IBI-Weblog » Internet http://weblog.ib.hu-berlin.de Weblog am Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin Wed, 28 Jun 2017 08:24:09 +0000 en hourly 1 http://wordpress.org/?v=3.0.4 Volunteers für re:publica 13 gesucht! http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=9692/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=9692/index.html#comments Thu, 28 Mar 2013 11:07:21 +0000 Elena http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=9692 Mit dem Motto IN/SIDE/OUT wird am 6-8 Mai 2013 in Station Berlin die diesjährige re:publica stattfinden. Unter den Speakers sind diesmal auch Aktivisten aus der akademischen Welt dabei, mit den Themen wie Digitaldarwinismus (Wieso simulieren E-Books das Blättern von Papier?), Gute MOOCs – böse MOOCs? (Openness als Killerkriterium!) und natürlich eine Menge Data (Open Data [...]]]>

Mit dem Motto IN/SIDE/OUT wird am 6-8 Mai 2013 in Station Berlin die diesjährige re:publica stattfinden. Unter den Speakers sind diesmal auch Aktivisten aus der akademischen Welt dabei, mit den Themen wie Digitaldarwinismus (Wieso simulieren E-Books das Blättern von Papier?), Gute MOOCs – böse MOOCs? (Openness als Killerkriterium!) und natürlich eine Menge Data (Open Data – und was hat das mit mir zu tun?, Data in Concert: A sonification party you can dance to, Faszination Grundlagenforschung – Das Higgs, Big Data und die Teilchenphysik).
Für all dies werden noch Helfer gesucht:

In diesem Jahr gilt folgender Deal: du übernimmst eine Schicht von 8 Stunden vor, während oder nach der Veranstaltung und kannst die re:publica mindestens zwei Tage kostenfrei besuchen. An den Tagen, an denen du im Einsatz bist, ist für kostenlose Verpflegung gesorgt. Und als Teammitglied der re:publica bekommst du auch das offizielle re:publica 2013 T-Shirt.

Mehr Infos & Anmeldung direkt bei re:publica.

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Digitaler Salon zum Thema “Open Science” http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=9685/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=9685/index.html#comments Wed, 20 Mar 2013 18:10:44 +0000 Elena http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=9685 Unter dem Titel “Digitaler Salon – Fragen zur vernetzten Gegenwart” laden das Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft (HIIG) und DRadio Wissen jeden letzten Mittwoch zum Digitalen Salon ein. Am 27.03. geht es um “Open Science“: Moderne Kommunikationsmittel eröffnen neue Wege des Publizierens und Kooperierens. Verändert sich dadurch Wissenschaft? Wie sehen diese Wandlungsprozesse [...]]]>

Unter dem Titel “Digitaler Salon – Fragen zur vernetzten Gegenwart” laden das Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft (HIIG) und DRadio Wissen jeden letzten Mittwoch zum Digitalen Salon ein. Am 27.03. geht es um “Open Science“: Moderne Kommunikationsmittel eröffnen neue Wege des Publizierens und Kooperierens. Verändert sich dadurch Wissenschaft? Wie sehen diese Wandlungsprozesse aus und was daran ist wirklich neu?

Mit dabei sind unter anderem Prof. Peter Frensch, Vizepräsident für Forschung der Humboldt-Universität zu Berlin, Martin Fenner, Mediziner und Autor für die Public Library of Science (PLoS.org) sowie Sascha Friesike vom Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft (Impulsvortrag). Für einen angeregten Austausch sorgt dieses mal Thilo Jahn von DRadio Wissen.

Diskutiert wird in den Institutsräumen des HIIG (Bebelplatz 1 / Ecke Unter den Linden). Alle Sendungen werden gestreamt und auch als Podcast veröffentlicht, sowie auf DRadio Wissen als NETZ.REPORTER XL – Ausgabe gesendet. Die Veranstaltung ist öffentlich, im Anschluss an die Talks erwarten Sie gemütliche Gespräche bei Wein, Brezeln und DJ-Musik.

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“Die Zeit scheint eine neue Ordnung der Dinge herbeiführen zu wollen”. Ein kurzer Blick auf Adam Soboczynskis postdemokratische Netzgesellschaftstheorie. http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=8897/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=8897/index.html#comments Wed, 22 Jun 2011 18:59:50 +0000 Ben http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=8897 “Das Web 2.0 ist vor- und zugleich nachdemokratisch. Es hebelt nicht nur nationale Gesetzgebung aus, formale Strukturen politischer Partizipation, es verdrängt nicht nur die alten Medien, sondern lässt einen neuen, gleichsam alten Menschentypus auf die Bühne treten: den sozial hyperaktiven, den um Status und Witz kämpfenden Höfling, den reaktionsschnellen und bewertungssüchtigen, den geistreichen Parvenü.” (ZEIT, [...]]]>

“Das Web 2.0 ist vor- und zugleich nachdemokratisch. Es hebelt nicht nur nationale Gesetzgebung aus, formale Strukturen politischer Partizipation, es verdrängt nicht nur die alten Medien, sondern lässt einen neuen, gleichsam alten Menschentypus auf die Bühne treten: den sozial hyperaktiven, den um Status und Witz kämpfenden Höfling, den reaktionsschnellen und bewertungssüchtigen, den geistreichen Parvenü.” (ZEIT, 48/2009, S. 51)

Aus der nicht allzu üppig bestetzten  Generation der jungen Netzkritiker ragt der 1975 geborene Schriftsteller und Feuilletonredakteur bei der ZEIT Adam Soboczynski mit bemerkenswerter Schroffheit hervor. Das mag unter anderen auch daran liegen, dass sein Medium ihm dennoch genug Publizität verschafft, um auch im Internet permanent sichtbar und zu einem vielgeklickten Autoren zu werden. Im diskursökonomischen Gemenge treibt seine Stimme jedenfalls häufig weit an der Oberfläche.

Wenn man seine Publikationsbiografie zum Beispiel vom Meilenstein-Text Das Netz als Feind. (Untertitel: Warum der Intellektuelle im Internet mit Hass verfolgt wird) aus dem Jahr 2009 ausgehend verfolgt (vergleiche dazu auch hier), dann hat man jedoch auch als jemand, der dem unreflektierten Gebrauch des Kommunikationsnetzwerks Internet gern mal mit Skepsis, mal mit Kritik gegenüber steht, wenig Grund, ein Fan zu werden. Das Eingangszitat demonstriert anschaulich, dass für den ZEIT-Artikel nicht unbedingt ein Kalligraph des ausgewogenen Sacharguments an den Tasten saß, sondern ein Mann weniger mit einer Mission als mit einem klar umrissenen Feindbild.

So wie die Shirkyianische Fraktion der Webgesellschaftstheorie (die sich in der Bibliothekswelt oft mit einem Holzschwert namens Library 2.0 ins diskursive Feld wagte) bisweilen mehr als einen Tick zur affirmativ an ihren Gegenstand heranzugehen scheint, so schlicht sind auch die Trampelpfade, die der Journalist durch sein Betrachtungsfeld legt. Es ist klar, dass Feuilleton-Journalismus sehr von der Zuspitzung lebt. Aber manchmal wird die Spitze doch arg spitz, damit brüchig und der Leser fühlt sich schlicht instrumentalisiert, wenn er sieht, wie Soboczynski in seiner Besprechung des Frank Schirrmacher Buches “Payback” vorgeht. Ein Satz in dem er alle Debatten neben der von ihm geführten pauschal abwatscht, reicht, um die Diskurshoheit zu übernehmen:

“Zu den Eigentümlichkeiten der jüngeren Computer- und Internetdebatten gehört, dass es keineswegs ausreicht, sachkundig zu argumentieren, um als zeitgemäß zu gelten. Es genügt auch nicht, technischen Entwicklungen eine ungeheure Relevanz zuzusprechen. Nein, man muss sie grundsätzlich befürworten.” (ZEIT, 19.11.2009, S. 51)

Diese für Zeitungsartikel nicht untypische und mit der Provokation spielende Theseneröffnung ist leider nicht raffiniert genug, um den dahinterstehenden Trick zu verbergen. Eigentlich geht er sogar ziemlich plump vor mit der Steigerung von der erforderlichen Sachkunde (stimmt jeder zu) über die Relevanzzusprechung (lässt sich empirisch kaum abstreiten) zum Umschlagspunkt ins vermeintlich Normative. Wer in der Debatte mitreden möchte, so Soboczynskis finstere Unterstellung, der braucht als Basisqualifikation hauptsächlich den Willen, vielleicht auch die Feigheit zur Affirmation. Mit dieser Prämisse rückt er sich dann die passende Zielscheibe gleich selbst vor den Bogen.

Zugleich erhöht er seine eigene mutmaßlich löwenmutige Randstellung (und zweifelsohne auch die Frank Schirrmachers): als vermeintlich einsame Rufer in der digitalen Wüste übernehmen sie dankend die Rolle der Propheten im netzkommunikativen Land, die nichts gelten, freilich aber richtig liegen.

Jeder weiß freilich, dass sie als Tambourmajore einer weit verbreiteten, nicht selten leider wirklich wenig sachkundigen langen Kolonne Digitalskeptiker marschieren. Skepsis selbst ist ein schönes und hehres Gut und jeder sollte grundlegend das Recht haben, die Technik, die ihn nicht begeistert, aus seinem Leben ausschließen zu können. Die Marketingabteilungen der von der Rasanz der Entwicklung profitierenden Industrien leisten dagegen angehend exzellente Arbeit und dringen gerade bei wenig Bemittelten leicht an den Punkt vor, an dem der Druck des nervigen Werbespots zum sozialen wird. Hier muss Kritik unbedingt greifen.

Allerdings ist nicht das Medium der Ansprechpartner, sondern das Totalitätsgebahren der Werbetrommler. Abgesehen davon sollte ein aufgeklärter Bundesbürger des 21. Jahrhunderts durchaus in der Lage sein, das Tempo und die Intensität, mit dem/der ihn Mobile-Computing, HD-Fernsehen und Soziale Webnetzwerke umspinnen, selbst zu regulieren.

Dass Schirrmacher und Soboczynski mit ihrem krampfigen Bemühen zur elitären (im Falle Schirrmachers fast Gattopardo-inspiriert anmutenden) Kritik genau die Hysterie, die ihrer Meinung nach die Gesellschaft erfasst hat, noch fördern, erweist sich als für möglicherweise verunsicherte Zeitgenossen sicher nicht als das Stützbein, das sie von einer souveränen Presse erwarten. Die publikative Gewalt bedient in dieser Form journalistischer Meinungsbilder nicht selten die Klischees, die sie attackiert.

Etwas weniger Kulturkampf und etwas mehr Durchleuchtkraft wären nicht von Schaden in dieser Debatte, die wenigstens aus der Warte derer, die sich einen aufgeklärten Diskurs zum Thema wünschen, ziemlich unangenehme Schlieren trägt. Hier trifft Ideologie auf nicht immer ungeschickt vorgetragene Gegenideologie. Selbige wischt denn auch mit dickem schwarzen Pinsel über alle Grauschattierungen und findet Einsichten wie diese:

“Glaubte man lange Zeit an den Tüchtigen, der überlebt, so ist es heute der Bestinformierte, der sich durchsetzt. Unsere urinstinkthafte und hässliche Gier nach Neuigkeiten befriedigen Suchmaschinen, die – entgegen dem Klischee vom freien Netz – nach reinen Machtgesetzen strukturiert sind.” (Wir Süchtigen. ZEIT vom 19.11.2009, S. 51)

Das tugendhafte – aber nicht definierte – Tüchtig-Sein wird zum vermeintlich moralen niederwertigen Status des Informiertseins (das auch im Gegensatz zum Wissen steht) in eine Beziehung gesetzt, wo eigentlich keine besteht. Das verquirlt man am besten mit der Mär von der Verlust der Triebkontrolle und schon ist der homo digitalis ein quasi entmündigtes Wesen unter der Knute von Code und Code-Erschließungsmaschinen.

Mittlerweile ist im Web allerdings deutlich geworden, dass die Retrieval-maschinenbasierte Informationssuche ein Hut teils der schnöden Notwendigkeit, teils nur von gestern ist. Die Gossiperie findet nicht über die Google-Suche statt. Man könnte nun überlegen, ob die Explizierung der üblen Nachrede auf entsprechenden Plattformen diese auf eine Stufe hebt, die sie vom Korridortratsch maßgeblich unterscheidet. So wie es Soboczynski selbst zum Beispiel angesichts des Dauerthemas Jugendgewalt macht, wenn er, zugegeben spitzfederig in der Ausgabe vom 5.Mai auch wieder viel zu kurz gesagt das Medium in der Schuld sieht:

“Die Alltagsgewalt hat mit YouTube wieder einen Marktplatz [im Sinne der öffentlichen Richtstätte] gefunden, einen archaischen Ort, an dem die Grausamkeit als öffentliche Unterhaltung wiederkehrt.” (Stars der Gewalt. ZEIT vom 05.05.2011, S. 44)

Die Sichtbarmachung der vermeintlichen Alltagsgewalt auf den U-Bahnhöfen verdankt die Medienöffentlichkeit nämlich vor allem der dort allgegenwärtigen Videoüberwachung. Diese stellt die maßgebliche technische Grundlage, auf der Mitschnitte über Seiten wie YouTube oder Liveleak die ganze Palette von Gefährdungen für Leib und Leben in deutlichster Art und Weise präsentieren.

Für Polizei und Staatsanwaltschaft sind die Clips dagegen ermittlungstechnisch hilfreich. Dass die Mehrzahl der Zuseher von vornherein davon ausgehen darf, dass keine der gezeigten Personen aus ihrem näheren Umfeld stammt, ist der Nebeneffekt, den die Institutionen im Zuge der Aufklärungsarbeit in Kauf nehmen. Die Sachlage ist also viel verzwackter, als man es uns hier glauben machen möchte.

In der aktuellen Ausgabe der ZEIT  (vom 22.06.) findet sich nun unter der Überschrift “Dichter & Fälscher” (S.1) ein eindrucksvoll moralisierendes Stück Kommentar, dass anhand der jüngsten Plagiatsfälle den Stand der politischen Öffentlichkeit erklärt. Da wir die Gegenwart vor allem in Kontrast zur Vergangenheit erkennen, bietet sich ein Früher-Heute-Vergleich an. Soboczynski weiß daher zu berichten:

“Natürlich gab es Fälschungen und Plagiate schon früher, und die Fälle waren nicht weniger skandalträchtig.”

Doch heute ist es die Lage doch noch eine andere. Den Kunstskandal des sammlergoldgeblendeten Marktes mal ausgeklammert, lautet die Diagnose zu den Promotionsplagiaten einiger Politiker (z.T. a.D.):

“Offenbar musste der schöne Schein, der dem Volk präsentiert wurde, durch seriöse akademische Weihen legitimiert werden. Dabei scheinen die Selbstdarsteller vergessen zu haben, dass der Doktortitel mehr ist als ein persönliches Dekor, nämlich eine Stütze des akademischen Systems.”

Nun ist der Dekorativdoktor zu Guttenberg tatsächlich die am leichtesten zu treffende Piñata, die man gerade finden kann. Allerdings auch schon ein wenig ausgeprügelt. Der Fall ist geklärt. Daher kann Soboczynski nicht nur Milde mit dem Wertkonservativen walten und auch das weiche Tuch des Verständnisses, rührend basierend auf Guttenbergs Selbsterklärung entfalten lassen:

“Man empfindet angesichts der aufgeflogenen Politiker auch längst ebenso viel Mitleid wie Empörung: Sie schlüpfen in zu viele Rollen, um diese noch sachgerecht ausfüllen zu können.”

Dass Volk und seine Erwartungshaltung haben ihn wenigstens teilweise dahin genötigt, wo er ging. Und dieser Anschluss gibt ihm sogleich Gelegenheit, das Rad des Geschehens ordentlich zu verdrehen und erneut auf ziemlich fadenscheinige Weise eine wie auch immer motivierte Attacke gegen seinen üblichen Butz zu reiten.

“So sehr wir Plagiate, Fälschungen und Hochstapelei zu Recht missbilligen, es kommen in der Suche nach Fehlleistungen von Politikern auch bei einigen der Entlarver ungute Leidenschaften zum Vorschein: der kollektive Neid auf Karrieren und die Häme, jemanden stürzen zu sehen. Die Entlarvung von Plagiaten geschieht per Schwarmintelligenz. Unzählige anonyme Nutzer begeben sich auf die Suche nach kopierten Stellen einer Dissertation und tragen diese auf Vroniplag zusammen. Das ist nicht frei von Ironie: Ausgerechnet im Netz, dort, wo massenhaft Musikstücke und Filme unter Missachtung des Urheberrechts kopiert werden, tummeln sich die Plagiatsjäger.”

Ohne Not werden hier zwei Aspekte schön manipulativ vermischt, die man besser getrennt betrachtete: Das geschickt platzierte “So sehr..” führt auf einen relativierenden Vergleich hin, der sich getreu der Grunderkenntnis, dass niemand ohne Schuld ist, den negativen Charakterzügen des niederen, parvenürenen Höflingspublikum widmet. Selbiges sei – wie schon den Intellektuellen im Netz als Feind gegenüber – neidisch und hämisch. Das Plagiat, so der Eindruck, wiegt zwar schwer, wird aber leichter, wenn man bedenkt, auf welchem Weg es aufgedeckt wurde.

Im Abschlusssatz wird dann noch der Vektor aufgezeichnet, der Filesharer (kriminell) mit Plagiatsjägern verbindet,  als wäre hier grundsätzlich Personalunion zwangsläufig zu erwarten. Der auf seine eigenen politischen Gallionsfiguren neidgelb starrende Pöbel, so muss man den Artikel vermutlich lesen, hat schon den Pflasterstein in der Hand, plündert nebenbei noch die Geistigen Eigentümlichkeiten der Unterhaltungsindustrie, um dann im rechten Moment die Lücke (z.B. das Plagiat) für den entscheidenden Wurf zu erkennen. Im Anschluss ergötzt sie sich an der vom Thron purzelnden Elite.

Die Relativierung des unabweislich stümperhaften Plagiats von zu Guttenberg für ein Breitwalzen eines Traditionsressentiments zu benutzen hat wenig mit dem zu tun, was man von einer soliden journalistischen Erörterung erwartet. Es ist überhaupt an sich nichts Schlechtes an einem gesunden Elitismus zu finden. Die Frage ist nur, wie man ihn konstruiert.

Soboczynski konstruiert ihn bedauerlicherweise mit sehr wenig Überzeugungskraft, da er seine Stammtischlerei nur selten mitreflektiert. Sonst würde ihm auffallen, dass ein einsilbiges Fluchen auf ein Werkzeug, manchmal die Werkzeugmacher und ansonsten die paar Webhandwerker, deren Arbeit er sich zusammengoogelt, im toten Winkel ignoriert, dass die Mehrheit der einfachen Internetnutzer einen ziemlich gelassenen, zuweilen sanftmütig amateurhaften Umgang mit dem Medium pflegt, welches ihre Welt ein wenig bereichert, sie jedoch weder voyeuristischer noch pöbelhafter noch naseweiser noch höflingshafter werden lässt. Die maßlose Überschätzung des Mediums teilt Soboczynski also mit denen, die er in schmucken Schimpfgirlanden einwickelt in der selben Weise, wie die hilflose Verdrängungsrhetorik.

Soboczynski ist freilich klug genug, um zu wissen, woher die Kritik kommen wird. Und daher schichtet er die stichige Crème-Torte aller für ihn vorstellbaren Affronts selbst auf:

“Er [der Parvenü] verachtet all jene, die nicht aus der Deckung kommen. Sie werden eh hinweggefegt werden: die Geisteswissenschaftler altväterlicher Manier mit klobigen Büchern, die ängstlichen Journalisten, die sich an ihre Festanstellung klammern, die verbildet Hochnäsigen, die im gewitzten sozialen Austausch im Netz nur Oberflächlichkeit wittern. Das ist die alte, die durch und durch unerotische Welt, die immer noch nicht begreift, dass die Programmierer weniger, aber rasant wachsender Internetkonzerne die neuen Sonnengötter sind. Der Souverän ist nicht mehr souverän. Die Zeit scheint eine neue Ordnung der Dinge herbeiführen zu wollen, und wir werden davon zunächst nichts als bloß den Untergang der alten erleben.” (Höfische Gesellschaft 2.0. ZEIT vom 22.10.2009, S. 47)

Mir ist nicht klar, vor welchem Zuckerberg er sich seinen abstrakten Parvenü als wilden Hinwegfeger eigentlich vorstellt. Denn die, die das zelebrieren, was er ihnen als Leitbild unterstellt, sind eine wirklich rare Kaste. Aber wer davon ausgeht, dass man Programmcode und digitale Kommunikationsnetzwerke an Kriterien der Erotik messen kann, sucht vermutlich ohnehin an der falschen Stelle.

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SuMa-eV Kongress 2009 am 10.09.09 http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=7382/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=7382/index.html#comments Fri, 11 Sep 2009 00:06:33 +0000 Kathi http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=7382 Durch großzügige Einladung durch den Veranstalter und einen freundlichen Tweet-Hinweis von Jin Tan konnte ich spontan beim diesjährigen SuMa-eV Kongress “Für Pluralismus im Internet!” teilnehmen. Meine Berichterstattung ist hierund hier zu finden.]]>

Durch großzügige Einladung durch den Veranstalter und einen freundlichen Tweet-Hinweis von Jin Tan konnte ich spontan beim diesjährigen SuMa-eV Kongress “Für Pluralismus im Internet!” teilnehmen. Meine Berichterstattung ist hierund hier zu finden.

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“I believe in libraries”: Ray Bradbury über Bibliotheken und das Internet http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=7189/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=7189/index.html#comments Wed, 24 Jun 2009 07:30:55 +0000 Ben http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=7189 This is a lucky thing for the Ventura County Public Libraries — because among Mr. Bradbury’s passions, none burn quite as hot as his lifelong enthusiasm for halls of books.” In der New York Times gibt es einen schönen Artikel über Ray Bradbury, der sich einerseits gern mit Bo Derek trifft und sich andererseits überdurchschnittlich [...]]]>

This is a lucky thing for the Ventura County Public Libraries — because among Mr. Bradbury’s passions, none burn quite as hot as his lifelong enthusiasm for halls of books.”

In der New York Times gibt es einen schönen Artikel über Ray Bradbury, der sich einerseits gern mit Bo Derek trifft und sich andererseits überdurchschnittlich für Bibliotheken engagiert. Mit dem Medium Internet kann/will er allerdings wenig anfangen:

“It’s distracting,” he continued. “It’s meaningless; it’s not real. It’s in the air somewhere.”

A Literary Legend Fights for a Local Library

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Der Traum im leeren Wald: Das Ende des Bloggens und die Furcht vor dem Internet in der ZEIT http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=7060/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=7060/index.html#comments Sun, 07 Jun 2009 21:21:43 +0000 Ben http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=7060 Auch manche Bibliotheken, die es mal mit einem Blog versucht haben wissen, dass es beim Bloggen zwar “easy come” heißt, aber nicht “easy go”. Die New York Times bestätigt heute in einem Artikel (Blogs Falling in an Empty Forest) noch einmal das simple Phänomen, dass es zwar eine nahezu unüberschaubare Anzahl an Weblogs gibt, aber [...]]]>

Auch manche Bibliotheken, die es mal mit einem Blog versucht haben wissen, dass es beim Bloggen zwar “easy come” heißt, aber nicht “easy go”. Die New York Times bestätigt heute in einem Artikel (Blogs Falling in an Empty Forest) noch einmal das simple Phänomen, dass es zwar eine nahezu unüberschaubare Anzahl an Weblogs gibt, aber nur ein Bruchteil wirklich regelmäßige Inhalte liefert. Zum Glück, möchte man meinen, denn die Feeds liefern auch schon auf diesem niedrigen Aktualisierungsniveau ausreichend Inhalte, die zwar selten brennend relevant sind, aber oft eben doch potentiell interessant klingen und daher gesichtet werden wollen:

According to a 2008 survey by Technorati, which runs a search engine for blogs, only 7.4 million out of the 133 million blogs the company tracks had been updated in the past 120 days. That translates to 95 percent of blogs being essentially abandoned, left to lie fallow on the Web, where they become public remnants of a dream — or at least an ambition — unfulfilled.

Die Überreste eines Traumes – das klingt groß, trifft aber nur bedingt zu. Denn natürlich ist es gerade die niedrige Einstiegsschwelle ins Bloggen, die dazu führt, dass man einfach diese Kommunikationsform mal ausprobiert und beginnt. Ob da tatsächlich bei jedem hohe Erwartungen und Ambitionen vorliegen, scheint eher zweifelhaft. Immerhin hat die New York Times ehemalige Blogger gefunden, die die Nichterfüllung der erwarteten Popularität als Grund angeben, nicht weiter zu bloggen. Man kann sich zwar, wie neulich auf dem Bibliothekartag zu hören war, die Nullnutzung elektronischer Inhalte immer noch als perspektivisch potentielle Nutzung positiv interpretieren. In den Vergänglichkeitsmedien des Web 2.0, in denen ein Inhalt fast noch schneller veraltet, als die Tageszeitung, ist dies aber nur ein schwacher Trost und nur selten eine Motivation. Ein anderer Grund liegt genau im Gegenteil: der überraschenden Popularität, die Geister auf den Plan rief, denen man im virtuellen Sozialraum kaum entkommen kann. Auch dafür liefert der Beitrag Beispiele. Schließlich gibt es noch die Tendenz zum Medienwechsel. Wenn es hauptsächlich um schnelle, kurze Kommunikation und nicht um die Kreation von Texten geht, sind Facebook und Twitter attraktivere, unkompliziertere und direktere Werkzeuge. Während man ein Weblog mühsam verlinken und bekannt machen muss, ist die Liste der “Freunde” bei Facebook auch die der wahrscheinlichen Leser.

Wer allerdings der Mär aufsaß, dass man mit Blogs unmittelbar Geld verdienen kann, befindet sich wenigstens in Deutschland im falschen Medium. Allerdings eignen sie sich natürlich doch, wenn genügend Energie und Talent hineinfließt, um eine gewisse Popularität aufzubauen, aus der heraus dann Bücher entstehen können oder Einladungen für Vorträge resultieren. Für bestimmte Berufsgruppen – z.B. freie Journalisten – bietet sich das Medium an, um sichtbarer zu werden oder sichtbar zu bleiben, ein Profil zu schärfen und so eventuell doch die eigene wirtschaftliche Stellung mittelbar zu verbessern.

Dann darf man vielleicht auch mit- oder gegendiskutieren, wenn Adam Soboczynski oder aktuell Jens Jessen in der ZEIT (Das Netz trügt) die grundsätzliche Intellektuellen- und Demokratiefeindlichkeit des Internets propagieren, für das von ihnen und ihren Texten hochgehaltene Diskursniveau am Ende aber doch sehr niedrig argumentieren:

Wer je nach Argumenten gegen die direkte Demokratie suchen wollte, im Netz würde er fündig. Den spontanen Aufwallungen des Volkszornes, der Bereitschaft zur Diffamierung und Verfolgung Andersdenkender steht keine zivilisierende Bremse entgegen. Natürlich gibt es moderierte Gesprächsforen, die nicht jeden beliebigen hetzerischen Beitrag dulden. Aber die Abneigung, die solchen Eingriffen entgegenschlägt (man muss nur einmal verfolgen, was im Netz los ist, wenn ein Beitrag entfernt wird), verrät doch, dass dies nicht dem primären Impuls vieler Nutzer entspricht.

Wo Adam Soboczynski eine bestürzende Dünnhäutigkeit an den Tag legt (mehr dazu auch hier), weil ihm mal jemand in dem von ihm gewählten Medium einen Leserkommentar unter den Text setzt, der da sinngemäß lautet: Ich denke, du schreibst Unsinn, Kollege, sieht Jens Jessen den Urtrieb eines beträchtlichen Teils der Nutzer von den Ausdrucksformen des Web im Flaming, der Diffamierung und nicht zuletzt – drunter geht es wohl auch hier nicht – “der Verfolgung Andersdenkender”. Es ist nur schade, dass das Andersdenken dieser Dissidenten in der ZEIT zwar dem durschnittlichen Blogbeitrag in rhetorischer Güte weit überlegen ist, inhaltlich aber auf einem ähnlichen Niveau, wie die herbeigesuchten Negativbeispiele herumstreunert. Man kann gerade mit ein wenig intellektueller Distanz zum Gegenstand mit einem weitaus elaborierterm Bogen spannen und ins Schwarze der gesellschaftsrelevanten Entwicklungen im Internet treffen. Warum pfeifen Adam Sobczynski und Jens Jessen denn nicht einfach auf den von ihnen so gehassten Egalitarismus, der mancherblogs tatsächlich gefeiert wird?

Diese Etikette, die verlangt, dass alle sich so dumm stellen müssen wie der dümmste Diskussionsteilnehmer, ist, vorsichtig gesagt, dem Aufbau einer Wissensgesellschaft nicht eben günstig.

Nach solch putzigen Attacken muss sich allerdings der Mann vom gehobenen Kulturinterpretationsfach nicht wundern, wenn man ihm Arroganz vorwirft. Es geht nicht um dumm und dümmer, sondern darum, dass man sich auf seine Zielgruppe einstellt. Wer in der ZEIT veröffentlicht, muss sich – so ist das Geschäft in der Zeitungswelt – auch auf die Verständnisfähigkeit des durchschnittlichen ZEIT-Lesers beziehen. Jens Jessen nimmt diese Hürde problemlos, denn die einen bedient er mit üblichen, im Schnellkopftoch der Google-Welt aufgekochten Vorurteilen und die anderen fordert er so heraus, dass die von ihm so geschmähte Klickrate gerade bei seinem Artikel in Höhe schnellt. Der Zeitung gefällt es und ihm als Journalisten ist es sicher nicht unangenehm, wenn sich einerseits dank der Leserkommentare seine selbstgesetzte Prophezeiung bestätigt wird und er andererseits auch noch denn einen oder anderen Schulterklopfer zum Zeilenhonorar abholt. Greift er dann noch zu Wortschöpfungen wie “E-Bolschewismus”, ist ihm ein Eingang ins Neuwortlexikon gewiss und mehr Aufmerksamkeit und Empörung obendrein.

Das ändert aber nichts daran, dass das alles eine Scheindebatte ist, die den Kern des Mediums verfehlt, bei weniger mit diesem vertrauten Lesern aber so manchen Flurschaden hinterlässt. Die glauben nämlich tatsächlich, dass Eigenschaften wie kritisches Denken, inhaltliche Tiefe und gründliche Analyse von Heerscharen dummdreister Blogger mit Fackeln und Mistgabeln durch die Suchmaschinen gejagt werden. Den meisten Bloggern ist allerdings die Furcht eines Adam Soboczynski ziemlich egal, sein Name unbekannt und sein Anliegen unverständlich. Sie haben nichts gegen ihn, sondern wollen einfach mit ihren Möglichkeiten über das schreiben, was ihnen im Kopf herumgeht. Dabei zwingen sie weder ihn noch Jens Jessen oder irgendeinen anderen Intellektuellen oder Nicht-Intellektuellen dazu, das zu lesen. Außer vielleicht bei den Leserkommentaren.

Wenn es das ist, was die beiden Autoren stört, dann sollten sie mal mit der ZEIT-Online-Redaktion reden. Die könnte die Funktion dann aus Respekt vor der Qualität der Artikel abstellen. Macht sie aber nicht. Warum? Vielleicht lässt sie sich auch  vom Mythos Klickrate blenden: diese Klickrate ist aber im Webdiskurs weder Währung noch Abstimmung. Sondern nur eine Krücke, mit der man versucht Aufmerksamkeit zu messen und wiederum den Werbekunden (“Fahren Sie voraus”, “Jetzt privat versichern”, “Trendhandel mit System”), die neben den Klickbringern von Jens Jessen und Adam Soboczynski ihre Anzeigen schalten, eine passende Rechnung auszustellen.Vielleicht ist sie auch überparteilich und denkt über ihre Autoren: Selber schuld, wenn sie sich den faulen Tomaten aussetzen.

Kurz: Es ist offensichtlich, dass der Stammtisch auch im Netz existiert. Es wäre verwunderlich, wenn nicht. Die “gegenwärtigen sozialen Umgangsformen” im Internet sind die des Kulturraums, in dem die Debatte stattfindet. So ist Deutschland und im Vergleich trotz aller Drastik sogar oft vergleichsweise gemäßigt. Wer hier zur Schmähung des Mediums aufruft, müsste auch manches Vereinsheim und manche Eckkneipe und manchen Stadtplatz als Diskursraum schließen lassen wollen. Es ist ebenfalls offensichtlich, dass sich einige Akteure wider besseren Wissens zur am Ende recht naiven Provokation hinreißen lassen. Und ist schließlich auch offensichtlich, dass ihr auflagen- und klickorientiertes Publikations- und Leitmedium darüber nicht unglücklich ist. Das hat die Funktionsweise des Web in jedem Fall besser verstanden, als einige seiner Autoren.

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Über “Piraten”: Warum Verlage mit den E-Books Sorgen haben. http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=6957/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=6957/index.html#comments Tue, 12 May 2009 19:54:11 +0000 Ben http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=6957 Until recently, publishers believed books were relatively safe from piracy because it was so labor-intensive to scan each page to convert a book to a digital file. What’s more, reading books on the computer was relatively unappealing compared with a printed version. Now, with publishers producing more digital editions, it is potentially easier for hackers [...]]]>

Until recently, publishers believed books were relatively safe from piracy because it was so labor-intensive to scan each page to convert a book to a digital file. What’s more, reading books on the computer was relatively unappealing compared with a printed version.

Now, with publishers producing more digital editions, it is potentially easier for hackers to copy files. And the growing popularity of electronic reading devices like the Kindle from Amazon or the Reader from Sony make it easier to read in digital form. Many of the unauthorized editions are uploaded as PDFs, which can be easily e-mailed to a Kindle or the Sony device.

In der New York Times liest man heute von einem wachsenden Interesse am Herauf- und Herunterladen von digitalen Buchinhalten, die vor allem eine Ursache haben: die Verfügbarkeit digitaler Ausgaben. Sicherlich spielen die E-Book-Lesegeräte eine Rolle. Sie sind aber nicht zwangsläufig das Ausgabegerät. Vielmehr ist jeder Computer, auf dem man PDF-Dateien ansehen kann, zur Wiedergabe von elektronischen Büchern geeignet. Vielleicht haben die Verlage wirklich den Fehler gemacht und den Kopierschutz “Print only” in Erwartung der Eroberung des digitalen Buchmarktes zu früh aufgegeben. Der Musikindustrie ist bekanntlich das Unglück passiert, mit der Einführung der CD als Format gleichzeitig die Digitalisierung ihre Inhalte vorweggenommen zu haben, was dann mit den CD-ROM-Laufwerken, dem Internet und schließlich der Erfindung des mp3-Standards überraschende Folgewirkungen hatte.

Analog dazu erweisen sich der Flachbettscanner als Einlesevorrichtung, der Bildschirm als Wiedergabegerät und der Drucker als Kopierwerkzeug für Buchinhalte bis heute als für das Raubkopieren denkbar umständlich. Ein im Standardformat PDF als Bild erfassten Text präsentiert sich obendrein aufgrund der Dateigröße in Relation zur Rezpetionsfreude im Normalfall als unattraktiv und recht sperrig für ein Filesharing im größeren Umfang. Dadurch, dass man sich jetzt mit den populärsten Titeln auf den E-Book-Markt wirft, schafft man hier verlagsseitig ungünstigerweise Abhilfe. Das relativiert den dabei vollzogenen Rechtsverstoß beim Raubkopieren natürlich in keiner Weise. Es vernachlässigt aber die Rahmenbedingungen in unglaublichem Umfang.

Es ist fast, als zöge man sechsspurige Autobahnen staufrei bis zum letzten Horizont durchs Land und gäbe zugleich jungen Männern der testosteronstarken Jahrgänge Sportwagen, um ihnen dann mit Tempo 30 und der Hoffnung, sie würden sich daran halten, entgegenzutreten. Da diese aber die Neigung haben, eine solche symbolische (und willkürliche) Begrenzung im Rausch des Fahrvergnügens zu ignorieren (Motto: “Ein Stoppschild bremst mich nicht.”), baut man alle paar Meter Bremshindernisse auf die schnurgerade Fahrbahn, legt die 911er höher und drosselt die Motorleistung. Und überwacht das alles auch noch mit Radar. Die Maut will man dennoch. Es wäre nicht ganz unerwartet, wenn sich die Burschen dann doch lieber wieder zum Fahrradrennen auf dem staubigen Feldweg sammeln. Ohne Helm. Der Unterschied zum Internet ist klar: Da teert dann sofort jemand eine Parallelrennstrecke, legt die Autos verbotenerweise wieder tiefer und entdrosselt die Maschine. Denn den Spaß, der als so verlockend ausgegeben wurde, lässt man sich nicht nehmen.

Vergleich beseite: Es gibt keine sinnvolle technische Lösung, digitale Inhalte vor einer qualitätsverlustfreien Vervielfältigung zu schützen und sie dennoch nutzbar und damit verkaufbar zu halten. Das weiß auch der Random House-Eigner Bertelsmann und zwar besonders, weil er im Musikgeschäft schon gehörig Erfahrungen sammeln durfte. Das Versagen des Digital Rights Management im Musikbereich hätte eigentlich Hinweis genug sein können, dass man Geschäftsmodelle der Analogwelt nicht ins Digitale übernehmen kann, sondern neue Ideen notwendig sind. Die Verlage tun es – wenn auch vergleichsweise zögerlich – trotzdem.

Man  hätte sich aber auch Zeit zum Überlegen lassen können, denn abgesehen vom Kindle-Entwickler und -Anbieter Amazon war die Etablierung von E-Book-Readern für die meisten Akteure von nachgeordneter Relevanz. Der, der die Innovation wagt, wagt natürlich viel, aber er muss nicht unbedingt gewinnen. Die Vorstellung, lieber  jetzt und hier mit einer neuen Generation von E-Book-Technologie auch einen neuen Markt zu erschließen als den Zug möglicherweise abfahren zu sehen und nicht aufgesprungen zu sein, hat wohl das Gefahren- und Kostenbewusstsein etwas eingetrübt. Der Leser (also der Kunde), bleibt das unbekannte Wesen.

Wie wenig überhaupt erst verstanden ist, wie der Einfluss der Digitalität auf das Verhalten der Menschen wirkt und zurück, zeigt Frankreichs aktueller Versuch namens “Loi Hadopi”, Raubkopien durch die Abkopplung von Nutzern vom Netz verhindern zu wollen. Der so grammatikalisch fragwürdige wie naheliegende Kalauer “Dreimal darfst Du Piraten! (mehr hier)” ist bedauerlicherweise nicht tiefer anzusiedeln, als in diesem Kontext von einem “Genozid an der Kultur” zu sprechen, wie es laut heutiger FAZ-Ausgabe ein Befürworter des Hadopi tut. Ein Génocide culturel setzt, so kann man leicht im Internet nachlesen, laut Definition bestimmten Gründe vorausaus, die politisch, militärisch, religiös, ideologisch oder ethnisch motiviert sind. Das Raubkopieren für einen subjektiv preisgünstigen Kulturgenuß – alles andere führt für die Kulturvermarkter ohnehin zu keinem Verlust, denn wer nicht genießen will, würde auch nicht kaufen – fällt also nicht darunter. Vielleicht gibt es ein paar Wahnwitzige, die nur Musik aus dem Rechtepool von Universal Music filesharen, um das Unternehmen gezielt zu zerstören. Das ist aber a) höchst unwahrscheinlich und b) nicht sonderlich erfolgversprechend. Der französische Vorstoß (besser:Rückstoß) wirkt jedenfalls genauso anachronistisch und am Thema vorbei, wie Stephen Kings herablassende Einschätzung seiner illegalen Leser im Artikel der New York Times:

“The question is, how much time and energy do I want to spend chasing these guys,” Stephen King wrote in an e-mail message. “And to what end? My sense is that most of them live in basements floored with carpeting remnants, living on Funions and discount beer.”

Es ist erstaunlich, wie sich ein Schriftsteller sein Publikum vorstellt. Sollte es aber gar nicht sein Publikum, sondern nur eine Nerd-Kohorte, die Bücher des Sammelns und Tauschens willens auf ihren Kellersevern lagert, dann erscheint wenig wahrscheinlich, dass dieses Publikum einen Titel tatsächlich kaufen würde. Der wirkliche Schaden dürfte also auch hier eher gering sein.

Dass die “most frequently uploaded books” gleichzeitig auch die ” huge best sellers” darstellern, verweist dagegen auf eine gewisse Parallelität der Nutzung. Sie verkaufen sich immerhin doch. Vielleicht hat der Schriftsteller Cory Doctorow, der für seine Bücher eine Art Open Access-Verfahren praktiziert, das Web besser verstanden, als nicht wenige der zumeist sehr aggressiv pessimistischen Experten aus den in puncto Geschäftsmodell oft nicht sonderlich kreativen Kreativindustrien, die ihre Kunden potentiell kriminalisieren und dennoch natürlich mit ihnen ins Geschäft kommen wollen. Cory Doctorow stellt seine Titel, z.B. sein Buch Little Brother (“seven weeks on the New York Times children’s chapter books best-seller list “), frei zum Download in einer Vielzahl von Formaten zur Verfügung und glaubt fest daran, dass sich auf diesem Weg eine neues Publikum erschließen lässt. Das scheint dann wenigstens in diesem Fall in der Tat auch gern zur Druckausgabe zu greifen:

“I really feel like my problem isn’t piracy,” Mr. Doctorow said. “It’s obscurity.”

“Nicht sichtbar” zu sein steht in der Webgesellschaft vor “nicht verkaufen”. Die Leitwährung dort heißt nämlich: Aufmerksamkeit.

Den Artikel der New York Times gibt es hier: Print Books Are Target of Pirates on the Web. (Die Überschrift ist natürlich nicht ganz korrekt: Es gibt keine gedruckten Bücher im Web zu entern.)

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http://weblog.ib.hu-berlin.de/?feed=rss2&p=6957 0
“Na ja gut, es gibt das Internet”, 50 Zitate zu einem Kommunikationsmedium http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=6592/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=6592/index.html#comments Fri, 13 Feb 2009 10:52:17 +0000 Ben http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=6592 «Printprodukte haben unersetzbare Materialqualitäten, die man optimieren kann: bequem zu handhaben, gut zu lesen, rascher Überblick, Tastbarkeit – und nicht zu vergessen: Man kann sie wegwerfen. Das werden die Zeitung und Zeitschrift der Online-Welt immer voraushaben – und das lässt sie überleben.» Norbert Bolz, Medienwissenschaftler und Zukunftsforscher, im Tages-Anzeiger vom 19.03.2007 Als Mittagspausenunterhaltung empfiehlt sich [...]]]>

«Printprodukte haben unersetzbare Materialqualitäten, die man optimieren kann: bequem zu handhaben, gut zu lesen, rascher Überblick, Tastbarkeit – und nicht zu vergessen: Man kann sie wegwerfen. Das werden die Zeitung und Zeitschrift der Online-Welt immer voraushaben – und das lässt sie überleben.»
Norbert Bolz, Medienwissenschaftler und Zukunftsforscher, im Tages-Anzeiger vom 19.03.2007

Als Mittagspausenunterhaltung empfiehlt sich ein Ausflug zur medienlese, die in 50 Zitaten zu Internet und Web 2.0-Kommunikation dokumentiert, wie unbedarft bestimmte Vertreter der Medieneliten diesen Technologien und Praxen entgegen blickten. Kommentieren muss man da wenig. Groß bleibt aber das Erstaunen, wenn derart sichtbar wird, wie solide Medienprofis noch vor zwei Jahren mit unerklärlichem Furor in aller Öffentlichkeit Windmühlen attackierten. Heute ist sicher alles anders und auch ausgewählte Vertreter des Qualitätsjournalismus und der Kommunikationswissenschaft dürften z.B.  nach diesem bitteren Scheitern mit den medienprofessionellen Grundtechniken “Statistik lesen” und “Quellen prüfen”, einiges dazu gelernt haben.

Norbert Bolz bietet in der Reihe eins der wenigen sinnvollen Zitate, welches hierin seine Parallele findet.

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Das Ende des Datenträgers: Nach Blu-ray kommt nur das Netz. http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=6423/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=6423/index.html#comments Mon, 05 Jan 2009 13:35:34 +0000 Ben http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=6423 Integrating the Internet may be a matter of survival for Blu-ray, because the Internet is shaping up to be its biggest rival. More services are popping up that let people download high-definition movies and shows directly to their televisions and home computers. Bei der diesjährigen Consumer Electronics Show in Las Vegas schwingt anscheinend zwischen den [...]]]>

Integrating the Internet may be a matter of survival for Blu-ray, because the Internet is shaping up to be its biggest rival. More services are popping up that let people download high-definition movies and shows directly to their televisions and home computers.

Bei der diesjährigen Consumer Electronics Show in Las Vegas schwingt anscheinend zwischen den Messeständen verstärkt die Frage durch den Raum, inwieweit physische Datenträger (und auch Speichermedien) gleich welcher Art überhaupt zukünftig noch eine Rolle spielen. (vgl. New York Times)
Ein allgegenwärtiges Datennetz, in dem sämtliche Inhalte bedarfsnah on demand und just in time auf entsprechende Empfangsgeräte übertragen werden können, ermöglicht den Nutzern immerhin maximale Flexibilität und den Anbietern maximale Kontrolle.

Insofern erscheint es fast so, als bliebe jeder Form von Bücher-, CD- oder DVD-Regal als Kernfunktion nur noch das raumgestalterische Element. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass wir die ganze Diskussion um E-Books und Medieninhalte und auch Medienproduktion bislang gar nicht radikal genug gedacht haben. Dass es demnächst Digitalkameras geben wird, die die Fotos direkt mit GPS-Daten versehen zu Picasa oder Flickr schicken und nur noch einen internen Zwischenspeicher mitbringen, ist vermutlich keine besonders avantgardistische Fantasterei. Spannender ist dagegen die Frage, ob man in Zukunft überhaupt noch anders fotografieren kann.

Insofern könnten Überlegungen, wie E-Books oder auch Musikstücke zwischen Lesegerät, Server und womöglich lokalem Rechner gespeichert und synchronisiert werden, mehr oder weniger ins Irre laufen. Man trägt nicht mehr 1000 Bücher auf dem Reader durch die Welt, sondern immer alle, die überhaupt verfügbar sind bzw. nur das Lesegerät, welches sich je nach Stimmung über einen Server den gewünschten Titel temporär zieht. Und auch hier: Welche Alternativen der Medienrezeption lässt ein volldigitalisierter Medienmarkt auf Abruf noch zu?

Für Bibliotheken ist solch ein allumfassendes e-only-Szenario besonders einschneidend, da sie in diesem tatsächlich bestenfalls zugangsverwaltend tätig werden. Ihre Aufgabe als Ort kann es dann sein, gemütliche Räumlichkeiten anzubieten, in denen über entsprechende Endgeräte der Zugang zu bestimmten Inhalten subventioniert möglich ist, da die Bibliothek Lizenzen dazu hält. Lokale Medien und damit große Teile des klassischen Geschäftsganges spielen keinerlei Rolle mehr. Der Frage der Medienform wird endgültig eine nach dem Dateiformat, der Leihverkehr auf ein Onleihe-System reduziert, wobei der Hardware nur noch eine Terminalfunktion zukommt, und diese daher entsprechend schlicht und robust gestaltet werden kann, so dass man E-Books dann auch entgegen der Urangst vieler P-Buch-Freunde prima am Strand und vielleicht sogar unter Wasser lesen kann.

Keine dieser Überlegungen ist neu, aber da zunehmend deutlicher wird, wohin der Medienhase läuft, böte es sich an, mögliche Folgen von der Kontrollierbarkeit von Zugängen, der Protokollierbarkeit des individuellen Medienverhaltens bis hin zu den spezifischen Veränderungen bei der Produktion von Inhalten noch intensiver als bisher zu beleuchten.

Die mediale Ubiquität, so scheint es, führt zu einer permanenten Wechselwirkung von physischem und virtuellem Agieren. Bereits jetzt leben wir in einer dreigeteilten und intensiv wechselwirkenden Umwelt: neben der klassischen Korrelation von physischer und psychischer Wahrnehmung gesellt sich ein rein virtueller Handlungs- und irgendwie auch Lebensraum. Letzterer war jedoch bislang – vielleicht bis zur Entwicklung einer massenverfügbaren Mobilfunktechnologie – an lokalisierte Zugangspunkte gebunden und galt daher mehr als erweiternde Möglichkeit, denn als substantielles Element.
Der Pfeil der Entwicklung weist jedoch in Richtung einer permanenter Interaktionsmöglichkeit und damit vermutlich – Beispiel Mobiltelefonie – impliziten Nutzungsverpflichtung, bei der die Empfangsgeräte in einer Ausprägung elementar für ein soziales Leben sein werden, dass sie quasi Teil unser Physis und also in Anlehnung an McLuhan unverzichtbare technische Prothesen zur Weltwahrnehmung sein werden. Die virtuelle Zukunft besteht sicher nicht aus grobschlächtigen Avatare in Second Life, sondern aus virtuellen Repräsentationen unserer tatsächlichen Identität, die in andauernder Wechselwirkung mit der Körperlichkeit und Psyche stehen. Wer seinen Zugang zum Netz abschaltet, trennt einen substantiellen Teil seiner selbst von sich ab. Wohlgemerkt: Von sich, nicht vom virtuellen Netz an sich, denn dort bleibt man präsent und in gewisser Weise ansprechbar. Facebook registriert die an mich eingehenden Freundschaftsavancen, Nachrichten und dass ich auf Fotos ausgetaggt werde, auch ohne, dass ich eingeloggt bin. Automatische Erschließungsprozesse, die mit dem Semantic Web Bestandteil des virtuellen Informationsalltags werden, warten nicht auf Rückkopplung meinerseits, sondern verknüpfen mich, bzw. mein Repräsentationen im Web je nach informationellem Anliegen irgendeines Akteurs im Netzwerk.

Wünschenswert wäre es, wenn, dessen angesichtig, in irgendeiner Form und besonders natürlich in unserem Fach, eine Diskussion mit interdisziplinären Anschlussmöglichkeiten entwickeln ließe, die neben den Projekten zur technischen Realiserbarkeit und Realisierung derartiger Vorstellungen, die Frage in den Mittelpunkt rückt, inwiefern eine derartige Totalität der Digitalität mit bisher üblichen Lebensentwürfen und Vorstellungen von Gesellschaft, die den digital lifestyle nur bedingt berücksichtigen, so integrierbar sind, dass man die Reibungsverluste im Rahmen hält. Also inwieweit die digitale Medienwelt mit ihrem Präzisionsparadigma und Messbarkeit und Eindeutigkeit des Zeichens als Grundkonstanten mit den dem Menschen und seinem Handeln typischen Unschärfen und Abweichungen und daraus resultierenden Eigenheiten koordinierbar ist. Der Mensch ist per se einzigartig, inkommensurabel und begrenzt. Netzdigitalität, die auf dem Prinzip der reibungslosen Kopie beruht, Datengröße, -durchsatz und Zahl der Aufrufe exakt erfasst und sich jenseits spürbarer Materialität unbegrenzt ausdehnt, berücksichtigt dies bisher interessanterweise vorwiegend dadurch, dass sie diese menschlichen Eigenschaften zu simulieren versucht und scheitert besonders deutlich gerade auf dem Gebiet des Originals (Stichwort: Urheberrecht).

Auch diese Gedanken sind weißgott nicht neu und vielleicht gibt es auch schon die passenden Antworten. In der Bibliothekswissenschaft sind sie bisher jedoch kaum zu entdecken und daher scheint es mir durchaus legitim, in der Frühphase eines Jahres wie diesem, durchaus einmal auszuformulieren, was uns sicher das Jahr über intensiv beschäftigen sollte und hoffentlich wird. Wie immer sind Kommentare hochwillkommen.

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http://weblog.ib.hu-berlin.de/?feed=rss2&p=6423 3
Zwang der (virtuellen) Welten: Norbert Bolz über Second Life http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=5789/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=5789/index.html#comments Tue, 24 Jun 2008 21:17:06 +0000 Ben http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=5789 … Aber man darf eins nicht vergessen: Es gibt insgesamt von den Medien des Internet und den Plattformen des Internets so eine Art sozialen Anschlusszwang. Wenn Sie sich zurückerinnern, wie das war, als die ersten E-Mail-Adressen sich verbreiteten, war das erst eine Kuriosität. Dann war es der Stolz derer, die es auf der Business-Card hatten. [...]]]>

… Aber man darf eins nicht vergessen: Es gibt insgesamt von den Medien des Internet und den Plattformen des Internets so eine Art sozialen Anschlusszwang. Wenn Sie sich zurückerinnern, wie das war, als die ersten E-Mail-Adressen sich verbreiteten, war das erst eine Kuriosität. Dann war es der Stolz derer, die es auf der Business-Card hatten. Und plötzlich war man ein Loser, jemand von gestern, wenn man keine E-Mail-Adresse hatte. Und dieser soziale Anschlusszwang, der geht, denke ich auch, von diesen sozialen Netzwerken und diesen neuen Plattformen aus. Irgendwann wird es tatsächlich dazugehören. Und ich glaube, bei den ganz Jungen in den Schulen ist es längst so, dass man, wenn nicht beim “Second Life” dann bei “studiVZ” oder sonst irgendwo ist. In irgendeiner dieser virtuellen Kommunikationswelten, die ergänzend zum Alltag hinzutreten, aber eben keineswegs verdrängen werden.

Im Deutschlandradio Kultur gibt es anlässlich des fünfjährigen Bestehens von Second Life ein Interview mit Medienwissenschaftler Norbert Bolz: Plattform mit sozialem Anschlusszwang

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http://weblog.ib.hu-berlin.de/?feed=rss2&p=5789 0
Buch Communities: Was liest du so? http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=5778/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=5778/index.html#comments Thu, 19 Jun 2008 15:31:04 +0000 Manuela http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=5778 Lovelybooks, das derzeit größte soziale Büchernetzwerk in deutscher Sprache, und Alexandria, ein ambitioniertes Projekt von Buch.de, werden in einem FAZ-Artikel näher beleuchtet.]]>

Lovelybooks, das derzeit größte soziale Büchernetzwerk in deutscher Sprache, und Alexandria, ein ambitioniertes Projekt von Buch.de, werden in einem FAZ-Artikel näher beleuchtet.

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http://weblog.ib.hu-berlin.de/?feed=rss2&p=5778 0
Was wir mit dem “deep reading” verlieren könnten, beschrieben von Nicholas Carr http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=5755/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=5755/index.html#comments Tue, 10 Jun 2008 15:35:09 +0000 Ben http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=5755 So, yes, you should be skeptical of my skepticism. Perhaps those who dismiss critics of the Internet as Luddites or nostalgists will be proved correct, and from our hyperactive, data-stoked minds will spring a golden age of intellectual discovery and universal wisdom. Then again, the Net isn’t the alphabet, and although it may replace the [...]]]>

So, yes, you should be skeptical of my skepticism. Perhaps those who dismiss critics of the Internet as Luddites or nostalgists will be proved correct, and from our hyperactive, data-stoked minds will spring a golden age of intellectual discovery and universal wisdom. Then again, the Net isn’t the alphabet, and although it may replace the printing press, it produces something altogether different. The kind of deep reading that a sequence of printed pages promotes is valuable not just for the knowledge we acquire from the author’s words but for the intellectual vibrations those words set off within our own minds. In the quiet spaces opened up by the sustained, undistracted reading of a book, or by any other act of contemplation, for that matter, we make our own associations, draw our own inferences and analogies, foster our own ideas. Deep reading, as Maryanne Wolf argues, is indistinguishable from deep thinking.

In der Juli/August-Ausgabe des Atlantic findet sich ein mächtig Internet-skeptisches und sehr lesenswertes Essai von Nicholas Carr über das WWW als Universalmedium und “pancake-people” (“read wide and thin”): Is Google Making Us Stupid?

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