschung, Lehre und Öffentlichkeit, widmen sich diesem Ereignis in unterschiedlicher Form. Die Projekte ?Europeana Collections 1914-1918?, “European Film [...]]]>

Staatsbibliothek zu Berlin, 30. & 31. Januar 2014
Deadline: 15.07.2013

“Das Jahr 2014 wird von der internationalen Erinnerung an den Beginn des Ersten Weltkrieges im Sommer 1914 geprägt sein. Zahlreiche Projekte in Deutschland, Europa und weltweit, in Forschung, Lehre und Öffentlichkeit, widmen sich diesem Ereignis in unterschiedlicher Form. Die Projekte ?Europeana Collections 1914-1918?, “European Film Gateway 1914 – EFG1914″ sowie “Europeana 1914-1918″ haben hunderttausende Quellen aus (Film-)Archiven, Museen, Bibliotheken und von Privatpersonen zusammengetragen, digitalisiert und über die virtuelle Bibliothek Europeana erstmals einer breiten Öffentlichkeit frei online zugänglich gemacht. ..”

Unlocking Sources – The First World War & Europeana
EFG 1914
Europeana 1914-1918

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Wie “Vatikan und Sex”: Das Radiofeuilleton über Europeana http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=6481/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=6481/index.html#comments Tue, 20 Jan 2009 13:30:54 +0000 Ben http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=6481 Kultur ist nun einmal der prinzipiell nicht verwaltbare geistige Überschuss der Völker und dementsprechend grimmig sieht das Gesicht der Brüsseler EU-Verwaltung beim Thema Kultur aus. Archivalia nennt den Radiobeitrag Burkhard Müller-Ulrichs, den der Deutschlandfunk am vergangenen Freitag in seiner Sendung “Kultur heute” ausstrahlte, fast untertreibend “süffisant und durchaus kritisch“, denn die Breitseite, die dort gegen [...]]]>

Kultur ist nun einmal der prinzipiell nicht verwaltbare geistige Überschuss der Völker und dementsprechend grimmig sieht das Gesicht der Brüsseler EU-Verwaltung beim Thema Kultur aus.

Archivalia nennt den Radiobeitrag Burkhard Müller-Ulrichs, den der Deutschlandfunk am vergangenen Freitag in seiner Sendung “Kultur heute” ausstrahlte, fast untertreibend “süffisant und durchaus kritisch“, denn die Breitseite, die dort gegen die europäische Kulturpolitik im Allgemeinen und gegen Europeana im Besonderen gefeuert wird, erweist sich als denkbar drastische Polemik.

In der Tat kann man sich fragen, wie sinnvoll es ist, dass eine mit derart begrenzten Möglichkeiten – Müller-Ulrich nennt die Zahl von “lachhaften” 57 Millionen Euro als Kulturbudget der Europäischen Union – ausgestattete Institution ein derart ambitioniertes Unterfangen, wie es die proklamierte Idee von Europeana (“think culture”) darstellt, anzugehen.

Öffentliche Aufmerksamkeit mit möglichst geringem Aufwand, so der Beitrag, sei der zentrale Punkt des Projektes und das Internet allgemein eine billige Möglichkeit, dahingehend loszuhebeln, in dem man das, was es bereits gibt, in neuer Form anbietet. Die Webskepsis des Autors ist unübersehbar und entspricht einer negativen Lesart der oft rein affirmativ von der “Laptop-Bohème” bejubelten Remix-Kultur. Europeana erscheint ihm daher als ein ziemlich überflüssiges Zeitgeist-Projekt, dessen einzige Funktion es ist, die Fahne des Aktionismus gut sichtbar aufzuziehen:

“Europeana bietet nichts, was nicht schon anderswo im Netz vorhanden wäre. Es ist bloß eine Suchmaschine, eine Maske auf der Europäische Union draufsteht, damit man glaubt, die tun was.”

Wer den Pressemeldungsrummel darum herum zum Maßstab nimmt, kann tatsächlich zu dieser Einsicht gelangen. Dies liegt womöglich auch am Feuilleton selbst, das gern die Erwartungen unverhältnismäßig hoch setzt und alles, was die Ghostwriter von Manuel Barroso auf Wirksamkeit zuspitzen, noch einen Tick weiterdrehen. Das rhetorische Eigentor, das Denken und Kultur dort verspricht, wo sich Metadaten und weiterführende Links in BETA-Verknüpfung treffen, liegt aber weniger im Projekt, als darin, wie man es nach Außen aufplustert. Tragischerweise ist dieses Aufplustern hinsichtlich der Blase der Aufmerksamkeitsökonomie anscheinend notwendig, um überhaupt irgendwelche Mittel zu bekommen.

Auf der inhaltlichen Ebene bietet Europeana sicher wenig und schon gar nichts Neues, was die Welt umkrempeln kann. Eigentlich ist der vermutete Kulturgenuss und Gedankenaustausch kein solcher und auch nicht möglich, handelt es sich doch vorrangig um eine Datenbank. Ein kulturelles Erlebnis und Sinn konstruierend zu sein ist eben selten ein Charakteristikum derartiger Systeme. Wer so etwas sucht, sollte lieber Lettre abonnieren.

Europeana ist aber eigentlich – und darauf reduziert sollte man es vielleicht lesen und kommunizieren – ein technisches Projekt und kein kulturelles – welches diverse Objektrepräsentationen an einer Stelle zur Recherche zusammenführt. Es verwaltet und verknüpft Metadaten und welche Objekte am Ende dahinter stehen – ob Briefe Henry Millers oder Versicherungsdaten oder Sportresultate – ist in gewisser Weise austauschbar. Nur wäre eine Plattform zur Verwaltung von Dokumenten der Europäischen Fußballgeschichte inklusive Wettstatistiken womöglich nicht derart als förderungswürdig betracht worden, wie ein “Kultur. Denken.” Da liegen die ideellen Beurteilungskriterien nach dem Schock Google-Book-Schock – dem europäischen Sputnik-Schock der Nuller-Jahre dieses Jahrhunderts – durchaus im edlen Bereich, der Abgrenzen (nach Amerika) und Zusammenführen (in Europa) in Einem realisieren soll. Vermutlich aber – da ist die Skepsis Müller-Ulrichs sicher berechtigt – muss er in diesem Punkt schlicht scheitern. Zu mannigfaltig ist die Kultur der Mitgliedsländer, zugleich zu verwoben mit der globalen Populärkultur und zu abhängig von amerikanischen Werkzeugen und technischen Akteuren.

Würde man Europeana als Projekt zur Technologie-Entwicklung betrachten, die als Gegenstand einen Verbundkatalog von Digitalisaten kultureller Artefakte nimmt, damit sie einen konkreten Bezugspunkt hat, dann wäre es sicher noch immer recht unterfinanziert, aber in Bezug auf die Wirkungsmöglichkeiten realistisch eingegrenzt. Posaunt man aber den großen Weg zur europäischen Einheitskultur als Motiv in die Tagespresse ohne wenigstens die technische Stabilität hinsichtlich der erwarteten Zugriffe aus Neugier abzusichern, dann ist Eigentor eigentlich noch eine milde Umschreibung und PR-Desaster die treffende. Das (Radio)Feuilleton darf dann am Thema vorbei poltern und sagen, man hat es schon immer gewusst und es wird sowieso nichts, denn die Briten bringen ihren Harold Pinter nicht mit ein, die Franzosen aber ihren Claude Simon mit “allem was das Herz begehrt” und Kultur ist immer uneins, bei der Zeustochter mit der weiten Sicht.

> zur mp3-Datei des Beitrags beim Deutschlandfunk

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Unliebsame Inhalte in der Europeana: Rumänien beschwert sich bei der EU-Kommission http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=6435/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=6435/index.html#comments Fri, 09 Jan 2009 12:26:49 +0000 Ben http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=6435 So langsam dringt es durch, dass europeana.eu wieder zur Verfügung steht und heute entzündet sich ein interessante neue Diskussion. Anlass ist die Beschwerde Rumänischer Abgeordneter des Europäischen Parlaments, die die Einbindung dieser Fotografien aus einem Rumänischen Waisenhaus aus dem Jahr 1990 (vgl. hier und ausführlicher hier) kritisieren, wie Deutschlandradio Kultur berichtet: Rumänische Politiker protestieren gegen [...]]]>

So langsam dringt es durch, dass europeana.eu wieder zur Verfügung steht und heute entzündet sich ein interessante neue Diskussion. Anlass ist die Beschwerde Rumänischer Abgeordneter des Europäischen Parlaments, die die Einbindung dieser Fotografien aus einem Rumänischen Waisenhaus aus dem Jahr 1990 (vgl. hier und ausführlicher hier) kritisieren, wie Deutschlandradio Kultur berichtet: Rumänische Politiker protestieren gegen Waisenhaus-Bilder in Europäischer Digitaler Bibliothek.

Die Beschwerde an die Europäische Kommission offenbart ein allgemeines Mißverständnis: Europeana bündelt nur die Inhalte auf einer einheitlichen Plattformen, die von anderer Anbietern beigesteuert werden, bietet diese also nicht etwa an. Ein Ausschluss von bestimmten Inhalten als Repräsentationsobjekte für die Europäische Kulturgeschichte, die in gewisser Weise als ein negatives Bild vermittelnd angesehen werden, findet dabei hoffentlich nicht statt. In diesem Fall dürfte Rumänien, trotz des Hinweises auf die nationalen Kulturbehörden, generell kaum Chancen haben, die Bilder aus dem Angebot entfernen zu lassen, da sie über das schottische Scran-Projekt eingespeist werden. Vielleicht nutzt ja Rumänien den Anlass und bringt sich in einem Umfang mit eigenen – und repräsentativeren – Digitalisaten in einer Weise ein, dass beim Suchwort “Romania” vielleicht das Scrisoarea lui Neacsu an erster Stelle erscheint. Dies wäre jedenfalls im Sinne des Europeana-Projektes. Andererseits sollte man den Nutzern der Europeana auch soviel Differenzierungsvermögen zumessen, dass diese nicht von 20 Jahren alten Reportage-Fotos unmittelbare Rückschlüsse auf die Verfassung des aktuellen Rumäniens ziehen. Der aktuell erste Bildtreffer beim Suchwort “Deutschland” ist übrigens dieses Plakat aus einer niederländischen Sammlung, mit dem man sich heute hierzuland wohl auch kaum noch jemand identifizieren mag. Der zweite Bildtreffer macht es dann aber wieder halbwegs wett.

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Sturm und Regen über Europeana (und kein Schirm) http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=6307/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=6307/index.html#comments Mon, 24 Nov 2008 10:12:42 +0000 Ben http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=6307 Man muss deshalb nicht mäkeln. Die Europeana ist “work in progress”, was im Übrigen auch an einer inhaltlichen Unwucht deutlich wird. Hätte der permanente “server error” ihn nicht daran gehindert, der interessierte Surfer hätte bemerkt, dass die Kulturschätze Frankreichs in der Europeana deutlich überrepräsentiert sind. Ursache ist der unterschiedlich weit fortgeschrittene Digitalisierungsprozess. In Frankreich sind [...]]]>

Man muss deshalb nicht mäkeln. Die Europeana ist “work in progress”, was im Übrigen auch an einer inhaltlichen Unwucht deutlich wird. Hätte der permanente “server error” ihn nicht daran gehindert, der interessierte Surfer hätte bemerkt, dass die Kulturschätze Frankreichs in der Europeana deutlich überrepräsentiert sind. Ursache ist der unterschiedlich weit fortgeschrittene Digitalisierungsprozess. In Frankreich sind bereits 52 Prozent der Bibliotheks- und Museumsbestände digitalisiert worden, in Großbritannien und den Niederlanden sind es immerhin zehn Prozent. Deutschland hingegen hängt mit einer Digitalisierungsquote von nur einem Prozent beschämend weit zurück.

Nicht wirklich versöhnlich, aber immerhin sachlich im Vergleich zum in der Blogosphäre (und in mancher Liste, Presse, etc.) mitunter ins sehr Peinliche abgleitenden blindwütigen Draufeinprügeln, zeigt sich Wieland Freund heute in der WELT: Geschlossen unter dem Ansturm der Nutzer. Was Europeana eigentlich zu ihrem Start fehlte, war ganz offensichtlich eine Kommunikationsstrategie, die auch den eingetretenen Fall des Scheiterns im ersten Anlauf überzeugend und zeitnah vermittelt und so manche der niedersausenden Verbalkeulen abfedert. Ist der Server nicht verfügbar, ist natürlich die Enttäuschung groß und der Zug der allgemeinen Schelte bis Häme, auf den man allzu leicht aufspringen kann, setzt sich in Bewegung. Momentan sieht es ein bisschen danach aus, als ließe man ihn einfach rollen, in der Hoffnung, die Triebkraft erschöpfe sich nach und nach.
Der zweite Start Mitte Dezember wird allerdings umso kritischer beobachtet werden und es ist zu erwarten, dass dann nicht mehr die technischen Mängel den Antrieb zum Feuern geben, sondern sicherlich die vielen inhaltlichen Leerstellen und vermutlich auch, das deutet sich bereits jetzt sehr an, das Übergewicht an französischen Inhalten. Die berühmte Trias gelungener Aufführungen: Erwartungen wecken, Erwartungen erfüllen, Erwartungen übertreffen, krankt ein bisschen an einem Übergewicht im ersten und der Unmöglichkeit der Einlösung der beiden Folgepunkte. Europeana steckt also in dem Dilemma, dass es eine große Kamapgne fahren muss, um allgemeine Akzeptanz zu finden und die – nicht zuletzt im Vergleich zu den aktuellen Summen, die in der Öffentlichkeit für oft mehr oder weniger fragwürdige Rettungspakete hin und her geschubst werden – für den Anspruch, die europäische Kultur zu digitalisieren eher noch geringen Gelder zu legitimieren. Andererseits verzeiht die Öffentlichkeit hier keine Fehler. Zwischen diesen Klippen hindurchzumanövrieren ohne zuviele Federn zu lassen, erfordert schon eine große Souveränität. Im eingetretenen Worst Case hat man diese weitgehend vermisst.

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“Europe’s Greatest Collections” und das Projekt dazu, vorgestellt in der Digitaz http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=6151/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=6151/index.html#comments Wed, 22 Oct 2008 08:58:20 +0000 Ben http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=6151 Bereits online ist eine Demoversion von “Europeana”. Die Ehre, “Europe’s Greatest Collections” zu eröffnen, hat man Vincent van Gogh überlassen. Dessen Gemälde eines Paares ausgetretener Schuhe eröffnet die virtuelle Tour, dann geht es Schlag auf Schlag: Eiffelturm, Christopher Columbus, mittelalterliche Versepen. Alles ist anklickbar, viele Funktionen sind den Gepflogenheiten des Web 2.0 entnommen. Das Ganze [...]]]>

Bereits online ist eine Demoversion von “Europeana”. Die Ehre, “Europe’s Greatest Collections” zu eröffnen, hat man Vincent van Gogh überlassen. Dessen Gemälde eines Paares ausgetretener Schuhe eröffnet die virtuelle Tour, dann geht es Schlag auf Schlag: Eiffelturm, Christopher Columbus, mittelalterliche Versepen. Alles ist anklickbar, viele Funktionen sind den Gepflogenheiten des Web 2.0 entnommen. Das Ganze wirkt weniger wie ein beschaulicher Museumsrundgang statt wie ein multimediales Lexikon, in dem Gegenstände, Epochen und Länder nur so durcheinanderwirbeln.

In der heutigen Ausgabe der taz wird Europeana – the European digital library, museum and archive – einen Monat vor dem offiziellen launch (am 20. November) schon einmal vorgestellt: Raus aus dem Bergwerk. Das Spannende an dem Projekt ist, dass neben der reinen Digitalisierung der Objekte auch ein Schwerpunkt auf der Entwicklung adäquater Erschließungsstrukturen liegt. Es soll also nicht nur digital zusammengehamstert und grob bibliografisch sowie im Volltext erschlossen werden, sondern vielmehr ist geplant, das, was man allgemein mit semantischen Technologien bezeichnet, im größeren Umfang zum Einsatz zu bringen. Eine erste Ahnung, wohin dies führen soll, kann man sich aus diesem PDF mit den Spezifikationen der Metadaten-Elemente holen. Insofern erscheint Europeana im Vergleich zu dem oft als Pendant genannten Google Books interessanter. Hinsichtlich der Masse dürfte das Benchmark aus Mountain View schon eine Herausforderung sein. In puncto Klasse kann man angesichts der Tatsache, dass der schlichte Google-Screen nach wie vor der Bedienästhetik der schmucklosen späten 1990er verhaftet bleibt und sicher nicht der Webgestaltung letztes Leitbild sein wird, durchaus ein Gegenstück schaffen, das mehr Tiefe und Komplexität bietet.

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