IBI-Weblog » Kanada http://weblog.ib.hu-berlin.de Weblog am Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin Wed, 28 Jun 2017 08:24:09 +0000 en hourly 1 http://wordpress.org/?v=3.0.4 Retooltime. In Kanada findet man evolutionäre Worte für die Demontage des Schulbibliothekswesens http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=8820/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=8820/index.html#comments Wed, 18 May 2011 20:54:10 +0000 Ben http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=8820 “We are not, and I reiterate, we are not closing libraries. We are retooling” Im der sonst dem Vorurteil nach ziemlich vorbildlichen Bibliothekswelt Nordamerikas sehen sich wenigstens die Schulbibliotheken aktuell einer Art Erdbeben ausgesetzt. Der aktuelle Beitrag aus der Zeitung The Windsor aus der kleinen Stadt Windsor, Ontario gegenüber dem ungleich größeren, schrumpfenden und ebenfalls [...]]]>

“We are not, and I reiterate, we are not closing libraries. We are retooling”

Im der sonst dem Vorurteil nach ziemlich vorbildlichen Bibliothekswelt Nordamerikas sehen sich wenigstens die Schulbibliotheken aktuell einer Art Erdbeben ausgesetzt. Der aktuelle Beitrag aus der Zeitung The Windsor aus der kleinen Stadt Windsor, Ontario gegenüber dem ungleich größeren, schrumpfenden und ebenfalls bibliotheksschließenden Detroit ist in dieser Hinsicht einerseits nur ein Beispiel von ziemlich vielen und andererseits vor allem aus Gründen der angewandten Sprachforschung am Euphemismus interessant. Der eingangs zitierte Satz stammt vom dortigen District Catholic School Board director of education, Paul Picard, der sich ein wenig im Handlungsnotstand befindet. Denn Eltern, Schüler, Lehrer, natürlich die Bibliothekare und – hier entscheidend – die lokalen Medien begehren angesichts einer angekündigten Schließung der Grundschulbibliotheken, Freistellung nahezu des gesamten Personals und massiven Umgestaltungen der High-School-Bibliotheken auf. Letztere werden zukünftig nicht mehr von bibliothekarischem Fachpersonal sondern von Lehrern mitbetreut.

Picard, der sich anscheinend im Vokabular des Lean Management bestens auskennt, findet dafür überraschend positive Worte:

“Contrary to suggestions they were being mothballed, the libraries will undergo an “evolution” that will allow greater access, and they’ll be staffed by teachers, he said, including before and after school. He said this won’t require more teachers. Instead, their time will be “reallocated.”

Mit dieser Phraseologie aus der staubigsten New Labour-Kiste  (“and in the context of this difficult situation, we see opportunity”) lässt sich mustergültig die Vorher-Nachher-Konstellation auszeichnen und so zaubert er eine schöne neue Schulbibliothekswelt aus dem Direktorenhut:

“The new library — the board calls it a learning commons area — won’t be hush-hush quiet, he said. “It’s a much more boisterous hub, much like you would see at a student centre at the university,” with wireless connections and a teacher (a library technician isn’t a teacher, so can’t fulfil that role, he said) helping them with research and digital literacy. “

Selbstredend gelingt ihm auch die verständnisvolle Verbindung zu all den Nostalgikern, die sich nicht so recht mit “flex rooms” für Grundschüler anfreunden können:

““We all have a fondness for the traditional library. I do. But that’s not the reality of the future our students are going into.”

Die Argumentationsstruktur heißt Sachzwang, die rhetorische Krücke heißt “Vergangenheit gegen Zukunft” (und anschaulich “P vs. E”), beides ist ziemlich billig und vor allem dann fehl am Platz, wenn sie mit buntem Anstrich nichts anderes decken soll, als eine drastische Kürzungspolitik. Allerdings leben weder wir noch die Bürger von Windsor noch im Jahr 1994 und entsprechend kurios mutet es an, wenn jemand heute noch glaubt, mit solch blumigen Taschenspielerformulierungen überzeugen zu können.

Alles Weitere zu diesem Thema beim Windsor:  Catholic school libraries will be ‘retooled’: Picard

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IFLA 2008, lessons learned http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=5949/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=5949/index.html#comments Thu, 28 Aug 2008 22:25:40 +0000 Sebastian Wilke http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=5949 Die IFLA ist nun schon über eine Woche vorbei. Es war für mich eine großartige Erfahrung. Daher habe ich mal versucht, meine Eindrücke in einigen lessons learned zusammenzufassen. Dort gibt es u.a. mehr zu lesen über kalte Klimaanlagen, den IFLA-Nachwuchs und Ellen Tises Lieblingsformulierung…]]>

Die IFLA ist nun schon über eine Woche vorbei. Es war für mich eine großartige Erfahrung. Daher habe ich mal versucht, meine Eindrücke in einigen lessons learned zusammenzufassen. Dort gibt es u.a. mehr zu lesen über kalte Klimaanlagen, den IFLA-Nachwuchs und Ellen Tises Lieblingsformulierung…

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Bibliothèque Pierre-Georges-Roy – Die Bibliothek in der Kirche http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=5898/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=5898/index.html#comments Fri, 08 Aug 2008 14:01:54 +0000 Sebastian Wilke http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=5898 Kleiner Vorgeschmack auf die IFLA… Gegenüber von Québec auf der anderen Seite des Sankt-Lorenz-Stroms stößt man auf das kleine Städtchen Lévis. Dort befindet sich mit der Bibliothéque Pierre-Georges-Roy ein Bibliotheksgebäude, das es an Schönheit und Atmosphäre locker mit jedem anderen seiner Art aufnehmen kann. Der Bibliotheksbetrieb ist nämlich in eine komplett sanierte und in vielen [...]]]>

Kleiner Vorgeschmack auf die IFLA… Gegenüber von Québec auf der anderen Seite des Sankt-Lorenz-Stroms stößt man auf das kleine Städtchen Lévis. Dort befindet sich mit der Bibliothéque Pierre-Georges-Roy ein Bibliotheksgebäude, das es an Schönheit und Atmosphäre locker mit jedem anderen seiner Art aufnehmen kann. Der Bibliotheksbetrieb ist nämlich in eine komplett sanierte und in vielen Bestandteilen intakte Kirche integriert.

Bibliotèque Pierre-Georges-Roy

Bibliotèque Pierre-Georges-Roy

Mehr Fotos von diesem beeindruckenden Gebäude sowie einige Notizen zu einem Gespräch mit der zuständigen Auskunftsbibliothekarin finden sich in meinem kleinen IFLA-Reiseblog.

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Taggen=Punkten: Die Oakville Public Library animiert zur Kataloganreicherung. http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=5854/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=5854/index.html#comments Fri, 25 Jul 2008 13:21:24 +0000 Ben http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=5854 Adding a comment, tag, summary, similar title, age suitability, content notice or quotation: 1 community credit. Und jeder community credit zählt im Preisausschreiben der Oakville Public Library, die aktuell in Kanada und darüber hinaus als Vorzeigeeinrichtung für das BiblioCommons-Interface (dahinter steht immerhin der flotte Anspruch: “We’re completely re–thinking the online library experience.” …) Bekanntheit erlangt. [...]]]>

Adding a comment, tag, summary, similar title, age suitability, content notice or quotation: 1 community credit.

Und jeder community credit zählt im Preisausschreiben der Oakville Public Library, die aktuell in Kanada und darüber hinaus als Vorzeigeeinrichtung für das BiblioCommons-Interface (dahinter steht immerhin der flotte Anspruch: “We’re completely re–thinking the online library experience.” …) Bekanntheit erlangt. Und der Erfolg stellt sich ein:

“In BiblioCommons beta testing at several libraries, the top five users who commented and tagged had never participated in “the social web [...]“

Zu gewinnen gibt es immerhin eine Reise zu einer öffentlichen Bibliothek in Kanada oder einen iMac. Mehr zu Bibliocommons hat das Library Journal, immerhin als Topstory: BiblioCommons Emerges: “Revolutionary” Social Discovery System for Libraries.

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Definitive Elizabeth: die kanadische 8c Dauermarke aus dem Jahr 1971 http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=5782/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=5782/index.html#comments Mon, 23 Jun 2008 15:04:44 +0000 Ben http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=5782 Vom im Canadian Museum of Civilization untergebrachten kanadischen Postmuseum ist es beinahe nur ein Steinwurf bis zur Library of the Parliament, jedenfalls wenn man genug Kraft mitbringt, den Kiesel über den Majors Hill Park zu schleudern. Und die räumliche Nähe ist nicht die einzige Gemeinsamkeit. Denn im Gründungsjahr des Postmuseums – 1971 – gab die [...]]]>

Vom im Canadian Museum of Civilization untergebrachten kanadischen Postmuseum ist es beinahe nur ein Steinwurf bis zur Library of the Parliament, jedenfalls wenn man genug Kraft mitbringt, den Kiesel über den Majors Hill Park zu schleudern. Und die räumliche Nähe ist nicht die einzige Gemeinsamkeit.
Denn im Gründungsjahr des Postmuseums – 1971 – gab die kanadische Post kurz vor Jahresschluss und pünktlich zum Internationalen Jahr des Buches 1972 eine der meistgenutzten Briefmarken mit Bibliotheksmotiv heraus: eine 8 Cent Dauermarke die einerseits Elizabeth II. und andererseits eben diese Parlamentsbibliothek zeigt. Das Bild der Königin stammt selbstverständlich vom Hoffotografen Anthony Buckley, die Gesamtgestaltung der Ausgabe oblag Harvey Thomas Prosser und ist die letzte seiner 64 Briefmarkengestaltungen für die kanadische Post.

Mir liegt ein Erstagsbrief der Marke vor, der den auf der Briefmarke abgebildeten Außensicht der neogotischen Bibliothekskuppel mit einer Darstelling des Lesesaalinneren ergänzt und es wäre nahezu unverschämt, dessen Anblick der bibliotheksphilatelisitisch interessierten Fachöffentlichkeit noch länger vorzuenthalten, zumal die Besichtigung des Hauses sicher auch auf dem Programm der diesjährigen IFLA-Konferenz stehen wird:

größere Ansicht

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