IBI-Weblog » google books http://weblog.ib.hu-berlin.de Weblog am Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin Wed, 28 Jun 2017 08:24:09 +0000 en hourly 1 http://wordpress.org/?v=3.0.4 Books are for use. Die NZZ betrachtet das Urheberrecht im Anschluss an die Frankfurter Tagung und wagt eine interessante These http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=7330/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=7330/index.html#comments Tue, 21 Jul 2009 09:51:14 +0000 Ben http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=7330 Das angloamerikanische Copyright-Law und das kontinentale Urheberrecht unterscheiden sich massgeblich darin, dass das Copyright auf die Rechte der Verwerter abhebt, jedoch von den persönlichkeitsrechtlichen Belangen des Urhebers wenig weiss. Das Pathos der Rede vom «geistigen Eigentum», das die ideelle Beziehung zwischen Autor und Werk zu einer unveräusserlichen macht, ist dem US-Recht fremd. Dass es auch [...]]]>

Das angloamerikanische Copyright-Law und das kontinentale Urheberrecht unterscheiden sich massgeblich darin, dass das Copyright auf die Rechte der Verwerter abhebt, jedoch von den persönlichkeitsrechtlichen Belangen des Urhebers wenig weiss. Das Pathos der Rede vom «geistigen Eigentum», das die ideelle Beziehung zwischen Autor und Werk zu einer unveräusserlichen macht, ist dem US-Recht fremd. Dass es auch den Europäern fremder wird, daran arbeiten in Europa sowohl Internetpiraten wie auch «nutzerfreundliche» Richter, die erklären, von Diebstahl könne im Internet keine Rede sein, denn wer kopiere, nehme ja niemandem etwas weg.

Im Feuilleton der heutigen Ausgabe der Neuen Zürcher Zeitung erklärt Joachim Güntner im Anschluss an die Frankfurter Tagung von “Roland Reuss und seine[n] Kombattanten” [sic!] noch einmal, dass das Internet nun mal eine verschiedene Rechtsräume übergreifender Kommunikationssphäre ist. Zudem wertet er die Aussage der DFG, dass es keinen Publikationszwang gäbe, als Frucht der Proteste und hat damit in Bezug auf die Aussage selbst vielleicht sogar recht. Nur vom “Zurückrudern” der Deutschen Forschungsgemeinschaft kann man nicht wirklich sprechen, denn es lag gar kein Zwang vor. Auch nicht klar ist, ob er, wenn er etwas abwertend von “zu Copy-Shops mutierenden Bibliotheken” spricht, dies als Argument aus Frankfurt oder als allgemein wahrgenommene Entwicklung sieht.

Der wirklich interessante und bemerkenswerte Aspekt im Artikel ist aber die Vermutung, dass Google überhaupt nicht mit dem Ziel digitalisiert, in den Buchmarkt einzusteigen und es ihm mehr noch kaum um die konkreten Bücher und Buchinhalte selbst geht. Der Autor beruft sich vielmehr auf eine Aussage Auke Haagsmas von der ICOMP, mit dem er davon ausgeht, dass Google die Inhalte der Bücher als Korpus verwendet, um die Entwicklungen seiner “Semantic Web”-Funktionalitäten voranzutreiben:

Google füttere seine Server vor allem deshalb mit Weltliteratur, damit die Suchmaschine die Anfragen der Nutzer gleich übersetzen und ihnen dann Antworten aus vielen Sprachen der Welt liefern könne. Polyglott und zum komplexen Sinnverstehen fähig also soll die Maschine werden, Syntax und Semantik lernen für ihr Kerngeschäft, die Suchanfrage.

Wenn dies korrekt ist, dann würde die Bücher über Google Books ausschließlich als Bonus und Philantropie als Digitalisat angezeigt. Notwendig wäre es aber nicht und Google könnte sich entsprechend entspannt auch die Darstellung untersagen lassen, solange es nur weiter digitalisieren und all die Texte harvesten dürfte, die als Mittel zu einem höheren Zweck dienten. Was man wohl in Heidelberg zu der These sagen würde, dass die eigenen geistigen Leistungen schnöde zum Füttern einer digitalen Maschinerie dienen, der es gar nicht um die Inhalte geht, sondern darum, wie Zeichen und Zeichenketten miteinander in Beziehung stehen? Und was eine semantische Technologie wohl aus der Lyrik Paul Celans lernt? Im Resultat ständen jedenfalls noch ganz andere Celan-Provokationen.

Den Artikel der NZZ gibt es hier: Ist das Urheberrecht ein Papiertiger?

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Über Widerstand, Fußabtreter und Respekt: Der Börsenverein hat nun eine eigene Urheberrechtserklärung http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=7181/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=7181/index.html#comments Mon, 22 Jun 2009 11:17:58 +0000 Ben http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=7181 “Die deutschen Verleger, Buchhändler und Zwischenbuchhändler teilen die im “Heidelberger Appell” ausgedrückte ernste Sorge, dass der fortschreitende Verlust des Respekts vor geistigem Eigentum zu einer dramatischen Verschlechterung der Bedingungen für die Schöpfung und Verbreitung hochwertiger Bücher führen könnte. Sie unterstützen den Widerstand wissenschaftlicher und literarischer Autoren gegen politische Tendenzen, durch die mit dem geistigen Eigentum [...]]]>

“Die deutschen Verleger, Buchhändler und Zwischenbuchhändler teilen die im “Heidelberger Appell” ausgedrückte ernste Sorge, dass der fortschreitende Verlust des Respekts vor geistigem Eigentum zu einer dramatischen Verschlechterung der Bedingungen für die Schöpfung und Verbreitung hochwertiger Bücher führen könnte. Sie unterstützen den Widerstand wissenschaftlicher und literarischer Autoren gegen politische Tendenzen, durch die mit dem geistigen Eigentum zugleich die Freiheit von Wissenschaft und Literatur mit den Füßen getreten wird. [...]“

Zum Ende der Buchtage 2009 erlässt der Börsenverein des Deutschen Buchhandels nun auch seine eigene Resolution zum Urheberrecht und spricht sich dagegen aus, “dass Beschränkungen des Urheberrechts und fehlgeleitete Open Access-Modelle unternehmerische Initiativen ersetzen und verdrängen.”

Wie bedauerlicherweise üblich in der Diskussion geht es auch hier um nichts geringeres als die grundsätzliche Bedrohung des Kulturschaffens (beispielsweise “hochwertiger Bücher”). Als neues Element wird hier auf die nationalökonomische Spezifik der Wissensindustrie in Deutschland – sofern die Resolution mit “ein Land” Deutschland und nicht z.B. das ähnlich ressourcenarme Dänemark meint – beigefügt:

“Ein Land, dessen nahezu einzige Ressource geistig-schöpferische Leistungen sind, sollte international Vorreiter für die Lösung der schwierigen Problematik des Schutzes geistigen Eigentums im digitalen Zeitalter sein und sicherstellen, dass kreativ Tätigen die wirtschaftliche Grundlage erhalten bleibt.”

Wieso aber die Fortschrittlichkeit in diesem Nationenwettstreit ausgerechnet in einer Übertragung der zweifellos sehr elaborierten kulturellen Praxen der Analogverwertung in strukturell grundsätzlich anders funktionierende digitalen Kontexte liegen soll, wird nicht einsichtig. Allein schon die kleine Fixierung auf das Medium “Buch” verweist auf eine gewisste Begrenztheit der Wahrnehmung und vor allem ein Misstrauen dem Kunden/Nutzer gegenüber, das davon ausgeht, dieser würde ein schlechtes Digitalisat einem hochwertigen Buch grundsätzlich vorziehen.
Das macht er aber erfahrungsgemäß nicht, denn ein hochwertiges Buch, was immer das “hochwertig” hier tatsächlich bedeutet, bietet ihm eben einen spezifischen Mehrwert, den eine PDF-Datei nicht besitzt. Und umgekehrt. P-Book und E-Book sind grundsätzlich verschiedene Medien und wenn die Idee nur dahin zielt, dass Digitale zu gleichen Bedingungen wie das Gedruckte zu verwerten, dann befinden sich die Verlage auf einem Holzweg.
Man nimmt verständlicherweise an: Das was die Verlage mit der Erschließung des neuen Marktes zusätzlich einzunehmen und an Druck- und Vertriebskosten einzusparen hoffen, wenn sie eine Datei zum Hardcover-Preis verkaufen wollen, könnten sie am Ende vielleicht wieder durch nicht authorisierte Kopien verlieren. Ob das in der Gesamtrechnung stimmt, ist allerdings schwer belegbar. Denn nicht jeder, der ein Buch als Kopie durchscrollt, hätte dieses auch erworben. Und manch einer erwirbt es erst, weil er beim Durchscrollen feststellt, wie gern er es im Regal hätte. Es wirken also durchaus mehrere verschränkte Verhaltensformen. Dass aber der durchschnittliche Buchkunde, der materiell gesehen weniger Greifbares für dasselbe Geld bekommt und obendrein gern als potentiell Krimineller, den man prophylaktisch mit Nutzungsbeschränkungen maßregeln muss, an einem solchen digitalen Buchmarkt wenig Freude hat, ist dagegen absehbar.

Respekt vor dem geistigen Eigentum ließe sich womöglich besser vermitteln, in dem man auch von Verwerterseite nicht derart extrem demonstriert, dass man es ausschließlich als Ware sieht, die es mit der möglichst größten Marge zu verkaufen gilt.

Vermutlich wird es demnächst eher so sein – und darin liegt eine entscheidendere Gefahr für die Verwerter – dass sich hochwertige Bücherin diesem Zusammenhang besser verkaufen werden, als weniger wertige, bei denen man sich vielleicht tatsächlich mit einer Schnupperpassage auf Google Books begnügt, aus der man dann ableitet, dass der Kauf nicht lohnt. Für manche Verlage bedeutet dies eventuell, dass die Querfinanzierung nicht mehr steht. Bei anderen passt es aber vielleicht wieder. Kulturell wäre ein diesbezügliches wachsendes Qualitätsbewusstsein sicher kein sonderlicher Verlust.

Davon abgesehen würde sich der Börsenverein sicher einen Gefallen tun, wenn er das Schwert, welches er im anstehenden Verteilungskampf um die Distributionsmöglichkeiten im Internet gegen Google schärft, nicht gleichzeitig gegen das schummrige Feindbild Open Access richtet. Der Heidelberger Appell hat sich diesbezüglich auf argumentativen Ebene als schrecklich stumpf erwiesen. Sich wider weithin zugänglicher Information bezüglich seiner an dieser Stelle inhaltlichen Verdrehtheit derart renitent darauf zu berufen, zeugt nicht unbedingt von ausgeprägtem Gegenwartssinn und lässt die Frage offen, ob Deutschlands Kulturschaffen unbedingt auf einem solch lahmen Pferd in die digitale Zukunft reiten sollte.

Gegen eine Weitentwicklung des Urheberrechts ist dagegen nichts einzuwenden. Im Gegenteil: Gerade das Wissenschaftsurheberrecht sollte hinsichtlich der Bedingungen digitaler Wissenschaftskommunikation dringend eine neue Form bekommen. Freiheit der Wissenschaft bedeutet nämlich eigentlich auch die Freiheit des Wissenschaftlers, seine Erkenntnis per Open Access bekanntzugeben. Dass die Wahrnehmung dieser Freiheit nur durch Einsicht und nicht durch Zwang erfolgt – jedenfalls in einer Kultur, in der sich der Wissenschaftler bei seiner Erkenntnis nicht als bezahlter Dienstleister, sondern hauptsächlich als individueller Schöpfer definiert – hat sich in der Open Access-Gemeinschaft weitgehend herumgesprochen. Beim buchfixierten Börsenverein offensichtlich nur bedingt. Immerhin spricht man relativierend von “fehlgeleitete[n] Open Access-Modelle[n]” (sh. oben). Es gibt also wohl auch richtige. Immerhin ein möglicher Silberstreif am Tellerrand.

Den Volltext der Erklärung gibt es im Börsenblatt: “Keine Zukunft ohne Rechtssicherheit”

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http://weblog.ib.hu-berlin.de/?feed=rss2&p=7181 6
Nachts um zwei rettet Google das Semester: Eric Schmidt über den Zweck von Google Books http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=7179/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=7179/index.html#comments Mon, 22 Jun 2009 10:11:08 +0000 Ben http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=7179 “What I think is great about books is that people just don’t go to libraries that much, but they are in front of the computer all day,” Mr. Schmidt said. “And now they have access. If you are sitting and trying to finish a term paper at 2 in the morning, Google Books saved your [...]]]>

“What I think is great about books is that people just don’t go to libraries that much, but they are in front of the computer all day,” Mr. Schmidt said. “And now they have access. If you are sitting and trying to finish a term paper at 2 in the morning, Google Books saved your rear end. That is a really oh-my-God kind of change.”

Irgendwie wirkt der Ausdruck “term paper” in dem von Google CEO Eric Schmidt beschriebenen Zusammenhang ein wenig anachronistisch. Wie dem auch sei: die New York Times berichtet aus dem Googleplex in Mountain View und stellt die zentrale Frage der Webgesellschaft: How Good (or Not Evil) Is Google?
Eine eindeutige Antwort findet sie erwartungsgemäß nicht. Denn Google schlägt sich weniger mit moralischen Fragen als mit denen der Nützlichkeit herum. Insofern kontert Eric Schmidt so schlicht wie entwaffnend:

“[...] But the question is, how are we doing? Are our products working for you?”

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Hugengoogle: Die Suchmaschine wird wohl bald zum E-Book-Händler http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=7052/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=7052/index.html#comments Tue, 02 Jun 2009 12:41:30 +0000 Ben http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=7052 Man hat sich schon eine Weile ein wenig gefragt, wann denn Google den Hebel umlegt und direkt ins E-Book-Geschäft einsteigt. Nachdem die New Yorker Buchmesse BookExpo vorüber ist, kann man es allseits nachlesen: demnächst. Und: “This time we mean it.” – so der O-Ton von Tom Turvey, director of strategic partnerships bei Google. Eine Reihe [...]]]>

Man hat sich schon eine Weile ein wenig gefragt, wann denn Google den Hebel umlegt und direkt ins E-Book-Geschäft einsteigt. Nachdem die New Yorker Buchmesse BookExpo vorüber ist, kann man es allseits nachlesen: demnächst. Und: “This time we mean it.” – so der O-Ton von Tom Turvey, director of strategic partnerships bei Google. Eine Reihe von Verlagen begrüßen den Schritt, sehen sie doch die Möglichkeit, sich vom bisherigen Turnierplatzhirschen Amazon loszulösen und ein anderes – höheres – Pricing am E-Book-Horizont aufziehen. Im Gegensatz zum Amazons Kindle-System plant Google plattform- und geräteoffen:

Mr. Turvey said Google’s program would allow consumers to read books on any device with Internet access, including mobile phones, rather than being limited to dedicated reading devices like the Amazon Kindle. “We don’t believe that having a silo or a proprietary system is the way that e-books will go,” he said.

Mehr zum Thema in der New York Times: Preparing to Sell E-Books, Google Takes on Amazon

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http://weblog.ib.hu-berlin.de/?feed=rss2&p=7052 1
Der Heidelberger Appell wird zum Europa-Thema, dank des Kulturstaatsministers http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=6915/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=6915/index.html#comments Thu, 07 May 2009 14:19:17 +0000 Ben http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=6915 Außerdem muss bedacht werden, dass Bücher, sonstige Kulturgüter und wissenschaftliche Daten abgesehen von der urheberrechtlichen Relevanz Teil der kulturellen Identität einer Nation und damit genuin öffentliche Güter sind. Deshalb ist es wichtig, dass die digitale Verfügungsgewalt über solche Bestände auf nationaler und europäischer Ebene auch in öffentlicher Verantwortung bleibt. Hier sollen unter anderem die Europäische [...]]]>

Außerdem muss bedacht werden, dass Bücher, sonstige Kulturgüter und wissenschaftliche Daten abgesehen von der urheberrechtlichen Relevanz Teil der kulturellen Identität einer Nation und damit genuin öffentliche Güter sind. Deshalb ist es wichtig, dass die digitale Verfügungsgewalt über solche Bestände auf nationaler und europäischer Ebene auch in öffentlicher Verantwortung bleibt. Hier sollen unter anderem die Europäische Digitale Bibliothek – die so genannte Europeana – und die Deutsche Digitale Bibliothek helfen.

Gestern gab es eine Pressemitteilung mit der Stellungnahme des Kulturstaatsministers zum Heidelberger Appell, in der es aber vorwiegend um die Google-Facette des Aufrufs geht. Den anderen Streitpunkt – das Thema Open Access – erwähnt er nicht explizit. Man liest allerdings:

“Wir sind uns auf europäischer Ebene einig, dass mehr legale Online-Inhalte zur Verfügung gestellt werden müssen. Unser Anliegen ist es schon, dass kulturelle Inhalte einem möglichst breiten Publikum zugänglich gemacht werden sollten, aber dies muss im Rahmen des Urheberrechts geschehen

Sofern also das Open Access-Prinzip urheberrechtskonform angewendet wird, scheint man auf der kulturpolitischen Ebene kein Problem damit zu haben. “mehr legale Online-Inhalte” klingt sogar mehr wie eine Stärkung des Gedankens. Und der eingangs zititerte Wille nach “öffentlicher Verantwortung” verweist eigentlich recht klar auch auf die öffentlichen Institutionen “Universität” bzw. “Bibliothek”.

Ob am Ende vielleicht die öffentliche Position der Wissenschaftseinrichtungen mit ihren Open Access-Bestrebungen in der politischen Debatte als Gegenpol zum kommerziellen Großakteur Google herausdefiniert wird, lässt sich aus dieser Mitteilung noch nicht ableiten. Denkbar scheint es aber schon. Jedenfalls setzt Bernd Neumann die bisher eher national geführte Debatte zum Anfang der nächsten Woche auf die Agenda des europäischen Kulturministerrates.

Die ganze Pressemitteilung gibt es hier: Kulturstaatsminister will Thema „Google / Digitalisierung“ beim Kulturministerrat ansprechen.

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“a little bit here, a little bit there”: Die Zukunft des Lesens und des Schreibens http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=6794/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=6794/index.html#comments Wed, 22 Apr 2009 09:01:03 +0000 Ben http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=6794 In other words, an infinite bookstore at your fingertips is great news for book sales, and may be great news for the dissemination of knowledge, but not necessarily so great for that most finite of 21st-century resources: attention. Im Technikteil des Wall Street Journal findet sich ein sehr lesenswertes Essay Steven Johnsons, in dem er [...]]]>

In other words, an infinite bookstore at your fingertips is great news for book sales, and may be great news for the dissemination of knowledge, but not necessarily so great for that most finite of 21st-century resources: attention.

Im Technikteil des Wall Street Journal findet sich ein sehr lesenswertes Essay Steven Johnsons, in dem er ausgehend von seinen Kindle und Hypertexterfahrungen über die Veränderung des Schreibens und Lesens von Büchern reflektiert, die mit der Öffnung und Einbindung von Buchinhalten in digitale Netze einhergeht. Das Vorher – also die traditionelle Praxis der Lektüre -  ist die Vorstellung des Buches als geschlossener Wahrnehmungsraum:

Because they have been largely walled off from the world of hypertext, print books have remained a kind of game preserve for the endangered species of linear, deep-focus reading. Online, you can click happily from blog post to email thread to online New Yorker article — sampling, commenting and forwarding as you go. But when you sit down with an old-fashioned book in your hand, the medium works naturally against such distractions; it compels you to follow the thread, to stay engaged with a single narrative or argument.

Das Nachher ist ein von Spontankäufen (Amazon), Popularitätsrankings mit Textstellen als kleinster Einheit (Google) und Textsprüngen sowie einem Dauerdiskurs (Soziale Software) mit einer hohen Bedeutung von Zitationen (wiederum Google) gelenktes Leseverhalten:

Imagine every page of every book individually competing with every page of every other book that has ever been written, each of them commented on and indexed and ranked. The unity of the book will disperse into a multitude of pages and paragraphs vying for Google’s attention.

Man kann darüber, wie auch über andere Punkte selbstverständlich diskutieren und fragen, inwieweit es sich in solch einem Netz aus Passagen und Zitationen überhaupt noch anbietet, von “Büchern” zu sprechen, oder ob die Form “Buch” in Gestalt dessen, was aktuell noch erzeugt und zunehmend digitalisiert wird nicht als Form selbst verschwindet, während sich das fragmentarische, hypertextuelle und offene Schreiben zu einer eigenen, früher oder späteren dominierenden Medienform entwickelt, die auf die Bezeichnung “Buch” selbst als Metapher verzichtet. Gerade deshalb kann man den schönen Text aber einmal lesen und gerade die Folgen der Veränderung im Umgang mit dem, was man “Aufmerksamkeit” nennt, werden nicht nur Betriebspsychologen noch eine Weile beschäftigen: How the E-Book Will Change the Way We Read and Write.

(via New York Times’ Paper Cuts)

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Auf dem Ap[p]ellplatz: Die Urheber rufen zur Rettung der Zukunft. http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=6736/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=6736/index.html#comments Tue, 24 Mar 2009 10:51:33 +0000 Ben http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=6736 Es ist immer bedauerlich, wenn eine auf Viertel- und Halbwissen beruhende Rhetorik, die beispielsweise Google Books und Open Access pauschal in einen Topf wirft und zu einer Sache verquirlt, die Debatte dominiert. Das kann man jedoch noch ausblenden. Problematischer wird es aber, wenn das Ganze in Aktionismus umschlägt und zu einem Aufruf “für Publikationsfreiheit und [...]]]>

Es ist immer bedauerlich, wenn eine auf Viertel- und Halbwissen beruhende Rhetorik, die beispielsweise Google Books und Open Access pauschal in einen Topf wirft und zu einer Sache verquirlt, die Debatte dominiert. Das kann man jedoch noch ausblenden. Problematischer wird es aber, wenn das Ganze in Aktionismus umschlägt und zu einem Aufruf “für Publikationsfreiheit und die Wahrung der Urheberrechte” führt, der die Diskussion dann gleich durch eine Sturmlauf der Behauptungen überrennt und sowohl Freiheit wie auch Zukunft in akuter Gefahr wähnt:

Jeder Zwang, jede Nötigung zur Publikation in einer bestimmten Form ist [...] inakzeptabel …

Jeder, der publiziert wird dem zustimmen. Wenn die Freiheit von Literatur, Kunst und Wissenschaft Verfassungsgut aber  ist, dann ist sie ja auch durch die Verfassung geschützt. Wenn dieser Schutz nicht erfolgt, ist zweifellos die Politik am Zug. Aber muss man, weil ein Balken knirscht, gleich das ganze Haus niederbrennen wollen?

Scrollt man die Liste der Unterzeichner durch, die überwiegend aus dem Verlagswesen und den buchorientierten Wissenschaftskulturen stammen, merkt man, wohin das Dauerfeuer mit dem Mythos, die Verlage müssten von der Musikindustrie und deren Fehlern lernen, führt. Es ist kaum anzunehmen, dass Daniel Kehlmann zum Prince wird und sein nächstes Buch frei zum Download anbietet und dem Berliner Kurier beilegt. Dazu ist die kulturelle Distinktion der Branche, die jetzt die Barrikaden errichtet, schlicht zu hoch. Der weit verbreitete Irrtum, das Kapitel eines Buches sei einem Musiktitel gleich, erzeugt jedoch diskursiven Druck und mündet aktuell in einer unbestimmten Furcht bzw. darin, dass Autoren und Verlage ganz offensichtlich das Vertrauen in ihr Produkt und Lebensmittel – das gedruckte Buch – sowie in die Leserschaft und Kunden verloren haben.  Denn die Schlacht, die hier eigentlich geschlagen wird, ist die analog ausgerichteter Eliten, welche das Vertrauen in sich selber verlieren, gegen eine zukunftseuphorische Digitalkultur. Das die Welt ein besserer Ort ist, weil alle Bücher und Forschungsergebnisse permanent und überall online gelesen werden können ist eine genauso unsinnige Vorstellung, wie, dass ein starres Beharren auf dem Status Quo des Publikationswesens gegen die technischen Möglichkeiten rigoros zu verteidigen sei. Darum geht es auch nicht. Was wir beobachten, sind Verteilungskämpfe um Deutungs- und Markthoheiten, an deren Ende hoffentlich ein sinnvoller Kompromiß steht. Bedauerlicherweise verläuft sich der Diskurs zu oft in platter Ideologie und verzichtet auf das differenzierte Argument. Letztlich ist dies aber normal, wenn es an Distanz zur Sache und damit an Unterscheidungsvermögen mangelt.

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“bereit, auf neuer Bahn den Äther zu durchdringen”? Kein bisschen, meint die FAZ, wenn sie an unsere Bibliotheken denkt. http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=6561/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=6561/index.html#comments Wed, 04 Feb 2009 17:43:00 +0000 Ben http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=6561 Wie stehen die führenden deutschen Bibliotheken in diesem magischen Moment zum Digitalisierungsangriff durch Google? Handeln sie, solange es noch möglich ist, gute Bedingungen aus? Arbeiten sie an einem Gegenmodell? Kämpfen sie vielleicht gezielt gegen Google? Der FAZ-Feuilletonist Oliver Jungen hat die Überlegungen Robert Darntons (vgl. hier) zum Anlass genommen, um das Thema heute für seine [...]]]>

Wie stehen die führenden deutschen Bibliotheken in diesem magischen Moment zum Digitalisierungsangriff durch Google? Handeln sie, solange es noch möglich ist, gute Bedingungen aus? Arbeiten sie an einem Gegenmodell? Kämpfen sie vielleicht gezielt gegen Google?

Der FAZ-Feuilletonist Oliver Jungen hat die Überlegungen Robert Darntons (vgl. hier) zum Anlass genommen, um das Thema heute für seine Zeitung noch einmal im großen Stil aufzurollen, abzuspulen und den deutschen Bibliotheken ordentlich ins Gesicht zu Fausten:

Nichts davon. Es herrscht vielmehr eine Gemütlichkeit vor, wie sie sich aus den Zeiten des Positivismus wohl einzig in deutschen Archiven erhalten hat.

Besonders schlecht tritt Milan Bulaty von der HU-Universitätsbibliothek aus der Kurzumfrage und ärgert sich heute bei der Lektüre vermutlich tüchtig, dem Journalisten, der ihn regelrecht vorführt, überhaupt geantwortet zu haben:

Milan Bulaty, der Direktor der Bibliothek der Berliner Humboldt-Universität, hält die ganze Digitalisierungseuphorie für übertrieben: „Als das Fax kam, dachte man ja auch, niemand schreibt mehr Briefe.“ Technisch sei ja ganz faszinierend, was Google da treibe, aber Bibliotheken werde es weiter geben, stellt er klar, obwohl das gar nicht die Frage war. Eine wirkliche Meinung zu den Google-Plänen hat er nicht: „Wir Bibliothekare sind konservativ, von Berufs wegen.“ Das soll wohl heißen, man macht weiter, wie man es immer gemacht hat, und guckt in zehn Jahren noch einmal aus dem Keller heraus.

Ansonsten stehen noch ein paar weitere deutsche Bibliotheksprominente vom Wolfenbütteler Direktor Helwig Schmidt-Glintzer bis zur Staatsbibliothekarin Barbara Schneider-Kempf mit ihren Meinungen zum Thema in den vier Spalten und da Oliver Jungen das ermittelte Meinungsbild nicht innovationsgeladen und offensiv genug gegen Google drängt, versucht er sich mit einem kulturpessimistischen Weckruf der Güteklasse 1 und schlägt im Abschlusssatz seines Artikels gleich dem ganzen Land vor den digitalen Latz:

Aber das ist nun mal der Lauf: In Deutschland fängt man niemals an. In Deutschland hört man auf.

Ob sich Milan Bulaty oder Barbara Schneider-Kempf darauf hin zu einer Haltung des “Jetzt zeigen wir’s ihm aber!” durchringen oder geduldig die andere Wange hinhalten, schlicht wissend, dass die Digitalisierung von Altbeständen nunmal nur einen Teil der Hefe im großen Kuchen digitaler Bibliotheksdienstleistungen beisteuert, bleibt abzuwarten. Sicher bereitet es Vergnügen, das Schreckensszenario der vom Google-Pudel leergeschossenen deutschen Kompaktmagazine so eloquent auszumalen, wie Oliver Jungen es vornimmt. Aber der FAZ-Feuilleton-Öffentlichkeit weismachen zu wollen, dass sich die deutsche Bibliothekslandschaft angesichts des “konzentrierten Digitalisierungsangriffs” aus Mountain View schändlicherweise lieber im Luftschutzkeller verkriecht, als zum Gegenangriff zu trompeten, vermutet Googles Zielscheibe doch ein wenig zu hoch gehängt und die deutschen Bibliotheken wohl mindestens ein Geschoß zu tief.

Den Artikel liest man auf der Frankfurter Allgemeine Webseite: Ein solcher Diener bringt Gefahr ins Haus

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http://weblog.ib.hu-berlin.de/?feed=rss2&p=6561 1
Jenseits der Aufklärung: Robert Darnton betrachtet Google Books http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=6507/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=6507/index.html#comments Tue, 27 Jan 2009 14:27:18 +0000 Ben http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=6507 Unfortunately, Google’s commitment to provide free access to its database on one terminal in every public library is hedged with restrictions: readers will not be able to print out any copyrighted text without paying a fee to the copyright holders (though Google has offered to pay them at the outset); and a single terminal will [...]]]>

Unfortunately, Google’s commitment to provide free access to its database on one terminal in every public library is hedged with restrictions: readers will not be able to print out any copyrighted text without paying a fee to the copyright holders (though Google has offered to pay them at the outset); and a single terminal will hardly satisfy the demand in large libraries. But Google’s generosity will be a boon to the small-town, Carnegie-library readers, who will have access to more books than are currently available in the New York Public Library. Google can make the Enlightenment dream come true.

Allerdings nicht zwangsläufig. In der New York Review of Books wirft Robert Darnton einen skeptischen Blick auf Google Books und dem was in diesem Rahmen der zwischen Google und den anderen beteiligten Akteuren geschlossenen Vereinbarung steht.
Erwartungsgemäß zeigt sich die übergroße Marktmacht von Google als potentiell sehr bedrohlich, wobei Darnton das Gefährdungsszenario vom Buchgeschäft auf die Wirkungen im Rahmen des Phänomens der Aufklärung an sich erweitert. Er ist Experte auf diesem historischen Feld und entsprechend ist es nachvollziehbar, dass er die Aufklärung als Faden nutzt, um seine Argumentation daran aufzureihen. Aber manchmal scheint sein Ansatz schon etwas sehr fokussiert.

Die Pole sind klar: a) der öffentliche Auftrag der Bibliotheken auch zur Digitalisierung, der sehr treffend beschrieben wird:

Libraries represent the public good. They are not businesses, but they must cover their costs. They need a business plan. Think of the old motto of Con Edison when it had to tear up New York’s streets in order to get at the infrastructure beneath them: “Dig we must.” Libraries say, “Digitize we must.” But not on any terms. We must do it in the interest of the public, and that means holding the digitizers responsible to the citizenry.

Da lässt sich wenig gegen sagen, außer vielleicht, dass es etwas holprig ist, den Werbeslogan eines kommerziellen Energieversorgers ausgerechtet als Vergleichsgröße für die im gleichem Zusammenhang herausgestellte öffentliche Funktion der Bibliothek heranzuziehen. Oder es ist nur das, was man in den USA unter anschaulichem Stil versteht. Hierzulande klänge es womöglich etwas unsinnig: ‘Denken Sie bei Bibliotheken doch einfach mal an E – wie einfach.’ Funktioniert immer, bleibt an Aussagekraft aber eher an der Oberfläche.

Und b): Google. Google erscheint zunächst einmal ebenfalls halbwegs offen. Wenn auch nicht öffentlich, so doch leicht zugänglich und nutzbar. Nur die Interessenlage unterscheidet sich maßgeblich und wird im Abkommen zwischen Google und den Verlegern deutlich festgelegt:

The district court judge will pronounce on the validity of the settlement, but that is primarily a matter of dividing profits, not of promoting the public interest.

Berechtigt ist dies allemal. Google ist ein Unternehmen und diesem vorzuwerfen, dass es sich wie eines verhält, wäre schlicht albern. Wichtiger ist die Frage, wie man sich als Bibliothek, als Nutzer, als Öffentlichkeit zu Google positioniert. Die Nutzer (und manche Bibliothek) erscheinen möglicherweise etwas verführt von der weiten Produktpalette, die Google momentan der Allgemeinheit gratis (bzw. für den Gegenwert ihrer Daten) zur Verfügung stellt. Daraus erwächst jedoch niemandem ein Anspruch auf ewig währende Manifestierung dieses Status’, der bevorzugt dem Motto “Don’t be evil” folgend als Dienst an der Menschheit interpretiert wird, letztlich aber nur ein spezifisches Geschäftsmodell darstellt. Wenn Google irgendwann die Währung, für die es Dienste herausgibt, zu ändern gedenkt, kann wohl niemand etwas einwenden.

Da dahinter eben kein öffentlicher Auftrag steht, sondern nun einmal ein kommerzielles Unternehmen mit den ihm typischen Interessen, ist das Gedankenspiel, was geschieht, wenn der Hebel im Geschäftsmodell umgelegt wird, zwar durchaus berechtigt, aber am Ende kein Grund für moralische Empörung. Man weiß, womit man es zu tun hat. Der Einfluss von Google ist unbestritten übermäßig groß, ebenso die damit verbundene Missbrauchsgefahr. Und bei einem Unternehmen mit einem Quasi-Monopol – Darnton schreibt von einem “monopoly of a new kind, not of railroads or steel but of access to information” -  lassen sich naturgemäß drastische Folgen ausdenken. Ein nachhaltiger Umgang liegt aber nicht in einem Teufel an die Wand malen und dem Ausschmücken und Katastrophenszenarien, sondern in der Entwicklung eines rechtlichen Rahmens für die Webwirtschaft, der die Grenzen des Machbaren möglichst präzise und menschenfreundlich definiert. Die digitale Gesellschaft muss sich noch ihre Regeln entwickeln. Das Abstecken eines Feindbilds erzeugt dagegen nur den Wind, in den man seine Beschwörungen spricht.

Deutlich wird in der Diskussion, wie schwer es auf allen Ebenen bleibt, die Frage, wie sich digitale Inhalte kommerziell nutzen lassen, angemessen zu begegnen. Die Regeln für Web und Webbusiness, mehr noch die Wahrnehmung des Ganzen, sind weitgehend analog am – jawohl – analogen Modell ausgerichtet. An den Punkten, an denen die Webwelt von der Realwelt abweicht (beliebige und qualitätsfreie Kopierbarkeit, Übertragungsgeschwindigkeit, Zugänglichkeit und bildschirmgebundene Darstellung von Inhalten) offenbart sich noch immer eine nicht geringe Hilflosigkeit im Umgang mit den Folgephänomenen.

Jeder digital repräsentierbare Medieninhalt, der also hauptsächlich über Seh- und Hörsinn rezipiert wird, erfährt im Netz eine Reduktion auf die akustischen und visuellen Eigenschaften und verliert seinen Objektcharakter. Digitale Inhalte sind nicht gegenständlich und können daher nicht wie Gegenstände veräußert werden. Das Eigentum am Objekt verschwindet. Es bleibt das bestimmten Eingrenzungen unterliegende Nutzungsrecht der Inhalte. Auch bei der Schallplatte erwirbt man nur den Tonträger, nicht das Lied darauf. Das darf man unter definierten und kreisrund aufgedruckten Bedingungen abspielen. Mehr nicht. Das erworbene Trägermedium kann man dagegen ungestraft zerkratzen und zerbrechen. Bei digitalen Inhalten entfällt letztere Möglichkeit und man hat buchstäblich nichts mehr in der Hand.

Hier dürfte der Kern des Problems liegen: Da man selbst nicht mehr entscheidet, ob man die Platte auflegt, sondern darauf angewiesen ist, dass der Anbieter den Stream freigibt und diesen laut Geschäftsbedingungen auch weitgehend verweigern kann, ohne dass dem Hörer große Handlungsmöglichkeiten bleiben, fühlt man sich etwas benachteiligt. Mehr noch: abhängig bis ausgeliefert. Es gibt bisher wenig Möglichkeiten, mit dieser Abhängigkeit befriedigend umzugehen: Entweder man verweigert sich ganz oder man lässt es affirmativ geschehen, dass die persönliche Playlist mit einer irgendwo befindlichen Datenbank automatisch synchronisiert wird.

Letzteres führt wiederum zu dem interessanten Geschehen, welches eigentlich spannender und dem Medium Web angemessener ist als die Digitalisierung von Büchern. Denn geht es bei Letzterem nur darum, das Analoge digital zu machen, bildet sich durch die automatisch Rückkopplung mit dem tatsächlichen Nutzungsverhalten ein Pool von Metadaten und Nutzungsdaten, der sich dynamisch und permanent verändert und in Kombination mit den so genannten nutzergenerierten Inhalten, die strukturell die eigentlich web-adäquaten darstellen, eine parallele, teilweise ergänzende, teilweise für sich stehende Medienkultur erzeugt.
Es mag vielleicht für Robert Darnton faszinierend sein “to view and download a digital copy of the 1871 first edition of Middlemarch that is in the collection of the Bodleian Library at Oxford”, aber er muss sich nicht wundern, wenn er nur einer und wenigen ist, der dies auch tatsächlich tut. Manch anderem reicht die Wordsworth-Taschenbuchausgabe zu 1,99 Pfund. Natürlich: Man möchte in der Möglichkeit wohnen. Über alle Bücher immer und überall verfügen zu können ist ein alter Traum. Ein alter wohlgemerkt, und ein Traum. Einer aus einer analogen Welt dazu, dem auch Google erklärtermaßen anhängt, vielleicht aus Überzeugung vielleicht um das Wissen darum, wie dieser bei den Zielgruppen verfängt, als Taktik.

Aber digitalisierte Erstausgaben werden auch perspektivisch sicher nicht das sein, was den Mittelpunkt des medialen Verhaltens im Web darstellt. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass man außerhalb Googles dem Unternehmen “Google Books” mehr Relevanz zuschreibt, als Google es selbst tut. Denn Bücher sind stärker als Musik und Bewegtbild mit ihrem Trägermedium verbunden und entsprechend begrenzt: Im Gegensatz zur Schallplatte erfährt man ein Buch beim Lesen körperlich. Man mag dies als Nebensächlichkeit abtun, aber dass das Publikum immer wieder auf das haptische Element im Leseprozess eingeht, lässt durchaus Rückschlüsse zu, dass dieser Aspekt zentraler gelagert ist, als man gemeinhin annimmt. Der Verlust des Körperlichen wird erstaunlich intensiv als ein solcher empfunden. Obendrein ist er nicht notwendig. Es ist unwahrscheinlich, dass irgendjemand das gedruckte Buch abschaffen möchte. Manch ein Zeitungsverleger sieht vielleicht sein Blatt ertrinken und lässt die Kulturredaktion dasselbe auf die ganze Branche extrapolieren. Aber auch Buch und Zeitung unterscheiden sich gründlich. Nur lässt sich manch ein Verleger mit der Panik anstecken und glaubt jetzt ebenfalls, dass ein neues technisches Spielzeug namens Kindle die Masse vom Papier weglockt.

Wahrscheinlich geht es Google  nicht einmal um die Bücher selbst, sondern um einen Pool von Text, den Google möglichst exklusiv in der digitalen Form verarbeiten und vermitteln möchte. Wäre es rechtlich möglich, auch Filme und Musiktitel in gleicher Weise zu verwerten, Google würde es sicherlich ebenso angehen. Man steckt seine Claims und vom Win-Win überzeugt helfen Bibliotheken gern mit, dem weltgrößten Informationsdienstleister die Bestandslücken zu stopfen. Ob sie sich damit den Lesesaal leeren, bleibt abzuwarten. Denn wer die Erstausgabe von Middlemarch wirklich durchzuarbeiten plant, wird wohl doch in die Bibliothek gehen. Wer schnell mal durchblättern möchte, findet den reinen Text seit 1994 im Project Gutenberg und den Reprint, auf den auch Google Books für die Vollansicht zurückgreift, bei Amazon.

Um der tief verankerten Buchkultur zu entsprechen, simuliert man bei Google Books die Darstellung nach dem Seitenrhythmus und gibt – oft leider – das orginale Druckbild aus. Vielleicht auch – zum Glück – um zu kaschieren, dass selbst mit fortgeschrittenen OCR-Verfahren die Qualität der automatischen Texterfassung ihre Grenzen hat, was auf Middlemarch nicht zutrifft, da hier über das Partnerprogramm vermutlich direkt auf eine Textdatei zurückgegriffen werden konnte. Man kann diese  Simulation auch als Zugeständnis sehen, hinter dem als Erkenntnis steht, dass das Buch im Web ein Anachronismus bleibt. Das Web kennt und möchte andere Texte, nämlich die mit dem Hyper- davor, und man sollte vermutlich davon ausgehen, dass es auf Dauer stärker von diesen als von digitalisierten Klassikern dominiert wird.

Der Versuch, die Buchkultur im digitalen Maßstab nachzuformen erscheint vor diesem Hintergrund eher als Episode. Der weithin gefahrene Simulationsansatz der Medienindustrie ist entweder darin nachvollziehbar, dass man den Kunden an einer Stelle abholen möchte, die ihm bekannt ist. Oder darin, dass sich mit Web 2.0-Inhalten bislang kaum etwas verdienen lässt, wofür man sich in der Realwelt etwas kaufen kann. Man fühlt sich auf den Markt für E-Books gedrängt, denn Google scannt ohnehin alles, was im Bibliotheksmagazin steht, und daher hofft man nun, da man muss, mit demselben, was man druckt, digital einen neuen Markt zu erschließen.

Die Kommerzialisierung von digitalen Inhalten jenseits des – wie die Zeitungskrise zeigt – etwas unzuverlässigen Werbemodells dürfte das Kernproblem der Medienökonomie unserer Zeit sein und wer es löst, bekommt dann wohl den Wirtschaftsnobelpreis. Denn so sehr die Illusion, dass man mit dem Trägermedium auch den Inhalt erwirbt und dann die Sternstunden der Menschheit tatsächlich und nicht nur als Nutzungsrecht im Regal hat, den tatsächlichen Verhältnissen widerspricht, so gut konnte und kann man mit dieser Geld verdienen. Niemand käme auf die Idee, dass eine Fotokopie den gleichen Wert besitzt, der der Leinenausgabe mit Lesebändchen zugeschrieben wird. Dem Verlag geht es darum die Auflage zu verkaufen. Versucht er dasselbe mit dem beliebig gleichwertig reproduzierbaren E-Book, macht er sich eher lächerlich. Darnton vernachlässigt bei seiner Befürchtung, aus Google Books entstünde eventuell “an electronic supply service that could out-Amazon Amazon”, dass Amazon weitaus weniger Dateien als klassische Bücher verkauft (und obendrein noch ganz viele andere Dinge vom Fotoapparat bis zum Wollschal).

Für gescannte Texte könnte dagegen Google tatsächlich die Position am Lieferhahn besetzen. Als Frage bleibt, wie problematisch dies am Ende tatsächlich ist und wie überzogen sowohl das Extrem der freien Omniverfügbarkeit wie auch das der straffen Zugangskontrolle erscheint:

An enterprise on such a scale is bound to elicit reactions of the two kinds that I have been discussing: on the one hand, utopian enthusiasm; on the other, jeremiads about the danger of concentrating power to control access to information.

Für letzteres Szenario sieht Darnton auf dem Buchmarkt etwas aufblühen, was in der wissenschaftlichen Informationsversorgung allgemein als “Zeitschriftenkrise” bekannt ist und am Ende, so seine Überlegung, auf die Bibliotheken zurückfällt:

But there is no direct connection between supply and demand in the mechanism for the institutional licenses envisioned by the settlement. Students, faculty, and patrons of public libraries will not pay for the subscriptions. The payment will come from the libraries; and if the libraries fail to find enough money for the subscription renewals, they may arouse ferocious protests from readers who have become accustomed to Google’s service. In the face of the protests, the libraries probably will cut back on other services, including the acquisition of books, just as they did when publishers ratcheted up the price of periodicals.

In der Tat ist dies der für unseren Kontext vielleicht interessanteste Gedanke: Wie werden Öffentliche Bibliotheken, die elektronischen Inhalte subskribieren und nicht auf Datenträgern erwerben – man schmeckt es ein wenig mit der Debatte um die Onleihe vor – mit den daraus entstehenden Abhängigkeiten umgehen? Und welche Rolle können (sollten, werden) die Gegen- oder Ergänzungsangebote jenseits der Reichweite des formalen Publikationsgeschehens, wie sie oft den Wiki- und Blogosphären zugeschrieben werden, in solch digitalen Bibliotheksumgebungen spielen?

Schließlich  – man vergisst es häufig, wenn man sich täglich durch die Zukunftsfeuilletons zur Digitalität gräbt – erscheint sehr vielen Leuten und Freizeitlesern das Phänomen der Digitalisierung von Büchern einfach gründlich überbewertet. Sowohl dem Aufklärungsanspruch Robert Darntons wie auch dem Digitalisierungseuphorie mancher Vertreter der Bibliotheksbranche und einiger aus dem Verlagswesen bilden eher eine Elitendiskussion ab, die entweder vom Bedürfnis der Erschließung neuer Märkte oder einem etwas überzogenen Freiheits- und Aufklärungsgedanken getragen wird. Auf Letzteres trifft man gern bei den Euphorikern der Digital Boheme, die jedoch, wie es typisch für eine Avantgarde ist, in ihrer radikalen Digitalität und geographischen Enträumlichung nur einen kleinen, wenn auch lauten, Bruchteil der Bevölkerung selbst im Prenzlauer Berg stellen.

Der Bedarf, seine gesamte Lebenswelt in digitale Umgebungen zu verlagern, mag bei manchen Lebensstilen zum Leitmerkmal gehören. Wir, die wir mehr oder weniger professionell mit diesen Phänomenen zugange sind, müssen natürlich die richtigen Fragen stellen und dafür sensibel bleiben. Aber auch das Gespür dafür bewahren, dass es sich nicht bei jedem um die Idee umfassender Aufklärung oder um allgegenwärtigen Zugriff auf digitale Medieninhalte dreht.

Für sehr viele Menschen ist die Nutzung digitaler Information und auch von Google bestenfalls ein Alltagselement unter sehr vielen. Diese würden dann auch bei Darntons Frage

If Google makes available, at a reasonable price, the combined holdings of all the major US libraries, who would not applaud? Would we not prefer a world in which this immense corpus of digitized books is accessible, even at a high price, to one in which it did not exist?

eher mit den Schultern zucken als applaudieren und z.B. einfach mal verreisen. Oder das Auto waschen. Oder Gitarre spielen. Oder ein Brettspiel.

Robert Darnton: Google & the Future of Books. New York Review of Books:Volume 56, Number 2 · February 12, 2009

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“Informationsweihnachten” von und mit Google http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=6310/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=6310/index.html#comments Mon, 24 Nov 2008 11:51:33 +0000 Matti http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=6310 Peter Glaser sinniert heute im Feuilleton der Berliner Zeitung “über den schwierigen Übergang herkömmlicher Kulturformen in das digitale Zeitalter”. Die brandaktuelle Diskussion um die Europeana, die in diesem Kontext auch ganz gut gepasst hätte, findet dort jedoch keinerlei Erwähnung. Nachtrag: Ich habe mal aus Jux, weil ich den Begriff so putzig finde, das vom Autor [...]]]>

Peter Glaser sinniert heute im Feuilleton der Berliner Zeitung “über den schwierigen Übergang herkömmlicher Kulturformen in das digitale Zeitalter”. Die brandaktuelle Diskussion um die Europeana, die in diesem Kontext auch ganz gut gepasst hätte, findet dort jedoch keinerlei Erwähnung.

Nachtrag: Ich habe mal aus Jux, weil ich den Begriff so putzig finde, das vom Autor verwendete “Informationsweihnachten” gegooglet. Interessant dabei zu sehen, dass der Feuilletonartikel von Glaser auf diverse, schon länger zurückliegende, von ihm publizierte Blogeinträge (siehe beispielsweise hier und hier) mit großer inhaltlicher Schnittmenge zurückgeht.  Eine von vielen Fragen, die sich mir dabei stellt: Braucht man als Autor die Veröffentlichung in der “traditionellen” Zeitung dann doch um einen größeren Leserkreis / größere Aufmerksamkeit zu gewinnen oder was war die Motivation?

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“Europe’s Greatest Collections” und das Projekt dazu, vorgestellt in der Digitaz http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=6151/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=6151/index.html#comments Wed, 22 Oct 2008 08:58:20 +0000 Ben http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=6151 Bereits online ist eine Demoversion von “Europeana”. Die Ehre, “Europe’s Greatest Collections” zu eröffnen, hat man Vincent van Gogh überlassen. Dessen Gemälde eines Paares ausgetretener Schuhe eröffnet die virtuelle Tour, dann geht es Schlag auf Schlag: Eiffelturm, Christopher Columbus, mittelalterliche Versepen. Alles ist anklickbar, viele Funktionen sind den Gepflogenheiten des Web 2.0 entnommen. Das Ganze [...]]]>

Bereits online ist eine Demoversion von “Europeana”. Die Ehre, “Europe’s Greatest Collections” zu eröffnen, hat man Vincent van Gogh überlassen. Dessen Gemälde eines Paares ausgetretener Schuhe eröffnet die virtuelle Tour, dann geht es Schlag auf Schlag: Eiffelturm, Christopher Columbus, mittelalterliche Versepen. Alles ist anklickbar, viele Funktionen sind den Gepflogenheiten des Web 2.0 entnommen. Das Ganze wirkt weniger wie ein beschaulicher Museumsrundgang statt wie ein multimediales Lexikon, in dem Gegenstände, Epochen und Länder nur so durcheinanderwirbeln.

In der heutigen Ausgabe der taz wird Europeana – the European digital library, museum and archive – einen Monat vor dem offiziellen launch (am 20. November) schon einmal vorgestellt: Raus aus dem Bergwerk. Das Spannende an dem Projekt ist, dass neben der reinen Digitalisierung der Objekte auch ein Schwerpunkt auf der Entwicklung adäquater Erschließungsstrukturen liegt. Es soll also nicht nur digital zusammengehamstert und grob bibliografisch sowie im Volltext erschlossen werden, sondern vielmehr ist geplant, das, was man allgemein mit semantischen Technologien bezeichnet, im größeren Umfang zum Einsatz zu bringen. Eine erste Ahnung, wohin dies führen soll, kann man sich aus diesem PDF mit den Spezifikationen der Metadaten-Elemente holen. Insofern erscheint Europeana im Vergleich zu dem oft als Pendant genannten Google Books interessanter. Hinsichtlich der Masse dürfte das Benchmark aus Mountain View schon eine Herausforderung sein. In puncto Klasse kann man angesichts der Tatsache, dass der schlichte Google-Screen nach wie vor der Bedienästhetik der schmucklosen späten 1990er verhaftet bleibt und sicher nicht der Webgestaltung letztes Leitbild sein wird, durchaus ein Gegenstück schaffen, das mehr Tiefe und Komplexität bietet.

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Nach den Büchern scannt man die Presse, bei Google http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=5967/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=5967/index.html#comments Tue, 09 Sep 2008 09:21:13 +0000 Ben http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=5967 Google has begun scanning microfilm from some newspapers’ historic archives to make them searchable online, first through Google News and eventually on the papers’ own Web sites, the company said Monday. Meldet die New York Times: Google to Digitize Newspaper Archives]]>

Google has begun scanning microfilm from some newspapers’ historic archives to make them searchable online, first through Google News and eventually on the papers’ own Web sites, the company said Monday.

Meldet die New York Times: Google to Digitize Newspaper Archives

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“It’s monotonous”- wie man in Michigan für Google scannt. http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=5681/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=5681/index.html#comments Tue, 06 May 2008 08:19:11 +0000 Ben http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=5681 In a dimly lit back room on the second level of the University of Michigan library‘s book-shelving department, Courtney Mitchel helped a giant desktop machine digest a rare, centuries-old Bible. Mitchel is among hundreds of librarians from Minnesota to England making digital versions of the most fragile of the books to be included in Google [...]]]>

In a dimly lit back room on the second level of the University of Michigan library‘s book-shelving department, Courtney Mitchel helped a giant desktop machine digest a rare, centuries-old Bible.

Mitchel is among hundreds of librarians from Minnesota to England making digital versions of the most fragile of the books to be included in Google Inc.‘s Book Search, a portal that will eventually lead users to all the estimated 50 million to 100 million books in the world.

In einem kleinen AP-Report erhalten wir einen kleinen Einblick in den Workflow, mit dem man in Ann Arbor/Michigan Bestände für Google Books digitalisiert. Die Software kommt übrigens von Zeutschel aus Tübingen und heißt Omniscan – für alle, die sich schon auf die Firmenpräsentationen beim Bibliothekartag vorbereiten. Mehr im AP-Bericht: Scanning world’s every book means turning many, many pages

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Bücher auf Abruf und digital, in der Frankfurter Rundschau http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=5669/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=5669/index.html#comments Wed, 23 Apr 2008 12:11:32 +0000 Ben http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=5669 Vierzig Scanaufträge hatte die Bibliothek in Berlin im Februar und März, “doppelt so viele könnten wir im Monat technisch leisten, dafür brauchen wir aber mehr Personal”, sagt Patricia Fechner. Das EU-Projekt soll zwar Ende Juni auslaufen, doch das Interesse an den Produkten sei groß, “die Nachfrage steigt. Nicht nur Wissenschaftler melden sich bei uns, auch [...]]]>

Vierzig Scanaufträge hatte die Bibliothek in Berlin im Februar und März, “doppelt so viele könnten wir im Monat technisch leisten, dafür brauchen wir aber mehr Personal”, sagt Patricia Fechner. Das EU-Projekt soll zwar Ende Juni auslaufen, doch das Interesse an den Produkten sei groß, “die Nachfrage steigt. Nicht nur Wissenschaftler melden sich bei uns, auch Menschen, die einfach spezielle Interessen haben. Wir wollen das Projekt deshalb irgendwie erhalten”.

Die Frankfurter Rundschau berichtet heute ziemlich ausführlich über das Ebooks on demand-Projekt, bzw. den Trend, Bibliotheksbücher zu digitalisieren und staunt noch einmal:

Wissenschaftler können, ohne ihren Arbeitsplatz zu verlassen, in Büchern stöbern, die normalerweise in Bibliotheken auf anderen Kontinenten stehen.

Wer hätte das gedacht. Mehr hier: Wissen für alle

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In der Handtasche eine Bibliothek – die personalisierbare “Online-Bibliothek” http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=5434/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=5434/index.html#comments Wed, 03 Oct 2007 21:17:43 +0000 Wolfgang Kaiser http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=5434 Elektronisches Buch: Lesen im Magersuchtzeitalter http://www.diepresse.com/home/techscience/internet/329359/index.do 12.09.2007 | 10:46 | ANNE-CATHERINE SIMON (Die Presse) Pläne von Amazon und Google könnten Durchbruch bringen. http://www.diepresse.com/home/techscience/internet/329359/index.do Ich weiß nicht, ob diese “Neuigkeiten” bereits gebloggt wurden, mir scheint das aber nicht der Fall zu sein… ..Im Oktober, berichtet die „New York Times“, will der US-amerikanische Internet-Händler ein neues elektronisches [...]]]>

Elektronisches Buch: Lesen im Magersuchtzeitalter

http://www.diepresse.com/home/techscience/internet/329359/index.do

12.09.2007 | 10:46 | ANNE-CATHERINE SIMON (Die Presse)

Pläne von Amazon und Google könnten Durchbruch bringen.

http://www.diepresse.com/home/techscience/internet/329359/index.do

Ich weiß nicht, ob diese “Neuigkeiten” bereits gebloggt wurden, mir scheint das aber nicht der Fall zu sein…
..Im Oktober, berichtet die „New York Times“, will der US-amerikanische Internet-Händler ein neues elektronisches Lesegerät präsentieren. Ebenfalls im Herbst soll der Zeitung zufolge ein weiterer Schritt weiter zum elektronischen Lesen erfolgen: Google wird demnach ein Bezahlservice für das Herunterladen von Büchern am Computer anbieten..
..die rund 300 bis 360Euro, die es kosten soll, werden sich viele gefallen lassen, können sie auf dem Gerät doch eine ganze Bibliothek mit sich herumtragen, außerdem beim Lesen auf der eingebauten Tastatur Notizen machen und vieles mehr. Der wesentliche Unterschied aber zu den jüngsten Vorgängermodellen des E-Buchs, wie dem „Sony Reader“, der seit 2006 auf dem Markt ist: Man braucht keinen Computer mehr, um aufs Internet zuzugreifen

Welche Rolle käme dann den Bibliotheken zu bzw. würden ihre Bestände bei der gegenwärtigen herkömlichen Bibliothekspolitik weniger genutzt werden? Wird der Leser der Zukunft sehr wohl ein papierloses Buch vorziehen?
Interessant wäre noch zu erfahren, wieviel % der Menschen eine Online-Bibliothek gegenüber einer herkömlichen vorziehen würden, falls der Preis für “die Online-Bibliothek” weiter sinken sollte.

..”Die Entwicklungen im Internet und auf dem Buchmarkt deuten aber viel eher darauf hin, dass in der Leserbrust sehr wohl zwei Seelen wohnen können und sich die Vorliebe für die üppige Körperlichkeit von Romanschwarten oder die intime Schludrigkeit oft gelesener Lieblingstaschenbücher durchaus mit der Begeisterung für elektronisches Lesen verträgt”
..”Aber jetzt könnte das herbstliche Zündeln am Papierbuch, das sich bei Amazon.com und Google offenbar vorbereitet, wirklich zum Durchbruch führen.”

Ich wäre sehr daran interessiert, wenn jemand mir neue noch aktuellere Infos zu dieser aktuellen Entwicklung liefern könnte.

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