IBI-Weblog » Popkultur http://weblog.ib.hu-berlin.de Weblog am Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin Wed, 28 Jun 2017 08:24:09 +0000 en hourly 1 http://wordpress.org/?v=3.0.4 Last night a Content-DJ killed my Publisher. Roland Reuß hat für Frankfurt eine schöne Metapher im Ärmel http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=7299/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=7299/index.html#comments Wed, 15 Jul 2009 15:56:17 +0000 Ben http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=7299 In seinem rhetorisch geschliffenen Eröffnungsvortrag legte Roland Reuß dar, wie die unkontrollierte und zwangsweise Digitalisierung von Büchern die Beziehung zwischen Autor und Werk zerstöre. Das Börsenblatt berichtet sehr zeitnah und ein bisschen lobend, aber auch entsprechend allgemein über die heute in Frankfurt stattfindende Urheberrechtstagung “Autorschaft als Werkherrschaft in digitaler Zeit” und zitiert Roland Reuß mit [...]]]>

In seinem rhetorisch geschliffenen Eröffnungsvortrag legte Roland Reuß dar, wie die unkontrollierte und zwangsweise Digitalisierung von Büchern die Beziehung zwischen Autor und Werk zerstöre.

Das Börsenblatt berichtet sehr zeitnah und ein bisschen lobend, aber auch entsprechend allgemein über die heute in Frankfurt stattfindende Urheberrechtstagung “Autorschaft als Werkherrschaft in digitaler Zeit” und zitiert Roland Reuß mit seinen wunderbaren Formulierungen Content-Mafia (so bezeichnet das Internet die Verlage) und Content-DJs (so bezeichnet Roland Reuß diejenigen, die keine eigenen Inhalte produzieren, sondern die anderer geistiger Schöpfer benutzen). Nicht erwähnt ist, dass ihm auch “Content-Eunuchen” herausrutschte, was wohl bedeuteten soll, dass die Internetautoren, auf die er sich bezieht, gar nicht fähig sind, eigene Inhalte zu produzieren. Sie sind demnach unfruchtbar und dies vermutlich ähnlich zu Google, dass Hannes Hintermeier von der FAZ zur Eröffnung als “piratös” bezeichnet. Auch Volker Rieble möchte sich nichts von “so genannten Usern” nichts vorschreiben lassen, zumal wenn diese gar keine Zeile abseits der Blogs verfassen.

Am interessantesten ist vielleicht die Metapher des Discjockeys, der hier eigentlich ein “Content-Jockey” ist, also Inhalte rekombiniert. Das Wort Content wirkt insgesamt für jeden Beobachter außerhalb der Verlagsbranche und vermutlich besonders für die Vertreter des Vereins für deutsche Sprache höchst befremdlich. Aber so sind nunmal die postmodernen Zeiten, in denen die „Orgel unter den Sprachen“ (Jean Paul/VDS) nicht mal mehr im eigenen Literaturhaus die erste Geige spielt.

In der Tat sind Rekombination und Bricolage klassische Merkmale der aktuellen Kultur. Ein Irrtum liegt aber in der Annahme, dass die Kombination nichts Neues, nichts Eigenes hervorbringt. Jeder kunstgeschichtlich und kunsttheoretisch halbwegs beleckte Laie weiß:  Durch den Kontext ergibt sich  die Innovation. Die liegt dann vielleicht in der Innenwelt der Außenwelt der Innenwelt, in der Gesamtheit aber im besten Fall jenseits der Summe ihrer einzelnen Teile. Wer sich ein wenig in der zeitgenössischen DJ-Kultur auskennt, dem erscheint die Publikumsbeschimpfung durch den engagierten Autor vielleicht gar nicht mehr als eine solche. Sondern als die Anerkennung einer wirklich kreativen Leistung des Bloggens als Turntablism mittels RSS. Auch bei dieser Vermutung macht der Zusammenhang den Unterschied und die “Metamusik”.  Man weiß nicht genau, wie tief Roland Reuß in der Popmoderne und DJ-Kultur verankert ist. Aber immerhin gilt Heidelberg als zentraler Ausgangspunkt der deutschen Hip Hop-Kultur. Die Leitfrage, die der Philologe mit der dort beheimateten Rapcombo Advanced Chemistry teilt, lautet immerhin “Welcher Pfad führt zur Geschichte?” Und legt man die Schallplatte tatsächlich auf, ist das Erschrecken ob des Textes und seiner Parallele nicht gerade gering:

“Ich seh’ es vor mir, das Ziel erkennbar,
doch wie eine Wand aus Glas undurchdringbar,
ge-, be- und verhindert alles, was ich jemals in meinen Träumen sah,
doch ich gebe nicht auf, gebe nicht auf
denn bevor ich falle, möcht ich erst einmal rauf.
Du willst hinauf, ja aber wohin?
Vom Niveau erstmal dahin, wo die Andern schon lange sind.
Nein wirklich wir sind noch lange nicht souverän,
man kann es sehn, an dem wie wir es übernehm’,
kein Respekt vor dem Original, …”

Wenn es ein Lied zur Debatte gibt, dann ja wohl dieses. In jedem Fall bitte nicht dieses.

Den Text im Börsenblatt gibt es hier: Von Content-Mafia und Content-DJs

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Immer chic und immer lässig: LIBREAS #13 ist online! http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=5963/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=5963/index.html#comments Wed, 03 Sep 2008 15:58:35 +0000 SandraL http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=5963 Endlich ist sie da, lang ersehnt und so kühl und frisch wie ein Bier in der abendlichen Spätsommersonne zum Ausklang eines harten Arbeitstages. Die neue Sommerausgabe #13 von LIBREAS. Library Ideas! Diesmal zum Thema “Popkultur: Bibliothek” bietet LIBREAS #13 all das, was Interessierte am Librarian Chic und der großen, glitzernden Bibliothekswelt schon immer wissen wollten. [...]]]>

Endlich ist sie da, lang ersehnt und so kühl und frisch wie ein Bier in der abendlichen Spätsommersonne zum Ausklang eines harten Arbeitstages. Die neue Sommerausgabe #13 von LIBREAS. Library Ideas!

Diesmal zum Thema “Popkultur: Bibliothek” bietet LIBREAS #13 all das, was Interessierte am Librarian Chic und der großen, glitzernden Bibliothekswelt schon immer wissen wollten. Tauchen Sie mit uns ein in das Spannungsverhältnis zwischen Eigen- und Fremdbild der Institution Bibliothek und stellen Sie sich Ihren persönlichen Bibliotheks-Lifestyle zusammen!

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