Archive for the 'Bibliophilatelie' Category

The Library of Babel

(Spanish: La biblioteca de Babel) is a short story by Argentine author and librarian Jorge Luis Borges (1899-1986), conceiving of a universe in the form of a vast library containing all possible 410-page books of a certain format.

erhältlich auf Archive.org (PDF)

Toute La Mémoire Du Monde

on Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=i0RVSZ_yDjs

Toute la mémoire du monde is a documentary short film by Alain Resnais released in 1956.

An essay on the potential and the limits of dutifully archived human knowledge, masquerading as a documentary on the organisation of the Bibliothèque nationale de France.

(Wikipedia)

NYPLDigital Collections und NYPL Wire

Weblog der New York Public Library: NYPL Wire

Digitalisierte Bestände der NYPL, frei zugänglich: NYPLDigital Collections (viele Photos!)

unbedingt anschauen!

Definitive Elizabeth: die kanadische 8c Dauermarke aus dem Jahr 1971

Vom im Canadian Museum of Civilization untergebrachten kanadischen Postmuseum ist es beinahe nur ein Steinwurf bis zur Library of the Parliament, jedenfalls wenn man genug Kraft mitbringt, den Kiesel über den Majors Hill Park zu schleudern. Und die räumliche Nähe ist nicht die einzige Gemeinsamkeit.
Denn im Gründungsjahr des Postmuseums – 1971 – gab die kanadische Post kurz vor Jahresschluss und pünktlich zum Internationalen Jahr des Buches 1972 eine der meistgenutzten Briefmarken mit Bibliotheksmotiv heraus: eine 8 Cent Dauermarke die einerseits Elizabeth II. und andererseits eben diese Parlamentsbibliothek zeigt. Das Bild der Königin stammt selbstverständlich vom Hoffotografen Anthony Buckley, die Gesamtgestaltung der Ausgabe oblag Harvey Thomas Prosser und ist die letzte seiner 64 Briefmarkengestaltungen für die kanadische Post.

Mir liegt ein Erstagsbrief der Marke vor, der den auf der Briefmarke abgebildeten Außensicht der neogotischen Bibliothekskuppel mit einer Darstelling des Lesesaalinneren ergänzt und es wäre nahezu unverschämt, dessen Anblick der bibliotheksphilatelisitisch interessierten Fachöffentlichkeit noch länger vorzuenthalten, zumal die Besichtigung des Hauses sicher auch auf dem Programm der diesjährigen IFLA-Konferenz stehen wird:

größere Ansicht

Un espacio para la Cultura: Zwei bibliophilatelistische Exemplare aus Mexiko

Olala! So richtig viel hörte man in Deutschland nicht über die Biblioteca José Vasconcelos in Mexico City, die letztes Jahr eröffnet wurde und – laut Flickr – innen etwa so aussieht. Der Architekt, Alberto Kalach, präsentiert das Unternehmen Nationaler Bibliotheksbau auf seiner Seite in einer Weise, dass man sich an eine übergroße Version der TU-Bibliothek erinnert fühlt, (z.B. hier) und beim Durchklicken der Bilder bin ich mir nicht sicher, ob mir der Ansatz “Denkfabrik” ästhetisch wirklich zusagt.
Als Bibliophilatelist habe ich in diesem Fall die möglich, mich an einer schönen Alternativdarstellung zu erfreuen, denn der Servicio Postal Mexicano hat es sich nicht nehmen lassen, diesen “Raum für die Kultur” von Nancy Torres López auf Briefmarkengröße und dazu noch mitten hinein in einer Buchmetapher abbilden zu lassen. Drucktechnisch nicht unbedingt am oberen Ende des qualitativ Machbaren demonstriert die nassklebende Marke sehr schön die im Entwurf anviserte Einheit von Natur- und Kulturraum:

Erstausgabetage war der 16. Mai 2006 und die Auflage betrug 500.000 Stück. Emissionen mit Buchmotiven und/oder Bezug zu Bildung, Hochschule u.ä. finden sich in der mexikanischen Ausgabegeschichte unzählige und wer einen breiteren Ansatz an das Sammeln, z.B. den thematischen Focus Buch, Bücherei und Bildung, wählt, findet hier ein äußerst dankbares Gebiet, auch weit in andere thematische Felder hinein. So wurde beispielsweise am 11. September 1987 die folgende Darstellung der “Central Public Library” für unter dem Oberthema “Mexico Turistico” verdruckt:

Die Abkürzung TIEV, die sich hier wie dort am unteren Markenrand findet, steht übrigens für Talleres de Impresión de Estampillas y Valores also die mexikanische Zentraldruckerei. Diese ist aber nicht identisch mit der auf der auf einer am 01. September 1939 ausgegebenen Marke abgebildeten. Denn die Zentralbriefmarkenpresse nahm als solche wohl erst um 1938 den entsprechenden Betrieb auf, wogegen das gezeigte Gebäude an die erste Druckstube Mexikos erinnern soll, die der Erzbischof Juan Zumárraga bereits 1539 in Betrieb gehen ließ. Briefmarken werden allerdings in Mexiko erst seit 1856 gedruckt – was andererseits, wenn man bedenkt, dass das Briefmarkenwesen erst in den 1840ern begann, gar nicht so spät war.

Öffentliche Bibliotheken in Frankreich (im Aufschwung)

Die neueste Ausgabe der Zeitschrift Label France, die vom französischen Außenministerium herausgegeben wird (auch auf Deutsch) enthält ein recht ausführliches Dossier “Bücher und Menschen”, das sich u.a. mit folgenden Fragen auseinandersetzt:
Welchen Stellenwert nimmt heute das Buch in der französischen Gesellschaft ein? Welches sind die wichtigsten Autoren und Verleger? Welche Rolle spielen öffentliche Bibliotheken, Übersetzer und die öffentliche Hand bei der Verbreitung des Buchs?
Im Artikel “Öffentliche Bibliotheken im Aufschwung” wird u.a. davon berichtet, dass Bibliotheken in Frankreich nach den Kinos die von den Franzosen meist besuchten Kultureinrichtungen sind. Ist das in Deutschland denn auch noch so?

http://www.diplomatie.gouv.fr/de/frankreich_3/label-france_746/label-france_747/label-france-nr.69_1925/

das-dossier-bucher-und-menschen_1939/offentliche-bibliotheken-im-
aufschwung_4404.html#nb1

Aus einer weiteren Umfrage ergaben sich noch folgende Ergebnisse: Internetbesucher meiden keine Bibliotheken. Im Gegenteil, „Die Franzosen, die sich als große Internetbenutzer bezeichnen, besuchen zu 45% städtische Bibliotheken, der Durchschnittsfranzosen hingegen nur zu 35%”. [Wie ist das eigentlich in Deutschland? - danke schon mal für eine Antwort hierzu] Dennoch, so das Crédoc (Centre de recherche pour l’étude et l’observation des conditions de vie), steht die größte Veränderung noch bevor: die des „entmaterialisierten” Buchs, die die Bibliothekare begleiten müssen. Die Herausforderung, so Sophie Barluet, Autorin eines im Juni 2007 erschienenen Berichts über das Buch, bestehe darin, „die Digitalisierung nicht als ein Problem zu betrachten, das den Leser allmählich in eine virtuelle Welt führt und ihn das Interesse an der Materialität des Buches verlieren lässt, sondern als eine Möglichkeit, ihm besser den Reichtum und das Interesse dieses Kulturgutes näher zu bringen”.

Briefmarken als Informationsquelle, ein Aufsatz aus der Türkei

A stamp is a valuable piece of paper. As a work of art, it brings collectors together. As a communication tool, it connects post offices. And as an information source, it networks libraries and museums.

Als begeisterter Bibliophilatelist komme ich einfach nicht umhin, auf diesen Aufsatz von Hakan Anameriç über die Briefmarkensammlung der türkischen Nationalbibliothek hinzuweisen: Stamps as an information source in the National Library of Turkey (Library Collections, Acquisitions, and Technical Services. Volume 30, Issues 1-2, March-June 2006, Pages 117-127)

Und als begeisterter IB(I)-Blogger komme ich nicht umhin, zu gestehen, dass mir das Posten mit der neuen (bzw. zeitgemäßen) Eingabeoberfläche noch viel mehr Freude macht!

Die humanistische Bibliothek von Schlettstadt, auf einer Sonderbriefmarke

Mit Entsetzen habe ich festgestellt, dass die Bibliophilatelie-Sparte sowohl hier wie auch in dem dafür eingerichteten Weblog seit Februar kaum bedient wurde. Dies soll nun mit dem Hinweis auf eine sehr ansehnliche Neuemission der französischen Post geändert werden. Diese gab nämlich im Februar eine sehr klassisch gehaltene Sondermarke heraus, die die humanistische Bibliothek in Schlettstadt (Sélestat) würdigt und als Motiv eine sehr schöne Initiale aus dem Livre des Miracles de Sainte-Foy aufweist:

Ausgeführt wurde der Entwurf vom altgedienten Briefmarkengestalter Jacky Larrivière.
Die Briefmarke bekommt in meiner Sammlung übrigens einen kleinen Ehrenplatz der Erinnerung, denn 2003 hatte ich das große Vergnügen, die Bibliothèque Humaniste im Rahmen einer schönen, von Professor Engelbert Plassmann geführten, Studienexkursion in den Elsass zu besuchen.

Die Patientenbibliothek – als Briefmarkenmotiv in Belgien

Aktuell erobert die Belgische Post mit einer ganz speziellen Motivwahl mein Bibliophilatelisten-Herz. Krankenhausbüchereien sind nun wirklich nicht alltäglicher Gegenstand von Briefmarken. Die Zuschlagsmarke des Croix-Rouge vom diesjährigen Februar nimmt sich aber genau diesem Thema an. Und selbst wenn die gestalterische Umsetzung nach Motiven des Illustrators Chris Vandendriessche nicht ganz meinem erzkonservatim Geschmack entspricht, haben wir es bei dieser Markenausgabe “Une Bibliothèque dans l’Hôpital” doch uneingeschränkt mit einem ganz besonderen Ereignis in der Geschichte der Bibliophilatelie zu tun:

Une Bibliothèque dans l'Hôpital

Für alle, die in die Bibliophilatelie auch Schriftstellerei mit einschließen, hat die belgische Post mit dem sehr schönen, von Nora Theys entworfenen, Block Les femmes qui ont du style noch eine weitere, äußerst ansprechende Ausgabe im Programm.

Mikael Agricola, auf Briefmarke

Die Finnische Post überrascht uns im März mit einem sehr schmucken kleinen Block zum 450sten Todestag von Mikael Agricola, Reformator und Begründer der finnischen Schriftsprache. Mehr dazu gibt es in meinem kleinen Bibliophilatelie-Blog.

Bücher-Skandal an der Uni Eichstätt

Etwas spät, aber diese Information sollte doch auch noch im Weblog erwähnt werden. In Inetbib gibt es bereits seit einigen Tagen heiße Diskussionen um das Thema. Der Bayrische Rundfunk berichtet (u.a.):

“An der Universitätsbibliothek Eichstätt sind 80 Tonnen Bücher vernichtet worden. Sie waren Teil der Zentralbibliothek der bayerischen Kapuziner – und diese Sammlung sollte eigentlich in den Bestand der Eichstätter Uni-Bibliothek eingegliedert werden. Stattdessen ist aber ein Viertel dieser Klosterbücher in den Reißwolf gewandert, zum Teil offenbar unbesehen. “

Paulchen und der Rest der Serie

Ben, ich kann Dir bezüglich der Figuren nicht wirklich weiterhelfen (habe die Sesamstraße bevorzugt), aber die ganze Serie sieht so aus:

Paulchen aus der Kinderbibliothek, philatelistisch

Erst kürzlich bin ich auf eine der vielleicht am meisten übersehenen bibliophilatelistischen Kostbarkeiten aus der ziemlich großen Menge der in der DDR ausgegebenen Briefmarken gestoßen, die ich allerdings bisher nur in einem etwas ramponierten, weil noch von Kinderhand gesammelten, Exemplar mein eigen nennen kann.

Briefmarke: Paulchen aus der Kinderbibliothek

Am 28. November 1972 erschien ein sehr niedlicher Kleinbogen der Figuren aus dem Kinderfernsehen der DDR als Motiv hatte (Michel-Nr. 1807-1812). Allerdings haben es – bis auf den berühmten Herrn Fuchs mit seiner nicht minder berühmten Gesprächspartnerin Frau Elster – die meisten der abgebildeten Figuren kaum geschafft, nachhaltig im Gedächtnis meiner Generation, deren bewusste Kindheit in etwa 10 Jahre nach Ausgabe des Satzes einsetzte, haften zu bleiben. Natürlich hat man Namen wie “Mauz und Hoppel”, “Frau Igel und Borstel” oder “Schnuffel und Pieps” schon einmal gehört, aber wirklich präsent in meiner Fernsehsozialisation waren sie nicht. Gänzlich unbekannt blieb mir allerdings die auf dem 35-Pfennig-Wert (Michel-Nr. 1812) abgebildete Figur “Paulchen in der Kinderbibliothek”, der oben mit einem wahrlich schnurpseligen Vogelbuch in der Hand abgebildet ist. Insofern kann ich auch nichts weiter zu Entstehungshintergrund und Einsatzfeld des “Paulchen” bemerken, außer dem, was offensichtlich ist. Wer mehr zur Figur weiß, bitte als Kommentar posten!

Das Paschkow Haus in Moskau, philatelistisch

Es gibt ein neues Stück in meiner bibliophilatelistischen Sammlung, welches ein Gebäude einer der ganz großen Bibliotheken der Welt darstellt:

Paschkow Haus in Moskau

Die 1995 ausgegebene Dauermarke der Reihe “Monumente” (Scott Nr. 6122; Michel Nr. 418) zeigt das Дом Пашкова – also das Paschkow Haus. Selbiges wurde nicht als Bibliothek sondern als Wohnhaus von 1784 bis 1787 (vermutlich) durch den Architekten Wassilij Iwanowitsch Baschenow im Auftrag des Offiziers a.D. Pjotr Paschkow errichtet. Nachdem es beim Stadtbrand 1812 sehr in Mitleidenschaft gezogen wurde erfolgte zunächst eine eher improvisierte Renovierung durch die damaligen Eigentümer, bevor der Staat das Haus 1839 kaufte, aufwendig re- und umkonstruierte und schließlich das erste öffentliche Museum Moskaus darin unterbrachte. Bis 1925 blieb das Gebäude ein Museum, danach war es der Sitz der Lenin-Bibliothek. Heute ist es nur noch eines von mehreren Gebäuden im Komplex der Moskauer Staatsbibliothek, allerdings – so sagt man – sicher das Schönste. Momentan wird es erneut renoviert. Die Wiedereröffnung ist für 2008 anvisiert.

Schrift und Buch aus Fernost, auf Briefmarken

Von dem IFLA-Ausflug nach Korea habe ich zwei neue Exemplare für meine Briefmarkensammlung mitgebracht, die zwar nicht unbedingt Bibliotheksbezug aufweisen, als skriptophilatelistische bzw. typophilatelistische Stücke jedoch nicht ohne Reiz sind. Ein paar Hintergrundinformationen gibt es im Weblog zur Sammlung: Seungjeongwon Ilgi and Baegunhwasang Chorokbuljo Jikjisimcheyojeol über folgenden Link

Bibliophilatelie, aus Japan

Für Menschen wie mich, die Katakana nicht von Hiragana unterscheiden können, ist es relativ schwer, die Geschichte der japanischen Briefmarkenemissionen auf bibliophilatelistische Relevanz zu sichten. Entsprechend freue ich mich über Erschließungsmittel, wie es in diesem Fall der Scott Postage Stamp Catalogue ist. So hilft er mir auch bei der folgenden Marke weiter:

Durch diesen erfahre ich nämlich, dass es sich bei dem abgebildeten Exemplar, das – wie man unschwer erkennt, wobei es sich dann aber auch mit dem unschweren Erkennen hat – 1967 verausgabt wurde. Das genaue Ausgabedatum war der 11.April. Der Ausgabeanlass war die Eröffnung des, wie ich vermute, gezeigten Gebäudes: der “Library of Modern Japanese Literature” im Tokioter Komaba Park, die aber eigentlich ein Museum ist. Die Scott Nr. ist 906.

Computer, philatelistisch

Wem Bücher oder Bibliotheksgebäude auf Briefmarken nicht dem Zeitgeist gemäß erscheinen, Briefmarken jedoch das Herz erweichen, für den kommt vielleicht die kleine Gallerie bei Wired zu Computers on Stamps als Lese- und Betrachtungsstoff in Frage.

Die serbische Nationalbibliothek, philatelistisch

Der heutige bibliophilatelistische Ausflug führt uns an den Ort, an dem sich nicht nur Donau und Save zusammenfließen, nämlich nach Београд bzw. Belgrad. Dort wurde, Serbien hat kurz zuvor den Status als “vollautonomes Erbfürstentum” im Osmanenreich erlangt, 1832 die Serbische Nationalbibliothek gegründet. (Eine Darstellung der Geschichte des Hauses gibt es hier) 1972 beschloss die jugoslawische Postverwaltung, das 140jährige Gründungsjubiläum mit einer Sonderbriefmarke zu würdigen. Der Grund, dieses Datum zu wählen, und nicht etwa noch 10 Jahre bis zum 150sten Jahrestag zu harren, war der Neubau eines Gebäudes für die Einrichtung. Eröffnet wurde die nach einem Entwurf von Ivo Kurtovic auf dem Vračarski plato errichtete Bibliothek am 6. April 1973. (mehr zur Geschichte des Gebäudes gibt es hier)

Die Marke als solche kommt auf den ersten Blick ausgesprochen schlicht daher und besitzt ein Streifenmuster, welches durch Digitalisierung nicht unbedingt an Schönheit gewonnen hat. Aber einen Eindruck, so denke ich, vermittelt die vorliegende Abbildung trotz dieses Mankos. Der offizielle Ausgabetag war der 25. November 1972. Die Marke hat einen Nennwert von 0.50 Dinar (mehr zur Geschichte des Serbischen Dinars gibt es hier) und wurde in einer gemeldeten Auflage von 1 996 108 Exemplaren gedruckt. Der Michel-Katalog führt sie unter der Nummer 1486 und mit der Farbe schwarzlilabraun, bei Scott sagt man chocolate und nummeriert mit 1119. Das Herstellungsverfahren – damit wir dies auch einmal berücksichtigen – ist der für Briefmarken sehr beliebte Stichtiefdruck, wobei die Beliebtheit einerseits aus der Möglichkeit, Motive sehr detailreich abzubilden und andererseits aus der Tatsache, dass er schwer zu fälschen ist, resultiert. Dafür ist er auch ein bisschen teurer als z.B. die Markenproduktion im Offsetdruck. Wer genau die Künstler sind, denen wir dies kleine Werk verdanken, konnte ich nicht ermittlen, da ich leider kein Spezialist im Bereich der Südosteuropa-Philatelie bin und die angegebenen Namen A. Milenkovic und V. Cvetkovic im Serbischen nicht gerade selten vorkommen. Da fällt die Abwägung von Rechercheaufwand und Wissensdurst bei mir zu Ungunsten der Recherche aus. Wer etwas weiß, bitte als Kommentar anfügen!

Briefmarke Jugoslawien - Serbische Nationalbibliothek 1972

Stadsbiblioteket Stockholm, auf Europa-Briefmarke

Heute möchte ich ein Kleinod der Bibliophilatelie vorstellen, welches eine der mir liebsten Bibliotheksbauten würdigt und auch in der philatelistischen Umsetzung als nicht weniger als “mustergültig” zu bezeichnen ist. Der Zeitpunkt der Vorstellung ist aus zwei Gründen recht günstig. Erstens erhielt ich sie erst jüngst (Montag) als ein wunderbares Geburtstagsgeschenk und zweitens ist sie eine so genannte EUROPA-Marke und die aktuelle deutsche EUROPA-Marken-Ausgabe erschien gerade gestern. Der Sinn dieser Ausgabeserie, bei der jeweils pro Jahr von der Association of European Public Postal Operators (PostEurop) ein gemeinsames Motivthema festgelegt wird, ist, der europäischen Identität(ssuche) auch philatelistisch eine Entsprechung beizugeben. Aktuelles Thema ist “Integration“, wobei ich die Beiträge aus Belgien oder auch Slowenien etwas origineller als den deutschen finde. Aber dies ist bekanntlich Geschmackssache und mein Geschmack bevorzugt neben Bibliotheksdarstellungen Tiermotive.

1987 gab es als Hausaufgabe für die teilnehmenden Postverwaltungen das Thema “Moderne Architektur”. Während die deutschen Ausgaben Mies van der Rohes Deutschen Pavillon in Barcelona (Mi. 1331) und die Hamburger Köhlbrandbrücke, “die schönste Brücke des Kontinents” wie man sagte, als man dem Architekten Egon Jux den 1975 den europäischen Stahlbaupreis zusprach und sich die Svinesundbron vermutlich noch nicht mal als Wolkenkuckucksarchitektur vorstellen konnte, griff die schwedische Postbehörde aus dem kulturellen Bauerbe ihrer Nation zielsicher Gunnar Asplunds einzigartigen Bibliothekszylinder in Stockholm, der 1928 eröffnet wurde, heraus. Die Marke liegt in zwei Varianten vor: einer scharzblau/braunen zu 2,10 SEK (Mi.Nr. 1428, Scott Nr. 1628) und einer grün/orangebraunen zu 3,10 SEK (Mi.Nr. 1429, Scott Nr. 1629). Ausgabetag war der 14. Mai. Graviert wurden die Stücke von Zlatko Jakus nach Entwürfen von Hans Kündig und Bengt Serenander.

Die zweite Briefmarke zum Thema zeigt die im Stockholmer Vorort Björkhagen von Sigurd Lewerentz gebaute Markuskyrkan aus dem Jahr 1960. (Mi.Nr. 1430, Scott Nr. 1630).

Briefmarke Schweden Architektur Stadsbiblioteket Stockholm

Legacies to Mankind, philatelistisch

Ein neues Stück bibliotheksspezifischer Bibliophilatelie, welches man ungehemmt als Klassiker bezeichnen kann, ist die Ausgabe “America’s Libraries” der US Post aus dem Jahr 1982. Natürlich sind hier hauptsächlich die Public Libraries der USA gemeint, aber dort gilt bekannterweise anders als in Europa “America” ohnehin hauptsächlich für die 50 Star-Sprangled-Bundesstaaten. Ausgabetag war der 13. Juli. Es ist mir eine große Freude, einen Erstagsbrief, d.h. also einen mit einem Stempel vom 13. Juli 1982 versehenen Umschlag, der Briefmarke präsentieren zu können.

Stamp America's Libaries

Allerdings existieren zu dieser Marke Dutzende Erstagsbriefvarianten, so dass man aus diesem vorzüglichen Exemplar eines Postal Librariana allein schon ein Sammelgebiet machen kann. Mir liegt die vielleicht am wenigsten ausgeschmückte Variante vor, die aber meiner Meinung nach auch die hübscheste ist.

Larry T. Nix kennt die Hintergrundgeschichte zur Emission und teilt diese auf seiner Webpage zum Thema mit der Internetöffentlichkeit:

In 1982 under the leadership of Elizabeth Stone who was the President of the American Library Association, the library community succeeded in getting a stamp issued which honored all of America’s libraries. The library community took advantage of the issuing of the stamp to call attention to the importance of the library in America.

Der Scott’s Catalogue – das US Gegenstück zum deutschen “Michel” – hat der in der so historisch wie schlichten Farbgebung le rouge et le noir gehaltenen Ausgabe die Nummer 2015 zugewiesen. Im selben Jahr erschien übrigens noch eine Sondermarke, welche die Library of Congress als Motiv führt und diese werde ich natürlich auch demnächst an dieser Stelle abbilden.

Vědecká knihovna v Olomouci, philatelistisch

Ich habe heute von einem Sammlerfreund eine derart große Kiste mit bibliophilatelistischen Material bekommen, dass ich ersteinmal für die nächsten zwei Jahre ausgesorgt habe. Natürlich werde ich hier sukzessive ausgewählte Stücke vorstellen. Den Anfang macht eine 1966 in der Tschecheslowakei ausgegebene Marke zum 400jährigen Bestehen der Vědecká knihovna v Olomouci - also der wissenschaftlichen Bibliothek in Oloumuc (auch bekannt als Olmütz). Den Michel-Katalog zum Sammelgebiet habe ich leider nicht auf dem Tisch, bei Yvert-Tellier wird die in sepia gedruckte Marke als Nummer 1504 geführt. Die grafische Ausgestaltung lag in den Händen des slowakischen Grafikers Vincent Hložník, wobei die vorliegende Briefmarke nicht unbedingt seine herausragenste Arbeit darstellt. Graveur war Jan Mráček.

Briefmarke 400 Jahre Wissenschaftliche Bibliothek in Olmütz

Lesen vor Jenny Marx, philatelistisch

Sie trifft zwar nicht den Kern meines Sammelbestrebens, der sich auf ausdrücklich bibliotheksbezogene Motivmarken beschränkt, ist aber dennoch eindeutig der Bibliophilatelie zuzuordnen und obendrein eine gar wunderhübsche Darstellung Leseförderung bei Kindern, die Michel-Nr. 1030:

Briefmarke Michel Nr. 1030 DDR Frauenkongress 1964

Ausgegeben wurde sie am 25. Juni 1964 zum Frauenkongress der DDR. Die Dame auf dem Bild im Bild ist übrigens niemand anderes Jenny Marx, die Ehefrau vom Karl.

Library History, neu gemacht

Larry T. Nix hat am Wochenende seine vorzügliche Website The Library History Buff und schmeichelt meiner Eitelkeit ungemein, indem er mich ganz persönlich in der Rubrik zu Postage Stamps erwähnt.

 

Ebenfalls ordentlich im Geschäft und neu gestaltet ist Jerzy Dudas Bibliofilatelia, Duda ist ”the Grand Master of the Knightly Bibliophilic Order with Chapter of Rara Avis”, der folgendes eindrucksvolles Wappen führt:

Pieczęć Rycerskiego Zakonu Bibliofilskiego z Krakowa

Philatelistische Schätze der British Library, auf Briefmarke

Ich fürchte, nicht jedem ist bekannt, dass die British Library eine umfangreiche philatelistische Sammlung besitzt. Die Postverwaltung der Insel der heiligen Helena (St. Helena) weiß das allerdings, gehört das Eiland mit weiterem insularen Zubehör (Ascension, Tristan da Cunha) doch zum britischen Empire. Und aus diesem Grund ist es nur scheinbar überraschend, das sich in der ersten diesjährigen Ausgabetranche (vom 16. Januar) sechs Marken zu diesen besonderen Treasures of the British Library finden. Aufgrund der durchaus als gering zu bezeichnenden Einwohnerzahl der Kronkolonie, wird es sicherlich nicht ganz leicht, die Marken in der Bedarfspost zu finden. Wem es gelingt, der möge sich bitte bei mir melden.

Neues aus der Bibliophilatelie

Es gibt eine kleine bibliophilatelistische Neuigkeit zu vermelden:
Da bei dem uns neulich Mark und Bein erschütternden Plattencrash auch meine virtuelle Sammlung an bibliophilatelistischen Kleinodien verlustig gegangen ist (die papiernen Gegenstücke sind Gott sei Dank noch in ihrem Album in meinem Briefmarkentresor an einem nur mir bekannten Ort sicher und geschützt). Weil jedem Ende auch ein Anfang innewohnt, wie uns einst ein deutscher Dichter glaubhaft vermitteln konnte, nutze ich diese Gelegenheit, um meinem bibliophilatelistischen Trieben mehr Gehege zu geben und eröffne an anderer Stelle eine neue Sammlung. Zudem gibt es für das internationale Auditorium einen englischsprachigen “Bibliophilately-Blog“. Natürlich werden Neueingänge in meine Sammlung auch hier weiterhin vorgestellt. Heute freue ich mich die Michelnummern 476 (A) und 477 einer schwedischen Emission vom 22. September 1961 einordnen zu können, die mich gestern von einer meiner Importeurinnen erreichte. Es handelt sich um die Jubiläumsausgabe zum 300jährigen Bestehen der Pflichtablieferung von Druckwerken an die Schwedische Nationalbibliothek. Entworfen wurden sie von K.E. Forsberg und gestochen von (wem auch sonst) Czeslaw Slania.

Schwedische Briefmarke zum Pflichtexemplarrecht