IBI-Weblog » New York Times http://weblog.ib.hu-berlin.de Weblog am Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin Wed, 28 Jun 2017 08:24:09 +0000 en hourly 1 http://wordpress.org/?v=3.0.4 Bing ist besser als sein Vorbild, meint die New York Times http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=7254/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=7254/index.html#comments Fri, 10 Jul 2009 10:13:00 +0000 Ben http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=7254 People won’t start dumping Google en masse; Google is a habit. Die New York Times betrachtet Bing und Google im Vergleich und kommt zu dem Ergebnis: ” if you value your time, you should give Bing a fling.”: Bing, the Imitator, Often Goes Google One Better]]>

People won’t start dumping Google en masse; Google is a habit.

Die New York Times betrachtet Bing und Google im Vergleich und kommt zu dem Ergebnis: ” if you value your time, you should give Bing a fling.”: Bing, the Imitator, Often Goes Google One Better

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“I believe in libraries”: Ray Bradbury über Bibliotheken und das Internet http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=7189/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=7189/index.html#comments Wed, 24 Jun 2009 07:30:55 +0000 Ben http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=7189 This is a lucky thing for the Ventura County Public Libraries — because among Mr. Bradbury’s passions, none burn quite as hot as his lifelong enthusiasm for halls of books.” In der New York Times gibt es einen schönen Artikel über Ray Bradbury, der sich einerseits gern mit Bo Derek trifft und sich andererseits überdurchschnittlich [...]]]>

This is a lucky thing for the Ventura County Public Libraries — because among Mr. Bradbury’s passions, none burn quite as hot as his lifelong enthusiasm for halls of books.”

In der New York Times gibt es einen schönen Artikel über Ray Bradbury, der sich einerseits gern mit Bo Derek trifft und sich andererseits überdurchschnittlich für Bibliotheken engagiert. Mit dem Medium Internet kann/will er allerdings wenig anfangen:

“It’s distracting,” he continued. “It’s meaningless; it’s not real. It’s in the air somewhere.”

A Literary Legend Fights for a Local Library

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Nachts um zwei rettet Google das Semester: Eric Schmidt über den Zweck von Google Books http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=7179/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=7179/index.html#comments Mon, 22 Jun 2009 10:11:08 +0000 Ben http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=7179 “What I think is great about books is that people just don’t go to libraries that much, but they are in front of the computer all day,” Mr. Schmidt said. “And now they have access. If you are sitting and trying to finish a term paper at 2 in the morning, Google Books saved your [...]]]>

“What I think is great about books is that people just don’t go to libraries that much, but they are in front of the computer all day,” Mr. Schmidt said. “And now they have access. If you are sitting and trying to finish a term paper at 2 in the morning, Google Books saved your rear end. That is a really oh-my-God kind of change.”

Irgendwie wirkt der Ausdruck “term paper” in dem von Google CEO Eric Schmidt beschriebenen Zusammenhang ein wenig anachronistisch. Wie dem auch sei: die New York Times berichtet aus dem Googleplex in Mountain View und stellt die zentrale Frage der Webgesellschaft: How Good (or Not Evil) Is Google?
Eine eindeutige Antwort findet sie erwartungsgemäß nicht. Denn Google schlägt sich weniger mit moralischen Fragen als mit denen der Nützlichkeit herum. Insofern kontert Eric Schmidt so schlicht wie entwaffnend:

“[...] But the question is, how are we doing? Are our products working for you?”

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Der Traum im leeren Wald: Das Ende des Bloggens und die Furcht vor dem Internet in der ZEIT http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=7060/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=7060/index.html#comments Sun, 07 Jun 2009 21:21:43 +0000 Ben http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=7060 Auch manche Bibliotheken, die es mal mit einem Blog versucht haben wissen, dass es beim Bloggen zwar “easy come” heißt, aber nicht “easy go”. Die New York Times bestätigt heute in einem Artikel (Blogs Falling in an Empty Forest) noch einmal das simple Phänomen, dass es zwar eine nahezu unüberschaubare Anzahl an Weblogs gibt, aber [...]]]>

Auch manche Bibliotheken, die es mal mit einem Blog versucht haben wissen, dass es beim Bloggen zwar “easy come” heißt, aber nicht “easy go”. Die New York Times bestätigt heute in einem Artikel (Blogs Falling in an Empty Forest) noch einmal das simple Phänomen, dass es zwar eine nahezu unüberschaubare Anzahl an Weblogs gibt, aber nur ein Bruchteil wirklich regelmäßige Inhalte liefert. Zum Glück, möchte man meinen, denn die Feeds liefern auch schon auf diesem niedrigen Aktualisierungsniveau ausreichend Inhalte, die zwar selten brennend relevant sind, aber oft eben doch potentiell interessant klingen und daher gesichtet werden wollen:

According to a 2008 survey by Technorati, which runs a search engine for blogs, only 7.4 million out of the 133 million blogs the company tracks had been updated in the past 120 days. That translates to 95 percent of blogs being essentially abandoned, left to lie fallow on the Web, where they become public remnants of a dream — or at least an ambition — unfulfilled.

Die Überreste eines Traumes – das klingt groß, trifft aber nur bedingt zu. Denn natürlich ist es gerade die niedrige Einstiegsschwelle ins Bloggen, die dazu führt, dass man einfach diese Kommunikationsform mal ausprobiert und beginnt. Ob da tatsächlich bei jedem hohe Erwartungen und Ambitionen vorliegen, scheint eher zweifelhaft. Immerhin hat die New York Times ehemalige Blogger gefunden, die die Nichterfüllung der erwarteten Popularität als Grund angeben, nicht weiter zu bloggen. Man kann sich zwar, wie neulich auf dem Bibliothekartag zu hören war, die Nullnutzung elektronischer Inhalte immer noch als perspektivisch potentielle Nutzung positiv interpretieren. In den Vergänglichkeitsmedien des Web 2.0, in denen ein Inhalt fast noch schneller veraltet, als die Tageszeitung, ist dies aber nur ein schwacher Trost und nur selten eine Motivation. Ein anderer Grund liegt genau im Gegenteil: der überraschenden Popularität, die Geister auf den Plan rief, denen man im virtuellen Sozialraum kaum entkommen kann. Auch dafür liefert der Beitrag Beispiele. Schließlich gibt es noch die Tendenz zum Medienwechsel. Wenn es hauptsächlich um schnelle, kurze Kommunikation und nicht um die Kreation von Texten geht, sind Facebook und Twitter attraktivere, unkompliziertere und direktere Werkzeuge. Während man ein Weblog mühsam verlinken und bekannt machen muss, ist die Liste der “Freunde” bei Facebook auch die der wahrscheinlichen Leser.

Wer allerdings der Mär aufsaß, dass man mit Blogs unmittelbar Geld verdienen kann, befindet sich wenigstens in Deutschland im falschen Medium. Allerdings eignen sie sich natürlich doch, wenn genügend Energie und Talent hineinfließt, um eine gewisse Popularität aufzubauen, aus der heraus dann Bücher entstehen können oder Einladungen für Vorträge resultieren. Für bestimmte Berufsgruppen – z.B. freie Journalisten – bietet sich das Medium an, um sichtbarer zu werden oder sichtbar zu bleiben, ein Profil zu schärfen und so eventuell doch die eigene wirtschaftliche Stellung mittelbar zu verbessern.

Dann darf man vielleicht auch mit- oder gegendiskutieren, wenn Adam Soboczynski oder aktuell Jens Jessen in der ZEIT (Das Netz trügt) die grundsätzliche Intellektuellen- und Demokratiefeindlichkeit des Internets propagieren, für das von ihnen und ihren Texten hochgehaltene Diskursniveau am Ende aber doch sehr niedrig argumentieren:

Wer je nach Argumenten gegen die direkte Demokratie suchen wollte, im Netz würde er fündig. Den spontanen Aufwallungen des Volkszornes, der Bereitschaft zur Diffamierung und Verfolgung Andersdenkender steht keine zivilisierende Bremse entgegen. Natürlich gibt es moderierte Gesprächsforen, die nicht jeden beliebigen hetzerischen Beitrag dulden. Aber die Abneigung, die solchen Eingriffen entgegenschlägt (man muss nur einmal verfolgen, was im Netz los ist, wenn ein Beitrag entfernt wird), verrät doch, dass dies nicht dem primären Impuls vieler Nutzer entspricht.

Wo Adam Soboczynski eine bestürzende Dünnhäutigkeit an den Tag legt (mehr dazu auch hier), weil ihm mal jemand in dem von ihm gewählten Medium einen Leserkommentar unter den Text setzt, der da sinngemäß lautet: Ich denke, du schreibst Unsinn, Kollege, sieht Jens Jessen den Urtrieb eines beträchtlichen Teils der Nutzer von den Ausdrucksformen des Web im Flaming, der Diffamierung und nicht zuletzt – drunter geht es wohl auch hier nicht – “der Verfolgung Andersdenkender”. Es ist nur schade, dass das Andersdenken dieser Dissidenten in der ZEIT zwar dem durschnittlichen Blogbeitrag in rhetorischer Güte weit überlegen ist, inhaltlich aber auf einem ähnlichen Niveau, wie die herbeigesuchten Negativbeispiele herumstreunert. Man kann gerade mit ein wenig intellektueller Distanz zum Gegenstand mit einem weitaus elaborierterm Bogen spannen und ins Schwarze der gesellschaftsrelevanten Entwicklungen im Internet treffen. Warum pfeifen Adam Sobczynski und Jens Jessen denn nicht einfach auf den von ihnen so gehassten Egalitarismus, der mancherblogs tatsächlich gefeiert wird?

Diese Etikette, die verlangt, dass alle sich so dumm stellen müssen wie der dümmste Diskussionsteilnehmer, ist, vorsichtig gesagt, dem Aufbau einer Wissensgesellschaft nicht eben günstig.

Nach solch putzigen Attacken muss sich allerdings der Mann vom gehobenen Kulturinterpretationsfach nicht wundern, wenn man ihm Arroganz vorwirft. Es geht nicht um dumm und dümmer, sondern darum, dass man sich auf seine Zielgruppe einstellt. Wer in der ZEIT veröffentlicht, muss sich – so ist das Geschäft in der Zeitungswelt – auch auf die Verständnisfähigkeit des durchschnittlichen ZEIT-Lesers beziehen. Jens Jessen nimmt diese Hürde problemlos, denn die einen bedient er mit üblichen, im Schnellkopftoch der Google-Welt aufgekochten Vorurteilen und die anderen fordert er so heraus, dass die von ihm so geschmähte Klickrate gerade bei seinem Artikel in Höhe schnellt. Der Zeitung gefällt es und ihm als Journalisten ist es sicher nicht unangenehm, wenn sich einerseits dank der Leserkommentare seine selbstgesetzte Prophezeiung bestätigt wird und er andererseits auch noch denn einen oder anderen Schulterklopfer zum Zeilenhonorar abholt. Greift er dann noch zu Wortschöpfungen wie “E-Bolschewismus”, ist ihm ein Eingang ins Neuwortlexikon gewiss und mehr Aufmerksamkeit und Empörung obendrein.

Das ändert aber nichts daran, dass das alles eine Scheindebatte ist, die den Kern des Mediums verfehlt, bei weniger mit diesem vertrauten Lesern aber so manchen Flurschaden hinterlässt. Die glauben nämlich tatsächlich, dass Eigenschaften wie kritisches Denken, inhaltliche Tiefe und gründliche Analyse von Heerscharen dummdreister Blogger mit Fackeln und Mistgabeln durch die Suchmaschinen gejagt werden. Den meisten Bloggern ist allerdings die Furcht eines Adam Soboczynski ziemlich egal, sein Name unbekannt und sein Anliegen unverständlich. Sie haben nichts gegen ihn, sondern wollen einfach mit ihren Möglichkeiten über das schreiben, was ihnen im Kopf herumgeht. Dabei zwingen sie weder ihn noch Jens Jessen oder irgendeinen anderen Intellektuellen oder Nicht-Intellektuellen dazu, das zu lesen. Außer vielleicht bei den Leserkommentaren.

Wenn es das ist, was die beiden Autoren stört, dann sollten sie mal mit der ZEIT-Online-Redaktion reden. Die könnte die Funktion dann aus Respekt vor der Qualität der Artikel abstellen. Macht sie aber nicht. Warum? Vielleicht lässt sie sich auch  vom Mythos Klickrate blenden: diese Klickrate ist aber im Webdiskurs weder Währung noch Abstimmung. Sondern nur eine Krücke, mit der man versucht Aufmerksamkeit zu messen und wiederum den Werbekunden (“Fahren Sie voraus”, “Jetzt privat versichern”, “Trendhandel mit System”), die neben den Klickbringern von Jens Jessen und Adam Soboczynski ihre Anzeigen schalten, eine passende Rechnung auszustellen.Vielleicht ist sie auch überparteilich und denkt über ihre Autoren: Selber schuld, wenn sie sich den faulen Tomaten aussetzen.

Kurz: Es ist offensichtlich, dass der Stammtisch auch im Netz existiert. Es wäre verwunderlich, wenn nicht. Die “gegenwärtigen sozialen Umgangsformen” im Internet sind die des Kulturraums, in dem die Debatte stattfindet. So ist Deutschland und im Vergleich trotz aller Drastik sogar oft vergleichsweise gemäßigt. Wer hier zur Schmähung des Mediums aufruft, müsste auch manches Vereinsheim und manche Eckkneipe und manchen Stadtplatz als Diskursraum schließen lassen wollen. Es ist ebenfalls offensichtlich, dass sich einige Akteure wider besseren Wissens zur am Ende recht naiven Provokation hinreißen lassen. Und ist schließlich auch offensichtlich, dass ihr auflagen- und klickorientiertes Publikations- und Leitmedium darüber nicht unglücklich ist. Das hat die Funktionsweise des Web in jedem Fall besser verstanden, als einige seiner Autoren.

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http://weblog.ib.hu-berlin.de/?feed=rss2&p=7060 4
Über “Piraten”: Warum Verlage mit den E-Books Sorgen haben. http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=6957/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=6957/index.html#comments Tue, 12 May 2009 19:54:11 +0000 Ben http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=6957 Until recently, publishers believed books were relatively safe from piracy because it was so labor-intensive to scan each page to convert a book to a digital file. What’s more, reading books on the computer was relatively unappealing compared with a printed version. Now, with publishers producing more digital editions, it is potentially easier for hackers [...]]]>

Until recently, publishers believed books were relatively safe from piracy because it was so labor-intensive to scan each page to convert a book to a digital file. What’s more, reading books on the computer was relatively unappealing compared with a printed version.

Now, with publishers producing more digital editions, it is potentially easier for hackers to copy files. And the growing popularity of electronic reading devices like the Kindle from Amazon or the Reader from Sony make it easier to read in digital form. Many of the unauthorized editions are uploaded as PDFs, which can be easily e-mailed to a Kindle or the Sony device.

In der New York Times liest man heute von einem wachsenden Interesse am Herauf- und Herunterladen von digitalen Buchinhalten, die vor allem eine Ursache haben: die Verfügbarkeit digitaler Ausgaben. Sicherlich spielen die E-Book-Lesegeräte eine Rolle. Sie sind aber nicht zwangsläufig das Ausgabegerät. Vielmehr ist jeder Computer, auf dem man PDF-Dateien ansehen kann, zur Wiedergabe von elektronischen Büchern geeignet. Vielleicht haben die Verlage wirklich den Fehler gemacht und den Kopierschutz “Print only” in Erwartung der Eroberung des digitalen Buchmarktes zu früh aufgegeben. Der Musikindustrie ist bekanntlich das Unglück passiert, mit der Einführung der CD als Format gleichzeitig die Digitalisierung ihre Inhalte vorweggenommen zu haben, was dann mit den CD-ROM-Laufwerken, dem Internet und schließlich der Erfindung des mp3-Standards überraschende Folgewirkungen hatte.

Analog dazu erweisen sich der Flachbettscanner als Einlesevorrichtung, der Bildschirm als Wiedergabegerät und der Drucker als Kopierwerkzeug für Buchinhalte bis heute als für das Raubkopieren denkbar umständlich. Ein im Standardformat PDF als Bild erfassten Text präsentiert sich obendrein aufgrund der Dateigröße in Relation zur Rezpetionsfreude im Normalfall als unattraktiv und recht sperrig für ein Filesharing im größeren Umfang. Dadurch, dass man sich jetzt mit den populärsten Titeln auf den E-Book-Markt wirft, schafft man hier verlagsseitig ungünstigerweise Abhilfe. Das relativiert den dabei vollzogenen Rechtsverstoß beim Raubkopieren natürlich in keiner Weise. Es vernachlässigt aber die Rahmenbedingungen in unglaublichem Umfang.

Es ist fast, als zöge man sechsspurige Autobahnen staufrei bis zum letzten Horizont durchs Land und gäbe zugleich jungen Männern der testosteronstarken Jahrgänge Sportwagen, um ihnen dann mit Tempo 30 und der Hoffnung, sie würden sich daran halten, entgegenzutreten. Da diese aber die Neigung haben, eine solche symbolische (und willkürliche) Begrenzung im Rausch des Fahrvergnügens zu ignorieren (Motto: “Ein Stoppschild bremst mich nicht.”), baut man alle paar Meter Bremshindernisse auf die schnurgerade Fahrbahn, legt die 911er höher und drosselt die Motorleistung. Und überwacht das alles auch noch mit Radar. Die Maut will man dennoch. Es wäre nicht ganz unerwartet, wenn sich die Burschen dann doch lieber wieder zum Fahrradrennen auf dem staubigen Feldweg sammeln. Ohne Helm. Der Unterschied zum Internet ist klar: Da teert dann sofort jemand eine Parallelrennstrecke, legt die Autos verbotenerweise wieder tiefer und entdrosselt die Maschine. Denn den Spaß, der als so verlockend ausgegeben wurde, lässt man sich nicht nehmen.

Vergleich beseite: Es gibt keine sinnvolle technische Lösung, digitale Inhalte vor einer qualitätsverlustfreien Vervielfältigung zu schützen und sie dennoch nutzbar und damit verkaufbar zu halten. Das weiß auch der Random House-Eigner Bertelsmann und zwar besonders, weil er im Musikgeschäft schon gehörig Erfahrungen sammeln durfte. Das Versagen des Digital Rights Management im Musikbereich hätte eigentlich Hinweis genug sein können, dass man Geschäftsmodelle der Analogwelt nicht ins Digitale übernehmen kann, sondern neue Ideen notwendig sind. Die Verlage tun es – wenn auch vergleichsweise zögerlich – trotzdem.

Man  hätte sich aber auch Zeit zum Überlegen lassen können, denn abgesehen vom Kindle-Entwickler und -Anbieter Amazon war die Etablierung von E-Book-Readern für die meisten Akteure von nachgeordneter Relevanz. Der, der die Innovation wagt, wagt natürlich viel, aber er muss nicht unbedingt gewinnen. Die Vorstellung, lieber  jetzt und hier mit einer neuen Generation von E-Book-Technologie auch einen neuen Markt zu erschließen als den Zug möglicherweise abfahren zu sehen und nicht aufgesprungen zu sein, hat wohl das Gefahren- und Kostenbewusstsein etwas eingetrübt. Der Leser (also der Kunde), bleibt das unbekannte Wesen.

Wie wenig überhaupt erst verstanden ist, wie der Einfluss der Digitalität auf das Verhalten der Menschen wirkt und zurück, zeigt Frankreichs aktueller Versuch namens “Loi Hadopi”, Raubkopien durch die Abkopplung von Nutzern vom Netz verhindern zu wollen. Der so grammatikalisch fragwürdige wie naheliegende Kalauer “Dreimal darfst Du Piraten! (mehr hier)” ist bedauerlicherweise nicht tiefer anzusiedeln, als in diesem Kontext von einem “Genozid an der Kultur” zu sprechen, wie es laut heutiger FAZ-Ausgabe ein Befürworter des Hadopi tut. Ein Génocide culturel setzt, so kann man leicht im Internet nachlesen, laut Definition bestimmten Gründe vorausaus, die politisch, militärisch, religiös, ideologisch oder ethnisch motiviert sind. Das Raubkopieren für einen subjektiv preisgünstigen Kulturgenuß – alles andere führt für die Kulturvermarkter ohnehin zu keinem Verlust, denn wer nicht genießen will, würde auch nicht kaufen – fällt also nicht darunter. Vielleicht gibt es ein paar Wahnwitzige, die nur Musik aus dem Rechtepool von Universal Music filesharen, um das Unternehmen gezielt zu zerstören. Das ist aber a) höchst unwahrscheinlich und b) nicht sonderlich erfolgversprechend. Der französische Vorstoß (besser:Rückstoß) wirkt jedenfalls genauso anachronistisch und am Thema vorbei, wie Stephen Kings herablassende Einschätzung seiner illegalen Leser im Artikel der New York Times:

“The question is, how much time and energy do I want to spend chasing these guys,” Stephen King wrote in an e-mail message. “And to what end? My sense is that most of them live in basements floored with carpeting remnants, living on Funions and discount beer.”

Es ist erstaunlich, wie sich ein Schriftsteller sein Publikum vorstellt. Sollte es aber gar nicht sein Publikum, sondern nur eine Nerd-Kohorte, die Bücher des Sammelns und Tauschens willens auf ihren Kellersevern lagert, dann erscheint wenig wahrscheinlich, dass dieses Publikum einen Titel tatsächlich kaufen würde. Der wirkliche Schaden dürfte also auch hier eher gering sein.

Dass die “most frequently uploaded books” gleichzeitig auch die ” huge best sellers” darstellern, verweist dagegen auf eine gewisse Parallelität der Nutzung. Sie verkaufen sich immerhin doch. Vielleicht hat der Schriftsteller Cory Doctorow, der für seine Bücher eine Art Open Access-Verfahren praktiziert, das Web besser verstanden, als nicht wenige der zumeist sehr aggressiv pessimistischen Experten aus den in puncto Geschäftsmodell oft nicht sonderlich kreativen Kreativindustrien, die ihre Kunden potentiell kriminalisieren und dennoch natürlich mit ihnen ins Geschäft kommen wollen. Cory Doctorow stellt seine Titel, z.B. sein Buch Little Brother (“seven weeks on the New York Times children’s chapter books best-seller list “), frei zum Download in einer Vielzahl von Formaten zur Verfügung und glaubt fest daran, dass sich auf diesem Weg eine neues Publikum erschließen lässt. Das scheint dann wenigstens in diesem Fall in der Tat auch gern zur Druckausgabe zu greifen:

“I really feel like my problem isn’t piracy,” Mr. Doctorow said. “It’s obscurity.”

“Nicht sichtbar” zu sein steht in der Webgesellschaft vor “nicht verkaufen”. Die Leitwährung dort heißt nämlich: Aufmerksamkeit.

Den Artikel der New York Times gibt es hier: Print Books Are Target of Pirates on the Web. (Die Überschrift ist natürlich nicht ganz korrekt: Es gibt keine gedruckten Bücher im Web zu entern.)

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http://weblog.ib.hu-berlin.de/?feed=rss2&p=6957 0
“‘tschuldigung, ist das gut?”: Wer will so etwas einen Kindle-Leser fragen? http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=6827/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=6827/index.html#comments Sat, 25 Apr 2009 16:24:30 +0000 Ben http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=6827 The practice of judging people by the covers of their books is old and time-honored. And the Kindle, which looks kind of like a giant white calculator, is the technology equivalent of a plain brown wrapper. If people jettison their book collections or stop buying new volumes, it will grow increasingly hard to form snap [...]]]>

The practice of judging people by the covers of their books is old and time-honored. And the Kindle, which looks kind of like a giant white calculator, is the technology equivalent of a plain brown wrapper. If people jettison their book collections or stop buying new volumes, it will grow increasingly hard to form snap opinions about them by wandering casually into their living rooms.

Ähnlich problematisch erweist sich zukünftig die Kontaktanbahnung mit lässigen Eisbrecher-Sprüchen wie: “Wie ist denn das Buch?” auf der Liegewiese im Stadtpark, die Demonstration von intellektuellem Status durch den Ulysses unterm Arm auf dem Weg ins Büro (Nicholson Baker) sowie die virale Verbreitung von Buchtiteln, der man als Buchkäufer und Nahverkehrsnutzer anheimfällt, wenn man in der S-Bahn sieht, was die Mitreisenden lesen und neugierig wird. Kurz: Der Ausweis, den Cover und Titel des individuellen Buches in den Raum transportieren, wird durch den Einsatz gleichmacherischer Handgeräte, denen man bestenfalls mit den Fertigkeiten japanischer Handy-Gestaltungskultur eine individuelle Note verpassen kann, eingezogen. Wer Kindle liest, kann alles lesen.  Die New York Times fragt deshalb zurecht Is a Book still a Book on Kindle?.

Man kann sich fast sicher sein, dass in die Marktlücke zum Thema reihenweise Kindle-Aufkleber regnen, die Sprüche wie: “Proust only!” tragen. Spätestens die übernächste Kindle-Generation sollte das Problem dann lösen, in dem der kleine weiße Leseziegel mit einer dynamischen Titelanzeige auf der Rückseite sowie am Geräterand ausgestattet daherkommt. Im Wohnzimmerregal vermag dies zwar noch immer nicht zu überzeugen. Im ÖPNV aber vermutlich schon.

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“It’s all too modern for me” – Erfahrungen mit Kindle 1 und 2 geschildert in der New York Times http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=6617/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=6617/index.html#comments Tue, 24 Feb 2009 21:36:28 +0000 Ben http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=6617 As soon as my Kindle 2 arrives I’m going to start using the dusty books in my attic as Kindling. An dieses unsinnige Wortspiel wird sich nicht nur die IBI-Mitarbeiterin Maxi gewöhnen müssen, denn mit dem Kindle 2 rumpelt die Diskussion über für und wider solcher Geräte in die Fach- und Tagespresse. Die New York [...]]]>

As soon as my Kindle 2 arrives I’m going to start using the dusty books in my attic as Kindling.

An dieses unsinnige Wortspiel wird sich nicht nur die IBI-Mitarbeiterin Maxi gewöhnen müssen, denn mit dem Kindle 2 rumpelt die Diskussion über für und wider solcher Geräte in die Fach- und Tagespresse. Die New York Times, aus der das obige Zitat stammt, sammelt Eindrücke, Erfahrungen und sonstige Äußerungen zum Gerät auf dieser Seite.
Am Rande interessant ist dabei, dass über eine “Editor’s Selection” inhaltlich besonders (oder manchmal überhaupt) substantielle Kommentare herausgefiltert werden. Das wäre auch mal etwas für den Tagesspiegel, bei dem man sich in der Regel wünscht, er hätte die Kommentarfunktion nie freigeschaltet.
Solche Filter erweisen sich in der Tat als äußerst hilfreich, wenn man weder Zeit noch Lust hat, sich Leserkommentare im Dutzend gestaffelt zuzuführen und führt zusammen mit der Vergabe von Recommendations durch die – na ja – Peers (also anderen Lesern) zu einer Art Qualitätsprüfung dieser lesergenerierten Inhalte. So findet man beim Casus Kindle schnell zu einem nicht von der Hand zu weisenden Pro-Argument für die Lesegeräte:

I can adjust the size of the print.

Fünf Leser fanden dies bemerkenswert und ich hab gleich mal das sechste Häkchen gesetzt.

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Das Berufsbild Bibliothekar, mit Update in der New York Times http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=6595/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=6595/index.html#comments Mon, 16 Feb 2009 12:08:41 +0000 Ben http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=6595 “You can read magazines, newspapers, pictures, computer programs, Web sites,” Ms. Rosalia said. “You can read anything you like to, but you have to read. Is that a deal?” Egal was? Na ja. Wer es zielgerichteter mag und nicht aus allem einen Deal machen möchte,  kann heute einfach so mal zur New York Times greifen. [...]]]>

“You can read magazines, newspapers, pictures, computer programs, Web sites,” Ms. Rosalia said. “You can read anything you like to, but you have to read. Is that a deal?”

Egal was? Na ja. Wer es zielgerichteter mag und nicht aus allem einen Deal machen möchte,  kann heute einfach so mal zur New York Times greifen. In ihrer Serie zur Zukunft des Lesens berichtet die Zeitung am lebenden Beispiel über veränderte Ansprüche an die Aufgaben im Berufsbild “Bibliothekar”: “The days of just reshelving a book are over”. Denn wir befinden uns im Webzeitalter und hier gilt:  In Web Age, Library Job Gets Update.

Zum Update, glücklicherweise verkneift man sich das wohl mittlerweile diskreditierte 2.0, gehören die Vermittlung der Benutzung des Präsentationswerkzeugs Powerpoint und vor allem Informationskompetenz. Folgerichtig gehört für die Schulbibliothekarin dazu ein eher pädagogisch orientiertes Rollenverständnis:

Ms. Rosalia introduced herself to her new colleagues as the “information literacy teacher” and invited teachers to collaborate on lessons.

Und  oft erstmal generell zunächst überhaupt einmal Interesse an der Tätigkeit “Lesen” zu wecken.

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Wie aus dem Fabergé-Ei gepellt: Das ‘LoC-Experience’ in der New York Times http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=6476/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=6476/index.html#comments Fri, 16 Jan 2009 21:27:32 +0000 Ben http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=6476 But most of this stuff is out of sight, and some of it is not even on the premises. (Almost all of the audiovisual material is stored in Culpeper, Va.) Where the Smithsonian believes in putting its holdings on display, the Library of Congress suggests them metaphorically and architecturally. In der New York Times findet [...]]]>

But most of this stuff is out of sight, and some of it is not even on the premises. (Almost all of the audiovisual material is stored in Culpeper, Va.) Where the Smithsonian believes in putting its holdings on display, the Library of Congress suggests them metaphorically and architecturally.

In der New York Times findet sich heute ein schöner Artikel über  bzw.  mehr noch (nach nicht weniger als fünf einleitenden Absätzen) ein Loblied auf die Library of Congress, die dort wahrhaftig als Sehnsuchtsort der Idee des umfassenden Wissens erscheint, allerdings mit der Rand- und Schlussbemerkung, dass bereits die Website  www.loc.gov gehaltvoll genug ist, um sich das  “Library of Congress experience” wohl schon mit einem virtuellen Besuch erfühlen zu können.
Nun ja, üppig mit Inhalten bestückt ist die Internetpräsenz der Kongressbibliothek zweifellos und eine Art Führung durchs Haus findet sich auch. Die im Artikel herausgehobene architektonische Größe bleibt aber bei der digitalen Führung doch auf die 800×600 Pixel der Fotografien beschränkt. Vielleicht wird es etwas mit dem Raumgefühl, wenn man den Artikel der New York Times parallel liest:  The Great Library Jefferson Began, and How It Grew.

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Informationsvergesellschaftung und die Rolle der Bibliotheken http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=6393/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=6393/index.html#comments Fri, 12 Dec 2008 16:59:20 +0000 Ben http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=6393 Libraries will continue to play many of the roles they have always played: circulation of materials in all formats; a place to learn how to find and use information; a “community center” for socialization, programs and exhibitions; and a place to get special services around English as a second language, job preparation skills, etc. Crucially, [...]]]>

Libraries will continue to play many of the roles they have always played: circulation of materials in all formats; a place to learn how to find and use information; a “community center” for socialization, programs and exhibitions; and a place to get special services around English as a second language, job preparation skills, etc. Crucially, it will still be the only place for many people in the city where they will have free access to the Internet and skilled support to navigate it — in a world where more and more of their basic needs will be met through online services and facilities.

Die Leser der New York Times befragten Paul LeClerc erfreulich rege über alle möglichen, die New York Public Library betreffenden Aspekte und mittlerweile gibt es eine ganze Reihe von Antworten nachzulesen. Die oben zitierte bezieht sich auf die allgemein brodelnde Frage, wie sich die öffentliche Bibliothek innerhalb einer vom Internet dominierten Informationumwelt positioniert. Für Paul LeClerc – und nicht nur für ihn – ist der Aspekt des Zugangs zu Information offensichtlich nur eine Facette der Aufgaben einer zeitgemäß arbeitenden Einrichtung dieser Art.
Mindestens ergänzend relevant ist nämlich die der Vermittlung von Kompetenz mit dem Kanal “Internet” , der Informationsgesellschaft als Lebenspraxis und allem, was samt und sonders damit zusammenhängt.
Die Bibliothek wird also eindeutig nicht nur als Anlaufpunkt zum Abholen von Information verstanden, sondern als Bestandteil der Stadtgemeinschaft (community).

Denn sie vermittelt bei Bedarf und im Ideal was notwendig ist, um Information zur Not selbstbestimmt zusammen zu tragen, zu interpretieren und gegebenenfalls in neuen Kontexten sogar wieder zu publizieren. Die prosumierenden Autodidakten aus der Generation der Digital Natives mögen vielleicht meinen (oder man nimmt an, dass sie es meinen), ihne müsse derartige Unterstützung nicht gelten und haben mitunter damit sogar recht. Aber oft bleibt selbst eine eifrige Aktivität in Facebook und über Twitter letztlich trotzt aller Vielfalt der Kommunikationsmöglichkeiten eine Begrenzung der medialen Rezeptions-, Informations- und Ausdrucksmöglichkeiten. Und dass die Generation 2.0 derart gewieft und von Natur aus informationskompetent gestrickt ist, dass sie von Irritationen verschont bleibt bzw. jede Antwort im virtuellen Kommunikations-Universum entdeckt, ist angesichts der Komplexität und Dynamik der Zusammenhänge, um die es hier geht, unwahrscheinlich.

Wenn die Bibliothek geschickt ist, zeigt sie sich gerade an dieser Ecke des digitalen Alltags als kompetenter Anlaufpunkt. Zudem lässt sich ohne viel Aufheben auch eine andersherum wirkende Palette von möglichen Bezügen herstellen, sofern die Vertreter dieser “mobil und digital” geprägten Kohorten noch eine Beziehung zu der Stadtgemeinschaft halten möchten, in der sie trotz allem ab und an interagieren. Die Stadtbibliothek könnte in dieser Beziehung den Schnittpunkt zwischen der virtuellen und der realen Gemeinde markieren.

Die Bibliothek erweist sich demnach, etwas abstrahiert, potentiell als ein sehr spezifischer, im besten Fall öffentlicher (auch im politischen Sinn) und in der Grundintention eben nicht auf ein rein erlösorientiertes Geschäftsmodell ausgerichteter Erfahrungsraum sowie Ort der Identifikation und damit als ein allgemein nutzbarer und stabiler Rahmen für eine Orientierung in der Wahrnehmung und Deutung der Lebenswelt. Manchmal auch nur schlicht als einzige Zugangsmöglichkeit zu bestimmten Informationen.

Der Regelkreis von Wahrnehmung, Verarbeitung und Äußerung ist in einer hypertextuell geprägten Umwelt explizierter denn je und wenn die Web2.0-Bewegung eine Wirkung in Bibliotheken hat, dann ist es die Erkenntnis, dass sich die Institution Bibliothek mit pluralen und spontaneren kodifizierten Aussagen z. B. auch direkt aus den Notebooks ihrer konkreten Nutzer konfrontiert sieht. Funktional ergeben sich hieraus neue Anforderungen.

In den großen Bereich der Vermittlung von so genannter Informationskompetenz fällt nämlich neben der Absicherung des Zugreifens, Lesens und der Einordnung von Information die einsehbare und verschriftlichte Abbildung eben dieser Prozesse bzw. das Einspeisen von vielen neuen und nicht im Ordnungsraster der Quellenkunde des letzten Jahrhunderts tradierten Stimmen in die digitale Kommunikationssphäre, die in realweltlichen Zusammenhängen vermutlich niemals in dieser Form verschriftlicht sichtbar geworden wären.

Solches betrifft bei weitem nicht nur die Weblogs und Twitter-Feeds, sondern wird obendrein gleichfalls in einer Vielzahl von ausdrücklich aus der Subjektperspektive geschriebenen Verlagsprodukten sichtbar. Blogsprache dringt in die Tageszeitung genauso wie in die Erfahrungsbücher im Bestsellerregal der Buchhandlungen, wobei sich die erstere Form von der letzteren oft nur durch eine zusätzliche Aufbereitung auf einen konkreten Markt hin unterscheiden.

Die mediale Form ist – und war es eigentlich noch nie – kein Indikator für Relevanz und Qualität des Inhalts. Die Polyphonie der Textsorten und ihrer Vermischung wirbelt jedoch die Sphäre der verfügbaren Information kräftig durcheinander. Die Bibliothek wird und sollte sicher nicht den Anspruch eines allgemein gültigen Setzbeckens erheben. Ein Verständnis der Strukturen und Relationen der medialen Bedingungen sollte sie aber zu leisten versuchen, wobei die Aufgabe unserer Wissenschaft im Verbund mit anderen Informations-, Kultur- und Medienwissenschaften nicht zuletzt die ist, der Praxis in diesem Zusammenhang kompetent zuzuarbeiten. Manchmal wären schon Systematisierung und Synthese der Debatten ein hilfreicher Schritt.

Momentan gilt es nämlich ganz offensichtlich für die institutionell auf Sammlung, Erschließung und Vermittlung von (publizierten) Informationen zunächst einmal zu klären, wo “publiziert” seine Grenze findet bzw. wie sie sich generell zu den sogenannten Netzpublikationen positionieren. Dem Angebot professioneller Informationsdienstleistungen inklusive der Vermittlung von Nutzungskompetenzen geht eine solche Positionierung dringend voraus.

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http://weblog.ib.hu-berlin.de/?feed=rss2&p=6393 0
Die NYPL im Dialog mit der Öffentlichkeit. In der New York Times http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=6387/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=6387/index.html#comments Mon, 08 Dec 2008 13:00:34 +0000 Ben http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=6387 This week, Paul LeClerc, the head of the New York Public Library, will be answering selected readers’ questions about the library, its services, and its future in an era of changing information needs. Submit questions online; the first set of answers will appear in a new blog post on Wednesday. Nachzulesen im City Room der [...]]]>

This week, Paul LeClerc, the head of the New York Public Library, will be answering selected readers’ questions about the library, its services, and its future in an era of changing information needs. Submit questions online; the first set of answers will appear in a new blog post on Wednesday.

Nachzulesen im City Room der New York Times.

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http://weblog.ib.hu-berlin.de/?feed=rss2&p=6387 2
Oft der Schlimmste aller Fälle: Eine Studie zur Cyberchondrie, vorgestellt in der New York Times http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=6319/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=6319/index.html#comments Wed, 26 Nov 2008 21:51:14 +0000 Ben http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=6319 On Monday, Microsoft researchers published the results of a study of health-related Web searches on popular search engines as well as a survey of the company’s employees. The study suggests that self-diagnosis by search engine frequently leads Web searchers to conclude the worst about what ails them. Und daher werden sie auch gern zu Cyberchondrikern. [...]]]>

On Monday, Microsoft researchers published the results of a study of health-related Web searches on popular search engines as well as a survey of the company’s employees.

The study suggests that self-diagnosis by search engine frequently leads Web searchers to conclude the worst about what ails them.

Und daher werden sie auch gern zu Cyberchondrikern. Die Begriffsschöpfung Cyberchondria hat es auch schon in die Wikipedia geschafft – Cyberchondrie findet man dagegen nur in der Löschdiskussion. Die Hintergründe zur Studie dagegen in der New York Times: Microsoft Examines Causes of ‘Cyberchondria’. Und die Relevanz für das ib.weblog in der Annahme, dass uns sämtliche Phänomene der Informationsgesellschaft interessieren könnten. Solch originelle Wortschöpfungen, mit denen man bei der nächsten Cocktailparty kokettieren kann, natürlich besonders.

(via ResourceShelf)

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http://weblog.ib.hu-berlin.de/?feed=rss2&p=6319 0
Das Magazin kommt raus: Norman Foster renoviert die NYPL http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=6160/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=6160/index.html#comments Thu, 23 Oct 2008 09:42:40 +0000 Ben http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=6160 Nach der Philologischen Bibliothek der Freien Universität und dem mit einem ähnlichen Dachschwung versehenen Elefantenhaus im Kopenhagener Zoo wartet auf Norman Foster “the greatest project ever” (Norman Foster). Und zwar wird ihm und seinem Büro die Renovierung des Hauptgebäudes der New York Public Library übertragen, das nach den Arbeiten auch als Leihbücherei dienen soll. Bevor [...]]]>

Nach der Philologischen Bibliothek der Freien Universität und dem mit einem ähnlichen Dachschwung versehenen Elefantenhaus im Kopenhagener Zoo wartet auf Norman Foster “the greatest project ever” (Norman Foster). Und zwar wird ihm und seinem Büro die Renovierung des Hauptgebäudes der New York Public Library übertragen, das nach den Arbeiten auch als Leihbücherei dienen soll. Bevor dies soweit ist, und sich de Zahl der Nutzer etwa vervierfacht haben soll, bleibt noch einiges zu bewältigen:

Because the stacks structurally support the reading room, for example, the reading room will have to be braced before the stacks are taken out. Mr. Foster’s firm has conducted engineering studies and evaluated the acoustics. Today about 1.2 million people visit the main library annually; when the new circulation library opens, that figure is expected to increase to about 4 million.

Alles weitere über das Projekt und die Sicht des Architekten, der von sich sagt: ““If it hadn’t been for the library, I probably wouldn’t have gone to university,” hat die New York Times heute im Angebot: British Architect to Redesign City Library

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http://weblog.ib.hu-berlin.de/?feed=rss2&p=6160 1
Die Bücher der Straße, neu in der Bibliothek und daher in der New York Times http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=6155/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=6155/index.html#comments Wed, 22 Oct 2008 19:00:19 +0000 Ben http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=6155 It’s not the kind of literary fare usually associated with the prim image of librarians. But public libraries from Queens, the highest-circulation library system in the country, to York County in central Pennsylvania, are embracing urban fiction as an exciting, if sometimes controversial, way to draw new people into reading rooms, spread literacy and reflect [...]]]>

It’s not the kind of literary fare usually associated with the prim image of librarians. But public libraries from Queens, the highest-circulation library system in the country, to York County in central Pennsylvania, are embracing urban fiction as an exciting, if sometimes controversial, way to draw new people into reading rooms, spread literacy and reflect and explore the interests and concerns of the public they serve.

Als wüsste die New York Times von Bushido und einem sinnvollen Zweck seines Buches (vgl. auch hier), rapportiert sie gerade und zwar direkt auf ihrer Online-Startseite darüber, dass Bibliotheken in den USA zunehmend auf etwas drastischere Literatur setzen (bzw. Literatur “too lowbrow for libraries”), da Leser bzw. bisherige Nicht-Leser daran ein konkretes Lektüreinteresse entwickeln. Das angesprochene Genre, in das Bushidos Schmöcker dann doch eher passt als Bohlens Weg, nennt sich Urban Fiction, Ghetto Lit bzw. etwas kompromittierender “Gangsta Fiction”. Vielleicht werden sehr korrekte Amerikanisten dagegen halten, dass diese Art von Literatur traditionell African-American ist und daher auf die Lebensbeichte eines Deutsch-Tunesiers nicht zutrifft. Ganz unähnlich, wenn auch einen deutschen Sonderweg repräsentierend, ist das Ganze m.E. dennoch nicht. Und generell ist nicht ganz ausgeschlossen, dass bzw. wäre nur folgerichtig wenn diese Entwicklung – z.B. als “german urban fiction” – ihren Niederschlag auch in hiesigen Bibliotheken findet. Die New York Times staunt übrigens, worüber man wiederum als Leser staunen muss, dass sich die Bibliothekare selbst vermehrt mit dieser Gattung auch wissenschaftlich auseinandersetzen:

Urban fiction has influenced a generation of library staffers, too. Down the street at a special library branch for teenagers, the librarian Sandra Michele Echols wrote her bachelor’s thesis at New York University comparing street lit to slave narratives.

Mal sehen, was an deutschen Ausbildungseinrichtungen demnächst geschieht.
Alles weitere steht in der Zeitung: Urban Fiction Goes From Streets to Public Libraries, die von der Bibliothekslobby in ihrer Leserschaft für den Artikel bzw. dafür, dass sie die Öffnung der Bestände für Urban Fiction als Neuigkeit präsentiert, mächtig Feuer bekommt:

When was the last time YOU were in a library? Come on – be honest. Public libraries are as diverse in their images as the communities they serve.

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http://weblog.ib.hu-berlin.de/?feed=rss2&p=6155 0
Was ist eigentlich “Lesen” (heute)? Z.B. Videospielen. Ein Artikel in der New York Times. http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=6052/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=6052/index.html#comments Mon, 06 Oct 2008 14:52:40 +0000 Ben http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=6052 I think we have to ask ourselves, ‘What exactly is reading?’ ” said Jack Martin, assistant director for young adult programs at the New York Public Library. “Reading is no longer just in the traditional sense of reading words in English or another language on a paper.” In some cases, librarians may guide young gamers [...]]]>

I think we have to ask ourselves, ‘What exactly is reading?’ ” said Jack Martin, assistant director for young adult programs at the New York Public Library. “Reading is no longer just in the traditional sense of reading words in English or another language on a paper.”

In some cases, librarians may guide young gamers towards other resources — including, occasionally, books. But critics argue that most children who play games at the library simply do just that. And games like Dance Dance Revolution, in which players follow dance steps on a screen, seem to have little to do with literacy of any kind.

In der heutigen Ausgabe der New York Times findet sich ein Artikel, der der Frage nachspürt, inwieweit sich Videospiele dazu eignen, Inhalte zu vermitteln und Informationskompetenz zu fördern. Der Titel führt allerdings etwas in die Irre, da es nicht mehr ausschließlich darum geht, die videospielenden Kinder an das Medium Buch heranzuführen, sondern zunehmend darum, das Videospiel selbst als als Vermittlungsmedium zu entwickeln: The Future of Reading: Using Video Games as Bait to Hook Readers

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