e-only: Die Problemlage der Bibliotheken per dpa vermeldet

Wenn eines Tages das gesamte Wissen der Menschheit im Internet zu finden ist, wird man keine Bibliotheken mehr brauchen. Diese werden dann nur noch “Bucharchive” mit den entsprechenden Unikaten sein. Die Bibliothekare sollten sich darauf vorbereiten.

meint ein Leserkommentator namens Nachdenk [sic!] in der Internetausgabe des Münchner Merkurs zur dpa-Meldung zum Bibliothekartag und verdeutlicht, dass noch nicht jeder Nachdenkliche über Sinn und Zweck von Bibliotheken ausreichend informiert ist. In der Tat zeichnet der Nachrichtentext ein etwas einseitiges Bild, denn er vermittelt von der Überschrift bis zum obligaten Google-Verweis, dass es Bibliotheken hauptsächlich darum geht, digitale Dienstleistungen anzubieten. Gerade aber in öffentlichen Bibliotheken ist dies nur eine – oft berechtigterweise kleine – Facette der Bibliotheksarbeit.

Die unterschiedlichen Betriebsmodelle seien derzeit ein großes Problem für die Nutzer. “Die analoge Welt einfach auf die virtuelle zu übertragen, das funktioniert nicht“, sagte die Vorsitzende des Berufsverbandes Information Bibliothek, Susanne Riedel.

Ich fürchte, das große Problem besteht eher für die Einrichtungen, die gerade mit solch eigenwilligen Produkten wie der Onleihe genau diese Übertragung versuchen. Bibliotheken arbeiten im Idealfall nah am Bedarf der Nutzer und wo sie ihn beispielsweise aufgrund von Rahmenbedingungen (Darmstadt-Urteil) nicht komplett bedienen können, klären sie ihn über die Gründe auf und bieten Alternativen an. Es ist also in gewissem Umfang Aufgabe der Bibliotheken, die Lücke zwischen analog und digital und die Probleme damit zu überbrücken, in dem sie neben den Inhalten das vermitteln, was man gemeinhin Informationskompetenz nennt. Dann sollte die Frage analog oder digital auch kein großes Problem mehr für die Nutzer aufwerfen. Die mögen ohnehin oft einfach beides.

Die Meldung und den Kommentar von Nachdenk gibt es hier: Elektronische Medien fordern Bibliotheken heraus

1 Response to “e-only: Die Problemlage der Bibliotheken per dpa vermeldet”


  1. [...] e-only: Die Problemlage der Bibliotheken per dpa vermeldet "Ich fürchte, das große Problem besteht eher für die Einrichtungen, die gerade mit solch eigenwilligen Produkten wie der Onleihe genau diese Übertragung versuchen. Bibliotheken arbeiten im Idealfall nah am Bedarf der Nutzer und wo sie ihn beispielsweise aufgrund von Rahmenbedingungen (Darmstadt-Urteil) nicht komplett bedienen können, klären sie ihn über die Gründe auf und bieten Alternativen an." (tags: Ben_Kaden IBI_Weblog e-only Urheberrecht Bibliothek dpa-Meldung) [...]

Leave a Reply

You must login to post a comment.