Berlins neue gute Stube: Jens Bisky berichtet über die Pläne zur ZLB in Tempelhof

Wie es trotz des Sonntagsredenterrors über Wissensgesellschaft und lebenslanges Lernen um die Büchereien im Lande bestellt ist, kann man sich unter www. bibliothekssterben.de anschauen: eine endlos scheinende Liste von Traueranzeigen über geschlossene Bibliotheken. Berlin nimmt auch hier einen Spitzenplatz ein. Die Propaganda für mehr Bildung krankt ja auch daran, dass sie sich den Zwang und den Lebensernst, die Drohung und die eiserne Notwendigkeit zu Bündnisgenossen erkoren hat.

Derweil vernachlässigt man die Orte, an denen viele Information und Wissen aus eigenem Antrieb suchen. Wer nicht eine der aufwendigen Forschungsbibliotheken nutzt, gewinnt oft genug den Eindruck, dass der Wissensuchende wie ein Bittsteller behandelt wird, ein Kostenfaktor ohne Lobby.

Derart auf den Punkt formuliert findet man es wahrlich selten in der deutschen Presselandschaft. Jens Biskys Beitrag in der heutigen Ausgabe der Süddeutschen Zeitung, dessen Aufhänger die Planung eines neuen Gebäudes für die ZLB auf dem Flugfeld in Tempelhof ist, verdient in jedem Fall, gelesen zu werden. Und die ZLB ganz sicher ihr neues Gebäude. Am besten an diesem Ort: Die Stadt braucht ein neues Wohnzimmer.

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