Tagung Leseförderung

Und hier gleich noch ein Tagungshinweis: Die Buchwissenschaft der Universität Erlangen-Nürnberg veranstaltet am 15. und 16. Mai 2008 ein Kolloquium unter dem Titel “Leseförderung im Kindergarten- und Grundschulalter. – Wissenschaftlicher Diskurs und praktische Initiativen”.
Die Tagung verspricht, wie der Titel ja bereits anklingen lässt, eine gute Mischung aus theoretischen Überlegungen und praktischen Erfahrungsberichten, wobei letztere nicht nur, aber auch aus Öffentlichen Bibliotheken kommen werden.

Als Referenten sind u.a. Jon Madsen (Royal School Kopenhagen/Zentralbibliothek Ronne), Prof. Dr. Stefan Aufenanger (Stiftung Lesen), Maria Riss (Zentrum Lesen Aarau) und Ute Hachmann (StB Brilon) angekündigt. Außerdem wird das “hauseigene” Erlanger Leseförderungsprojekt “Abenteuer Buch” vorgestellt.

Das detaillierte Programm sowie die Möglichkeit, sich zu einem sehr moderaten Preis (25.-/15.-/7,50.-) anzumelden, gibt es hier.

Lesesäle revisited

Unter dem Titel “Der Geist der Rotunde” beschäftigt sich der Kulturwissenschaftler und Leiter der UB Leipzig, Ulrich Johannes Schneider in der Wochenendausgabe der Süddeutschen Zeitung mit der Genese des modernen Lesesaals.

“Ein eigentliches Bibliotheksgebäude existierte in Europa bis zum Bau der Wolfenbütteler Rotunde zu Beginn des 18. Jahrhunderts nicht. Es musste auch nicht existieren, denn es gab überhaupt keine differenzierten räumlichen Anforderungen an Büchersammlungen [...]“

Es folgt ein (nicht nur in Lesesäälen) lesenswerter historischer Abriss der baulichen Ausdifferenzierung von Bibliotheken, die – wie Schneider betont – im 18. und 19. Jahrhundert der Professionalisierung des Bibliothekarberufs paralell gegangen sei. Dabei dürfen alte Bekannte wie Leopoldo della Santa natürlich nicht fehlen. Am Schluss gibt es einen optimistischen Ausblick auf die Zukunft des “realen” Lesesaals:

“Seine elektronische Entgrenzung übersteht der Lesesaal allerdings ganz offensichtlich gut, er behauptet sich gegenwärtig als Raumkonzept ohne Misäre. Denn weltweit gibt es einen Ansturm auf Lesesäle, dessen Gründe man genauer analysieren muss – aber vermuten lässt sich doch, dass die Existenz des Lesesaals bis heute auch darin begründet ist, dass niemand die Einsamkeit des Lernens und Forschens beruhigter und hoffnunsvoller aushalten kann als in Räumen, die auch andere zu eben diesem Zweck aufsuchen.”

Nachzulesen in SZ Nr. 136, 16./17. Juni 2007, S. 18.

Berliner Bücherfest am 16. und 17. Juni

Bereits zum siebten Mal findet am 16. und 17. Juni auf dem Bebelplatz und Unter den Linden das Berliner Bücherfest statt. Geboten werden unter anderem drei Lesezelte und eine ganze Reihe von Veranstaltungen bzw. Lesungen (u.a. Volker Braun u. Friedrich Schorlemmer). Die Berliner Öffentlichen Bibliotheken beteiligen sich ebenfalls und präsentieren ihre Fahrbibliothek Mitte (Möglichkeit zur Besichtigung und Leseranmeldung). Das komplette Programm als PDF gibt es hier.

Die Welt retten – vorlesend

In der Rubrik “wie retten sie die welt” kommt in der Wochenendausgabe der tagenzeitung die Journalistin und ehrenamtliche Vorlesepatin Jana Brandes zu Wort und berichtet über ihre Erfahrungen:

“Seit Februar vergangenen Jahres bin ich jetzt ehrenamtliche Lesepatin. Jeden Freitagvormittag fahre ich ich für anderthalb bis zwei Stunden in die Kita “Haus für Kinder” in Schöneberg. Inzwischen ist der Andrang sehr groß. [...] Die Kinder merken, dass sie wahrgenommen werden, dass ihnen auch mal jemand zuhört, und sie haben teilweise große sprachliche Fortschritte gemacht. Sie fühlen sich ermutigt auch mal von sich aus zu erzählen. Ich glaube das bringt eine ganze Menge.”

 Der vollständige Bericht ist nachzulesen in der taz vom 2./3. Juni 2007, S. 19.

Neuer EBLIDA-Präsident

Die Generalversammlung der europäischen Bibliotheks-und Bibliothekarsverbände (EBLIDA – European Bureau of Library, Information and Documentation Associations) hat einen neuen Präsidenten. Mag. Gerald Leitner (Geschäftsführer des Österreichischen Büchereiverbandes) wurde bei der Generalversammlung in Reykjavik für die nächste Legistlaturperiode gewählt. (via Bibmail-Liste)

Spartenübergreifend fusioniert…

…haben die beiden regionalen Fachzeitschriften “Bibliotheksforum Bayern” (WB) und “Öffentliche Bibliotheken in Bayern” (ÖB). Das Blatt erscheint unter dem alten Namen (“Bibliotheksforum Bayern”) aber mit neuem Layout nunmehr vierteljährlich. Die Beiträge sind hier auch online verfügbar.

Suche von Musikquellen über Siglen

Um den Standort musikalischer Quellen in Bibliotheken nachzuweisen existiert ein überaus ausgeklügeltes System von Siglen einschlägiger Institutionen. (Siglen des Repertoire International des Sources Musicales) Das komplette Sigelverzeichnis ist hier kostenlos als PDF-Datei einsehbar.

Fackel vollständig digitalisiert

Da freut sich nicht nur der ‘Patriot’ sondern auch der ‘Abonnent’! Sämtliche Ausgaben der Fackel vollständig digitalisiert hat die Österreichische Akademie der Wissenschaften und zwar – wie man sich bei einer Proberecherche überzeugen kann – auf erfreulich hohem Niveau. Zur Benutzung des Angebots notwendig ist eine (kostenlose) Anmeldung. Sämtliche Ausgaben sind volltextdurchsuchbar, das Ergebnis erscheint als OCR-Text mit Scan im Hintergrund. Die Digitalisierung ist ein “Abfallprodukt” der Erstellung eines Karl-Kraus-Wörterbuches der Arbeitsgruppe Corpus an der Akademie. Ein Bericht über das Digitalisierungsprojekt findet sich beim ORF.

DGI Newcomertag 2006

Auch dieses Jahr findet während der DGI-Online-Tagung in Frankfurt am Main wieder der Newcomertag für Studierende und Berufseinsteiger statt. Genauer Termin ist der 6. Oktober 2006, Veranstaltungsort der Counter im Foyer des Kongresszentrums. Wer Interesse an dieser sicher sehr interessanten Veranstaltung hat, kann sich ab September über die Homepage der DGI anmelden; der Eintritt für Studierende kostet 15 EURO und zwar INKLUSIVE Besuch aller Veranstaltungen der DGI-Online-Tagung und Besuch der Frankfurt Buchmesse (!). Für weitere Informationen steht Frau Stelle (IZ Potsdam; Tel. 030331033 / 580-2232 gerne zur Verfügung.

Wissenschaftliche Buchgesellschaft klagt Google

Die Wissenschaftliche Buchgesellschaft hat – unterstützt vom Börsenverein – eine einstweilige Verfügung gegen Google erwirkt. Grund des Streites ist das Scannen von Werken aus dem Verlagsprogramm der WBG durch Google Books bzw. Googles Praxis, so lange vom Einverständnis des Rechteinhabers zum Scannen auszugehen, bis dieser anderweitiges erklärt.

 Ein Bericht – unter anderem mit Aussagen von Börsenvereinsvertretern – findet sich im Online Standard.

Einführung in die kirchliche Büchereiarbeit

Eine umfassende und überaus anschauliche Einführung in die kirchliche Büchereiarbeit (zahlreiche Illustrationen und Beispiele, insgesamt 200 S.) kann hier beim Borromäusvereins kostenlos heruntergeladen werden.

Hinweis Gastvortrag

Auf diesem Weg möchte ich nochmals darauf hinweisen, dass in der Lehrveranstaltung von Herrn Prof. Umlauf am kommenden Mittwoch Frau Karen Falke und Frau Annette Bassenge (Informationszentrum der FH Potsdam) zu Gast sein werden und dort unter Anderem das Projekt InfoDATA eDepot vorstellen. Alle Interessierten – auch solche die die Lehrveranstaltung nicht regulär besuchen – sind herzlich eingeladen. Mittwoch, 14.6.2006, 09:00-09:45 IB, R. 121.

Lernort Bibliothek

Die Bedeutung des Lernorts Bibliothek betont ein Artikel aus dem Berlin-Teil der gestrigen taz – freilich nicht ganz ohne, ja ähm, sagen wir leicht problematische Vorzeichen: “Schüler, die wirklich lernen wollten, schicke er in die Bibliothek, erzählt ein Hauptschullehrer hinter vorgehaltener Hand. In seinem Klassenzimmer ist es zu laut, um sich mit Unterrichtsinhalten zu befassen.” Nachzulesen u.d.T.: Gewaltig am Thema vorbei. In: taz berlin, 31.5.2006, S. 22.

Partnerunis

Wie dem Aushang des Auslandsamtes (Hauptgebäude, 2. Stock links) zu entnehmen, hat die Humboldt-Universität eine Reihe von Partneruniversitäten, die sich auch auf dem Gebiet der Bibliothekswissenschaft profliert haben, so z.B. die Universität Illinois at Urbana-Champaign. Sicher eine interessante Perpsketive für alle, die ein Austauschjahr planen.

 

Bestseller & Gebühren

Mit der in etlichen Berliner Bezirksbibliotheken praktizierten Bestseller-Ausleihe gegen Sondergebühr beschäftigt sich die heutige Ausgabe der Berliner Morgenpost. – Die Bestseller-Ausleihe war Gegenstand einer parlamentarischen Anfrage der grünen Abgeordneten Alice Ströver; auch auf dem diesjährigen Bibliothekartag in Dresden wurde die Gebührefrage thematisiert.

G.D.: Bibliotheken fordern für Bestseller Extra-Gebühr. In: Berliner Morgenpost, 27.3.2006, S. 16.

Wie’s klappt mit dem “Public Will”

Zusehends zu meinem Leib- und Magenblatt entwickelt sich – nicht zuletzt ob seiner guten Lesbarkeit und der vielen anschaulichen Praxisberichte – das us-amerikanische Library Journal. Und da es für den Bibliothekar auf “Advocacy” ganz besonders ankommt will ich nicht verabsäumen auf einen einschlägigen und gut strukturierten Artikel zu diesem Thema aus dem Februarheft (1) hinzuweisen: Dort erläutern Eric Friedenwald-Fishman und Laura K. Lee Dellinger wie’s klappen kann mit dem “Public Will.”

Friedenwald-Fishman, Eric; Dellinger, Laura K. Lee: Building Public Will. – A five-phase strategy goes beyond marekting to foster ongoing community support for libraries. In: Library Journal, H. Feb., 1 2006, S. 44-47. Übrigens auch kostenlos online hier.

Publikation zur Förderung von Lesekompetenz

Eine umfangreiche Studie zum Thema Lesekompetenz ist in der Schriftenreihe des BMBF erschienen. Die über 130 Seiten starke Publikation kann hier kostenlos bestellt oder als PDF heruntergeladen werden. Eine Rezension des Bandes von H.D. Kübler (HAW Hamburg) ist übrigens in der Februarausgabe von BuB (Jg. 58, H. 2, S. 163f) zu finden.

Und was machen wir im Sommer?

In den Sommermonaten leeren sich Campus und UB vieler amerikanischer Universitäten. An der University of California, San Diego
hat man sich daher in den Sommermonaten auf eine oftmals übersehene Ziel- und Nutzergruppe spezialisiert, die der (nicht-wissenschaftlichen) Universitätsmitarbeiter:

Many UCSD staff did not know they could borrow books, use research databases, or ask librarians for assistance. We needed
to educate staff about library services in a way that would be enjoyable and encourage lifelong learning.”

Anschaulich beschrieben und mit sieben leserfreundlich aufbereiteten Tipps zur Nachahmung empfohlen wird das Campusprojekt in:
Leonard, Elisabeth u.a.: This summer, worship a book. In: Library Journal, 19, 2005, S. 42-44.

Warum ist eigentlich Harry Potter so erfolgreich?

Diese Frage beantwortet Verleger und Honorarprofessor K.G. Saur kommenden Freitag im Rahmen eines Vortrags am Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft. Alle Interessierten sind herzlich willkommen!

Prof. Dr. h.c. mult. Klaus G. Saur
“Der Erfolg des Harry Potter”

Zeit: Freitag, 10. Februar 2006, 10:15
Ort: Institut für Bibliothekswissenschaft, Dorotheenstr. 26, 10099 Berlin
Saur Bibliothek, R. 122 – 1. Etage

Operator NEAR für Google-Treffer

Nutzern, die sich – wie ich – schon immer über das Fehlen einer NEAR-Funktion bei Google geärgert haben, kann geholfen werden! Google API Proximity Search (GAPS) bietet die Möglichkeit, sich Google-Treffer anzeigen zu lassen, welche zwei eingegebene Suchbegriffe im Abstand von ein, zwei oder drei Wörtern enthalten.

Internetnutzung, statistisch

Wie sich die Internetnutzung nach Ergebnissen einer neuen Statistik innerhalb der EU bzw. innerhalb einzelner Altersgruppen verteilt, kann diesem Beitrag der ORF-Futurezone entnommen werden. Nach dem Bericht nutzten 2004 durchschnittlich 47 Prozent der Bürger [16- bis 74-Jährige] in den EU-Staaten das Internet. Die Autoren des Beitrags sehen bei der Internetnutzung eine wachsende digitale Kluft innerhalb Europas.

Neuer Taschenbuchverlag geplant

Wie der orf berichtet, plant die weltweit grösste (und zum deutschen Konzern Bertelsmann gehörige) Verlagsgruppe Random House einen neuen Taschenbuchverlag mit den Schwerpunkten Politik, Geschichte, Gesellschaft, Naturwissenschaften und Biografien. Heissen soll der Verlag “Pantheon”. Projektstart ist im Juni 2006.

Von der Leseförderung zum Kipferlstreit

Was als Projekt zur Leseförderung von Volks(=Grund)schulindern in Salzburg so schön begonnen (verlängertes Frühstück und ein Buch) hatte, zieht nun reichlich skurrile Kreise. Warum dürfen beim Salzburger Lesefrühstück nur Kipferl aus einer bestimmten Fertigteigmischung verwendet werden, fragen sich die Salzburger Grünen. Via orf

Wer nicht wissen sollte, was ein Kipferl eigentlich ist, kann sich bei der Wikipedia informieren.

Bloggen ohne Zensur

Seine Meinung offen in Weblogs sagen kann man bekanntermaßen leider in vielen Ländern der Erde (z.B. China) nur sehr eingeschränkt. Wie der ORF berichtet, hat Reporter ohne Grenzen jetzt einen Leitfaden herausgegeben, der Bloggern helfen soll, Zensurmaßnahmen zu umgehen.

Philatelie als Hilfswissenschaft

Zur Freude Ben’s und aller anderen Bibliophilatelisten kann ich vermelden, dass die zweite Auflage der “Encyclopedia of Library and Information Science” die Philatelie ausdrücklich als Hilfswissenschaft der Bibliotheksgeschichte benennt Continue reading ‘Philatelie als Hilfswissenschaft’