Archive for the 'Soziale Software' Category

Projekt zu Podcast und OA-Lizensen am IBI sucht SHK!

Für ein neues Projekt am IBI, das sich mit (Open Access-) Lizenzen beschäftigt und dabei seinen Focus auf Podcasts, Moodle, Youtube etc. legt, wird derzeit eine Studentische Hilfskraft gesucht. Gefordert werden neben zwei Semestern Studium auch Kenntnisse in der Recherche von Fachdatenbanken und Interesse an modernen Medienformaten im Wissenschaftssektor. Die Ausschreibung läuft noch bis zum 30.05.12, soll aber eventuell verlängert werden. Genauere Details findet ihr wie immer in der Stellenausschreibung.

Kurzlebig. Bit.ly erforscht die Halbwertzeiten seiner Links.

Über den Bits-Blog der New York Times erreichen uns heute ein paar schöne Zahlen aus der Schnelllebigkeit digitaler Kommunikationsumwelten. Und eigentlich hätten sie uns die auf den 07.09. datierte Meldung zur Halbwertzeit von Links spätestens gestern (mit Zeitverschiebung heute morgen) auffallen müssen, aber mitunter ist es ja auch erhellend, etwas asynchron zu lesen und zu melden – was dann freilich die Lebensdauer von Links verlängern könnte.

Der Link-Shorten-Dienst Bit.ly hat jedenfalls aus seinem Datenbestand 1000 populäre Links auf die Nutzung über die Zeit hin ausgewertet (Mason, Hilary (06.09.2011) You just shared a link. How long will people pay attention? In: bitly blog. http://bit.ly/oUBGNQ). Dabei kam heraus, dass die Zeitspanne, in der ein Link angeklickt wird, bei Nachrichten kürzer ist, als es dauert, dieses Blogposting zu schreiben. Die – wie ein Kommentator aus dem Publikum anmerkt methodisch nur als Tendenz gemessene – Halbwertzeit liegt bei fünf Minuten. Bei Twitter werden ihm im Schnitt immerhin 2,8 Stunden, bei Facebook 3.2 Stunden, bei über E-Mail verschickten Verknüpfungen 3,4 Stunden gegönnt. Und bei YouTube fast ein Arbeitstag: 7,4 Stunden.

Bei Nachrichten ist übrigens klar, woraus sich die knappe Spannen ergibt: Neue Nachrichten drängen nach und verdrängen die alten aus dem Wahrnehmungshorizont der Nutzer. Nicht nur für die Suchmaschinenoptimierung wäre es interessant, zu untersuchen, inwiefern verschiedenen Präsentations-Modi unterschiedliche Ergebnisse nach sich ziehen. Hier stehen die aktualisierte Anzeige von prominenten Links über Facebooks “Top News” gegen Twitters “Re-Tweets”. Dies schlägt die Brücke zurück zu bit.ly, wo man eher an die Relevanz des Inhalts glaubt:

“This leads us to believe that the lifespan of your link is connected more to what content it points to than on where you post it: on the social web it’s all about what you share, not where you share it!”

Ein Inhalt, der im Gespräch bleibt, lebt eben länger. Und der Link darauf ebenfalls.

Die Zusammenfassung bei bits.blogs.nytimes.com:  The Lifespan of a Link.

Twittern, ein Leben im Meer. Neues aus der Yahoo!-betriebenen Netzwerkforschung

Der Mittwoch ist in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung bekanntlich Wissenschaftstag. Ihre heutige Sektion “Geisteswissenschaft” entdeckt das Maritime in Shakespeare, Lücken in der Frage nach einer generativen Universalgrammatik, wenig Neues auf einer Konferenz zur Mythenforschung, DaD’Annunzio, Constance de Salm zwischen französischen und deutschen Salonsesseln, Folter und Musik und im kleinsten der Beiträge Neues aus der Twitterforschung. Jürgen Kaube referiert also auf Seite N4 unter der Überschrift “Massenpersönlich” die Ergebnisse der Untersuchung Who Says What to Whom on Twitter (Volltext über diese Seite der Yahoo!-Forschungsgruppe) von Shaomei Wu, Jake M. Hofman, Winter E. Mason und Duncan J. Watts. Continue reading ‘Twittern, ein Leben im Meer. Neues aus der Yahoo!-betriebenen Netzwerkforschung’

Das verschwindende Tagebuch: Twitter anno 1609?

Eine kurze mediengeschichtliche Betrachtung der Kuratorin Christine Nelson im Weblog zur Ausstellung The Diary: Three Centuries of Private Lives im New Yorker Morgan Library & Museum bietet nicht nur einen netten Einblick in eine aufregende Facette der Aufschreibtechnologie, sondern liefert zusätzlich eine treffende Bezeichnung für die aktuelle digitale Kommunikationskultur über Soziale Software: “disappearing diaries”. Dass zum Bewahren auch das Vergessen zählt, wusste schon der Erfinder des im Posting präsentierten löschbaren Notizblocks aus dem Jahr 1609: Continue reading ‘Das verschwindende Tagebuch: Twitter anno 1609?’

Jura mal anders erklärt

Auch so kann man Jura erklären: Ixplorer 5003 ist eine Science-Fiction-Hörspiel-Serie in der Captain Ormog auf der Suche nach irdischer Intelligenz unterwegs ist und seine Sonde ausgerechnet in einer Anwaltskanzlei auf der Erde landet. Was er da alles so über das Gesetz lernt, lässt ihn doch stellenweise an der Intelligenz dieser Wesen zweifeln. In Folge 4 wird unter anderem auf das Urheberrecht eingegangen.

Die Library of Congress, jetzt auch bei Facebook

Another Book Is Added to Our Collections: Facebook,

meldete der Blog der Library of Congress letzte Woche und seitdem hat die Bibliothek auf ihrer Facebook-Präsenz schon 1500 Anhänger zusammengesammelt und damit nennenswert mehr Fans als LIBREAS Facebook-Freunde.

Eine Online Community für Studierende und Dozenten der Informationswissenschaft

Liebe Studierende der Informationswissenschaft in Berlin,

im Rahmen meiner Magisterarbeit mit dem Titel “Wissenschaftsbezogene Online Communities: Analyse, Konzeption und Realisierungsperspektiven einer Online Community für den Hochschulverband Informationswissenschaft” führe ich eine (anonym gehaltene) Befragung zur Identifikation der Bedürfnisse potentieller Community-Mitglieder durch.

Mit eurer Teilnahme könnt ihr nicht nur zum Gelingen meiner Arbeit beitragen, sondern durch eure Meinungen und Anregungen die Gestaltung der Community mit beeinflussen.

Die Befragung findet ihr unter:

http://www.smartens.eu/limesurvey/index.php?sid=14417&lang=de-informal

Sie sollte nicht mehr als 5 Minuten euer Zeit in Anspruch nehmen, ist also wirklich kurz gehalten!

Bei Rückfragen schreibt mir gerne eine Nachricht oder hinterlasst Kommentare zu diesem Blogpost.

Viele Grüße aus Hildesheim,
Stefan

Der Traum im leeren Wald: Das Ende des Bloggens und die Furcht vor dem Internet in der ZEIT

Auch manche Bibliotheken, die es mal mit einem Blog versucht haben wissen, dass es beim Bloggen zwar “easy come” heißt, aber nicht “easy go”. Die New York Times bestätigt heute in einem Artikel (Blogs Falling in an Empty Forest) noch einmal das simple Phänomen, dass es zwar eine nahezu unüberschaubare Anzahl an Weblogs gibt, aber nur ein Bruchteil wirklich regelmäßige Inhalte liefert. Zum Glück, möchte man meinen, denn die Feeds liefern auch schon auf diesem niedrigen Aktualisierungsniveau ausreichend Inhalte, die zwar selten brennend relevant sind, aber oft eben doch potentiell interessant klingen und daher gesichtet werden wollen:

According to a 2008 survey by Technorati, which runs a search engine for blogs, only 7.4 million out of the 133 million blogs the company tracks had been updated in the past 120 days. That translates to 95 percent of blogs being essentially abandoned, left to lie fallow on the Web, where they become public remnants of a dream — or at least an ambition — unfulfilled. Continue reading ‘Der Traum im leeren Wald: Das Ende des Bloggens und die Furcht vor dem Internet in der ZEIT’

Aktuell: Facebook als phishermens friend

Aus aktuellem Anlass (zwei solche Nachrichten sind bei mir bereits eingegangen) sei für die Facebook-affinen unter uns darauf hingewiesen, dass sich die beliebte Sozialplattform momentan akut mit Spam- bzw. Phishing-Attacken herumplagen muss und entsprechend Vorsicht geboten ist, wenn einem ein guter Freund “Check this out” o.ä. mit einer Art URL schickt.
Was tatsächlich geschieht, wenn man der Adresse nachgeht, habe ich nicht ausprobiert. Wohl aber weiß ich, dass diese Meldung nicht zu dem gehört, was mir aus meinem Facebook-Bekanntkreis normalerweise zugesandt wird und ignoriere sie daher. Mehr zum Thema z.B. bei USA Today: Phishing attack spreads through Facebook

“Na ja gut, es gibt das Internet”, 50 Zitate zu einem Kommunikationsmedium

«Printprodukte haben unersetzbare Materialqualitäten, die man optimieren kann: bequem zu handhaben, gut zu lesen, rascher Überblick, Tastbarkeit – und nicht zu vergessen: Man kann sie wegwerfen. Das werden die Zeitung und Zeitschrift der Online-Welt immer voraushaben – und das lässt sie überleben.»
Norbert Bolz, Medienwissenschaftler und Zukunftsforscher, im Tages-Anzeiger vom 19.03.2007

Als Mittagspausenunterhaltung empfiehlt sich ein Ausflug zur medienlese, die in 50 Zitaten zu Internet und Web 2.0-Kommunikation dokumentiert, wie unbedarft bestimmte Vertreter der Medieneliten diesen Technologien und Praxen entgegen blickten. Kommentieren muss man da wenig. Groß bleibt aber das Erstaunen, wenn derart sichtbar wird, wie solide Medienprofis noch vor zwei Jahren mit unerklärlichem Furor in aller Öffentlichkeit Windmühlen attackierten. Heute ist sicher alles anders und auch ausgewählte Vertreter des Qualitätsjournalismus und der Kommunikationswissenschaft dürften z.B.  nach diesem bitteren Scheitern mit den medienprofessionellen Grundtechniken “Statistik lesen” und “Quellen prüfen”, einiges dazu gelernt haben.

Norbert Bolz bietet in der Reihe eins der wenigen sinnvollen Zitate, welches hierin seine Parallele findet.

Wikipedia.org, flagged (sofern sich etwas ändert)

Weil es gestern im BBK zur Wikipedia die Rückfrage zu dem neuen auf Qualitätssicherung ausgerichteten Sichtungsmodus in der englischsprachigen Version gab, hier noch als Ergänzung den Artikel der New York Times zu den Flagged Revisions: Wikipedia May Restrict Public’s Ability to Change Entries

Twittering Books, das Börsenblatt berichtet.

So schönes Laufwetter und ich muss Bücher bewegen”

Twitter boomt derart mächtig, dass das Börsenblatt des deutschen Buchhandels, nachdem es jüngst einen Erfahrungsbericht im Programm hatte, heute über einen Münsteraner Antiquar berichtet, der als einer der ersten seiner Art hierzulande entsprechende Kurznachrichten in die Welt schickt: http://twitter.com/wilsberg.

Gibt es eigentlich auch derartige Berichterstatter aus dem Bibliotheksalltag? Falls jemandem solche bekannt sind, darf man hier gern entsprechende Links als Kommentar zusammentragen.

Tweets in the Cloud: Die heutigen beiden Artikel in der FAZ-Netzwirtschaft

In den kommenden fünf Jahren wird die große Masse des Computings den Wandel vom Desktop- oder Client-Server-Computing zum Cloud Computing vollziehen. Da Google quasi seine Wurzeln im Cloud Computing hat, besitzen wir einen Vorteil vor den meisten anderen Anbietern in diesem Geschäftszweig.

Auf der Netzwirtschaftsseite der heutigen Ausgabe der FAZ und parallel im Netzökonom-Weblog des Blattes findet der Leser ein Interview mit Matt Glotzbach von der Google-Enterprise, in dem dieser ein wenig Auskunft über die Aktivitäten des Unternehmens und seiner Mittwettbewerber im Bereich Cloud Computing gibt. Die Überschrift signalisiert den Lesern aus dem KMU-Bereich jedenfalls, dass hier der Zug in Fahrt kommt: “Jeden Tag registrieren sich 2000 Unternehmen bei Google”. Wir Bibliotheken warten selbstverständlich auf entsprechende Cloud Lösungen für unsere Ansprüche. Googles Librarian Central befindet sich allerdings nach wie vor im festen Winterschlaf, der womöglich langsam in eine Totenstarre überzugehen scheint.

Nur in der Papier- bzw. e-paper-Ausgabe (S.15) entdeckt man dagegen, wie die FAZ twitter – offensichtlich gleichzeitig mit Torsten Schäfer-Gümbel – entdeckt:

Die Online-Gemeinde hat einen neuen Megatrend: Der heißt Twitter und besteht aus 140 Zeichen langen Kurzmitteilungen. Schreiben kann jeder; empfangen werden diese Mitteilungen, kurz „Tweets“ genannt, von den Menschen, die sie als sogenannte Follower zuvor abonniert haben.”

und stellt fest: “Das größte Problem ist aber das Fehlen eines Geschäftsmodells.”

Viel mehr als das und wie das kleine Webwerkzeug so funktioniert leider nicht.

Der Text verrät den Standort: Eine Studie zur toponymischen Analyse von Bloginhalten

A correct result was defined as being when the extracted geographic focus subsumed the blog’s true location, or was within 100 miles of it. We had 295 matches out of 481 usable results for 61% accuracy. For the 295 matches, the average distance from the extracted location to the known location was 50.8 miles.

Das ResourceShelf verweist auf eine ziemlich interessante Untersuchung, in der das Web2.0 mit Web3.0-Technologie angegangen wird (Es funktioniert sicher auch Web1.0-Inhalten). Als Ausgangspunkt steht der etwas eigenwillige Wunsch, zu erfahren, wo sich ein Blog geografisch verorten lässt. Nicht jeder Blogger nutzt Geotagging und insofern liegt als Lösung nah, eine toponymische Analyse der Blogtexte und deren Abgleich mit einer Datenbank in Rückgriff auf eine OWL-Ontologie auszuprobieren. Die extrahierten Daten wurden entsprechend gefiltert und mit algorithmisch verarbeitet, mit der Realität verglichen und am Ende stand das zitierte Ergebnis. Den “Standort” eines Weblogs zu ermitteln gelingt allerdings nur, wenn der Blogger auch über seinen Standort schreibt. Sinnvoller scheint solch ein Ansatz, wenn man ermitteln möchte, welche Regionen besonders intensiv in Bloginhalten vorkommen, um daraus ein Trendbarometer zu entwickeln. Das wäre doch mal eine Idee für ein Start-Up-Unternehmen. Die reine Standortfrage unterläuft nämlich den Zeitgeist der kaum gebremsten Mobilität, die dazu führt, dass wir von allen möglichen Orten immer in denselben Blog schreiben können, der womöglich auf den Niederländischen Antillen gehostet wird. Und für die explizit ortsbezogenen Placeblogs ist in der Regel eine toponymische Auswertung des Blogtitels zureichend. Für Blogger, die nicht entsprechend analysierbar sein wollen heißt es ab jetzt, besser nur unscharfe Ortsbezeichnungen zu verwenden oder solche einzubauen, die mit dem Inhalt das Postings nichts zu tun haben. Marfa, Texas

Den Aufsatz zur Studie gibt es hier als PDF: Fink, Clay; Piatko, Christine, et al. (2008) Geolocating Blogs From Their Textual Content.

Internetexperte Urs Gasser über eine global vernetzte Generation

Digitale Spiel-, Kommunikations- und Arbeitsräume stehen im Zentrum der wissenschaftlichen Betrachtungen von Urs Gasser, Direktor der Forschungsstelle für Informationsrecht an der Universität St. Gallen.
Die nach 1980 geborenen jungen Menschen könnten sich ein Leben ohne Google und Wikipedia nicht mehr vorstellen.
Internetexperte Urs Gasser über eine global vernetzte Generation:
http://www.dradio.de
Sein Blog: http://blogs.law.harvard.edu/ugasser/

Neologismen für den Alltag 2.0

heute: Social Notworking.

Zwang der (virtuellen) Welten: Norbert Bolz über Second Life

… Aber man darf eins nicht vergessen: Es gibt insgesamt von den Medien des Internet und den Plattformen des Internets so eine Art sozialen Anschlusszwang. Wenn Sie sich zurückerinnern, wie das war, als die ersten E-Mail-Adressen sich verbreiteten, war das erst eine Kuriosität. Dann war es der Stolz derer, die es auf der Business-Card hatten. Und plötzlich war man ein Loser, jemand von gestern, wenn man keine E-Mail-Adresse hatte. Und dieser soziale Anschlusszwang, der geht, denke ich auch, von diesen sozialen Netzwerken und diesen neuen Plattformen aus. Irgendwann wird es tatsächlich dazugehören. Und ich glaube, bei den ganz Jungen in den Schulen ist es längst so, dass man, wenn nicht beim “Second Life” dann bei “studiVZ” oder sonst irgendwo ist. In irgendeiner dieser virtuellen Kommunikationswelten, die ergänzend zum Alltag hinzutreten, aber eben keineswegs verdrängen werden.

Im Deutschlandradio Kultur gibt es anlässlich des fünfjährigen Bestehens von Second Life ein Interview mit Medienwissenschaftler Norbert Bolz: Plattform mit sozialem Anschlusszwang

Tagging bei Connotea, untersucht

One important outcome of the study is the observation that almost half of the tags (46%) are not found in the document text. This shows that users’ tags considerably add to the lexical space of the tagged resource.

Alle, die sich gern differenziert mit Folksonomies und Tagging beschäftigen, werden den Aufsatz von Markus Heckner, Susanne Mühlbacher und Christian Wolff von der Universität Regensburg zu ihrer Untersuchung des Tag-Verhaltens bei Connotea sicher bereits zur Kenntnis genommen haben. Falls nicht, hiermit also der Hinweis und der Link: Tagging tagging. Analysing user keywords in scientific bibliography management systems

Bookie-Woogie: Bücher im Webspace, in der FAZ und überhaupt

Für Besucher gilt: Ein Blick ins Bücherregal spricht Bände. Natürlich muss man heutzutage dafür nicht mehr aus dem Haus. Man trifft sich auf deutschsprachigen Internetseiten wie Lovelybooks, Booktick oder Buechertreff. Dort zeigen Bibliophile ihre private Büchersammlung, geben Empfehlungen ab und diskutieren Werke ihrer Lieblingsautoren. In den Vereinigten Staaten sind solche Leser-Communities der Renner, hierzulande agieren sie noch weitgehend im Verborgenen, der Durchbruch blieb bisher aus.

In ihrer morgigen Ausgabe liefert die Frankfurter Allgemeine Zeitung in ihrem Feuilleton eine Rundumschau zu Buch- und Lesecommunties im deutschsprachigen Internet, u.a. zum genannten bislang eher fragwürdigen Ansatz des buch.de-Portals Alexandria (Leitspruch:”Entdecken Sie, was andere gerne lesen, hören oder sehen …”) , zu booktick (mit dem Kampfslogan: “Alle Macht dem Leser!”) und vor allem zum im Erscheinungsbild eher dezenten Holtzbrinck-Angebotes lovelybooks. Librarything.com (“What’s on your bookshelf?”) wird kurz erwähnt, wogegen die readbox (Selbstbeschreibung: “Plattformfür unabhängige Lesekultur”) für den Artikel nicht rechtzeitig online ging… Ebenso vermisst man den FAZ-Lesesaal, der allerdings ein etwas anderes Konzept verfolgt. Die Auswahl ist allgemein dennoch mächtig groß und wer hier nichts findet, aber twitter mag, wird swotter (“A new kind of talking book.”) lieben. Unsere Lesecommunity heißt übrigens Café oder Kaffeehaus (“Alles (Chivas) Regal!”) und funktioniert auch ganz gut, zumal man hier auch einfach still beieinander sitzen und nur lesen kann. Allerdings gilt in diesem Umfeld nicht:

wer damit nicht einverstanden ist, der kann, in der schönen neuen Welt des „Mitmach-Webs“, die Freundschaft mit einem Klick ganz einfach beenden.”

Geöffnet ist das Ganze außerdem nicht 24/7. Aber in den freien Minuten können wir immer noch z.B. Poultrygeist auf Lookybook (Motto: “Take a look, click a book.”) durchblättern und unseren Lektürestatus im WWW zur Schau stellen.

(Roebke, Julia: Spione in Lokis und Saris Buchregalen. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19.06.2008 Seite 46)

LASSIEs Fallstudien zur Sozialen Software in Bibliotheken

Ensure you have good spam protection in place

Es mangelt mittlerweile wirklich nicht mehr an Einführungen in das Thema Soziale Software in Bibliotheken. Wer aber noch nichts gefunden hat und aktuell sucht, der sollte vielleicht mal einen Blick in die Case Study Reports des LASSIE-Projektes (Libraries and Social Software in Education) werfen:

  1. Case Study One: reading lists and social software. (PDF)
  2. Case Study Two: resource sharing and social software . (PDF)
  3. Case Study Three: citing and referencing podcast. (PDF)
  4. Case Study Four: blogging and libraries. (PDF)
  5. Case Study Five: libraries and Facebook. (PDF)

Allesamt sind im Januar dieses Jahres erschienen und daher noch halbwegs aktuell.

Twittern in der Bibliothek

Natürlich wollen wir für das ib.weblog die Pole-Position im netbib weblog-Bibliothekartags-Feed (RSS) halten und da kommt uns ein aktuelles Fundstück sehr gelegen.
Denn während des Vortrags zu den Grenzen der Anwendung Sozialer Software in Bibliotheken wurde wohl das von uns präsentierte twitter-Beispiel nicht vom gesamten Saal sofort nachvollzogen. Die Frage lautete, inwieweit Angebote wie der LIBREAS-Bibliothekartag.2008-Twitter für Bibliotheken einen sammelwürdigen Inhalt darstellt und entpuppte sich in gewisser Weise als Entzündungsherd der Diskussion.
Allerdings nur bei all denjenigen, die innert der ca. 25 Sekunden, die die Powerpoint-Folie mit dem Beispiel an der Wand zu sehen war, verstanden, was twitter eigentlich ist, macht und wofür man es so nutzen kann.

Dies ist in solchen Kontexten zugegebenermaßen nur Zuhörern mit Vorkenntnissen möglich. Um solche zu schaffen, sollte man vielleicht durchaus mal selbst herumtwittern und/oder – dieser Hinweis ist der Zweck dieses Textes – eine kleine Einführung zum Thema lesen. Eine solche habe ich gerade bei College@Home entdeckt: Twitter for Librarians: The Ultimate Guide

Wörtlich genommen verspricht der Titel natürlich zu viel, aber um sich ein paar Anregungen zu holen, ist der Text durchaus keine schlechte Wahl.

Bloggen? Für die wissenschaftliche Karriere vielleicht sogar kontraproduktiv…

Ob ich blogge oder nicht, spielt im akademischen Bereich jedoch kaum eine Rolle. Vielleicht ist’s für meine wissenschaftliche Karriere sogar kontraproduktiv. Dafür bringt das aber einen Austausch auf anderen Ebenen in Schwung. Mit Studenten und mit Praktikern, und manchmal sorgt es auch für mehr Sichtbarkeit gegenüber Medien. Sprich: Wissenschaftler, die außerhalb der Journals online publizieren (also z.B. podcasten oder bloggen), stellen eher einen Dialog mit der Öffentlichkeit her und begeben sich in die Rolle des “Public Scientist”. Nach meiner Erfahrung nützt dies übrigens auch der Lehre, weil ich so in einem kontinuierlichen Austausch mit Praxis bin. Das Wissenschaftssystem selbst motiviert mich nicht wirklich zu solchem Verhalten.

meint, sicher nicht ganz verkehrt, der Darmstädter PR-Professor Thomas Pleil (hier sein Weblog) im Interview mit dem PR-Blogger: Online Reputation Management 14: Thomas Pleil über neue Herausforderungen in der PR

Ein Web 2.0-Dienst für faule, vergessliche Programmierer

Snipplr wurde mit dem Gedanken entwickelt, häufig benutzte Codeschnipsel, oder besser: -fragmente, im Netz abzulegen. Continue reading ‘Ein Web 2.0-Dienst für faule, vergessliche Programmierer’

So ‘taggen’, dass es Sinn ergibt: Ein Literaturhinweis.

Unser Blogkollege Patrick Danowski hat in seiner Auswertung des Vortrags zu den Grenzen der Anwendung Sozialer Software in Bibliotheken, den Boris (2.0) und ich auf dem Bibliothekartag präsentieren durften, zu Recht darauf hingewiesen, dass wir die Forschung zu den Phänomenen Folksonomies und Tagging im Vortrag nicht berücksichtigten. Dies ließ sich im vorgegebenen Rahmen leider nicht umfänglich berücksichtigen. Da es uns vor allem um das allgemeine Aufzeigen von Argumenten und Fragestellungen, die dringlich einer vertiefenden Diskussion bedürfen, ging, musste dieser Aspekt leider in die zweite Reihe und aus dem Vortrag hinaus rücken.

Wer sich für die Tagging-Forschung interessiert, findet einen interessanten Ansatz in einer Arbeit von Bertrand Sereno, Simon Buckingham Shum und Enrico Motta, die auf das Problem einer fehlenden diskursiven Ebene beim Einsatz von Tags hinweisen:

Collaborative, social, tagging holds promise as an approach to mediating these processes via the Web, but may lack the discourse dimension that is fundamental to the articulation of interpretations. We therefore take a hybrid semiformal approach to add structure to freeform folksonomies. Our experience demonstrates that this particular brand of tagging requires tools designed specifically for this sensemaking task by providing enough support to initiate the annotation, while not overwhelming users with suggestions.

Ein Tag als den Gegenstand in irgendeiner Form und Wertigkeit – die nicht immer erkennbar ist – beschreibendes Zeichen, erscheint als zweiseitige Verbindung zwischen dem konkret beschriebenen Gegenstand und einer abstrakt gegebenen Idee, die vom Taggenden aus einer bestimmten Assoziation und Motivation heraus als kennzeichnend angesehen wurde. Für den externen Beobachter und erst recht für eine zunächst nur die Verbindung zwischen dem konkreten Objekt und dem Tag auswertenden Maschine, bleibt dieser Hintergrund unsichtbar. Erkannt werden kann nur die eine Hälfte des Auszeichnungsprozesses, über die andere kann man bestenfalls, wenn man Wissen über den Kontext besitzt, mutmaßen:

“[...] following the social tagging paradigm, annotators in our approach will tag only those elements in a text that reflect their interests (there is no gold standard set of tags that can be automatically extracted, since there is no single, authoritative meaning).”

In ihrem Paper stellen die Autoren verschiedene Dimensionen des Problems heraus und ein Werkzeug namens “Claimspotter” vor:

ClaimSpotter is designed to support document sensemaking tasks: reading, highlighting areas of potential interest, making notes, looking for specific kinds of papers in the bibliography, and so forth. While researchers clearly do this all the time on paper, or with freetext annotations in various document viewers, the challenge was to support users in these tasks with our semantic tagging approach.

Der Volltext steht hier bereit: Formalization, User Strategy and Interaction Design: Users’ Behaviour with Discourse Tagging Semantics

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