so many Websites, so little time: Das Web ausgezählt bei Jakob Nielsen

Jakob Nielsen berichtet in seiner Alertbox über die aktuelle Zählung der Websites dieser Welt. Um die Pointe vorwegzunehmen: Es sind “101,435,253 websites in November 2006″. Allerdings sagt er – jedenfalls hier – nicht, was eigentlich konkret eine Website ausmacht. In der Wikipedia liest man: “According to the definition in Associated Press, a website (or web site) is a collection of web pages, typically common to a particular domain name or subdomain on the World Wide Web on the Internet.” Durch die Dynamisierung des Web2.0 ist alles ein bisschen ins Rutschen geraten und man weiß dank RSS oft gar nicht mehr, welche Page zu welcher Site, will heißen, dass sich Inhalte zunehmend unabhängig von Seiten durchs Web bewegen und die genau Zuordnung zu einer bestimmten Site bestenfalls urheberrechtlich relevant ist. Insofern halte ich die Aussagekraft der genannten Zahl für äußerst beschränkt, zumal Nielsen selbst ein bisschen ins Unscharfe schwimmt:

Not all of these sites are live: some are “parked” domains, while others are abandoned weblogs that haven’t been updated in ages.

Neu, und auch für Usability relavant, ist dabei, dass konkrete Inhalte und konkretes Interface mittlerweile nicht mehr unbedingt direkt miteinander verknüpft sind, da Content, wenn er erst einmal in einem universalen Format wie XML vorliegt und über Atom oder RSS flexibel in Gestaltungsrahmen eingebunden werden kann. Ob dann auch alles wieder so passt, wie es eine gute Nutzbarkeit voraussetzt, ist sicher ein anderer Aspekt. Aber die Zeiten, in denen man die Tabelle im HTML-Code so geschrieben hat, dass mitunter unglückliche Zeilenumbrüche u.ä. vermieden wurden, sind sicher vorbei. Umso mehr gilt es Designformen zu schaffen, die eine schöne Gesamtausstrahlung mit guter Bedienbarkeit und einer möglichst störungsarmen und flexiblen Einbettung von externen Text, Bild und anderen Inhalten verbinden. Das klingt nun ein bisschen sehr selbstverständlich, aber wer jemals erlebt hat, wie eine YouTube-Einbindung den schönen Template-Rahmen ganz unangenehm verschoben hat, weiß, dass diese Probleme bei weitem nicht gelöst sind und dass mit der Diversifikation der Möglichkeiten (Stichwort: Mash-Ups) auch zukünftig immer neue Herausforderungen für das Usabilty-Engineering ergeben. Ob allerdings Dr. Jakob Nielsen, auf dessen Seiten Aspekte wie RSS bestenfalls ganz am Rand Erwähnung – was nicht mit Beachtung gleichzusetzen ist – finden, hier noch der richtige Ideengeber ist?

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