Archive for the 'library 2.0' Category

Bibliothek 2.0 Newsletter

Für alle, denen es wie mir geht und denen die Zeit zum ausgiebigen Blogstudium fehlt, für den gibt es jetzt zumindest für das Thema Web 2.0 den von Patrick Danowski herausgegeben Newsletter “Bibliothek 2.0” der “mehrmals im Jahr” erscheinen wird.

Post-Library 2.0, als PDF

In den vergangenen Tagen wurde mehrfach der Wunsch geäußert, die Folien zum Vortrag im BBK vom 11. Dezember 2007 online abrufen zu können. Dem komme ich natürlich gern nach, wohlwissend, dass die Aussagekraft der Folien ohne den Vortragstext eher dürftig sein sollte. Es ist also eher eine Erinnerung für die, die der angenehm lebhaften Veranstaltung beiwohnen konnten: Folien zum Vortrag “Post-Library 2.0 – Überlegungen zur Rolle der Bibliothek für die Wissenschaftskommunikation” (PDF, ca. 1,5 MB)

P.S. Falls der israelische Fachgenosse, mit dem ich mich im Anschluss noch ein Viertelstündchen im Flur des Instituts plauderte, dies liest, möge er bitte mit mir per e.mail Kontakt aufnehmen.

Die vier Pfeiler der Library 2.0. Re-evaluiert bei Library Crunch.

However, we have to be careful to not flood ourselves with new projects until we have a clear understanding of what it is we’re trying to do and where we want to go. And in the spirit of Library 2.0, that means first figuring out what our users want and need.

das schreiben Library 2.0-Wortpräger Michael Casey und Laura Savastinuk im Library Crunch-Blog und versuchen eine “mini re-evaluation of Library 2.0″:

Library 2.0 is user-centric. It is a shift in our focus from having libraries decide what is best for users to letting users decide what they want, how they want to get it, and how we can best serve them. …

Library 2.0 is constant change and evaluation. Once we’ve decided to implement a new service or program, we must continually revisit and evaluate it…

Library 2.0 is not just about technology. No matter how much this is said, technology continues to be a leading topic of discussion. We should all be grateful for the doors to our users opened by new technologies. However, we must remember that while technology can be a tool to better serve our users, it is not the final answer to all of our problems.

Library 2.0 is political. Politics tends to be a dirty word, but we absolutely must consider it. Politics, within both our organizations and communities, plays an unavoidable and undeniably important role in our path to better serving our users. We have to get not only our staff and administration on board – we also have to get our library boards, community leaders, and users on board as well. And the best way to do that is to talk to them – let them know that we all share a common goal of providing access to all kinds of information. …

Mehr bei Library Crunch: We Know What Library 2.0 Is and Is Not

“Auch Bibliothekare wollen modern sein” – Ulrich Herb zur Bibliothek 2.0

Die Vielzahl der Vernetzungsmöglichkeiten des Web 2.0 verweist zumindest bei manchen der erwähnten Anwendungen auch auf eine Schwäche der Bibliothek 2.0, vor allem wenn sie zur Szientometrie33, also zur Messung der Wissenschaft, herangezogen werden sollte: Ähnlich wie der Journal Impact Factor, von dem weithin angenommen wird er gebe Auskunft über die Qualität wissenschaftlicher Publikationen und der auf Basis von Zitationsraten wissenschaftlicher Zeitschriften berechnet wird, führt die Vernetzung in der Bibliothek 2.0 zu einem Matthäus-Effekt: Wer hat, dem wird gegeben. Seien es Zitationen oder Links – Was ja auch für Googles Pagerank dasselbe ist.

Einen kleinen lesenswerten Text hat Ulrich Herb jüngst über die “Bibliothek 2.0″ verfasst und nun netterweise auch bei E-LIS zur Verfügung gestellt: Ohne Web 2.0 keine Bibliothek 2.0

LIBREAS Podcast #5

Mit Freude gibt LIBREAS (wie bereits in unserem Alert-Blog angekündigt) die Veröffentlichung seines fünften Podcasts bekannt, dieses mal mit einem Interview mit Patrick Danowski und Lambert Heller.

Wir haben in Bezug auf das Thema Bibliothek 2.0 über die Renaissance der intellektuellen Verschlagwortung, die Kultur der Offenheit, eine SWD 2.0, die Ehrenrettung der bibliothekarischen Standards, eine Community of Practice der Bibliothekare und die zukünftige Unkonferenz gesprochen.

Da es nicht nur uns Spaß gemacht zu haben scheint, wie man Lamberts Bemerkung entnehmen kann, hoffen wir, dass es nicht das letzte Interview mit den Beiden war. Das Thema jedenfalls bietet noch viel Gesprächsstoff.

Ein 2.0 und alles war besser

Im September 2007 findet in Bamberg eine Konferenz mit dem Titel “das neue Netz? Bestandsaufnahme & Perspektiven” statt. Im Programm findet man u.a. die Begriffe “Web 2.0″, “Privatsphäre 2.0″, “Suche 2.0″, “Kollaboration 2.0″ und “Wissenschaft 2.0″.
Im nächsten Duden Sinn- und sachverwandte Wörter wird man wohl bald den Eintrag finden : 2.0 = Synonym für modern, gut, toll, neu und innovativ.

Shock and Awe? Die Nutzung der Bibliotheken und was ihre Aktionäre sagen würden.

These are fascinating results. They do not reflect on the total value of libraries, and they surely do not pass judgment on the highly skilled information specialists that staff them. They do suggest that something momentous has changed in the fundamental environment that libraries operate within. And one has to think: if libraries had shareholders, would they, like newspapers, be in the midst of a gut-wrenching, brake-screeching exercise in redefinition?

Peter Brantley wirft im O’Reilly-Radar mal einen Blick auf aktuelle Nutzungsstatistiken zur Nutzung von Research Libraries durch Studierende sowie der Lesesäle in der Library of Congress, die allesamt einen dramatischen Nutzungsrückgang versprechen. Dabei erweist sich folgende von ihm zitierte Aussage als vermutlich allgemeiner Trend:

Undergraduates entering universities in the United States use the library as a study space, a socializing space, but to a shocking and frightening extent, they do not use library services or library materials. [...]

Dass im Ergebnis dann die Notwendigkeit eines Überdenkens der eigenen Situation der Bibliotheken unter den aktuellen Rahmenbedingungen steht, überrascht allerdings kaum. Was vielmehr, und zwar negativ, überrascht, ist der Vergleich mit der Zeitungsindustrie und die Vorstellung, auch Bibliotheken hätten Anteilseigner, deren ökonomische Interessen über die inhaltliche Ausrichtung entscheiden. Diese rhetorische “Kommerzialisierung” von Bibliotheken, die per se nicht unter Marktkriterien funktionieren können und m.E. auch nicht sollen, ist insofern etwas gefährlich, weil sie eben genau dieses Bild evoziert, dass Bibliotheken auf der selben Ebene operieren, wie kommerzielle Massenmedien. Die spannende Frage dabei ist, ob Rupert Murdoch dann irgendwann in naher Zukunft die NYPL übernehmen kann, wie er es heute mit dem Wall Street Journal probiert. Ebenfalls kann man fragen, ob Google mit seiner Bücherdigitalisierung nicht schon etwas derartiges – nur etwas geschickter – tut. Aber vielleicht schließt die Shareholder-Gedankenspielerei gerade eine diesbezügliche Ausrichtung der Redefinition mit ein, nämlich, dass Bibliotheken sich quasi fort-redefinieren, als Informationsdienstleistungen outsourcebar, veräußerbar und vor allem beliebig in Mergern und Zerschlagungen rekombinierbar werden und somit verschwinden. Vielleicht denke ich da zu engstirnig und konservativ, aber eine Bibliothek, die sich vor allem dadurch definiert, dass sie wie Starbucks aussieht und getreu der Michael Casey’schen Vorstellung nach dem Long Tail-Prinzip Gebrauchtbücher bei Amazon bestellt, wenn denn mal ein Nutzer nach einem solchen fragt, wäre in meinem Verständnis keine Bibliothek mehr.

Wenn die Redefinition allerdings daraufhin abzielt, Dienstleistungen zu entwickeln, die eine neue Qualität der Literaturversorgung darstellen und vor allem an den Stellen ansetzt, an denen die (vermeintlichen) Bibliotheksalternativen von Google bis zum Pre-Printserver ihre Schwachpunkte haben – wobei ich sehr hoffe, dass dies gemeint ist – trage ich die Fahne gern mit. Allerdings bedarf es dazu vor allem bibliothekarischer Kreativität, die über die Adaption der Web 2.0-Paradigmata hinausreicht. Und eines Selbstbewusstseins, dass man all diese “Wir müssen uns auf einem Markt behaupten”-Rhetorik, die in eine ziemlich verkehrte führt, gar nicht benötigt. Was ich mir also von der neudefinierten Bibliothek (2.0) wünsche, ist ein bisschen weniger Marketing und ebenfalls weniger Endzeitszenarien und vielmehr einfach ein paar überraschende, nutzernahe und dabei bibliothekarische(!) Innovationen. Was allerdings, das gebe ich gern zu, mächtig schwer ist. Als Startpunkt könnte man vielleicht im Diskurs beim redefine einfach das “de” weglassen…

Sind wir schon post-ning? Eine Auffälligkeit am Sonntag.

I dropped out of Ning (Library 2.0 and library bloggers) because it just didn’t work for me–I wasn’t able or willing to spend the time there, and its slowness and confused interface didn’t help a lot.

schreibt Walt Crawford gestern in seinem Walt at Random-Blog. Wenn man sich die Bedinungen und auch die Kommunikationsintensität im deutschen Ableger ansieht, so kann man diesen Schritt durchaus ein wenig nachvollziehen und sich nebenbei des Eindrucks nicht erwehren, dass Ning in puncto Handlichkeit noch nicht der Web 2.0-Community-Weisheit letzter Schluss ist. Ähnlich spärlich sieht es übrigens in der leider für Lurker hermetisch verriegelten Bibliothek 2.0-Gruppe im StudiVZ aus. Vielleicht ist dabei meine Wahrnehmung auch ein bisschen verzerrt, denn eigentlich staune ich selbst darüber, dass ich von einem Weblog oder einer Kommunikationsplattform, in dem/der ein bis zwei Monate lang nicht viel geschehen ist, annehme, er/sie sei “eingeschlafen” ..

Science 2.0, als Blogbuch

The book works well enough as a standalone anthology of science writing, but I share the editor’s hope that it will prompt eager print readers hitherto unfamiliar with the vibrant young medium that is science blogging to have a look, and maybe even have a go.

Im aktuellen Nature-Heft findet sich eine Besprechung zu einem Band, der demonstriert, dass Blogs durchaus druckfähig sein können: The Open Laboratory: The Best Writing on Science Blogs 2006. Nominierungen für die 2007er Anthologie kann man hier einreichen. So werden Weblog-Einträge dann auch endgültig in eine mediale Form gebracht, die jede Bibliothek problemlos in ihrem Bestand unterbringen kann.

ZLB mit Chatauskunft für Kinder und für Jugendliche

Die neue Chatauskunft für Kinder und Jugendliche der Zentral- und Landesbibliothek Berlin wurde gestern bei Buchmarkt.de erwöhnt und findet sich deshalb heute im Medienticker von perlentaucher.de.

LIBREAS Call for Papers.

Die aktuellen Call for Papers für die Herbstausgabe(n) von LIBREAS sind nun veröffentlicht. Diesmal soll es a) um die Wechselbeziehung zwischen Bibliothek und Web 2.0-Bausteinen bis hin zur Bibliothek 2.0 und b) um den bisher eher trüben (wenn nicht blinden) Fleck des “Bibliotheksjournalismus”, d.h. dem journalistischen Schreiben für Bibliothekswesen und Bibliothekswissenschaft sowie das Berichten über bibliothekarische und bibliothekswissenschaftliche Themen in den Massenmedien gehen, in die es übrigens auch die Bibliothek 2.0 mittlerweile schafft.

Partizipationsbewegung, ein Bericht aus Syracuse

The overall recommendation of this brief is that libraries must be active
participants in the ongoing conversations about participatory networking. They
must do so through action, by modeling appropriate and innovative use of
technologies. This must be done at the core of the library, not on the periphery.
Rather than just adding blogs and photosharing, libraries should adopt the
principles of participation in existing core library technologies such as the
catalog. Anything less simply adds stress and stretches scarce resources even
further.

Allen, die wie ich etwas langsamer mit den Trends sind und den Bericht Participatory Networks. The Library as Conversation des Information Institute der Syracuse University aus dem Januar jetzt im Juni noch nicht gelesen haben, sei er als Lektüreempfehlung zum Thema Bibliothek 2.0 in den Dienstagabend mitgegeben. Es gibt ihn als PDF aber auch als Participatory Version, die eine sehr schöne Kommentarmöglichkeit aufweist.

(via Allan’s Library)

School Library Websites (USA)

In einigen anderen Staaten sind einige (nicht alle) Websites von School Libraries als integraler Teil der jeweiligen Bibliotheksarbeit angelegt. Diese Websites vermitteln nicht einfach nur die Öffnungszeiten und Nutzungsbedinigungen, sondern sollen einen Einstieg ins Internet bieten. Die Schülerinnen und Schüler sollen also über diese Homepages Informationskompetenz erlernen. Ob das funktioniert … ist eine andere Frage.
Joyce Valenza, Doktorantin an der University of North Texas – deren Weblog für alle, die sich mit Schulbibliotheken beschäftigen eh ein must-read darstellt – arbeitet aktuell an einer kleinen Studie zu solchen Websites und hat einige Ergebnisse online gestellt: School Library Websites–Characteristics und How are school library sites changing?.
Keine wirklich Ermutigenden, aber wichtige Ergebnisse.

De:bug: Titel blöd, Angebot gut

Die De:bug, “Magazin für elektronische Lebensaspekte”, stellt in ihrem Blog das Angebot der Stadtbibliotheken Köln und München vor, E-Books, Hörbücher und andere Dateien online zu leihen. Das Angebot an sich selber findet die Redaktion gut und erklärt die Problematiken des Ganzen der werten Leser/innenschaft.
Aber über den Titel des Angebots (Onleihe) regt sie sich auf, nicht ganz unberechtigt. Es klingt halt so ein wenig wie der Versuche eines Sozialarbeiters, einen zielgruppenspezifischen Begriff für ein Angebot zu finden. Aber es gibt im Bibliotheksbereich wahrlich schlimmere Wortspiele.

PS.: Ein ähnliches Angebot findet sich seit einigen Monaten übrigens bei der NYC-Public Libary (eNYPL)

Bibliotecas 2.0 – so sieht man’s in Spanien.

Nicht jeder wird es mitbekommen haben: die SEDIC – die Asociación Española de Documentación e Información – hat in ihrem Weblog im April das Thema “Bibliotecas 2.0″ zum Thema des Monats auserkoren. Die gesammelten Beiträge sollten als eine Art Vorbereitung für eine Session unter dem Motto “Los blogs en la biblioteca 2.0. La blogosfera bibliotecaria, documentalista y archivera: quién, para qué, para quién” auf Fesabid 2007 vor zwei Wochen dienen, was ihnen hoffentlich auch gelungen ist.

Neben dem Einstiegsposting am 3. April gibt es sechs Beiträge. Die Eingangsfragen sind übrigens ähnlich denen, die uns auch in der deutschen Bibliothek 2.0-Diskussion beschäftigen: Was meinen wir, wenn wir von “Biblioteca 2.0″ bzw. Bibliothek 2.0 oder Library 2.0 sprechen? Ist es nur ein Modebegriff? Geht es um Soziale Software und reden wir vor allem über technologische Aspekte oder handelt es sich um eine neue Perspektive auf die Bibliothek und ihre Nutzer? Die Antworten kann man sich mittlerweile allerdings auch schon denken: um Web 2.0-Funktionalität erweiterte Bibliotheksdienstleistungen; nein, es ist selbstverständlich kein Modebegriff, sondern ein handfestes Konzept; Soziale Software ist ein Aspekt, aber die Software ist nur ein “Tool”; dasselbe (“just a tool”!) gilt auch für den Rest der Technik, denn im Kern dreht es sich um die neue Sicht auf den Nutzer und einen bislang nicht bekannten Interaktionswillen der Bibliotheksmitarbeiter, den man manchmal aber noch etwas stimulieren muss…

In den Beiträgen im Sedic Blog geht es gar nicht so sehr um diese Antworten sondern konkret um die Kommunikation mit dem Nutzer, das Library 2.0 Buch von Michael Casey (und Laura Savastinuk, die hinter dem Jakob Nielsen der Library 2.0 immer ein bisschen zurückzustehen scheint), um die Gestaltung von zeit- und aufgabenangemessenen Bibliotheks-Interfaces, das Themenheft zum Web 2.0 von El profesional de la información, ein Annotationsprojekt und natürlich den Begriff der L2 oder B2 (ohne i) selbst.

Julio Macías González setzt sich mit der Kommunikation der Bibliothek mit ihren Nutzern via E-mail auseinander (“La atención virtual al público en la Biblioteca a través del e-mail“), wobei auch die Erschließung neuer Nutzergruppen, die Michael Casey bei seinem Vortrag jüngst in Stockholm (sh. hier) intensiv eingefordert hat, und zwar mit neuen Dienstleistungen, angesprochen wird:

Pero además un nuevo medio abre siempre nuevas posibilidades, atrae nuevos usuarios o nuevas necesidades y plantea nuevos retos a los servicios públicos. El binomio automatización + redes plantea hoy día nuevas perspectivas en el trato al público, qué duda cabe.

Im nächsten Posting weist Luis Rodriguez Yunta denn auch gleich auf das Handbuch von Michael Casey und Laura Savastinuk zum Thema Library 2.0 hin (Library 2.0. A Guide to Paticipatory Library Services), welches am 21. Mai erschien. Selbstverständlich gibt es zum Buch auch einen eigenen Blog namens Library Change, der natürlich ein Promotionswerkzeug für das Buch darstellt, welches ein Anbieter bei Amazon.de momentan für schlappe 109,69 anbietet. Beim amerikanischen Mutterschiff kostet der Band $ 29,50.
Den zunächst ausgeschriebenen Discountpreis hat der Online-Buchhändler, wie Casey in Stockholm interessiert bemerkte, wieder gestrichen, was, so Casey, darauf hindeutet, dass sich das Buch entweder sehr schlecht oder sehr gut verkauft. Nun ja, ein Sales Rank von 26,643 für ein Fachbuch (bzw. mehr oder weniger Long Tail Produkt) nach einer Woche ist nicht so schlecht. Allerdings sind die ersten Woche entscheidend, jedenfalls wenn gilt, was Luis Rodriguez Yunta schreibt:

Este tipo de guías es de esperar que queden obsoletas en poco tiempo si de verdad comienzan a desarrollarse ejemplos de nuevos usos en las bibliotecas.

Francisco Tosete Herranz beschäftigt sich in seinem Posting vom 13. April (Biblioteca 2.0: Ánalisis de un prototipo para una propuesta de su diseño) ziemlich ausführlich mit der Gestaltung von Nutzerschnittstellen/Weboberflächen mit den neuen technischen Möglichkeiten (Ajax etc.). Er arbeitet – u.a. auf der Grundlage von Webusability-Erkenntnissen aus dem Hause Jakob Nielsen – sechs Grundelemente (vgl. hier, pdf. In der Grafik fehlt noch der Footer) detailliert aus, integriert dabei viel Web 2.0-Funktionalität (sh. auch hier, pdf) und liefert eine Kritik des Entwurfs mit. Wer sich mit der Gestaltung von Weboberflächen beschäftigt, kann über den Text durchaus mit Gewinn lesen.

Maria Jesus Butera Fajardo wertet die März/April-Ausgabe der Zeitschrift El Profesional de la Informacion aus, die den Schwerpunkt Web 2.0 und Bibliothek 2.0 hatte. Die Auswertung ist insofern ganz nützlich, da die Zeitschrift leider anscheinend kostenpflichtig ist (Artikel zum üblichen Fachtarif von 18 $ bzw. 22 $/Stück) und man abgesehen von vielversprechenden Überschriften (und natürlich den Abstracts) wenig Inhalt bekommt.: La Web 2.0 en EPI.

Recht knapp umreisst Luis Rodriguez Yunta in seinem Posting vom 21. April DiLAS, das Digital Library Annotation System, welches offensichtlich gerade im DELOS Network (of Excellence) entwickelt wird. Yunta selbst ist noch ein bisschen skeptisch, aber es hat durchaus etwas Beruhigendes, zu wissen, dass an dieser Facette des Catalogue Enrichments geforscht wird.

Schließlich schreiben Natalia Arroyo Vázquez und Jose Antonio Mer it Vega noch einmal ganz allgemein, was sie unter Bibliotecas 2.0 verstehen:

Las bibliotecas y sus profesionales, como usuarios de la web que también son, están comenzando a darse cuenta y a asumir la filosofía y las herramientas de la web 2.0. El resultado es la biblioteca 2.0, una biblioteca que ha integrado ambas —filosofía y herramientas— en la medida de sus necesidades y/o posibilidades.

So ganz neue Aussagen sind das nicht unbedingt, aber man kann hier und auch insgesamt erkennen, dass sich die Diskussionen in Spanien und Deutschland etwa auf gleicher Höhe bewegen: “El debate está servido.”

Learn from Amazon’s experiences, Michael Casey auf dem Biblioteksdagarna 2007

Is Library 2.0 good for Swedish libraries?. The overwhelming majority of the listeners expressed a positive attitude:82,8 % Yes
1,8 % Dont’t think so
15,4 % We already work that way

Im Blog zum Biblioteksdagarna 2007 gibt es eine kleine Zusammenfassung zum Library 2.0-Vortrag von Michael Casey. Ein bisschen eigenartig muten allerdings Aussagen wie diese an:

about teens - libraries are for them too

Ist das wirklich Library 2.0? Überhaupt scheinen mir die aufgezählten Punkte wenig praktikabel, aber mir fehlt auch der Kontext des Vortrages und ich hoffe, dass Michael Casey noch ein bisschen mehr Substanz im Gepäck hatte, als die Punkte, die das Posting aufzählt…

Bibliotek 2.0 und der schwedische Bibliothekartag, ab heute

Für alle Bibliot(h)ek 2.0-Fans, die gerade in Stockholm sind, gibt es hier noch einmal einen aktuellen Hinweis auf den heute beginnenden Biblioteksdagarna!

Die FAZ tritt das Weblog krumm

Im FAZ Artikel Die Blogosphäre hat ihren Zenit überschritten wird das Ende der Blogs vorhergefragt. Grund dafür soll die Verdoppelung der Verdoppelungszeit der Webloganzahl von im Schnitt sechs Monate auf bis zu ein Jahr seit 2006 sein. Von dieser krummen Argumentation abgesehen liefert Roland Lindner interessante Details im Zusammenhang mit der Entwicklung von Blogs in Internetcommunities, als Zusatzangebote für Printmedien und als Werbemedien.

“Alternativen [zu Weblogs] sind zum Beispiel das Kontaktforum Myspace, die Videoseite Youtube oder die Nachrichtengemeinde Digg.com – alles sehr populäre Seiten, bei denen Bloggen eine Teilfunktion ist, aber nicht im Mittelpunkt steht.”

Digital Libraries à la Carte 2007

Joan Lippincott (Coalition for Networked Information) empfehlt diese Tagung. Sie nimmt auch daran teil. Die Module sind:

  • Module 1: Strategic Developments and Library Management
  • Module 2: Technological Developments: Threats and Opportunities for Libraries
  • Module 3: Hands-on: Open Source Software for Libraries and XML
  • Module 4a: Libraries Supporting Research and Open Access
  • Module 4b: Hands-on: Library 2.0 Technologies to Reach out to the Customer
  • Module 5: Libraries Supporting Teaching and Learning

Weitere Information findet man bei http://www.tilburguniversity.nl/services/lis/ticer/07carte/index.html
Ermässigte Registrierung bleibt bis 1 Juni.

Library 2.0: mehr als ein Lockmittel für die Studierenden. Meint Laura Cohen.

Wenn vom Einsatz von Web 2.0-Technologien in wissenschaftlichen Bibliotheken die Rede ist, so dient dies bislang hauptsächlich dazu, den Studierenden, die sich ohnehin viel mit Social Computing befassen, entgegen zu kommen, diese also überhaupt in die Bibliothek zu locken. Meint jedenfalls Laura Cohen heute in ihrem Weblog. Dieses Verständnis greift aber, wie sie ganz zu Recht betont, zu kurz. Den es scheint ein ausgemachter Trend zu sein, dass die zukünftig in der Wissenschaft Aktiven auch social scholars sein werden. Das bedeutet – und einige Entwicklungen, wie z.B. das Blog Science genannte Phänomen des seine Brainstormings bloggenden Wissenschaftlers oder auch das gemeinsame Bookmarken mit Connotea u.ä., scheinen dies zu unterstreichen – dass die Wissenschaftskommunikation der Zukunft sich zu großen Teilen den Kommunikationsmöglichkeiten des Web 2.0 bedient.

Wohin genau das strebt und vor allem, was dies für die wissenschaftlichen Bibliotheken bedeutet, ist bisher, so glaube ich, noch kaum abschätzbar. Umso wichtiger ist es, ein Auge darauf zu haben, auch wenn Begriffe wie social scholarship terminologisch nicht ganz unproblematisch sind, ist doch Wissenschaft, wie uns die Wissenschaftssoziologie spätestens seit Ludwig Fleck lehrt, per se sozial. Die Schärfung der wild sprießenden Neologismen aus dem Umfeld Bibliothek 2.0 könnte sich dabei übrigens zu einem schönen Forschungsfeld der Bibliothekswissenschaft entwickeln…

Aber nicht nur die Einsicht in diesen Trend stellt für Laura Cohen einen Grund zur Verfolgung und Entwicklung der unter “Library 2.0″ zusammengefassten Ansätze dar. Auch die große Dominante unserer Lebenswelt, die Wirtschaft, erwächst sich langsam zu “Enterprise 2.0″ und sollen sich die Universitätsabsolventen in ihren dort befindlichen zukünftigen Arbeitsfeldern ordentlich zurecht finden, bedarf es einer adäquaten Vorbereitung:

It’s indicative of what we already know: that businesses are experimenting with 2.0 tools, just as we are. This will impact our graduates. We have a business school at my university. Many of our graduates, including those with other majors, will end out working in the business world. These former students will need to be familiar with the tools of this culture in order to be effective employees. Increasingly, these are 2.0 tools. Our graduates will need to be facile – in a professional way – with online project collaboration, wiki editing, file sharing, mashing up, manipulating data, and all the rest of it.

Ob eine entprechende Vorbereitung unbedingt in den Händen der Universitätsbibliotheken liegen muss, wage ich allerdings zu bezweifeln. Solches muss wohl eher Baustein der universitären Ausbildung an sich sein (also dem Learning 2.0, wenn man so will). Für eine Benützung von Web 2.0-Applikationen in wissenschaftlichen Bibliotheken sollte es m.E. ein andere Motivation geben, nämlich die, die traditionelle Aufgabe, Information von einem Wissenschaftler zum andern bzw. im Lehrkontext zu den Studierenden zu transportieren, auf zeitgemäße Füße zu stellen. Wenn die direkter Interaktion mit den Nutzern sich entsprechender Werkzeuge bedient, ist dies sehr begrüßenswert. Hier jedoch den Bibliotheken darüberhinaus gehend eine didaktische Funktion zuschreiben zu wollen, scheint mir zuviel des Guten, zumal davon auszugehen ist, dass die Studierenden ihre Web 2.0-Grundkenntnisse momentan ohnehin primär über ihre privaten Kommunikationsprozesse aufbauen.

Email Britain

Email Britain, eine Aktion der British Library in zusammenarbeit mit Microsoft und im Zusammenhang mit dem Launch von Windows Life Hotmail (siehe Presseerklärung), soll das erste nationale E-Mailarchiv werden.

“We need your help to capture the good, the bad and the interesting of the email world.” 

Engagierte E-mailer können ihre Werke dazu an email@emailbritain.co.uk weiterleiten. Allerdings sollte folgendes beachtet werden:

“Please do not send us emails of a defamatory nature. We reserve the right to omit unsuitable emails from the Email Britain archive.

“Tools of the day” – nicht alle passen für jeden, meinen Michael Casey und Michael Stephens

We’ve done many presentations highlighting the tools of the day—and we’ve written on them extensively. It’s easy to forget they’re not for everyone. Choose the tool combination that fits for your library.

Michael Stevens und Michael Casey zählen ganz sicher zu den vehementesten Vertretern des Konzeptspektrums, das mit dem Begriff “Library 2.0″ beschrieben wird. In der Vergangenheit mussten sie sich ab und zu sogar zuviel Vehemenz vorwerfen lassen. Entsprechend klingt das Fazit ihrer aktuellen Kolumne im Library Journal einigermaßen versöhnlich: Turning “No” into “Yes”

Diskursive “Flatliner”: die Biblioblogger.

Steven J. Bell betrachtet für Inside HIGHER ED die (US-)Biblioblogosphäre und fragt sich:

Why is it that “flatlined” may be the best term to describe the state of discourse in librarianship?

Im Ergebnis stellt er fest:

Whatever we may think about the Web 2.0 phenomenon, whether you love or hate the concept, it is clear that at its core is the creation of conversations between those who build the web and those who use it. The latter seeks to participate by adding their voice, in whatever medium that may occur, and by virtue of doing so helps to build new layers of content. It is ironic that a profession dedicated to community building and embracing Web 2.0 has so miserably failed to create a conversation among it own members. But one thing I greatly admire about my librarian colleagues is how vastly open minded a group they are. They are widely accepting of new ideas, and welcome into the discussion anyone who is willing to share their thoughts. But perhaps we have become too welcoming, too complacent to remember that we share a responsibility to take our profession forward through intellectual discourse.

Meine Hervorhebung. Ich habe aber durchaus das Gefühl, dass die Zeiten eines entweder pur enthusiastischen oder rein ablehnenden Verhältnisses (bei 95 % ignorierendem) all dessen, was unter Web- und Bibliothek 2.0 firmiert, langsam überwunden sind. Von einem blühenden Diskurs zum Thema möchte ich allerdings noch nicht sprechen, aber das Jahr ist ja noch verhältnismäßig jung…

Twitter goes Reference?, na ja..

As a way of keeping in touch with friends, especially when you are out and about (such as at a conference, barhopping, clubgoing, etc.), the Twitter service is pretty nifty. But is there a way libraries might want to use this service to connect to users?

Digital Reference kennt eine Antwort.

Weblog 1.0: Die “Bibliothek 2.0″ an der UbMUWien

Das Einrichten eines RSS Feed für News macht noch lange keine Bibliothek 2.0, der OPAC der Wiener basiert auf ALEPH und bietet auch keinen herausragenden Features, so dass der Weg zur Bibliothek 2.0 mir noch sehr sehr weit erscheint. Man sollte vorsichtig sein ein modernes Schlagwort für die eigene Bibliothek zu verwenden, wenn man das Konzept noch nicht wirklich mit Leben füllen kann. Das Interview zumindest lässt dies nicht vermuten.

Das Innovationsverhalten der Universitäts-Bibliothek der Medizinischen Universität Wien sei zwar anerkennenswert rechtfertigt jedoch die Selbstbenennung der Aktivitäten mit “Bibliothek 2.0″ noch lange nicht, meint Patrick Danowski angesichts eines Interviews mit dem dortigen Direktor Bruno Bauer in der Idea Lounge von Mark Buzinkay.

Ich selbst, der ich angesichts des Sonntagswetters nur mal überflog, was Bruno Bauer zu berichten hatte, bin ein bisschen von dieser Aussage zum dortigen Weblog irritiert:

Bei der Implementierung des neuen Instruments war uns auch ein hoher Qualitätsanspruch wichtig, was die ansprechende Aufbereitung der Meldungen durch Integration von Abbildungen betrifft; ca. 75 % unserer Mitteilungen sind illustriert.

Abbildung Pflicht? So ein wirklicher Indikator für eine hohe Qualität ist das Bebildern der Postings in meinen Augen nicht, obschon sich die UbMUW unbestritten und fast zu viel Mühe gibt. So kann man sich vorstellen, dass sich manch ein Leser wünscht, man würde angesichts der manchmal nicht so mitreißenden Inhaltsqualität ein paar Fotos einfach nur flickern und verlinken und dafür mehr Zeit in die Texte (z.B. diesen inhaltlich eher dünn gestrickten Bericht) stecken.
Insofern ist Patrick zuzustimmen, dass das Weblog in dieser Anwendung hauptsächlich ein dynamisches Informations- und PR-Produkt und weniger eine benutzer- oder gar communitybezogene Verwendung “Sozialer Software” bedeutet. Das muss es auch nicht und auch Taglines wie Gecoachtes Searching sind völlig legitim – aber als stockkonservativer Bibliothek 2.0-Betrachter hat man schon ein bisschen den Eindruck, dass hier die Verpackung einen Tick zu sehr überbewertet wird. Wenn die Nutzer der UbMUW so etwas mögen, ist das natürlich schön und Bruno Bauer macht dann alles ganz richtig. Persönlich würde ich, der letzten Freitag um 16:30 vor der verschlossenen Tür der Zweigbibliothek Germanistik der HU stand, solche Informationen mehr in den Mittelpunkt rücken, als einen bunten Infoblock auf der Website:

Wir finanzieren für unsern Studentenlesesaal einen externen Wachdienst, sodass er auch an Samstagen sowie an Sonn- und Feiertagen, täglich von 9.00 bis 24.00 Uhr, geöffnet ist …