Lebensjahre Einsamkeit? Der Tagesspiegel sinniert über den Menschen und sein Wissen im Internet.

Früher pilgerten wir zu Bibliotheken und Archiven, den Lagerstätten für Wissenswertes. In Sälen und Hallen, still wie Kirchen, raschelten die Seiten, es roch nach Papier, man beugte sich über gebundene Konvolute oder lose Dokumente und kramte in alphabetisch sortierten Zettelkästen, sogenannten Katalogen. Seit Gutenberg den Druck der Lettern erfand, gibt es Bücher, und je mehr es gab, desto häufiger wurden sie gesammelt und sortiert.

In der heutigen Ausgabe des Tagesspiegels unternimmt Caroline Fetscher eine recht umgreifende Betrachtung dessen, was sich mit dem Internet in unseren Wissenspraxen ändert. Die Einsamkeit der Bibliotheksarbeitsplätze tauschen die Nutzer gegen eine andere, “wenn ihnen ein virtueller Megakontinent aus Daten zur Verfügung steht und sie mehr Lebenszeit vor dem Bildschirm verbringen als in der Auseinandersetzung mit Kollegen, Studenten, Patienten”. Die Autorin bezieht sich in ihrem Artikel sowohl auf Walter Benjamin wie auch Stevan Harnad und schließt mit dem gesamtgesellschaftlichen Fazit, dass die Technik uns zwar u.a. hilft, den Prozess der Zivilisation fruchtbar voranzutreiben, am Ende aber doch nur Werkzeug bleibt. Für “die höhere Reife” sorgt sie jedenfalls nicht von selbst. Den Volltext gibt es hier: Gigabytes statt Gutenberg

1 Response to “Lebensjahre Einsamkeit? Der Tagesspiegel sinniert über den Menschen und sein Wissen im Internet.”


  1. Hallo,
    danke für den Hinweis auf diesen Zeitungsartikel! – dem Fazit ist wohl nichts mehr hinzuzufügen. klar ist das Internet nur Werkzeug und nur wer Verbindungen zu Ähnlichen oder Gegenläufigem gedanklich oder schriftlich herstellt, kann dadurch lernen – ansonsten bleiben die Infos wohl nur im Kurzzeitgedächtnis und sind bald Schall und Rauch…

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