Eine Online Community für Studierende und Dozenten der Informationswissenschaft

Liebe Studierende der Informationswissenschaft in Berlin,

im Rahmen meiner Magisterarbeit mit dem Titel “Wissenschaftsbezogene Online Communities: Analyse, Konzeption und Realisierungsperspektiven einer Online Community für den Hochschulverband Informationswissenschaft” führe ich eine (anonym gehaltene) Befragung zur Identifikation der Bedürfnisse potentieller Community-Mitglieder durch.

Mit eurer Teilnahme könnt ihr nicht nur zum Gelingen meiner Arbeit beitragen, sondern durch eure Meinungen und Anregungen die Gestaltung der Community mit beeinflussen.

Die Befragung findet ihr unter:

http://www.smartens.eu/limesurvey/index.php?sid=14417&lang=de-informal

Sie sollte nicht mehr als 5 Minuten euer Zeit in Anspruch nehmen, ist also wirklich kurz gehalten!

Bei Rückfragen schreibt mir gerne eine Nachricht oder hinterlasst Kommentare zu diesem Blogpost.

Viele Grüße aus Hildesheim,
Stefan

5 Responses to “Eine Online Community für Studierende und Dozenten der Informationswissenschaft”


  1. Bin von dem Ansatz nicht ganz überzeugt. Es fängt damit an, daß die Fragen danach klingen, als würde da bei mir ein bestimmtes Wissen vorausgesetzt, das ich aber in Wirklichkeit gar nicht habe. Wer oder was ist der “Hochschulverband Informationswissenschaft”? Ist das eine Community oder soll’s eine werden? Wenn ja, was machen und erwarten denn die Community-Mitgleider selbst mit bzw. von Online-Tools? – Wenn die ganze Umfrage auf die Idee abzielen sollte, eine Community DURCH den Einsatz bestimmter (Online- oder was auch immer) Tools zu generieren, dann würde ich zu großer Vorsicht raten. Ich bin ein Fan der ethnographisch orientierten Community-of-Practice-Forschung von Etienne Wenger et al. Eine Quintessenz ist dort, daß funktionierende Communities gar nicht gegründet werden, sondern entstehen – weil Leute mit ähnlichen Voraussetzungen sich an ähnlichen Problemen abarbeiten, sich kennenlernen, und dann loslegen, sich informell über ihre Erfahrungen auszutauschen und sich zu helfen. Geht prima offline. Geht manchmal noch besser mit bestimmten Online-Tools. Geht mit Sicherheit kein bißchen besser, indem man ein “Facebook für die XY-Community” gründet und von allen verlangt mitzumachen.
    Sorry, die Kritik klang jetzt härter, als von mir zunächst beabsichtigt. Natürlich kann man über den Bedarf einer Community forschen und ich weiß – wie schon erwähnt – weder über diese Community noch über die Forschungsabsicht genug, um mir ein Urteil erlauben zu können. Ich wünsch dir viel Erfolg bei der Arbeit!

  2. 2Elke

    Hallo,

    mir ist auch nicht ganz klar, wer die Zielgruppe der Befragung sein soll. Hier im Weblog heißt es “für Studierende und Dozenten”, aber die erste Frage richtet sich ganz klar NUR an Studierende.

  3. Es gibt 2 Fragebögen, wobei dieser sich nur an Studenten richtet. Die Online Community soll ggf. für beide Zielgruppen entstehen.

    Lambert, ich gebe dir Recht, lustigerweise baut meine Arbeit auf dem (V)CoP-Prinzip auf.

    Die Befragung soll einerseits Teil eines Community Centered Designs nach Preece sein, in welchem in einer ersten Phase die Bedürfnisse potentieller Mitglieder identifiziert werden.

    Gleichzeitig stellen empirische Untersuchungen nach Wenger et al (2002) in der frühen Entwicklungsphase von CoPs eine gute Möglichkeit dar, um ein Bewusstsein für die Community zu schaffen und u.a. „Hot Topics“, Umfang, Strukturen, Rollen und Wissensaustauschprozesse der Community auszumachen.

    Ich gebe dir Recht, dass es nicht der Natur des sozialen Lernens entspricht, wenn eine Community initiiert wird, statt dass diese auf natürliche Weise entsteht.

    Allerdings kann man davon ausgehen, dass unter Dozenten bereits (unsichtbare) CoPs bestehen, sei es an einzelnen Instituten oder in Form des Hochschulverbands. Eine Online Community (VCoP) sollte somit als Unterstützung dieser CoPs dienen.

    Da du, Lambert, dich als Fan von CoPs bezeichnest, lies dir mal folgenden Blog-Post durch:

    http://libraryclips.blogsome.com/2009/02/17/how-relevant-are-communities-of-practice-in-a-network-age

    Super interessant imho! Der Post hat mich die Struktur meiner Magisterarbeit noch einmal überdenken lassen.

  4. Stefan, vielen Dank für deine Antwort – und ich freu mich darüber, daß du auch John Tropeas Blog liest! Ja, in der Tat, dieser Beitrag von ihm gibt zu denken. Wie du ja auch richtig schreibst GIBT es überall CoPs, und es wird sie auch weiterhin geben – bestreitet John ja auch nicht. Aber auch mir ist völlig unklar, welche Rolle sie noch spielen (werden). Ich beobachte an mir selbst, wie diese neueren Trends des Lernens im Netzwerk mich von meinen CoPs quasi wegsaugen. Das sind eben diese von John erwähnten Web-Benutzungs-Muster, insbesondere das egozentrierte “Ich blogge, und schaue mal dabei zu, was dann um mein Blog und dessen Beiträge herum passiert”, die Aggregation (“wenn ich oder meine Spezialthemen irgendwo erwähnt werden taucht das schon auf meinem persönlichen Radar auf”) und natürlich das Social Networking: “ich lasse den Strom der Überlegungen und Entdeckungen vieler, unterschiedlicher, kluger, neugieriger… Menschen an mir vorüberziehen”.

    Jetzt bin ich SEHR neugierig auf deine Arbeit, Stefan. Wann oder bei welcher Gelegenheit wirst du die denn mal vorstellen? Du solltest unbedingt darüber vortragen oder schreiben, das Thema ist unter den Bibliotheks-/Informationsspezialisten in D deutlich unterbewertet bzw. schlicht unbekannt!

    Nur zu deiner Erheiterung (über CoPs wirst du darin nichts erfahren, was du nicht schon weißt): Ich habe beim vorletzten Bibliothekartag mal versucht, was zu Community-Strategien für Bibliotheken, insbesondere OPLs, zu sagen: http://log.netbib.de/archives/2008/06/05/zusammen-mit-lambert-von-buffy-lernen/

  5. Hey,

    freut mich zu hören, dass du sehr neugierig bist. Ich muss mal schauen, ob und wie ich das ganze publiziere. Eigentlich hatte ich geplant das ganze sobald die Note da ist unter CC-Lizenz zu veröffentlichen, aber ich warte erst einmal die Note ab ;-)

    Was du über das aus den CoPs Wegsaugen schreibst, ist auch wirklich ein Problem meiner Arbeit geworden.

    Besonders die Kommentare einiger Befragten wie “Wie soll ich dafür Zeit finden?” oder “Dann müsste ich aber meinen Blog mit der Community synchronisieren können” haben die Problematik auch nochmal verdeutlicht. Man könnte natürlich relevanten Content der Mitglieder automatisiert agreggieren, z.B. deren Delicious-Bookmarks, wo man sich dann vorher auf das Tag “iw” einigt, deren Blogposts an anderer Stellt oder auch Twitter-Micromessages. Naja, mal schauen was bei herauskommt und ob diese Community tatsächlich eines Tages an den Start geht.

    Einen Kommentar fand ich auch besonders interessant: “Eine Community nur für Informationswissenschaft? Zu klein!”.

    Das entspricht voll und ganz den Diversitäts-Vorstellungen einer CoP oder auch Kuhlens Paradigmas des netzwerkbasierten Wissensmanagements, aber dann stellt sich wieder die Frage, wie man die Sichtbarkeit des Contents regelt und ob man generell Leute zulässt, die sich für Teilbereiche der Informationswissenschaft interessieren, etc. pp. Aber das ist alles zuviel Stoff für die Arbeit, bzw. für die Zeit, die ich effektiv in sie investieren konnte. Naja – mal schauen was draus wird.

    Schöne Präsentation Idee das ganze in die Buffy-Story einzubetten :-)

    Zboralski (2007) habe ich btw. auch durchgearbeitet. Problem meiner Ansicht nach ist, dass die aktuelle Literatur meist aus Organisationssicht an KM geht, bis auf vielleicht das Münchner Modell nach Reinmann-Rothmeier. Das wurmt mich momentan ziemlich, da meiner Arbeit ja keine Organisation zugrunde liegt, sondern im Grunde alle Leute, die sich potentiell mit IW beschäftigen, hosted by Hochschulverband IW quasi.

    Falls du also eine Wissensmanagement-Definition parat hast, die den Faktor der Organisation eher “Community” nennt, dann immer her damit ;-)

    Witzigerweise habe ich eine Definition gefunden, die den Community-Begriff mit einbezieht in Schmitz-Justens: Knowledge Factors – How to Animate Members of Online Communities to Create Knowledge-Relevant Content: “metaphor for activities aimed at reaching a community’s or an organization’s goals through the activities of capturing, transferring, and creating knowledge.” (Van Krogh 2003, 387). Nachdem ich die Originalquelle gelesen habe, hat sich aber herausgestellt, dass Van Krogh den Begriff Community nicht genannt hat in der Definition. Manchmal recherchiert man sich tot :-D

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