IBI-Weblog » Heidelberger Appell http://weblog.ib.hu-berlin.de Weblog am Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin Wed, 28 Jun 2017 08:24:09 +0000 en hourly 1 http://wordpress.org/?v=3.0.4 Die Entführung aus dem Serail (des Werkes) in das Stadion (des Textes): Ein weiteres Heidelberger Sprachbild http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=7305/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=7305/index.html#comments Thu, 16 Jul 2009 10:59:49 +0000 Ben http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=7305 Ob nach all dem die Urheber selbst profitieren werden, die von den verschiedenen Interessensvertretern gerne vorgeschickt werden, weil “Urheberrecht” edler klingt als “Verwerterinteresse”, bezweifelte der Juraprofessor Alexander Peukert von der Uni Frankfurt, der beim Book Settlement alles in allem einen abweichenden Standpunkt vertrat, in der Frage der Google Buchsuche nicht dramatisieren wollte und rundheraus bestritt, [...]]]>

Ob nach all dem die Urheber selbst profitieren werden, die von den verschiedenen Interessensvertretern gerne vorgeschickt werden, weil “Urheberrecht” edler klingt als “Verwerterinteresse”, bezweifelte der Juraprofessor Alexander Peukert von der Uni Frankfurt, der beim Book Settlement alles in allem einen abweichenden Standpunkt vertrat, in der Frage der Google Buchsuche nicht dramatisieren wollte und rundheraus bestritt, dass es irgendwo tatsächlich einen “Publikationszwang” im Namen von Open Access gebe. Er schien das für einen Popanz zu halten, hinter dem sich die besagten Interessen verschiedener Akteure verbargen. Peukert sprach auch als einziger den Ruf der Medienkonzerne nach einem Leistungsschutzrecht an und zog damit die Proteste des Börsenvereins auf sich, der beteuerte, anders als die Zeitungskonzerne keine derartigen Rechte einführen zu wollen. Den totalen Eigentumsanspruch der Autoren Reuß und Rieple wehrte Peukert mit einem Spruch des Bundesverfassungsgerichts ab: “Werke gehen in das Allgemeingut ein.”

Wer gestern etwas Vernünftigeres vorhatte, als sich vor Ort den offensichtlich die Taktik der Zermürbung verfolgenden Hauptakteuren aus dem Heidelberger Appell-Zirkel auszusetzen, tat das Richtige und findet eine angemessene Zusammenfassung der Tagung zur “Autorschaft als Werkherrschaft in digitaler Zeit” im Ententeich des Perlentauchers: Die Früchte des Internets.

Die Argumentation der  Meinungsvorführer büßt langsam deutlich an Verve ein und beruht weitgehend nur noch auf einem sehr tönern aufgebockten und vor allem trotzigen Elitarismus. Vom Argument hat man sich dagegen ziemlich verabschiedet. Es ist wohl die Freude am rhetorischen Spiel um eine inhaltlich eigentlich leere Mitte, die sich hier Bahn bricht. Da spaltet man dann schon einmal in grotesker Form das eine Haar, welches Alexander Peukert in der Google-Kalkulation um die Verteilung der Werbeeinnahmen fallen lässt, um sich nicht mit den durchaus schlüssigen Argumenten des “nur” Tenure-Track-JuniorprofessurAlexander Peukert auseinander setzen zu müssen, der im anachronistischen Hierarchiegedenke eines Teiles der Anwesenden schon aufgrund seiner Position offensichtlich weit weniger gilt, als der ordentlicher Universitätsprofessor Volker Rieble. Da nützt auch die Provinienz im Rechtsgebiet (Peukert: Immaterialgüterrecht, Rieble: Arbeitsrecht) wenig. Ohnehin setzt man offensichtlich viel lieber auf eine für Außenstehende nur noch als Farce erklärbare Emotionalisierung:

“Er [Reuss] sei wie der Vater seiner Werke. Der von ihm beschworene Zwang zu Open Access und Googles Bemächtigung erschienen wie eine Entführung seiner Kinder in ein Stadion, wo sie dann ohne weitere Aufsicht einem entfesselten Mob ausgeliefert wären.”

Hier denkt man natürlich sofort an einen anderen Kafka-Experten: Vladimir Nabokov und das gräßliche Schicksal von David Krug in Bend Sinister. Das wäre doch einmal ein Bild für die Debatte: das Internet als absurdes, von der Party of the Average Man beherrschtes Padukgrad, dass um jeden Preis – und sei es der der Vernichtung – das Werk eines Professors für die eigenen Zwecke zu instrumentalisieren sucht.

Wenn es nicht höchst unfair wäre, könnte man andererseits auch darüber sinnieren, ob die von Roland Reuß edierten Autoren – übrigens auch eine Art Zweitverwertung von bestehenden Inhalten mit Annotation, so wie man es in der Blogosphäre nur eben mit tagesaktuellen Inhalten macht  – sich ähnliches fragen würden, wenn sie es denn könnten. Immerhin wollte Franz Kafka seinen Nachlass auch nicht unbedingt publiziert sehen, sondern bat vielmehr Max Brod explizit um die Vernichtung der Tagebücher und Briefe. Dieser hielt sich nicht daran und so können wir jetzt z.B. in einem Brief aus Meran an Milena Jesenská aus dem Jahr 1920 lesen:

“Wenn ein Fremder ohne Kenntnis der Sache das lesen würde, müßte er denken: “Was für ein Mensch! In diesem Fall scheint er Berge versetzt zu haben.” Unterdessen hat er gar nichts getan, kein Finger (außer dem Schreibefinger) gerührt, nährt sich von Milch und guten Dingen, ohne immer (wenn auch oft) “Tee und Äpfel” vor sich zu sehn und läßt im übrigen die Dinge ihren Gang gehn und die Berge auf ihren Plätzen.”

So wird es dann hoffentlich auch in dieser Debatte aus dem Glashaus des Urheberrechts enden. Besonders hervorstehende Sprachspielereien und Formulierungen sollte man dennoch schon aus Gründen der Dokumentation sammeln. Netzpolitik.org hat jedenfalls auch eine gewisse Freude daran: Die Selbsthilfegruppe “Heidelberger Appell” tagt.

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http://weblog.ib.hu-berlin.de/?feed=rss2&p=7305 5
Last night a Content-DJ killed my Publisher. Roland Reuß hat für Frankfurt eine schöne Metapher im Ärmel http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=7299/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=7299/index.html#comments Wed, 15 Jul 2009 15:56:17 +0000 Ben http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=7299 In seinem rhetorisch geschliffenen Eröffnungsvortrag legte Roland Reuß dar, wie die unkontrollierte und zwangsweise Digitalisierung von Büchern die Beziehung zwischen Autor und Werk zerstöre. Das Börsenblatt berichtet sehr zeitnah und ein bisschen lobend, aber auch entsprechend allgemein über die heute in Frankfurt stattfindende Urheberrechtstagung “Autorschaft als Werkherrschaft in digitaler Zeit” und zitiert Roland Reuß mit [...]]]>

In seinem rhetorisch geschliffenen Eröffnungsvortrag legte Roland Reuß dar, wie die unkontrollierte und zwangsweise Digitalisierung von Büchern die Beziehung zwischen Autor und Werk zerstöre.

Das Börsenblatt berichtet sehr zeitnah und ein bisschen lobend, aber auch entsprechend allgemein über die heute in Frankfurt stattfindende Urheberrechtstagung “Autorschaft als Werkherrschaft in digitaler Zeit” und zitiert Roland Reuß mit seinen wunderbaren Formulierungen Content-Mafia (so bezeichnet das Internet die Verlage) und Content-DJs (so bezeichnet Roland Reuß diejenigen, die keine eigenen Inhalte produzieren, sondern die anderer geistiger Schöpfer benutzen). Nicht erwähnt ist, dass ihm auch “Content-Eunuchen” herausrutschte, was wohl bedeuteten soll, dass die Internetautoren, auf die er sich bezieht, gar nicht fähig sind, eigene Inhalte zu produzieren. Sie sind demnach unfruchtbar und dies vermutlich ähnlich zu Google, dass Hannes Hintermeier von der FAZ zur Eröffnung als “piratös” bezeichnet. Auch Volker Rieble möchte sich nichts von “so genannten Usern” nichts vorschreiben lassen, zumal wenn diese gar keine Zeile abseits der Blogs verfassen.

Am interessantesten ist vielleicht die Metapher des Discjockeys, der hier eigentlich ein “Content-Jockey” ist, also Inhalte rekombiniert. Das Wort Content wirkt insgesamt für jeden Beobachter außerhalb der Verlagsbranche und vermutlich besonders für die Vertreter des Vereins für deutsche Sprache höchst befremdlich. Aber so sind nunmal die postmodernen Zeiten, in denen die „Orgel unter den Sprachen“ (Jean Paul/VDS) nicht mal mehr im eigenen Literaturhaus die erste Geige spielt.

In der Tat sind Rekombination und Bricolage klassische Merkmale der aktuellen Kultur. Ein Irrtum liegt aber in der Annahme, dass die Kombination nichts Neues, nichts Eigenes hervorbringt. Jeder kunstgeschichtlich und kunsttheoretisch halbwegs beleckte Laie weiß:  Durch den Kontext ergibt sich  die Innovation. Die liegt dann vielleicht in der Innenwelt der Außenwelt der Innenwelt, in der Gesamtheit aber im besten Fall jenseits der Summe ihrer einzelnen Teile. Wer sich ein wenig in der zeitgenössischen DJ-Kultur auskennt, dem erscheint die Publikumsbeschimpfung durch den engagierten Autor vielleicht gar nicht mehr als eine solche. Sondern als die Anerkennung einer wirklich kreativen Leistung des Bloggens als Turntablism mittels RSS. Auch bei dieser Vermutung macht der Zusammenhang den Unterschied und die “Metamusik”.  Man weiß nicht genau, wie tief Roland Reuß in der Popmoderne und DJ-Kultur verankert ist. Aber immerhin gilt Heidelberg als zentraler Ausgangspunkt der deutschen Hip Hop-Kultur. Die Leitfrage, die der Philologe mit der dort beheimateten Rapcombo Advanced Chemistry teilt, lautet immerhin “Welcher Pfad führt zur Geschichte?” Und legt man die Schallplatte tatsächlich auf, ist das Erschrecken ob des Textes und seiner Parallele nicht gerade gering:

“Ich seh’ es vor mir, das Ziel erkennbar,
doch wie eine Wand aus Glas undurchdringbar,
ge-, be- und verhindert alles, was ich jemals in meinen Träumen sah,
doch ich gebe nicht auf, gebe nicht auf
denn bevor ich falle, möcht ich erst einmal rauf.
Du willst hinauf, ja aber wohin?
Vom Niveau erstmal dahin, wo die Andern schon lange sind.
Nein wirklich wir sind noch lange nicht souverän,
man kann es sehn, an dem wie wir es übernehm’,
kein Respekt vor dem Original, …”

Wenn es ein Lied zur Debatte gibt, dann ja wohl dieses. In jedem Fall bitte nicht dieses.

Den Text im Börsenblatt gibt es hier: Von Content-Mafia und Content-DJs

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http://weblog.ib.hu-berlin.de/?feed=rss2&p=7299 2
Über Widerstand, Fußabtreter und Respekt: Der Börsenverein hat nun eine eigene Urheberrechtserklärung http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=7181/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=7181/index.html#comments Mon, 22 Jun 2009 11:17:58 +0000 Ben http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=7181 “Die deutschen Verleger, Buchhändler und Zwischenbuchhändler teilen die im “Heidelberger Appell” ausgedrückte ernste Sorge, dass der fortschreitende Verlust des Respekts vor geistigem Eigentum zu einer dramatischen Verschlechterung der Bedingungen für die Schöpfung und Verbreitung hochwertiger Bücher führen könnte. Sie unterstützen den Widerstand wissenschaftlicher und literarischer Autoren gegen politische Tendenzen, durch die mit dem geistigen Eigentum [...]]]>

“Die deutschen Verleger, Buchhändler und Zwischenbuchhändler teilen die im “Heidelberger Appell” ausgedrückte ernste Sorge, dass der fortschreitende Verlust des Respekts vor geistigem Eigentum zu einer dramatischen Verschlechterung der Bedingungen für die Schöpfung und Verbreitung hochwertiger Bücher führen könnte. Sie unterstützen den Widerstand wissenschaftlicher und literarischer Autoren gegen politische Tendenzen, durch die mit dem geistigen Eigentum zugleich die Freiheit von Wissenschaft und Literatur mit den Füßen getreten wird. [...]“

Zum Ende der Buchtage 2009 erlässt der Börsenverein des Deutschen Buchhandels nun auch seine eigene Resolution zum Urheberrecht und spricht sich dagegen aus, “dass Beschränkungen des Urheberrechts und fehlgeleitete Open Access-Modelle unternehmerische Initiativen ersetzen und verdrängen.”

Wie bedauerlicherweise üblich in der Diskussion geht es auch hier um nichts geringeres als die grundsätzliche Bedrohung des Kulturschaffens (beispielsweise “hochwertiger Bücher”). Als neues Element wird hier auf die nationalökonomische Spezifik der Wissensindustrie in Deutschland – sofern die Resolution mit “ein Land” Deutschland und nicht z.B. das ähnlich ressourcenarme Dänemark meint – beigefügt:

“Ein Land, dessen nahezu einzige Ressource geistig-schöpferische Leistungen sind, sollte international Vorreiter für die Lösung der schwierigen Problematik des Schutzes geistigen Eigentums im digitalen Zeitalter sein und sicherstellen, dass kreativ Tätigen die wirtschaftliche Grundlage erhalten bleibt.”

Wieso aber die Fortschrittlichkeit in diesem Nationenwettstreit ausgerechnet in einer Übertragung der zweifellos sehr elaborierten kulturellen Praxen der Analogverwertung in strukturell grundsätzlich anders funktionierende digitalen Kontexte liegen soll, wird nicht einsichtig. Allein schon die kleine Fixierung auf das Medium “Buch” verweist auf eine gewisste Begrenztheit der Wahrnehmung und vor allem ein Misstrauen dem Kunden/Nutzer gegenüber, das davon ausgeht, dieser würde ein schlechtes Digitalisat einem hochwertigen Buch grundsätzlich vorziehen.
Das macht er aber erfahrungsgemäß nicht, denn ein hochwertiges Buch, was immer das “hochwertig” hier tatsächlich bedeutet, bietet ihm eben einen spezifischen Mehrwert, den eine PDF-Datei nicht besitzt. Und umgekehrt. P-Book und E-Book sind grundsätzlich verschiedene Medien und wenn die Idee nur dahin zielt, dass Digitale zu gleichen Bedingungen wie das Gedruckte zu verwerten, dann befinden sich die Verlage auf einem Holzweg.
Man nimmt verständlicherweise an: Das was die Verlage mit der Erschließung des neuen Marktes zusätzlich einzunehmen und an Druck- und Vertriebskosten einzusparen hoffen, wenn sie eine Datei zum Hardcover-Preis verkaufen wollen, könnten sie am Ende vielleicht wieder durch nicht authorisierte Kopien verlieren. Ob das in der Gesamtrechnung stimmt, ist allerdings schwer belegbar. Denn nicht jeder, der ein Buch als Kopie durchscrollt, hätte dieses auch erworben. Und manch einer erwirbt es erst, weil er beim Durchscrollen feststellt, wie gern er es im Regal hätte. Es wirken also durchaus mehrere verschränkte Verhaltensformen. Dass aber der durchschnittliche Buchkunde, der materiell gesehen weniger Greifbares für dasselbe Geld bekommt und obendrein gern als potentiell Krimineller, den man prophylaktisch mit Nutzungsbeschränkungen maßregeln muss, an einem solchen digitalen Buchmarkt wenig Freude hat, ist dagegen absehbar.

Respekt vor dem geistigen Eigentum ließe sich womöglich besser vermitteln, in dem man auch von Verwerterseite nicht derart extrem demonstriert, dass man es ausschließlich als Ware sieht, die es mit der möglichst größten Marge zu verkaufen gilt.

Vermutlich wird es demnächst eher so sein – und darin liegt eine entscheidendere Gefahr für die Verwerter – dass sich hochwertige Bücherin diesem Zusammenhang besser verkaufen werden, als weniger wertige, bei denen man sich vielleicht tatsächlich mit einer Schnupperpassage auf Google Books begnügt, aus der man dann ableitet, dass der Kauf nicht lohnt. Für manche Verlage bedeutet dies eventuell, dass die Querfinanzierung nicht mehr steht. Bei anderen passt es aber vielleicht wieder. Kulturell wäre ein diesbezügliches wachsendes Qualitätsbewusstsein sicher kein sonderlicher Verlust.

Davon abgesehen würde sich der Börsenverein sicher einen Gefallen tun, wenn er das Schwert, welches er im anstehenden Verteilungskampf um die Distributionsmöglichkeiten im Internet gegen Google schärft, nicht gleichzeitig gegen das schummrige Feindbild Open Access richtet. Der Heidelberger Appell hat sich diesbezüglich auf argumentativen Ebene als schrecklich stumpf erwiesen. Sich wider weithin zugänglicher Information bezüglich seiner an dieser Stelle inhaltlichen Verdrehtheit derart renitent darauf zu berufen, zeugt nicht unbedingt von ausgeprägtem Gegenwartssinn und lässt die Frage offen, ob Deutschlands Kulturschaffen unbedingt auf einem solch lahmen Pferd in die digitale Zukunft reiten sollte.

Gegen eine Weitentwicklung des Urheberrechts ist dagegen nichts einzuwenden. Im Gegenteil: Gerade das Wissenschaftsurheberrecht sollte hinsichtlich der Bedingungen digitaler Wissenschaftskommunikation dringend eine neue Form bekommen. Freiheit der Wissenschaft bedeutet nämlich eigentlich auch die Freiheit des Wissenschaftlers, seine Erkenntnis per Open Access bekanntzugeben. Dass die Wahrnehmung dieser Freiheit nur durch Einsicht und nicht durch Zwang erfolgt – jedenfalls in einer Kultur, in der sich der Wissenschaftler bei seiner Erkenntnis nicht als bezahlter Dienstleister, sondern hauptsächlich als individueller Schöpfer definiert – hat sich in der Open Access-Gemeinschaft weitgehend herumgesprochen. Beim buchfixierten Börsenverein offensichtlich nur bedingt. Immerhin spricht man relativierend von “fehlgeleitete[n] Open Access-Modelle[n]” (sh. oben). Es gibt also wohl auch richtige. Immerhin ein möglicher Silberstreif am Tellerrand.

Den Volltext der Erklärung gibt es im Börsenblatt: “Keine Zukunft ohne Rechtssicherheit”

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http://weblog.ib.hu-berlin.de/?feed=rss2&p=7181 6
Heidelberger Appell televised, heute abend im MDR http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=7149/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=7149/index.html#comments Thu, 11 Jun 2009 16:28:59 +0000 Ben http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=7149 Wer ein Fernsehgerät sein eigen nennt und auf diesem den Mitteldeutschen Rundfunk empfängt und sich obendrein für die Urheberrechtsdebatte und den Heidelberger Appell interessiert, sollte heute abend um 22:05 vielleicht in die Sendung artour hineinschalten. Dort heißt es nämlich: Deutsche Dichter gegen Google – Es geht um Urheberrechte. P.S. Für alle, die lieber (online) Zeitung [...]]]>

Wer ein Fernsehgerät sein eigen nennt und auf diesem den Mitteldeutschen Rundfunk empfängt und sich obendrein für die Urheberrechtsdebatte und den Heidelberger Appell interessiert, sollte heute abend um 22:05 vielleicht in die Sendung artour hineinschalten. Dort heißt es nämlich: Deutsche Dichter gegen Google – Es geht um Urheberrechte.

P.S.
Für alle, die lieber (online) Zeitung lesen, bietet die Financial Times Deutschland eine Pro- und Kontra-Gegenüberstellung zu den Google-Aktivitäten: Das freundliche Monster Google.

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http://weblog.ib.hu-berlin.de/?feed=rss2&p=7149 0
Freikäufer der Werke? Das ORF befragt Falk Reckling vom FWF zum Thema Open Access http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=6953/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=6953/index.html#comments Tue, 12 May 2009 16:07:41 +0000 Ben http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=6953 ORF.at: Das heißt, der FWF kauft die Beiträge der Wissenschaftler sozusagen frei? Reckling: Das ist richtig, ja, so kann man es sagen. Das ORF liefert heute über sein Webangebot ein vergleichsweise sehr ausführliches Interview mit Falk Reckling vom österreichischen Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) zum Thema Open Access im Allgemeinen und zur Situation [...]]]>

ORF.at: Das heißt, der FWF kauft die Beiträge der Wissenschaftler sozusagen frei?
Reckling: Das ist richtig, ja, so kann man es sagen.

Das ORF liefert heute über sein Webangebot ein vergleichsweise sehr ausführliches Interview mit Falk Reckling vom österreichischen Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) zum Thema Open Access im Allgemeinen und zur Situation in Österreich im Speziellen.  Selbstverständlich wird auch noch einmal der Heidelberger Appell hinsichtlich seiner Schwächen gerupft. Allerdings gewinnt ihm Falk Reckling durchaus etwas Positives ab und man muss ihm eigentlich zustimmen:

Andererseits hat dieser Heidelberger Appell auch dazu geführt, dass es einer viel breiteren Öffentlichkeit erst klar geworden ist, worum es eigentlich geht. Open Access hätte ohne diesen Appell wahrscheinlich nie so viel Publizität bekommen, insofern hat das auch positive Auswirkungen.

Das Interview gibt es hier:  Freier Zugang zu geförderter Forschung

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http://weblog.ib.hu-berlin.de/?feed=rss2&p=6953 0
Ein Solitär und die Debatte ums Urheberrecht, drei aktuelle Texte zum Thema http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=6931/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=6931/index.html#comments Mon, 11 May 2009 09:36:50 +0000 Ben http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=6931 Reuß hat zuletzt mit seinem „Heidelberger Appell“ zur Verteidigung der wissenschaftlichen Publikationsfreiheit enorme Unterstützung erfahren; auf der Berliner Tagung freilich blieb er ein Fremdkörper. Wissenschaft als das schöpferische Treiben genialer Individuen auf der unbeirrten Suche nach Wahrheit – das kann weder für den Wissensbetrieb als exemplarisch gelten, noch taugt es als Paradigma für ein Urheberrecht, [...]]]>

Reuß hat zuletzt mit seinem „Heidelberger Appell“ zur Verteidigung der wissenschaftlichen Publikationsfreiheit enorme Unterstützung erfahren; auf der Berliner Tagung freilich blieb er ein Fremdkörper. Wissenschaft als das schöpferische Treiben genialer Individuen auf der unbeirrten Suche nach Wahrheit – das kann weder für den Wissensbetrieb als exemplarisch gelten, noch taugt es als Paradigma für ein Urheberrecht, das von Filmen über Unterhaltungsmusik und Literatur bis hin zu naturwissenschaftlichen Spezialaufsätzen sämtliche Erzeugnisse geistiger Schaffenskraft mit einem einheitlichen Schutz vor fremder Einwirkung versieht.

Der Rechtswissenschaftler Benjamin Lahusen hat für die heutige Ausgabe der Frankfurter Allgemeinen Zeitung die letzte Woche im Bundesjustizministerium stattfindende Konferenz zur Zukunft des Urheberrechts zusammengefasst. Der Text macht u.a. deutlich, dass der Heidelberger Appell vermutlich im großen Zusammenhang mehr eine Zünderfunktion besitzt, also als Aufhänger dient, um das Thema auf eine übergreifende Agenda zu setzen. Roland Reuß als die maßgebliche Triebkaft hinter diesem scheint jedenfalls bei der Diskussion keine allzu glückliche Figur abgegeben zu haben und es ist anzunehmen, dass andere Akteure auch aus den Geisteswissenschaften demnächst die Debatte bestimmen.

Nach seinem Interview in der Süddeutschen Zeitung am 29. April tritt beispielsweise der Kunsthistoriker Hubertus Kohle heute bei Telepolis in Erscheinung, um die Thesen die er im Gespräch anriss, etwas weiter auszuformulieren: Open Access und die Zukunft des wissenschaftlichen Publizierens. Unter anderem weist er darauf hin, dass die wissenschaftlichen Verlage, die ohnehin einen großen Teil der Auflage nur eingeschränkt über den Verkauf der Bücher und oft über den  “Druckkostenzuschuss, der vom Autor erbracht wird bzw. von privaten oder öffentlichen Institutionen” (re)finanzieren, auch für Open Access-Publikationen eine Rolle spielen können:

Denn ein Text im Internet ist genauso redaktionsbedürftig wie einer im Druck.

Der Wissenschaftsverlag agiert dann nicht mehr auf einen Buchmarkt bezogen, sondern als Redaktionsdienstleister für die Wissenschaft. Dieses Standbein sollten die Betroffenen tatsächlich einmal ins Auge fassen, denn die Idee eines professionellen Lektorats und Redigierens für solche Wissenschaftspublikationen ist viel zu gut, als dass sich darauf nicht auch dritte Anbieter breit etablieren könnten. Ein Text im Internet sollte die gleiche Güte aufweisen, wie ein gedruckter, denn eine Druckausgabe könnte durchaus als Print-on-Demand-Variante auch perspektivisch eine Rolle spielen.

Für Berufsschriftsteller, diejenigen, die sich also nicht über ihre Bezüge als Wissenschaftler finanzieren, sondern die von ihrer Textproduktion in den Mund leben müssen, liegen die Dinge anders, wie sich in einem Artikel der Schriftstellerin Cora Stephan nachlesen lässt. Wie man hier mit digitalen Texten geschäftsmäßig so umgeht, ist noch völlig unklar. Gerade die Preisdiskussion um das E-Book wirft neue Fragen auf:

Zehn Prozent von einem Hardcover zum Ladenpreis von 19.90 machen knapp 2 Euro für den Autor, der davon schon ordentlich verkaufen müßte, um mit vielen Lesungen und einer Taschenbuchausgabe halbwegs auf seine Kosten zu kommen. Je billiger ein Buch als E-Book wird, desto weniger sind 10 %. Dafür kann sich niemand einen gutgearbeiteten Roman aus den Fingern saugen. Also höhere Prozente – und warum nicht, denkt der Autor, werden die Kosten für Buchdruck und Vertrieb nicht billiger bzw. fallen ganz weg? Und was ist mit den oft über 40 %, die der Buchhandel kassiert, der doch mit dem E-Buch gar nicht mehr handelt?

Vermutlich ist hier die Musikindustrie längerfristig tatsächlich Vorbild, denn allein von den Tonträger- bzw. Dateiverkäufen wird auch dort wohl kaum noch jemand reich. Dafür bewegen sich die Tickets für Konzertbesuche bei den Größen der Populärmusik gern mal im dreistelligen Bereich. Die Zukunft liegt wohl in einer Mischfinanzierung, bei der für Schriftsteller eine öffentliche Zusatzfinanzierung in stärkeren Maße, als dies mitunter bereits jetzt über Preisgelder u.ä. geschieht, relevant werden könnte – mit allen damit verbundenen Problemen. Bisher scheint der Buchmarkt aber strukturell  vergleichsweise noch weitgehend stabil zu sein. Das bietet die Möglichkeit, sich eher in Ruhe sinnvolle Geschäftsmodelle zu überlegen und auch öffentlich auszuhandeln, die digitale Nutzungsformen mit einschließen. Was aktuell bei den E-Books geschieht, ist ein solches Ausprobieren und man sollte es auch als ein solches ansehen. In die rechte Perspektive gerückt, sind die Unternehmungen selbst Amazons keinesfalls ein alternativloses Muster.

Festzustellen ist generell, dass der Markt für Publikationen für die wissenschaftliche Kommunikation und der für den Sortimentsbuchhandel sehr unterschiedlichen Gesetzmäßigkeiten unterliegen. Dies wird bei Netzpublikationen kaum anders sein. Insofern war das eigentlich bedenkliche Element des Heidelberger Appells, dass er beide Facetten vermengte. Darüber hinaus kann man diskutieren, ob das Urheberrecht womöglich diesen Aspekt ebenfalls nicht genügend würdigt und eigentlich differenzierter gearbeitet sein müsste. Zu klären ist sicherlich die Frage, wie man mit Publikationen umgeht, die irgendwo zwischen beiden Polen anzusiedeln sind. Dies betrifft hauptsächlich Lehrbücher, aber z.T. auch Monographien an sich. Mittwoch geht es vor dem Landgericht Frankfurt/Main um die Sache Eugen Ulmer KG gegen die TU Darmstadt und dann wird ein neuer Argumentationsbaustein in die Debatte kommen, die momentan wenigstens hinsichtlich der Intensität viel versprechend läuft.

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http://weblog.ib.hu-berlin.de/?feed=rss2&p=6931 1
Open Access Leseland: Roland Reuß fürchtet einen Schimmer DDR http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=6921/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=6921/index.html#comments Fri, 08 May 2009 19:31:27 +0000 Ben http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=6921 Reuß’ Kritik beschränkt sich aber nicht nur auf das “Open Access”-Verfahren, bei dem er die “transformierte DDR im Publikationssektor” durchschimmern sieht. Sollte wirklich stimmen, was heise.de über Roland Reuß und seine Gleichnisfindung berichtet, dann muss man langsam glauben, er sei völlig aus dem Plan geraten. Ernsthaft eingehen kann auf solche Vergleiche jedenfalls nicht mehr. Dabei [...]]]>

Reuß’ Kritik beschränkt sich aber nicht nur auf das “Open Access”-Verfahren, bei dem er die “transformierte DDR im Publikationssektor” durchschimmern sieht.

Sollte wirklich stimmen, was heise.de über Roland Reuß und seine Gleichnisfindung berichtet, dann muss man langsam glauben, er sei völlig aus dem Plan geraten. Ernsthaft eingehen kann auf solche Vergleiche jedenfalls nicht mehr. Dabei zeigt er an anderer Stelle nicht unbedingt übermäßig Fantasie:

” Kein Verlag werde etwas drucken, wenn es spätestens sechs Monate später kostenlos im Netz legal verfügbar sei.”

Wir kennen schon mal einen, sogar mittelständischen, der ein Buch sogar zeitgleich frei zur Verfügung stellte, das einen Amazon-Verkaufsrang hat, der für ein derart spezielles Produkt nicht ungewöhnlich ist und auch ansonsten gut lief. Vielleicht war das eine Eintagsfliege, aber es ist ein Gegenbeispiel, das die Angabe “kein Verlag” falsifiziert. Statt den Blockadekurs zu fahren, wäre es eventuell perspektivisch angemessener, die intellektuelle Energie in Hinblick auf eine Anpassung der Geschäftsmodelle an die Rahmenbedingungen einer hybriden Publikationskultur (Print und Digital) zu investieren.

Ob Roland Reuß irgendwann noch die Kurve zum Dialog bekommt, bleibt eine spannende Frage am äußeren Rand der Debatte. Da der Gesamtwortlaut seines Redebeitrags nicht vorliegt, versteht man ihn vielleicht aber auch falsch und er meint gar nicht einen NÖSPL-Versuch oder vermutlich eher noch eine Honecker’sche Wirtschaft, sondern sieht vielmehr eine “Friedliche Revolution” aufziehen, die die Mauer zwischen den beiden Lagern durchlöchert. Die “transformierte DDR” war immerhin die der Nachwende, die des Runden Tisches, die, in der man versuchte, die Fehler der Vergangenheit aufzuarbeiten, die Gegenwart aktiv zu gestalten und Gesellschaft noch einmal ganz anders zu denken. Das ist natürlich gescheitert und die nicht durchgängig brillante Lösung war, wieder auf ein bewährtes Pferd zu setzen. Sollte Roland Reuß diese Tiefe in seinem Bild mitgedacht haben, dann nehme ich alles zurück und ziehe meinen Hut.

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http://weblog.ib.hu-berlin.de/?feed=rss2&p=6921 3
Der Heidelberger Appell wird zum Europa-Thema, dank des Kulturstaatsministers http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=6915/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=6915/index.html#comments Thu, 07 May 2009 14:19:17 +0000 Ben http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=6915 Außerdem muss bedacht werden, dass Bücher, sonstige Kulturgüter und wissenschaftliche Daten abgesehen von der urheberrechtlichen Relevanz Teil der kulturellen Identität einer Nation und damit genuin öffentliche Güter sind. Deshalb ist es wichtig, dass die digitale Verfügungsgewalt über solche Bestände auf nationaler und europäischer Ebene auch in öffentlicher Verantwortung bleibt. Hier sollen unter anderem die Europäische [...]]]>

Außerdem muss bedacht werden, dass Bücher, sonstige Kulturgüter und wissenschaftliche Daten abgesehen von der urheberrechtlichen Relevanz Teil der kulturellen Identität einer Nation und damit genuin öffentliche Güter sind. Deshalb ist es wichtig, dass die digitale Verfügungsgewalt über solche Bestände auf nationaler und europäischer Ebene auch in öffentlicher Verantwortung bleibt. Hier sollen unter anderem die Europäische Digitale Bibliothek – die so genannte Europeana – und die Deutsche Digitale Bibliothek helfen.

Gestern gab es eine Pressemitteilung mit der Stellungnahme des Kulturstaatsministers zum Heidelberger Appell, in der es aber vorwiegend um die Google-Facette des Aufrufs geht. Den anderen Streitpunkt – das Thema Open Access – erwähnt er nicht explizit. Man liest allerdings:

“Wir sind uns auf europäischer Ebene einig, dass mehr legale Online-Inhalte zur Verfügung gestellt werden müssen. Unser Anliegen ist es schon, dass kulturelle Inhalte einem möglichst breiten Publikum zugänglich gemacht werden sollten, aber dies muss im Rahmen des Urheberrechts geschehen

Sofern also das Open Access-Prinzip urheberrechtskonform angewendet wird, scheint man auf der kulturpolitischen Ebene kein Problem damit zu haben. “mehr legale Online-Inhalte” klingt sogar mehr wie eine Stärkung des Gedankens. Und der eingangs zititerte Wille nach “öffentlicher Verantwortung” verweist eigentlich recht klar auch auf die öffentlichen Institutionen “Universität” bzw. “Bibliothek”.

Ob am Ende vielleicht die öffentliche Position der Wissenschaftseinrichtungen mit ihren Open Access-Bestrebungen in der politischen Debatte als Gegenpol zum kommerziellen Großakteur Google herausdefiniert wird, lässt sich aus dieser Mitteilung noch nicht ableiten. Denkbar scheint es aber schon. Jedenfalls setzt Bernd Neumann die bisher eher national geführte Debatte zum Anfang der nächsten Woche auf die Agenda des europäischen Kulturministerrates.

Die ganze Pressemitteilung gibt es hier: Kulturstaatsminister will Thema „Google / Digitalisierung“ beim Kulturministerrat ansprechen.

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http://weblog.ib.hu-berlin.de/?feed=rss2&p=6915 4
Der Heidelberger Appell, abgepellt von Stevan Harnad http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=6906/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=6906/index.html#comments Wed, 06 May 2009 15:42:51 +0000 Ben http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=6906 The Humanities are more book-intensive than other disciplines, but insofar as their journal articles are concerned, they are no different: their authors write them (and give them away) for usage and impact, not royalty income. Stevan Harnad hat Joachim Güntners NZZ-Artikel Der Kampf ums Urheberrecht hat viele Schauplätze vom vergangenen Samstag gelesen, erkennt diesem einen [...]]]>

The Humanities are more book-intensive than other disciplines, but insofar as their journal articles are concerned, they are no different: their authors write them (and give them away) for usage and impact, not royalty income.

Stevan Harnad hat Joachim Güntners NZZ-Artikel Der Kampf ums Urheberrecht hat viele Schauplätze vom vergangenen Samstag gelesen, erkennt diesem einen gewissen Richtigstellungseffekt zu,  schüttelt nachvollziehbarerweise den Kopf über den Heidelberger Appell und informiert kurz die internationale OA-Öffentlichkeit über die aktuellen Vorgänge in Deutschland: Heidelberg Humanities Hocus Pocus.
Damit diese weiß, was hierzulande getextet wird, analysiert er obendrein die Heidelberger Erklärung anhand einer Übersetzung ins Englische Absatz für Absatz: Heidelberg Appeal Peeled

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http://weblog.ib.hu-berlin.de/?feed=rss2&p=6906 4
Gegen ist ohne Zukunft. Ein Leserbrief zur OA-Debatte in der FAZ http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=6845/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=6845/index.html#comments Wed, 29 Apr 2009 20:32:42 +0000 Ben http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=6845 Für die Wissenschaftsverlage ist der Trend zum „open access“ vielleicht doch gar kein so großes Problem. Es spricht vieles dafür, dass vollständig im Internet vorliegende Texte trotzdem in Druckform gekauft werden, weil sich die Begeisterung, stundenlang zu lesen, offenbar in Grenzen hält. Dass sich die Verlage im Übrigen Gedanken machen müssen, wie sie mit dem [...]]]>

Für die Wissenschaftsverlage ist der Trend zum „open access“ vielleicht doch gar kein so großes Problem. Es spricht vieles dafür, dass vollständig im Internet vorliegende Texte trotzdem in Druckform gekauft werden, weil sich die Begeisterung, stundenlang zu lesen, offenbar in Grenzen hält. Dass sich die Verlage im Übrigen Gedanken machen müssen, wie sie mit dem und nicht gegen das Internet in Zukunft Geschäfte machen können, liegt gleichwohl auf der Hand.

Der vernünftigste Beitrag, den die Frankfurter Allgemeine derzeit zum Verhältnis von Open Access und Urheberrecht dieser Tage druckt, ist bezeichnenderweise ein Lesebrief (Ausgabe 30.04.2009, S.35). Der Münchener Kulturhistoriker Hubertus Kohle leuchtet so differenziert, wie es in dieser Form möglich ist, aus, welche Rolle Publizieren im Internet und nach einem Open Access-Modell spielt und vielleicht spielen wird und wäscht dabei dem Heidelberger Appell und seinen Hauptvertretern ein wenig den Kopf:

Man muss in der Tat den Mut haben, die Kultur von der Zukunft her zu denken und nicht immer die Bedingungen der Vergangenheit absolut zu setzen, die gerade dabei sind, radikal verändert zu werden. Und man muss willens sein, der Wirklichkeit ins Gesicht zu sehen, ob man sie mag oder nicht.

Blinde Zukunftseuphorie wäre sicher das andere Extrem. Ich bin mir aber sicher, dass Hubertus Kohle nicht darauf hinaus will. Ihm geht es, wie auch vielen anderen, deren Stimmen leider oft hinter schnellen und vordergründigen Zuspitzungen verloren gehen, um eine konstruktive Debatte zu dem, was sich gerade vollzieht und was perspektivisch an Entwicklung sinnvoll erscheint. Zur Frage allerdings, ob es gegen das geltende Recht verstößt, “wenn ein Geldgeber Auflagen für die Mittelverwendung formuliert”, kann er sich ja mal mit Volker Rieble unterhalten.

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Open Access:Das Adenauer-Staatsfernsehen der Wissenschaft? In der FAZ geht’s ums Recht. http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=6829/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=6829/index.html#comments Tue, 28 Apr 2009 21:04:58 +0000 Ben http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=6829 Morgen früh erwartet alle Beobachter der Debatte um den Heidelberger Appell und Open Access in der Rubrik “Forschung und Lehre” der Mittwochsausgabe der Frankfurter Allgemeinen Zeitung eine kleine Überraschung. Denn jetzt wird die Argumentation juristisch. Der Münchener Arbeitsrechtler Volker Rieble hat sich dem Komplex angenommen, ihn u.a. verfassungsrechtlich durchleuchtet und kommt zu der Einsicht: “Man [...]]]>

Morgen früh erwartet alle Beobachter der Debatte um den Heidelberger Appell und Open Access in der Rubrik “Forschung und Lehre” der Mittwochsausgabe der Frankfurter Allgemeinen Zeitung eine kleine Überraschung. Denn jetzt wird die Argumentation juristisch. Der Münchener Arbeitsrechtler Volker Rieble hat sich dem Komplex angenommen, ihn u.a. verfassungsrechtlich durchleuchtet und kommt zu der Einsicht:

“Man kann also Roland Reuß und seinem „Heidelberger Appell“ zweifach zustimmen: Der einzelne Wissenschaftler darf nicht einmal „sanft“ an der freien Wahl des Veröffentlichungsmediums für seine Erkenntnisse gehindert werden. Universitäten und Großforschungseinrichtungen haben keine wissenschaftspublizistische Funktion. Wissenschafts- und Pressefreiheit setzen auf freie Autoren und freie Verleger. Das Kosten- und das Sparinteresse des Wissenschaftsverbrauchers rechtfertigt keine Freiheitsbeschränkung.”

Das Argument lautet also, dass es Universitäten “mithin verboten” ist, wissenschaftspublizistisch tätig zu werden. Das bedeutet also, dass Wissenschaftsverlage und von Universitäten publizierte Zeitschriften und erst recht die Repositorien, sofern sie als Veröffentlichungsplattformen gehandhabt werden, nicht nur eine unliebsame Konkurrenz für kommerzielle Verleger darstellen, sondern obendrein gesetzwidrig handeln. Ob dem tatsächlich so ist, liegt zu beurteilen fern meiner juristischen Kompetenz. Ich muss mich zunächst an das halten, was die Zeitung auf und zwischen den Zeilen schreibt. Und so sehe ich: Die Volte, die hier geschlagen wird, ist grandios, denn solch einen argumentativen Angriff aus der schon aufgeschlagenen Deckung hat die Open-Access-Bewegung sicher nicht erwartet. Wie plump dagegen das selbstgerechte Nachtreten Michael Hanfelds, der dem eingestellten Blog medienlese heute im FAZ-Feuilleton auf Schulhofniveau die Nase drehte. Qualitätsjournalismus fast wie beim ARD-Brennpunkt.

Hier sieht man im freien Publizieren, sofern es eine staatliche Forschungseinrichtung subventioniert, einen Anschlag auf die “staatsfreie Meinungsbildung”. Man darf gespannt sein, wann das Bundesverfassungsgericht Open Access-Publikationen über Hochschulserver untersagt. Was bei Publikationen über Hochschulen für Rieble in der Zuspitzung folgt, ist ein Monopol, das geradewegs in die Zensur führt (z.B. “durch Political Correctness”). In gewisser Weise wird hier der Publikationszwang auf OA-Servern, der der Bewegung unterstellt wird, geradezu gewendet. Aber eigentlich möchte auch Rieble Universitätsserver nicht verbieten. Vielmehr sieht er deren Aufgabe eindeutig, wenn auch nicht juristisch, definiert:

“Auch ein eigener (elektronischer) Universitätsverlag für eigene Schriften wie Dissertationen, Habilitationen ist denkbar. Traditionelle Nutzer sind froh, wenn schlechte Dissertationen auf Servern verschimmeln.”

Angriff sei die beste Verteidigung sagt man, und dieser kleine Baustein könnte sich bald in einer weitaus größeren Mauer wiederfinden. Im Anreißer zum Artikel liest man noch “Open Access? Ja, gerne, aber ohne Zwang.” Im Text findet man kein gerne mehr.

Aber noch eine messerscharfe Analyse dessen, was Bibliotheken sind und was ihnen droht:

“Klar ist zunächst eines: Aus der Bibliotheksfunktion lassen sich keine Publikationsrechte ableiten. Eine Bibliothek produziert nicht; sie hat nur Hilfsfunktion. Digitalisierung wird Bibliothekare verdrängen.”

Ob dieser letzte Satz womöglich noch eine verstärkte Aufforderung an die Bibliothekare zum Maschinenstürmen ist? Da hat er die Rechnung ohne die Etatkalkulation gemacht, die jedem Bibliothekar täglich zeigt, dass, wer Monographien kaufen möchte, an Elsevier-Zeitschriften sparen muss. Beziehungsweise umgekehrt. Die Front, die hier aufgezogen wird, verläuft sich hoffentlich im Magazin.

Quelle: Rieble, Volker: Forscher sind nicht normale Angestellte. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 29.04.2009 Seite N5

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Aufklärungsarbeit: Matthias Spielkamp und Florian Cramer in der FR zum Thema “Open Access” http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=6789/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=6789/index.html#comments Tue, 21 Apr 2009 08:56:38 +0000 Ben http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=6789 Vielleicht ist all das nur ein Missverständnis. Doch da Reuß und Jochum auf ihm, aller sachlichen Entgegnungen zum Trotz, beharren und sogar YouTube und Musik-Tauschbörsen ins Spiel bringen, wird man den Verdacht nicht los, dass Gelehrte und Schriftsteller hier ein diffuses allgemeines Unbehagen am Internet artikulieren sowie ihre Panik, von der Medienentwicklung überrollt zu werden. [...]]]>

Vielleicht ist all das nur ein Missverständnis. Doch da Reuß und Jochum auf ihm, aller sachlichen Entgegnungen zum Trotz, beharren und sogar YouTube und Musik-Tauschbörsen ins Spiel bringen, wird man den Verdacht nicht los, dass Gelehrte und Schriftsteller hier ein diffuses allgemeines Unbehagen am Internet artikulieren sowie ihre Panik, von der Medienentwicklung überrollt zu werden.

In der heutigen Ausgabe der Frankfurter Rundschau analysieren Matthias Spielkamp und Florian Cramer den Heidelberger Appell als Ausdruck der Furcht einer kulturellen Elite vor dem für diese schwer durchschaubaren Phänomen Internet und nehmen sich dankenswerterweise noch einmal die Zeit, den Unterzeichnern wie den durch Artikel von Uwe Jochum und Roland Reuß in der selben Zeitung womöglich sehr irritierten Lesern der Frankfurter Rundschau die Grundzüge des “Open Access”-Ansatzes ruhig und verständlich zu erklären: Die Autoren werden gestärkt!

Nachtrag:

Joachim Müller-Jung hat für die Frankfurter Allgemeine Zeitung den Brief des Heidelberger Appells an die Bundeskanzlerin gelesen und festgestellt, dass Roland Reuß die argumentativ so unsinnige wie oft gegeißelte Gleichsetzung von Google-Books und Open Access mittlerweile etwas differenzierter sieht. Als Feindbild bleibt aber Letzteres prominent:

Was „Open access“ angeht, spricht Reuß nun nicht mehr von einer „grundgesetzwidrigen“ Beschneidung der Forscher- und Autorenfreiheit, sondern vom „Gift“ der Nötigung insbesondere für Geisteswissenschaftler und mittelständische Verlage. Indem die Forschungsorganisationen die Autoren zwängen, ihre nicht auf schnelle Verwertung hin angelegten Editionen, Handbücher und Monographien über kurz oder lang zur kostenfreien Veröffentlichung im Internet anzubieten, würden Forschungsfreiheit und hochqualifizierte Arbeitsplätze gefährdet. (Müller-Jung, Joachim (2009): Freiheitssache Geist. Appell: Was Autoren von der Bundeskanzlerin erwarten. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21.04.2009, S. 27.)

Der editionsphilologische Ansatz Reuß’ findet dagegen heute in der Süddeutschen Zeitung Auswertung und Entgegnung:

Der ideale Partner der textgenetischen Methode ist nicht das Buch, sondern das Internet. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass die digitale Integraledition der Manuskriptbestände, … , von ausgewiesenen Philologen erstellt wird.

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Im Geklüfft der Debatte: Die Entgegnung der Wissenschaftsorganisationen zum Heidelberger Appell ist da. http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=6749/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=6749/index.html#comments Thu, 26 Mar 2009 10:33:11 +0000 Ben http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=6749 Der Vorwurf einer „Enteignung der Urheber“ entbehrt jeder Grundlage, denn Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bleiben nach wie vor alleinige Urheber ihrer Werke. Zum viel diskutierten “Heidelberger Appell” gibt es mittlerweile die “Gemeinsame Erklärung der Wissenschaftsorganisationen“. Ob sich allerdings die Heidelberger Initiatoren freuen, ihre Arbeit in die belletristischen Schublade einsortiert zu sehen, darf man gern bezweifeln: Keinesfalls [...]]]>

Der Vorwurf einer „Enteignung der Urheber“ entbehrt jeder Grundlage, denn Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bleiben nach wie vor alleinige Urheber ihrer Werke.

Zum viel diskutierten “Heidelberger Appell” gibt es mittlerweile die “Gemeinsame Erklärung der Wissenschaftsorganisationen“. Ob sich allerdings die Heidelberger Initiatoren freuen, ihre Arbeit in die belletristischen Schublade einsortiert zu sehen, darf man gern bezweifeln:

Keinesfalls fordert die Allianz eine Open-Access-Publikation belletristischer Schriften, aus deren Verwertung Autoren ihren Lebensunterhalt beziehen.

Roland Reuß ist aber kein Bernhard Schlink, der sowohl über Polizei- und Ordnungsrecht wie über Vorleser publiziert und immerhin mindestens ein Buch mit freiem Zugang im Netz hat. Und so sehr wir uns wünschen, dass auch Sekundärliteratur zu Paul Celan und Heinrich von Kleist in einem der schönen Literatur vegleichbaren Umfang gelesen werden, bleiben sie vorerst doch auch wissenschaftliche Publikationen, von denen mancher vielleicht auch einen kleinen Lebensunterhalt bezieht. Da hätten die Wissenschaftsorganisationen in ihrer Präzision noch einen Tick präziser formulieren sollen.

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Auf dem Ap[p]ellplatz: Die Urheber rufen zur Rettung der Zukunft. http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=6736/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=6736/index.html#comments Tue, 24 Mar 2009 10:51:33 +0000 Ben http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=6736 Es ist immer bedauerlich, wenn eine auf Viertel- und Halbwissen beruhende Rhetorik, die beispielsweise Google Books und Open Access pauschal in einen Topf wirft und zu einer Sache verquirlt, die Debatte dominiert. Das kann man jedoch noch ausblenden. Problematischer wird es aber, wenn das Ganze in Aktionismus umschlägt und zu einem Aufruf “für Publikationsfreiheit und [...]]]>

Es ist immer bedauerlich, wenn eine auf Viertel- und Halbwissen beruhende Rhetorik, die beispielsweise Google Books und Open Access pauschal in einen Topf wirft und zu einer Sache verquirlt, die Debatte dominiert. Das kann man jedoch noch ausblenden. Problematischer wird es aber, wenn das Ganze in Aktionismus umschlägt und zu einem Aufruf “für Publikationsfreiheit und die Wahrung der Urheberrechte” führt, der die Diskussion dann gleich durch eine Sturmlauf der Behauptungen überrennt und sowohl Freiheit wie auch Zukunft in akuter Gefahr wähnt:

Jeder Zwang, jede Nötigung zur Publikation in einer bestimmten Form ist [...] inakzeptabel …

Jeder, der publiziert wird dem zustimmen. Wenn die Freiheit von Literatur, Kunst und Wissenschaft Verfassungsgut aber  ist, dann ist sie ja auch durch die Verfassung geschützt. Wenn dieser Schutz nicht erfolgt, ist zweifellos die Politik am Zug. Aber muss man, weil ein Balken knirscht, gleich das ganze Haus niederbrennen wollen?

Scrollt man die Liste der Unterzeichner durch, die überwiegend aus dem Verlagswesen und den buchorientierten Wissenschaftskulturen stammen, merkt man, wohin das Dauerfeuer mit dem Mythos, die Verlage müssten von der Musikindustrie und deren Fehlern lernen, führt. Es ist kaum anzunehmen, dass Daniel Kehlmann zum Prince wird und sein nächstes Buch frei zum Download anbietet und dem Berliner Kurier beilegt. Dazu ist die kulturelle Distinktion der Branche, die jetzt die Barrikaden errichtet, schlicht zu hoch. Der weit verbreitete Irrtum, das Kapitel eines Buches sei einem Musiktitel gleich, erzeugt jedoch diskursiven Druck und mündet aktuell in einer unbestimmten Furcht bzw. darin, dass Autoren und Verlage ganz offensichtlich das Vertrauen in ihr Produkt und Lebensmittel – das gedruckte Buch – sowie in die Leserschaft und Kunden verloren haben.  Denn die Schlacht, die hier eigentlich geschlagen wird, ist die analog ausgerichteter Eliten, welche das Vertrauen in sich selber verlieren, gegen eine zukunftseuphorische Digitalkultur. Das die Welt ein besserer Ort ist, weil alle Bücher und Forschungsergebnisse permanent und überall online gelesen werden können ist eine genauso unsinnige Vorstellung, wie, dass ein starres Beharren auf dem Status Quo des Publikationswesens gegen die technischen Möglichkeiten rigoros zu verteidigen sei. Darum geht es auch nicht. Was wir beobachten, sind Verteilungskämpfe um Deutungs- und Markthoheiten, an deren Ende hoffentlich ein sinnvoller Kompromiß steht. Bedauerlicherweise verläuft sich der Diskurs zu oft in platter Ideologie und verzichtet auf das differenzierte Argument. Letztlich ist dies aber normal, wenn es an Distanz zur Sache und damit an Unterscheidungsvermögen mangelt.

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