IBI-Weblog » Bibliothekspolitik http://weblog.ib.hu-berlin.de Weblog am Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin Wed, 28 Jun 2017 08:24:09 +0000 en hourly 1 http://wordpress.org/?v=3.0.4 Library audiobooks going MP3 http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=12215/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=12215/index.html#comments Sun, 09 Mar 2014 19:39:38 +0000 Kristin http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=12215 “Overdrive, which is one of the main suppliers of downloadable audiobooks to public libraries, announced that it is retiring its DRM-encrusted .WMA formats and pushing everything to DRM-free .mp3s.” This is in response to user preferences, widespread compatibility of MP3 across all listening devices and the fact that the vast majority of our extensive audiobook [...]]]>

“Overdrive, which is one of the main suppliers of downloadable audiobooks to public libraries, announced that it is retiring its DRM-encrusted .WMA formats and pushing everything to DRM-free .mp3s.”

This is in response to user preferences, widespread compatibility of MP3 across all listening devices and the fact that the vast majority of our extensive audiobook collection is already in MP3 format. This includes the audiobook collections from Hachette, Penguin Group, Random House (Books on Tape and Listening Library), HarperCollins, AudioGo, Blackstone, Tantor Media and dozens of others. Our publisher relations team is working closely with the very few remaining publishers who require WMA to seek permission to sell their titles in MP3 for library and school lending.

from boingboing.net

]]>
http://weblog.ib.hu-berlin.de/?feed=rss2&p=12215 0
deutsche Übersetzung des RDA-Regelwerkstexts online http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=9602/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=9602/index.html#comments Thu, 06 Dec 2012 11:58:50 +0000 Kristin http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=9602 seit heute steht die deutsche Übersetzung des RDA-Regelwerkstexts unter der Adresse http://www.dnb.de/DE/Standardisierung/International/rdaDeutsch.html zur Verfügung. Mit der Veröffentlichung in Form von PDF-Dateien legt die Deutsche Nationalbibliothek die autorisierte deutsche Übersetzung des RDA-Regelwerkstextes (alle Kapitel und Anhänge) vor. Die Übersetzung orientiert sich eng am englischen Original. Ziel der Übersetzung ist es, der deutschsprachigen Fachcommunity den Zugang und [...]]]>

seit heute steht die deutsche Übersetzung des RDA-Regelwerkstexts unter der Adresse http://www.dnb.de/DE/Standardisierung/International/rdaDeutsch.html zur Verfügung.

Mit der Veröffentlichung in Form von PDF-Dateien legt die Deutsche Nationalbibliothek die autorisierte deutsche Übersetzung des RDA-Regelwerkstextes (alle Kapitel und Anhänge) vor. Die Übersetzung orientiert sich eng am englischen Original. Ziel der Übersetzung ist es, der deutschsprachigen Fachcommunity den Zugang und das Verständnis des neuen Standards zu erleichtern. Dabei sollte sowohl die in früheren Übersetzungen anderer Standards verwendete Terminologie konsequent benutzt als auch der Originaltext möglichst wenig verändert werden.

Die Deutsche Nationalbibliothek hat es als Vertragspartnerin der RDA-Rechteinhaber erreicht, dass die Übersetzung des Regelwerkstexts für die Dauer von 12 Monaten kostenfrei zugänglich gemacht werden darf. In diesem Zeitraum sollten alle Interessenten die Gelegenheit nutzen, sich mit dem Standard vertraut zu machen. Nach Ablauf dieser Frist müssen die Dateien aus dem Webangebot der DNB entfernt werden.

Susanne Oehlschläger
Arbeitsstelle für Standardisierung
Deutsche Nationalbibliothek

]]>
http://weblog.ib.hu-berlin.de/?feed=rss2&p=9602 0
Occupy und Bibliotheken. Zu einem Beitrag Mark Greifs in der heutigen Ausgabe der Süddeutschen Zeitung. http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=9218/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=9218/index.html#comments Wed, 04 Jan 2012 17:19:46 +0000 Ben http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=9218 Wer heute das Feuilleton der Süddeutschen Zeitung aufschlug, hat es vielleicht bemerkt: Mark Greif, laut SZ „einer der wichtigsten jüngeren Essayisten Amerikas“ hat seinem doppelspaltigen Artikel über die Occupy-Bewegung ein kleines wunderbares Loblieb auf die öffentliche Bibliothek als Institution und Symbol des Gemeinsinns eingeschriebem. (Mark Greif: Eine uralte Sehnsucht. In: Süddeutsche Zeitung, Nr. 3/04.01.2012, S. [...]]]>

Wer heute das Feuilleton der Süddeutschen Zeitung aufschlug, hat es vielleicht bemerkt: Mark Greif, laut SZ „einer der wichtigsten jüngeren Essayisten Amerikas“ hat seinem doppelspaltigen Artikel über die Occupy-Bewegung ein kleines wunderbares Loblieb auf die öffentliche Bibliothek als Institution und Symbol des Gemeinsinns eingeschriebem. (Mark Greif: Eine uralte Sehnsucht. In: Süddeutsche Zeitung, Nr. 3/04.01.2012, S. 11) Ein bedrohtes Symbol übrigens, wie die polizeiliche Aussonderungs- und Auflösungsaktion an der Occupy-Bibliothek im Zuccotti Park nur noch einmal mit dem Vorschlaghammer vorführte. Die Occupy-Camps erscheinen Mark Greif als Reanimation des ur-amerikanischen Formats der Zivilgesellschaft: Das Gemeinwesen einer Kleinstadt „mit ihrem Postamt, ihrer städtischen Bücherei, dem Speiselokal – jenen Orten, an denen sich die Bürger der Stadt in einem informellen Rahmen begegnen konnten.“ Der Bestand dieser Bibliotheken ist tatsächlich Medium, nämlich der Vermittlungsgrund auf dem das kommunikative Zusammentreffen, aus dem sich Öffentlichkeit in ihrem politischen Sinne ergibt, entsteht.

Die Räumungsaktion der Bibliothek im Zuccotti-Park ist für Mark Greif gleichermaßen ein Symbol für die Auflösung der Institution Public Library in den USA allgemein:

„Die Bibliothek von Zuccotti Park ist in derseben Weise in den Müll gewandert, wie auch andere Bibliotheken in den USA verschwinden. Bibliotheken, deren Buchbestände aufgelöst werden, um jene „Technikzentren“ zu errichten, die man aufsucht, um auf Facebook und eBay zu gehen und das Netz nach Steuertipps und Pornographie zu durchstöbern – so wie das andere Bürger in den eigenen vier Wänden tun; und Bibliotheken, die man deshalb schließt, weil man sie bei der städtischen Budgetplanung nicht mehr berücksichtigt hat.“

Abgesehen von der etwas sehr moralisierenden Spitze auf das konkrete Nutzerverhalten, tritt in diesem Zitat deutlich ein Strukturwandel in der Bibliotheks- und Medienöffentlichkeit zu Tage, der – bisher abgeschwächt – auch in der Bundesrepublik spürbar ist. Dieser nimmt der in der Kombination von digitalen Rückkanalmedien und Ökonomisierung tatsächlich öffentliche Institutionen – Mark Greif erwähnt auch noch die US Post, der so langsam das Verhältnis von infrastrukturellem Aufwand zu Bilanz entgleitet und für die es rührende Rettungsaktionen gibt – zunehmend von der Bildfläche und bevorzugt bestimmte Lebensstilgruppen gegenüber anderen. Dass diese neben höherer Bildung (also idealerweise höherem Einkommen) auch eine größerer Affinität zu bestimmten Erlebnisformen und besonders zum Konsum allgemein aufweisen, liegt in der Natur der Sache.

Denn hinter dieser Entwicklung steckt in gewisser Weise die umfassende Entfaltung kapitalistischer Prinzipien in unser post-traditionellen Sozialsphäre: Mediennutzung und Kommunikation werden privatisiert und in dieser privaten Variante zugleich massiv in ehemals oder noch öffentliche Räume getragen. Digitale Medien tragen zweifellos auch zur Erhöhung von Teilhabechancen bei. Das internetfähige Smartphone ermöglicht es aber auch, in eine Allgegenwart des Geldausgebens zu tauchen. Die digitale Revolution liegt immer auch in den Händen von den Vodafone, Facebook und Apple. Die dominanten Strukturen und Akteure lassen bestimmte Spielräume zu, bauen zugleich jedoch auf die Erzeugung von Abhängigkeiten. Die Instrumente des Personal Branding, der Selbstvermarktung in den Sozialen Netzwerken von XING bis Twitter, totalisieren den Wettbewerb gegenüber der Gemeinschaft. Ein Facebook-Profil und -Netzwerk sind Anlagen des persönlichen (sozialen) Humankapitals und in den AGBs stecken die Spielregeln für Teilhabe an der digitalen Weltgemeinschaft so wie im BGB die für das nationale Miteinander.

Der Buchbestand einer kommunalen Bibliothek lässt sich nicht zuletzt als manifestes gemeinschaftliches Vermögen auch in der Bedeutung potentiellen Orientierungs- und Handlungswissens verstehen. Die digitalen Kommunikationen und Zugriffe auf Medienschnipsel sind dagegen unüberschaubar virtuell, permanent in Veränderung und hinterlassen in jeder Browserverlaufsgeschichte andere Spuren. In der konkreten Nutzung mag der Unterschied gar nicht mal so gravierend sein. Auf der symbolischen Ebene ist es jedoch eine gewaltige Verschiebung. Und das nicht nur, weil in digitalen Netzen jeder Zugriff protokolliert, bewertet und bei Bedarf abgerechnet werden kann.

Das Ersetzen des Eigenwertes der öffentlichen Bibliothek als Baustein der Gemeinschaft durch den Erwartungshorizont der Kosten-Leistungsrechung und Budgetierung führt schließlich bisweilen dazu, dass man sie als obsolet aus den kommunalen Finanzplanungen, die eben weitgehend vordergründig berechenbare Werte heranziehen, einfach streicht. Dadurch aber, dass man dabei eben nicht nur eine städtische Luxusausgabe reduziert, sondern ein grundlegendes Symbol von Gemeinschaft löscht, stützt man bestimmte gesellschaftliche Tendenzen, gegen die sich unter anderem die Occupy-Bewegung ausspricht. Der Stadtkämmerer berücksichtigt diese Dimension naturgemäß in den seltensten Fällen. Er freut sich seiner professionellen Spezialisierung entsprechend, wenn er Kosten externalisieren oder verringern kann. Im Sinne eines sozialen Ausgleichs ist jede Schließung einer Bibliothek aber ein deutliches politisches Signal gegen die Gemeinschaft. Das Verschwinden öffentlicher Räume, von denen öffentliche Bibliotheken eine Variante sind, steht immer auch für das Verschwinden einer Alternative zum rein Ökonomischen. Nach der Erosion von Tradition und Glauben bleibt uns dahingehend nicht mehr viel. Die Occupy-Bewegung in den USA versucht sich nun einen solchen Raum zurückzuerschließen und – so Mark Greif – an die Idee der Demokratie in Amerika wieder ernsthaft anzuschließen. „Aber kann [...] das“, so der Essayist, „überhaupt gelingen ohne unsere Bibliothek, ohne die Bücher, die wir liebgewonnen haben und die unsere Spuren tragen, ohne einen Ort, an dem wir Fremde treffen können, die dieselbe Idee von Amerika haben wie wir, ohne den Anspruch auf ein kleines Fleckchen Land, kurz: ohne unseren Park?“

]]>
http://weblog.ib.hu-berlin.de/?feed=rss2&p=9218 0
Wieviel Ethik braucht das Fach? Zu einer möglichen Diskussion. http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=9198/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=9198/index.html#comments Mon, 12 Dec 2011 13:02:27 +0000 Ben http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=9198 Es ist (aus verschiedenen Gründen und leider) nicht mehr oft der Fall, dass sich im IBI-Weblog noch inhaltliche Debatten entfalten – so selten, dass sogar der Direktlink von der umgestalteten Homepage des Instituts verschwunden ist. Ein Beitrag von Alexander Struck deutete allerdings jüngst wieder einmal an, wie Themendiskussionen in Weblogs entstehen können und da das [...]]]>

Es ist (aus verschiedenen Gründen und leider) nicht mehr oft der Fall, dass sich im IBI-Weblog noch inhaltliche Debatten entfalten – so selten, dass sogar der Direktlink von der umgestalteten Homepage des Instituts verschwunden ist. Ein Beitrag von Alexander Struck deutete allerdings jüngst wieder einmal an, wie Themendiskussionen in Weblogs entstehen können und da das Thema Berufsethik bzw. ebenso die Frage nach der politischen Positionierung von Bibliothekaren und Infomationsspezialisten jedes Fachbewusstsein permanent begleiten sollte, möchte ich sie aus dem Kommentar-Thread noch einmal herausheben und zugleich auf einen anderen Beitrag zum Thema hinweisen. Bibliothekare und Informationsspezialisten haben in der Tat ein breites Berufsfeld vom Archiv und Volksbibliothek über Ratingagenturen, Anwaltskanzleien, Suchmaschinenanbieter bis hin eben auch – das war der Ausgangspunkt der Kommentarfolge – zu Geheimdiensten vor sich. Professionalität wird nicht selten unter dem traditionsreichen Wendung “wes’ Brot ich ess, des Lied ich sing” zusammengefasst. Andererseits gibt es Positionen, die darauf bestehen, dass gerade unsere Berufsgruppe mit einem ausgeprägteren ethischen Bewusstsein handeln sollte. Dave Lankes beschreibt dies in einem aktuellen Beitrag in seinem Weblog Virtual Dave so:

“I believe that librarians must be political. That is they must be aware of politics, aid their members in political pursuits, and actively participate in the political process. Now directors of libraries will see this as nothing new, but I believe that all librarians must be politically savvy. Why? Well, let’s start with my definition of politics: politics is the process by which a community allocates power and resources.”

Genaugenommen rückt hier die Polarität mit den Polkappen a) konsequente Dienstleistungsorientierung vs. b) demokratischer Bildungsauftrag in den Mittelpunkt der Betrachtung. Mit Dave Lankes lässt sich hier der Unterschied zwischen den (zu a) Konsumenten und (zu b) den Bürgern als Zielgruppe anbringen:

“Just as a library is product of people (community, librarians, staff), so too is our government. It is the role of librarians to first remind our communities that every citizen is responsible for the performance of our government and that the best elected government is one that is elected in the light of knowledge. This is the difference between citizen and consumer. A citizen is a participant who does not simply vote and forget.”

Natürlich lässt sich ein solch idealistisches Rollenbild berufspraktisch nur in Öffentlichen bzw. öffentlich geförderten Bibliotheken resolut vertreten, also Einrichtungen die mehr oder weniger direkt im Dienst der Allgemeinheit unter der Prämisse einer demokratischen Gesellschaftsidee stehen. Bibliothekare, die die Literaturversorgung beispielsweise in einer Wirtschaftskanzlei übernehmen, dürften sich diesen ethischen Luxus als handlungspraktische Orientierung selbst bei fester innerer Überzeugung vermutlich nicht herausnehmen, jedenfalls wenn er in einen Widerspruch zu den Interessen der Kanzlei führen würde. Der bibliothekarische Berufsidealismus muss in solchen Einrichtungen entweder mit den Ziel des Unternehmens synchronisiert werden oder auf eine rein handwerkliche Standesehre (Die effizienteste Informationsvermittlung, die machbar ist o.ä.) beschränkt bleiben. Dabei stehen Bibliothekare auch in solchen Fällen in gewisser Weise im Dienst einer Community, allerdings einer mit bisweilen sehr konkreten Zielen. Dieser Umstand macht derartige Beispiele auch zu guten Szenarien in der Nussschale, an denen man die Vertracktheit des Problems erörtern kann.

Wenn die Kommentarin Anja nun schreibt:

“Naja, wenn man LIS studiert, um beim CIA andere Menschen auszuspionieren…..ich weiß nicht. Dann wäre ich lieber arbeitslos als das…”

dann adressiert sie sicher einen Extrempunkt, der formal allerdings auch im Auftrag der demokratischen Idee bzw. der Interessen von hinter dieser stehenden Institutionen agiert.

Letztlich befinden wir uns hier in einem Übergangsraum, dessen Grenzen nicht leicht bestimmbar sind. Die simpleste Antwort ist sicher, dass man nur in einer Organisation eine Stelle annimmt, wenn man sich mit deren übergeordneten Zielen zu identifizieren vermag – was übrigens für beide Seiten die beste Variante darstellt. Da die meisten Absolventen des IBI, wie eine aktuelle Verbleibstudie ergab, in wissenschaftlichen Bibliotheken unterkommen, dürfte ihnen die Gewissensfrage in dieser Hinsicht erspart bleiben und ein demokratisch-politisches Engagement, wie es sich Dave Lankes wünscht, mit dem Arbeitsalltag vereinbar sein. Andererseits könnte man natürlich fragen, ob die von Dave Lankes vertretene Ausrichtung, die einen bestimmten normativen Konsens einfordert, überhaupt so allgemeingültig sein kann, wie es scheint:

“The quest for a better community and a better tomorrow requires the most fertile of grounds.”

Hier knackt die Grundlage weg, sobald man sich an die Konkretisierung wagt. Denn davon, was eine bessere Gemeinschaft und ein besseres Morgen sein können und könnten, gibt es – dank der in einer demokratischen Gesellschaft verfassungsrechtlich verankerten Meinungsfreiheit – doch sehr unterschiedliche Vorstellungen.

Alexander erweitert in seinem Kommentar die Grundfrage auf die Bibliotheks- und Informationswissenschaft:

“Sollte auch die LIS Forschung ueber ihre gesellschaftliche Verantwortung reflektieren? (Bsp. User Tracking etc)”

Als Ja-Nein-Frage gelesen ist die Antwort darauf eindeutig. Geht es jedoch um das Wie, dann wird es auch hier schwieriger. Die Berufsethik ist dann betroffen, wenn wir davon ausgehen, dass die Bibliotheks- und Informationswissenschaft entsprechende Leitlinien erarbeiten soll, darf und kann, also als eine die Praxis unterstützende Gesellschaftswissenschaft agiert. Das Beispiel User-Tracking weist dagegen in Richtung Forschungs- und Wissenschaftsethik.

Gäbe es am Institut ein dezidiertes Seminar zum Thema und wäre ich dessen Dozent, würde ich gleich in der ersten Sitzung zunächst einmal das Problem mit der Frage einhegen, welche Themen, technischen Entwicklungen und Forschungsfragen ebenfalls unter dem Verdacht stehen, ethisch wenigstens zweischneidig zu sein? Inwieweit das vielleicht sogar bereits Thema im Seminar “Information und Gesellschaft” (51 806) war, entzieht sich meiner Kenntnis, ist aber im nächsten Flurgespräch mit der Dozentin bestimmt Gegenstand einer kleinen Anfrage. Die Ausrichtung stimmt laut Kursbeschreibung jedenfalls:

“Ziel der Vorlesung ist eine Sensibilisierung für die Wechselwirkung von Information und Gesellschaft. Die Studierenden erhalten auf nationaler und internationaler Ebene ein Orientierungswissen über die wesentlichen Akteure des BI-Bereichs, einschließlich Wissenschaft und Bildung. Am Ende der Vorlesung sollen die Studierenden in der Lage sein, die Bedeutung von Informationspolitik, -recht und -ethik beurteilen zu können.”

Abgesehen davon scheint die Frage auch unabhängig von der jüngsten Verkündung des Internetanalysten George Colony, wir würde uns in die Phase des “Post-Social-Web” begeben, in jedem Fall relevant genug, um hier trotz allgemeiner “social media fatigue” und “social saturation” weiter diskutiert zu werden. Und wer lieber ein richtiges Diskussionspapier daraus machen will, kann sich gern an redaktion@libreas.eu wenden. Auch wenn die Ausgabe zum Thema Ethik und Zensur erschienen ist, bleiben die damit verknüpften Fragen, Herausforderungen und Widersprüche dauerhaft bedeutsam genug, um immer wieder auf die Agenda zu gelangen.

]]>
http://weblog.ib.hu-berlin.de/?feed=rss2&p=9198 3
Die Schließung öffentlicher Bibliotheken ist rechtswidrig, in England http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=9175/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=9175/index.html#comments Thu, 17 Nov 2011 19:08:33 +0000 Ben http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=9175 Aus Großbritannien erreichen uns heute erfreuliche Nachrichten. Dort entschied nämlich gestern der High Court of Justice, immerhin das höchste Zivilgericht für England und Wales, dass die Schließung kommunaler Bibliotheken unzulässig sei, da sie gegen den Grundsatz der Gleichberechtigung verstoße: “Judge Martin McKenna ruled that, as the closures would hurt disadvantaged groups such as the elderly [...]]]>

Aus Großbritannien erreichen uns heute erfreuliche Nachrichten. Dort entschied nämlich gestern der High Court of Justice, immerhin das höchste Zivilgericht für England und Wales, dass die Schließung kommunaler Bibliotheken unzulässig sei, da sie gegen den Grundsatz der Gleichberechtigung verstoße:

“Judge Martin McKenna ruled that, as the closures would hurt disadvantaged groups such as the elderly and the disabled, which is contrary to the conditions laid down in equalities legislation, the councils would just have to scrap their plans and think again. And he also made it crystal clear – as he quashed the closure decisions and told the councils to pay campaigners’ legal costs – that he was sending a message to other local authorities intent on restructuring their library services.”

Der Guardian kommentiert die Entscheidung für das öffentliche Bibliothekswesen nicht ohne Sympathie:  Campaign against library closures has scored a vital victory.

]]>
http://weblog.ib.hu-berlin.de/?feed=rss2&p=9175 0
Schließung von Bibliotheken in GB und den USA http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=8534/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=8534/index.html#comments Mon, 10 Jan 2011 14:00:41 +0000 Elke http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=8534 Zwei eindrucksvolle Anwendungsbeispiele von Google Maps zeigen, wie viele Bibliotheken in Großbritannien sowie welche Schulbibliotheken in den USA geschlossen wurden oder aktuell auf der Streichliste stehen. Link Public Library Closures in the UK Link A Nation without School Librarians]]>

Zwei eindrucksvolle Anwendungsbeispiele von Google Maps zeigen, wie viele Bibliotheken in Großbritannien sowie welche Schulbibliotheken in den USA geschlossen wurden oder aktuell auf der Streichliste stehen.

Link Public Library Closures in the UK
Link A Nation without School Librarians

]]>
http://weblog.ib.hu-berlin.de/?feed=rss2&p=8534 1
FAZ: Abbau Buch http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=8302/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=8302/index.html#comments Fri, 17 Sep 2010 07:51:38 +0000 Elke http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=8302 Schöner Artikel im FAZ Feuilleton (17.09.2010): “Die Politik verfolgt mit ihren Mittelkürzungen eine zweigleisige Strategie: Einerseits will sie in die Bildung investieren, andererseits beschneidet sie den Zugang dazu. Denn Bibliotheken sind wichtiger Bestandteil der Bildungsinfrastruktur von Städten und Gemeinden.”]]>

Schöner Artikel im FAZ Feuilleton (17.09.2010): “Die Politik verfolgt mit ihren Mittelkürzungen eine zweigleisige Strategie: Einerseits will sie in die Bildung investieren, andererseits beschneidet sie den Zugang dazu. Denn Bibliotheken sind wichtiger Bestandteil der Bildungsinfrastruktur von Städten und Gemeinden.”

]]>
http://weblog.ib.hu-berlin.de/?feed=rss2&p=8302 0
Das Berliner Bibliothekswesen – eine Investition in die Zukunft der Hauptstadt der Bildung? http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=8247/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=8247/index.html#comments Thu, 26 Aug 2010 12:10:43 +0000 Matti http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=8247 Mit dieser titlgebenen Fragestellung lädt der Berliner Wirtschaftsgespräche e.V. zu einer Podiumsdiskussion am 8. September 2010 um 19 Uhr  in die Berliner Stadtbibliothek (Breite Str. 30-36) ein. Es werden miteinander diskutieren: Prof. Dr. Claudia Lux (ZLB), Anke Berghaus-Sprengel (UB HU Berlin), Dr. Felicitas Tesch und Thomas Birk (beide Mitglieder des Berliner Abgeordnetenhauses). Zur Veranstaltungsbeschreibung]]>

Mit dieser titlgebenen Fragestellung lädt der Berliner Wirtschaftsgespräche e.V. zu einer Podiumsdiskussion am 8. September 2010 um 19 Uhr  in die Berliner Stadtbibliothek (Breite Str. 30-36) ein.

Es werden miteinander diskutieren: Prof. Dr. Claudia Lux (ZLB), Anke Berghaus-Sprengel (UB HU Berlin), Dr. Felicitas Tesch und Thomas Birk (beide Mitglieder des Berliner Abgeordnetenhauses).

Zur Veranstaltungsbeschreibung

]]>
http://weblog.ib.hu-berlin.de/?feed=rss2&p=8247 0
Harte Sparmaßen für die New York Public Library http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=8045/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=8045/index.html#comments Fri, 07 May 2010 12:28:00 +0000 Elke http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=8045 Schlechte Nachrichten aus New York: The most severe budget cut ever faced by The New York Public Library was announced on May 6 as part of the Mayor’s Executive Budget. ”The proposed cut of $36,800,000 is even worse than the cuts to the Library in the 1970s, when New York was on the brink of bankruptcy,” Library [...]]]>

Schlechte Nachrichten aus New York:

The most severe budget cut ever faced by The New York Public Library was announced on May 6 as part of the Mayor’s Executive Budget. ”The proposed cut of $36,800,000 is even worse than the cuts to the Library in the 1970s, when New York was on the brink of bankruptcy,” Library President Paul LeClerc said.

“If funding is not restored we will be forced to drastically reduce critical library services for New Yorkers. Ten libraries would have to close; those that remain open would have their hours reduced to an average of just 4 days per week. The cut would also result in the loss of 736 staff positions–36% of our workforce. Today record numbers of New Yorkers are relying on their libraries for free job information, Internet access, computer classes, business information, after-school programs, and much more. This budget would force us to reduce or eliminate services at the time they are needed most. That’s why we look forward to working with the City Council and the Mayor to restore funding for libraries.” (Pressemitteilung vom 6.Mai)
]]>
http://weblog.ib.hu-berlin.de/?feed=rss2&p=8045 0
Rückschau auf den “Study Visit : Multicultural Libraries: practice makes perfect!” vom 2-3 November in Rotterdam http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=7641/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=7641/index.html#comments Tue, 24 Nov 2009 08:59:32 +0000 Wolfgang Kaiser http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=7641 Vom 2.11.-3.11. nahm ich an einer Tagung zur multikulturellen Bibliotheksarbeit in der Stadtbibliothek Rotterdam teil, an der BibliothekarInnen aus Spanien, Israel, Norwegen, Schweden, Belgien, den Niederlanden und Deutschland teilnahmen. Best Practice Beispiele aus Deutschland und Belgien wurden keine vorgestellt. Eine Gruppe von Studenten der HdM Stuttgart waren mit ihren Dozenten und mir die einzigen Teilnehmer [...]]]>

Vom 2.11.-3.11. nahm ich an einer Tagung zur multikulturellen Bibliotheksarbeit in der Stadtbibliothek Rotterdam teil, an der BibliothekarInnen aus Spanien, Israel, Norwegen, Schweden, Belgien, den Niederlanden und Deutschland teilnahmen. Best Practice Beispiele aus Deutschland und Belgien wurden keine vorgestellt. Eine Gruppe von Studenten der HdM Stuttgart waren mit ihren Dozenten und mir die einzigen Teilnehmer aus Deutschland. Ein ausführlicher Bericht, zu dem bald ein zweiter Teil folgt, findet sich hier. Darüber hinaus hatte ich Gelegenheit das Library Concept Center in Delft und die Stadtbibliothek Den Haag zu besuchen. Demnächst erscheint hierzu ein weiterer Bericht im IFLA-Newsletter Library Services to Multicultural Populations, der andere Schwerpunkte setzt. Hingewiesen sei noch auf das Grundtvig Programm, das im nächsten Jahr im Zuge des European Year for Combating Poverty and Social Exclusion , für Bibliotheken attraktive Fördermöglichkeiten bietet. In Frage kommen insbesondere Lernpartnerschaften, Workshops und Freiwilligenprojekte. Mögliche Zielgruppen wären Migranten, erwachsene Schulabgänger ohne Abschluß und Ältere.

Study-Visit-first-day-300x225

]]>
http://weblog.ib.hu-berlin.de/?feed=rss2&p=7641 0
Rückschau auf die Veranstaltung „Das Fremde in uns und wir im Fremden“ vom 07.10.09 im Puttensaal der Bibliothek am Luisenbad in Berlin-Wedding http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=7455/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=7455/index.html#comments Mon, 12 Oct 2009 17:00:03 +0000 Wolfgang Kaiser http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=7455 Für alle, die diese dreistündige Veranstaltung verpasst haben, gibt es im Blog bibliothekarisch.de eine kurze Zusammenfassung . Zu Beginn wurden Bücher des Simon-Verlags für Bibliothekswissen zu den Themen Projektförderung, Sozialer Bibliotheksarbeit, Informationskompetenz für Migranten und Diversity Management für Bibliotheken vorgestellt. Im Anschluß wurde nach einer kurzen Pause dazu Bezug genommen und vor allem über die [...]]]>

Für alle, die diese dreistündige Veranstaltung verpasst haben, gibt es im Blog bibliothekarisch.de eine kurze Zusammenfassung . Zu Beginn wurden Bücher des Simon-Verlags für Bibliothekswissen zu den Themen Projektförderung, Sozialer Bibliotheksarbeit, Informationskompetenz für Migranten und Diversity Management für Bibliotheken vorgestellt. Im Anschluß wurde nach einer kurzen Pause dazu Bezug genommen und vor allem über die Themen (soziale) Teilhabe, Integration, Lebenslanges Lernen, Bibliotheksverständnis, Antidiskriminierung und Mehrsprachigkeit im Round Table debattiert. Gäste für den Round Table waren Herr Prof. Dr. Hobohm (Dekan, FH Potsdam), Frau Lourina de Voogd (Vereniging van Openbare Bibliotheken VOB, Netherlands Public Library Association, Den Haag), Herr Mark Terkessidis (Migrationsforscher, Radiomoderator und Journalist), Frau Canan Bayram, (Migrationspolitische Sprecherin der Grünen, MdA, Berlin) und Herr Oumar Diallo (der Leiter des Afrikahauses Berlin). Die diskutierten Themen werden hoffentlich dank der Zukunftswerkstatt, anderen Multiplikatoren (der Politik) und Bibliothekaren aus dem Nischendasein verschwinden, da ja die Interkulturelle Bibliotheksarbeit gemeinhin immer noch als Sonderaufgabe (jede Art von interkultureller Arbeit) verstanden wird. Ein ehrgeiziges Unterfangen sollte die Erreichung des strategisches Ziels der dbv-Kommission Interkulturelle Bibliotheksarbeit eines sog. „Intercultural mainstreaming“ als Querschnittsaufgabe in allen Bereichen, vom Bestandsaufbau bis hin zur Personalpolitik, sein. Auf Anfrage ist es möglich eine Aufzeichnung der Veranstaltung vom Simon-Verlag für Bibliothekswissen zu erhalten.

]]>
http://weblog.ib.hu-berlin.de/?feed=rss2&p=7455 2
Fertige Wahlbausteine schon bei ver.di http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=7318/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=7318/index.html#comments Sat, 18 Jul 2009 12:16:46 +0000 Karsten Schuldt http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=7318 Bibliothek & Information Deutschland (BID) hat gestern eine Meldung veröffentlicht, nach der an sechs von sieben im Bundestag vertretenen Parteien Wahlprüfsteine verschickt wurden. Wahlprüfsteine sind ja bekanntlich eine verbreitete Methode, mit der Organisationen versuchen in den Wahlkampf und auch die anschließende Politik einzugreifen. Es werden an Parteien Fragen gestellt, welche die jeweils von der fragenden [...]]]>

Bibliothek & Information Deutschland (BID) hat gestern eine Meldung veröffentlicht, nach der an sechs von sieben im Bundestag vertretenen Parteien Wahlprüfsteine verschickt wurden. Wahlprüfsteine sind ja bekanntlich eine verbreitete Methode, mit der Organisationen versuchen in den Wahlkampf und auch die anschließende Politik einzugreifen. Es werden an Parteien Fragen gestellt, welche die jeweils von der fragenden Organisation bearbeiteten Themenfelder betreffen. Die Parteien sollen dann – bitte – ihre Positionen zu diesen Themen darlegen. Suggeriert wird einerseits, dass so von den Parteien ein an den Themen der Organisationen interessiertes Publikum angesprochen werden kann, andererseits wollen die Organisationen aber auch mit ihren Themen gehört werden. Das ist ja alles erstmal verständlich. Gleichzeitig scheint die tatsächliche Effektivität solcher Wahlprüfsteine beschränkt, schon weil einfach sehr sehr sehr viele Organisationen zu dieser Methode greifen.

Somit kann es auch vorkommen, dass die Parteien bei der Beantwortung der Wahlprüfsteine einer Organisation die Wahlprüfsteine einer anderen Organisation mit beantworten. So scheint das mit den Wahlprüfsteinen von BID passiert zu sein. Ver.di, die als Organisation ja immerhin mit weit mehr potentiellen Stimmen von Wählerinnen und Wählern wuchten können als der BID, hat ihre Wahlprüfsteine schon längst beantwortet zurückbekommen. Der Teil der Wahlprüfsteine, welcher sich auf den Bildungsbereich bezieht – wozu bei ver.di halt auch alle Bibliotheken, Archive und Dokumentationseinrichtungen gezählt werden – ist in der aktuellen Ausgabe des biwifo-Reports (2/2009, Seite 5-8) veröffentlicht.

Wie der BID hat auch ver.di den Fehler begangen, sich auf die sechs “bekannten” Parteien zu beschränken, was dem mündigen Wähler bzw. der mündigen Bürgerin gegenüber ziemlich unverschämt ist, welche sich ja zwischen weit mehr Parteien und Wahllisten entscheiden sollen und nicht nur zwischen den Etablierten.

(Das wurde auf der inetbib-Liste für die Wahlprüfsteine des BID ja auch schon richtig kritisiert, wo insbesondere darauf hingewiesen wurde, dass die Piratenpartei keine Spasspartei ist, sondern eine, die mit ihrem Themenspektrum Bibliothekarinnen und Bibliothekare interessieren müsste. Aber auch andere Parteien nicht zu fragen, scheint nicht wirklich demokratisch, solange man nicht zumindest begründet, warum man die nicht fragt. Das wäre ja bei Rechtsextremen wie der NPD, DVU und Republikanern oder religiös und esoterisch fundamentalistischen Gruppen wie den Violetten, PBC, AUF, Zentrum [der heutigen Partei Zentrum, nicht deren historische Vorgänger] und CM leicht möglich.)

Aber immerhin war hier die Gewerkschaft tatsächlich mal schneller, als der bibliothekarische Verband. Deswegen vielleicht zur ersten Orientierung die Ergebnisse, welche den Bibliotheks-/Archiv-/Dokumentationsbereich betreffen:

  • Die vorangestellten Forderung von ver.di: Bibliotheksrahmengesetz des Bundes, das Mindestanforderungen an die Ausstattung mit Bibliotheken, deren Standards und Finanzierung festschreibt. Bundeseinheitliche Berufsausbildung und Weiterqualifizierungen des Bibliothekspersonals, die den Ansprüchen einer Informationsgesellschaft Rechnung tragen.
  • Bündnis 90 / Die Grünen: Die Länder sollten sich in einem Staatsvertrag über Mindestanforderungen für Bibliotheken einigen. Dem Bund fehlt es an der nötigen Kompetenz, und die große Koalition wird diese in der Föderalismusreform II nicht schaffen. Wir befürworten eine moderne und anschlussfähige Aus- und Weiterbildung im Bibliotheksbereich, deren Qualität durch bundeseinheitliche Standards gesichert wird.
  • CDU / CSU: In Deutschland steht die Gesetzgebungskompetenz für Bibliotheksgesetze grundsätzlich den Bundesländern zu. Auf die Kategorie der Rahmengesetzgebungskompetenz des Bundes wurde 2006 verzichtet.
  • Die Linke: DIE LINKE fordert ein bundesweit geltendes Gesetz, das den Unterhalt öffentlicher Bibliotheken zur Pflichtaufgabe erklärt und Anforderungen an die Ausstattung mit Bibliotheken, deren Standards und Finanzierung festschreibt.
  • FDP: Die Länder sollen Bibliotheksgesetze erlassen. Deren Betrieb muss ab einer gewissen Größenordnung der Gemeinden zur Pflichtaufgabe werden. Verfassungsrechtlich problematisch und ordnungspolitisch fragwürdig ist, die Handlungs- und Entscheidungsspielräume der Länder und Kommunen durch Bundesgesetz zu begrenzen.
  • SPD: Die SPD setzt sich dafür ein, über Bibliotheksgesetze der Länder öffentliche Bibliotheken zur Pflichtaufgabe zu erklären und Mindestqualitätstandards zu definieren. Eine Bibliotheksentwicklungsagentur sollte die Bibliotheken unterstützen. Die SPD unterstützt die Forderung nach einer bundeseinheitlichen Berufsausbildung und Weiterqualifizierung von Beschäftigten in Bibliotheken.
]]>
http://weblog.ib.hu-berlin.de/?feed=rss2&p=7318 1
Den Stick kannst Du vergessen: das Darmstadt-Urteil ist da. http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=6969/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=6969/index.html#comments Thu, 14 May 2009 17:09:41 +0000 Ben http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=6969 So, jetzt wissen wir’s (für’s erste): Bibliotheken dürfen urheberrechtlich geschützte Bücher, die sie digitalisiert haben, ihren Nutzern nur an speziellen Leseterminals zugänglich machen. Mit dieser am Donnerstag veröffentlichten Entscheidung des Landgerichts Frankfurt am Main wird den Bibliotheken untersagt, ihren Nutzern die Gelegenheit zur digitalen Vervielfältigung der eingescannten Bücher zu geben. Frisch über ddp/Yahoo: Bibliotheken dürfen [...]]]>

So, jetzt wissen wir’s (für’s erste):

Bibliotheken dürfen urheberrechtlich geschützte Bücher, die sie digitalisiert haben, ihren Nutzern nur an speziellen Leseterminals zugänglich machen. Mit dieser am Donnerstag veröffentlichten Entscheidung des Landgerichts Frankfurt am Main wird den Bibliotheken untersagt, ihren Nutzern die Gelegenheit zur digitalen Vervielfältigung der eingescannten Bücher zu geben.

Frisch über ddp/Yahoo: Bibliotheken dürfen digitalisierte Bücher nicht an Nutzer weitergeben

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung hat zeitnah den Kommentar zum Urteil und sieht mit einer gewissen Erleichterung (“Studieren geht über Kopieren”) die Studierenden vor der Versuchung, in die sie die Bibliotheken führen wollten, geschützt:

Für die Studenten heißt es, dass sie – sofern sie die 22 Euro für Historiker Schulzes Werk auszugeben scheuen – tatsächlich in der Bibliothek lesen müssen und der Verführung, erst einmal zu kopieren, um später weiterzusehen, weniger ausgesetzt sind.

]]>
http://weblog.ib.hu-berlin.de/?feed=rss2&p=6969 4
Auf dem Ap[p]ellplatz: Die Urheber rufen zur Rettung der Zukunft. http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=6736/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=6736/index.html#comments Tue, 24 Mar 2009 10:51:33 +0000 Ben http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=6736 Es ist immer bedauerlich, wenn eine auf Viertel- und Halbwissen beruhende Rhetorik, die beispielsweise Google Books und Open Access pauschal in einen Topf wirft und zu einer Sache verquirlt, die Debatte dominiert. Das kann man jedoch noch ausblenden. Problematischer wird es aber, wenn das Ganze in Aktionismus umschlägt und zu einem Aufruf “für Publikationsfreiheit und [...]]]>

Es ist immer bedauerlich, wenn eine auf Viertel- und Halbwissen beruhende Rhetorik, die beispielsweise Google Books und Open Access pauschal in einen Topf wirft und zu einer Sache verquirlt, die Debatte dominiert. Das kann man jedoch noch ausblenden. Problematischer wird es aber, wenn das Ganze in Aktionismus umschlägt und zu einem Aufruf “für Publikationsfreiheit und die Wahrung der Urheberrechte” führt, der die Diskussion dann gleich durch eine Sturmlauf der Behauptungen überrennt und sowohl Freiheit wie auch Zukunft in akuter Gefahr wähnt:

Jeder Zwang, jede Nötigung zur Publikation in einer bestimmten Form ist [...] inakzeptabel …

Jeder, der publiziert wird dem zustimmen. Wenn die Freiheit von Literatur, Kunst und Wissenschaft Verfassungsgut aber  ist, dann ist sie ja auch durch die Verfassung geschützt. Wenn dieser Schutz nicht erfolgt, ist zweifellos die Politik am Zug. Aber muss man, weil ein Balken knirscht, gleich das ganze Haus niederbrennen wollen?

Scrollt man die Liste der Unterzeichner durch, die überwiegend aus dem Verlagswesen und den buchorientierten Wissenschaftskulturen stammen, merkt man, wohin das Dauerfeuer mit dem Mythos, die Verlage müssten von der Musikindustrie und deren Fehlern lernen, führt. Es ist kaum anzunehmen, dass Daniel Kehlmann zum Prince wird und sein nächstes Buch frei zum Download anbietet und dem Berliner Kurier beilegt. Dazu ist die kulturelle Distinktion der Branche, die jetzt die Barrikaden errichtet, schlicht zu hoch. Der weit verbreitete Irrtum, das Kapitel eines Buches sei einem Musiktitel gleich, erzeugt jedoch diskursiven Druck und mündet aktuell in einer unbestimmten Furcht bzw. darin, dass Autoren und Verlage ganz offensichtlich das Vertrauen in ihr Produkt und Lebensmittel – das gedruckte Buch – sowie in die Leserschaft und Kunden verloren haben.  Denn die Schlacht, die hier eigentlich geschlagen wird, ist die analog ausgerichteter Eliten, welche das Vertrauen in sich selber verlieren, gegen eine zukunftseuphorische Digitalkultur. Das die Welt ein besserer Ort ist, weil alle Bücher und Forschungsergebnisse permanent und überall online gelesen werden können ist eine genauso unsinnige Vorstellung, wie, dass ein starres Beharren auf dem Status Quo des Publikationswesens gegen die technischen Möglichkeiten rigoros zu verteidigen sei. Darum geht es auch nicht. Was wir beobachten, sind Verteilungskämpfe um Deutungs- und Markthoheiten, an deren Ende hoffentlich ein sinnvoller Kompromiß steht. Bedauerlicherweise verläuft sich der Diskurs zu oft in platter Ideologie und verzichtet auf das differenzierte Argument. Letztlich ist dies aber normal, wenn es an Distanz zur Sache und damit an Unterscheidungsvermögen mangelt.

]]>
http://weblog.ib.hu-berlin.de/?feed=rss2&p=6736 4
Digitale Bibliothek Europeana http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=6277/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=6277/index.html#comments Thu, 20 Nov 2008 10:34:25 +0000 Wolfgang Kaiser http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=6277 In der heutigen Ausgabe der FAZ erklärt José Manuel Barroso, worum es bei der Digitalen Bibliothek Europeana geht und welchen Stellenwert sie für Europa hat. Mit einem Mausklick zum kulturellen Erbe Europas (von José Manuel Barroso) Im Altertum galt die Bibliothek von Alexandria, mit Zehntausenden von Einzelwerken, als Zentrum der Zivilisation – bis Krieg und [...]]]>

In der heutigen Ausgabe der FAZ erklärt José Manuel Barroso, worum es bei der Digitalen Bibliothek Europeana geht und welchen Stellenwert sie für Europa hat.

Mit einem Mausklick zum kulturellen Erbe Europas (von José Manuel Barroso)
Im Altertum galt die Bibliothek von Alexandria, mit Zehntausenden von Einzelwerken, als Zentrum der Zivilisation – bis Krieg und Feuer sie und einen Großteil ihrer Schätze unwiederbringlich zerstörten. Am heutigen Tag kann Europa, dank einer Zeit historischen Friedens und nie dagewesenen Wohlstands, ein neues, umfassenderes und gegenüber den Zeitläufen robusteres Bibliotheksprojekt starten: Europeana.
Von heute an kann sich jeder „Websurfer“ unter auf eine virtuelle Reise durch Europas reichhaltiges Kulturerbe begeben – eine Reise hinweg über die Grenzen von Nation, Sprache und Zeit. Wer die „Gioconda“ sehen möchte, muss nicht vor dem Louvre Schlange stehen.
Das für das Europeana-Portal verantwortliche Team besteht gerade einmal aus 14 Personen, deren gemeinsames Büro so klein ist, dass es von der Königlichen Bibliothek der Niederlande in Den Haag beherbergt werden kann. Hinter Europeana stehen allerdings mehr als 1000 Bibliotheken, Museen und Archive, die das Rückgrat des Projektes bilden. Es sind diese nationalen Kultureinrichtungen, welche für die Bewahrung und Digitalisierung kultureller Werke verantwortlich sind. Die EU unterstützt diese nationalen Anstrengungen mit der Teilfinanzierung von Forschung über effizientere Digitalisierungstechnologien mit einem Forschungsetat von 120 Millionen Euro für die kommenden zwei Jahre.

]]>
http://weblog.ib.hu-berlin.de/?feed=rss2&p=6277 5