Archive for the 'Politik' Category

Memorandum für eine nachhaltige Förderung der Digital Humanities in Berlin

In einer gemeinsamen Erklärung haben Berliner Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, u.a. vom IBI, sowie die Leitungen vieler Berliner Forschungseinrichtungen bekräftigt, in einem „Interdisziplinären Forschungsverbund Digital Humanities in Berlin“ gemeinsame Anstrengungen zur nachhaltigen Förderung der Digital Humanities zu unternehmen. Der Interdisziplinäre Forschungsverbund Digital Humanities in Berlin wird von der Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung finanziert und von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften koordiniert.

Das Memorandum zur nachhaltigen Förderung der Digital Humanities in Berlin ist auf der Website des Interdisziplinären Forschungsverbundes veröffentlicht: http://www.ifdhberlin.de/memorandum/, wo für Interessierte auch die Möglichkeit besteht, das Memorandum zu unterzeichnen.

Die Pressemitteilung zum Memorandum ist am 5.3.2014, erschienen: http://www.bbaw.de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilungen/digital-humanities.

Informationsmanager(in) an der SWP gesucht

Die Stiftung Wissenschaft und Politik sucht für den Bereich Europa eine(n) Informationsmanager(in). Gefordert werden neben einem bibliotheks/informationswissenschaftlichen Studium auch umfangreiche Kenntnisse in Politik, Wirtschaft und internationale Beziehungen. Bewerbungsschluss ist der 28.02.2012. Genauere Details finden sich in der Stellenausschreibung.

Studentische Hilfskraft im Büro des Vizepräsidenten für Forschung gesucht!

Noch bis zum 23.02.2012 können Studierende sich für die Studentische Hilfskraftstelle im Büro des Vizepräsidenten für Forschung der Humboldt-Universität zu Berlin bewerben. Aufgaben sind unter anderem die Mitarbeit im Sekretariat, Informationsbeschaffung und -recherche, sowie die Übernahme kleinerer Teilprojekte. Nähere Informationen gibt es in der Stellenausschreibung.

Podiumsdiskussion “Welche Zukunft für Berlins Bibliotheken?” am 12.9.2011

Der Landesverband Berlin im Deutschen Bibliotheksverband e.V. lädt ein zur Podiumsdiskussion 6 Tage vor der Wahl zum Thema “Welche Zukunft für Berlins Bibliotheken?”

am Montag, 12. September 2011, 18.00 Uhr in der Zentral- und Landesbibliothek Berlin, Haus Berliner Stadtbibliothek – Berlin-Saal, Breite Str. 30-36, 10178 Berlin

Plakat Podiumsdiskussion "Welche Zukunft für Berlins Bibliotheken?"

Grundlage für die Diskussion werden die vom dbv Berlin in Zusammenarbeit mit der Landesgruppe Berlin des BIB versandten Wahlprüfsteine sein. Diese, die Antworten der im Abgeordnetenhaus vertretenen Fraktionen sowie Hinweise auf Aussagen zu Bibliotheken in den Wahlprogrammen der Parteien finden Sie auf der Webseite http://www.bibliotheksverband.de/landesverbaende/berlin/aktivitaeten/wahlpruefsteine.html.

Wahlhelfer gesucht

Fuer die Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus am 18.09.2011 sucht die Humboldt-Universitaet noch Wahlhelfer. Das koennen sowohl MitarbeiterInnen als auch Studierende sein. Bei Interesse meldet euch bitte bis zum 1. August bei Peggy Bessler (peggy.bessler at ibi.hu-berlin dot de)

weitere Informationen zur Wahl

Vernetzungstage 2011 und IUWIS-Workshop “Urheberrecht und Repositorien”: Programm online und Registrierung offen

Die Vernetzungstage 2011 und der IUWIS-Workshop “Urheberrecht und Repositorien” finden vom 2. bis 4. März an der Universität Osnabrück statt. Auf der Tagungswebseite sind das  Tagungsprogramm und alle notwendigen Informationen nachzulesen sowie das Anmeldeformular zu finden. Wir bitten um baldmögliche Registrierung, da wir nur eine begrenzte Anzahl an Teilnehmerplätzen zur Verfügung stellen können.

Die Vernetzungstage 2011 werden vom DFG-Projekt „Open-Access-Netzwerk 2“ (OA-Netzwerk) in Zusammenarbeit mit Zusammenarbeit mit dem Projekt IUWIS und der Deutschen Initiative für Netzwerkinformation e. V. (DINI) gestaltet und an der Universität Osnabrück durch das Institut für wissenschaftliche Information Osnabrück e.V. (IWI) ausgerichtet.

Wissenschaft, E-Books und das Urheberrecht

Die Aufzeichnung des Inforadio RBB zu der Veranstaltung “Wissenschaft, E-Books und das Urheberrecht”, die in Zusammenarbeit mit der Landesinitiative Projekt Zukunft der Senatsverwaltung fuer Wirtschaft, Technologie und Frauen am 2. Maerz in Berlin stattgefunden hat  ist unter http://www.inforadio.de/programm/schema/sendungen/forum/201003/135542.html zugänglich.

Rückschau auf den “Study Visit : Multicultural Libraries: practice makes perfect!” vom 2-3 November in Rotterdam

Vom 2.11.-3.11. nahm ich an einer Tagung zur multikulturellen Bibliotheksarbeit in der Stadtbibliothek Rotterdam teil, an der BibliothekarInnen aus Spanien, Israel, Norwegen, Schweden, Belgien, den Niederlanden und Deutschland teilnahmen. Best Practice Beispiele aus Deutschland und Belgien wurden keine vorgestellt. Eine Gruppe von Studenten der HdM Stuttgart waren mit ihren Dozenten und mir die einzigen Teilnehmer aus Deutschland. Ein ausführlicher Bericht, zu dem bald ein zweiter Teil folgt, findet sich hier. Darüber hinaus hatte ich Gelegenheit das Library Concept Center in Delft und die Stadtbibliothek Den Haag zu besuchen. Demnächst erscheint hierzu ein weiterer Bericht im IFLA-Newsletter Library Services to Multicultural Populations, der andere Schwerpunkte setzt. Hingewiesen sei noch auf das Grundtvig Programm, das im nächsten Jahr im Zuge des European Year for Combating Poverty and Social Exclusion , für Bibliotheken attraktive Fördermöglichkeiten bietet. In Frage kommen insbesondere Lernpartnerschaften, Workshops und Freiwilligenprojekte. Mögliche Zielgruppen wären Migranten, erwachsene Schulabgänger ohne Abschluß und Ältere.

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Der Heidelberger Appell wird zum Europa-Thema, dank des Kulturstaatsministers

Außerdem muss bedacht werden, dass Bücher, sonstige Kulturgüter und wissenschaftliche Daten abgesehen von der urheberrechtlichen Relevanz Teil der kulturellen Identität einer Nation und damit genuin öffentliche Güter sind. Deshalb ist es wichtig, dass die digitale Verfügungsgewalt über solche Bestände auf nationaler und europäischer Ebene auch in öffentlicher Verantwortung bleibt. Hier sollen unter anderem die Europäische Digitale Bibliothek – die so genannte Europeana – und die Deutsche Digitale Bibliothek helfen.

Gestern gab es eine Pressemitteilung mit der Stellungnahme des Kulturstaatsministers zum Heidelberger Appell, in der es aber vorwiegend um die Google-Facette des Aufrufs geht. Den anderen Streitpunkt – das Thema Open Access – erwähnt er nicht explizit. Man liest allerdings:

“Wir sind uns auf europäischer Ebene einig, dass mehr legale Online-Inhalte zur Verfügung gestellt werden müssen. Unser Anliegen ist es schon, dass kulturelle Inhalte einem möglichst breiten Publikum zugänglich gemacht werden sollten, aber dies muss im Rahmen des Urheberrechts geschehen

Sofern also das Open Access-Prinzip urheberrechtskonform angewendet wird, scheint man auf der kulturpolitischen Ebene kein Problem damit zu haben. “mehr legale Online-Inhalte” klingt sogar mehr wie eine Stärkung des Gedankens. Und der eingangs zititerte Wille nach “öffentlicher Verantwortung” verweist eigentlich recht klar auch auf die öffentlichen Institutionen “Universität” bzw. “Bibliothek”.

Ob am Ende vielleicht die öffentliche Position der Wissenschaftseinrichtungen mit ihren Open Access-Bestrebungen in der politischen Debatte als Gegenpol zum kommerziellen Großakteur Google herausdefiniert wird, lässt sich aus dieser Mitteilung noch nicht ableiten. Denkbar scheint es aber schon. Jedenfalls setzt Bernd Neumann die bisher eher national geführte Debatte zum Anfang der nächsten Woche auf die Agenda des europäischen Kulturministerrates.

Die ganze Pressemitteilung gibt es hier: Kulturstaatsminister will Thema „Google / Digitalisierung“ beim Kulturministerrat ansprechen.

Unliebsame Inhalte in der Europeana: Rumänien beschwert sich bei der EU-Kommission

So langsam dringt es durch, dass europeana.eu wieder zur Verfügung steht und heute entzündet sich ein interessante neue Diskussion. Anlass ist die Beschwerde Rumänischer Abgeordneter des Europäischen Parlaments, die die Einbindung dieser Fotografien aus einem Rumänischen Waisenhaus aus dem Jahr 1990 (vgl. hier und ausführlicher hier) kritisieren, wie Deutschlandradio Kultur berichtet: Rumänische Politiker protestieren gegen Waisenhaus-Bilder in Europäischer Digitaler Bibliothek.

Die Beschwerde an die Europäische Kommission offenbart ein allgemeines Mißverständnis: Europeana bündelt nur die Inhalte auf einer einheitlichen Plattformen, die von anderer Anbietern beigesteuert werden, bietet diese also nicht etwa an. Ein Ausschluss von bestimmten Inhalten als Repräsentationsobjekte für die Europäische Kulturgeschichte, die in gewisser Weise als ein negatives Bild vermittelnd angesehen werden, findet dabei hoffentlich nicht statt. In diesem Fall dürfte Rumänien, trotz des Hinweises auf die nationalen Kulturbehörden, generell kaum Chancen haben, die Bilder aus dem Angebot entfernen zu lassen, da sie über das schottische Scran-Projekt eingespeist werden. Vielleicht nutzt ja Rumänien den Anlass und bringt sich in einem Umfang mit eigenen – und repräsentativeren – Digitalisaten in einer Weise ein, dass beim Suchwort “Romania” vielleicht das Scrisoarea lui Neacsu an erster Stelle erscheint. Dies wäre jedenfalls im Sinne des Europeana-Projektes. Andererseits sollte man den Nutzern der Europeana auch soviel Differenzierungsvermögen zumessen, dass diese nicht von 20 Jahren alten Reportage-Fotos unmittelbare Rückschlüsse auf die Verfassung des aktuellen Rumäniens ziehen. Der aktuell erste Bildtreffer beim Suchwort “Deutschland” ist übrigens dieses Plakat aus einer niederländischen Sammlung, mit dem man sich heute hierzuland wohl auch kaum noch jemand identifizieren mag. Der zweite Bildtreffer macht es dann aber wieder halbwegs wett.

Der niedere und der höhere Sinn: Al Gore zum Thema Web 2.0

“Das meiste, was heute im Bezug auf Interaktivität auf Nutzerseite im Internet passiert, ist unnötiger Blödsinn. Wir müssen das überwinden. Das Web 2.0 braucht dringend einen höheren Zweck.”

Dies jedenfalls meint der Omni-Vordenker Al Gore und bei pressetext.at wird eine Pressemeldung daraus, auf die wir selbstverständlich sofort und sehr gern hinweisen: Al Gore fordert sinnvollere Nutzung interaktiver Internetmöglichkeiten

Interkulturelle Bibliothek in Renens: Eine Brücke, die aus Büchern gebaut ist

http://www.tagesanzeiger.ch/leben/Eine-Bruecke-die-aus-Buechern-gebaut-ist/story/23520702

In der heutigen Wochendausgabe des Schweizer Tagesanzeigers wird die öffentliche Bibliothek Globlivres in Lausanne vorgestellt, die seit 20 Jahren existiert und Bücher in 270 Sprachen im Angebot hat. Für Einwanderer ist sie eine Verbindung zwischen Herkunfts- und Gastland. In einer Stadt mit 19.000 Einwohner, wovon 10.000 Nicht-Schweizer sind stellt diese Bibliothek eine Brücke zwischen den Kulturen dar. Der Migrosmarkt im Stadtzentrum kennt die Vorlieben der multikulturellen Kundschaft; in seiner Lebensmittelabteilung sind mehr Zutaten für exotische Gerichte zu finden als anderswo. Nahezu universell ist das kulinarische Angebot in Renens jeweils am Samstagmorgen, wenn Verkaufsstände und Imbissbuden viel Volk auf die Place du Marché neben der Migros locken. In der wenige Schritte entfernten Bibliothek Globlivres finden Kundinnen und Kunden ein Angebot an geistiger Nahrung vor, das noch reichhaltiger ist. 27’000 Werke in 270 Sprachen umfasst der gegenwärtige Bestand der ersten interkulturellen Bibliothek der Schweiz. Globlivres entwickelte sich zum Modell für die Gründung weiterer interkultureller Bibliotheken in der Schweiz. Der Verein Bücher ohne Grenzen Schweiz zählt inzwischen 16 solche gemeinnützige Institutionen.
«Die Leute kommen nicht nur, um ein Buch auszuleihen. Sie wollen auch mit uns und anderen Lesern über ihre Erlebnisse und Sorgen sprechen. Wir fördern diesen Austausch und die Offenheit gegenüber anderen Kulturen und Welten», sagt sie. Die Bibliothek setzte sich zum Ziel, «eine Fussgängerbrücke zwischen den Herkunftsländern und dem Gastland zu bauen». Mit mehr als 4000 Kundinnen und Kunden sowie 24’000 ausgeliehenen Titeln pro Jahr wird diese kulturelle Brücke in Renens rege benutzt.

  • Open Access-Pilotprojekt soll besseren Zugang zu Forschungsergebnissen erzielen

    Wie die Informationsplattform für Open Access meldet, hat die EU-Kommission ein Open Access-Pilotprojekt für den besseren Zugang zu Ergebnissen EU-finanzierter Forschung ins Leben gerufen. Damit will die Europäische Kommission gewährleisten, dass die Ergebnisse der von ihr im siebten Forschungsrahmenprogramm der EU (RP7) im Zeitraum 2007-2013 mit 50 Mrd. Euro finanzierten Forschung möglichst effektiv verbreitet werden, um eine optimale Nutzung und Wirkung in der Forschung zu erzielen. Forschungsartikel sollen in der Regel nach einer Sperrfrist von sechs bis zwölf Monaten online verfügbar sein und so zum Beispiel Doppelforschung vermeiden.

    Den Hintergrund zum jetzt angestoßenen EU-Projekt bilden die Mitteilung der Europäischen Kommission vom Februar 2007 über “wissenschaftliche Informationen im Digitalzeitalter: Zugang, Verbreitung und Bewahrung” (IP/07/190) und die Reaktion des Rates der EU-Forschungsminister vom November 2007 darauf. Der Rat forderte in seiner Reaktion die Europäische Kommission auf, das Konzept von Open Access im RP7 anzuwenden und zu testen.

    Janez Potocnik, zuständiger EU-Kommissar für Wissenschaft und Forschung, erklärte dazu: “Ein einfacher und entgeltfreier Zugang zu den aktuellsten Erkenntnissen in strategischen Bereichen ist entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit der EU in der Forschung. Dieses Open Access-Pilotprojekt ist ein wichtiger Schritt für die Verwirklichung der “fünften Freiheit”, d.h. dem freien Verkehr von Wissen in den Mitgliedstaaten, auf Ebene der Forscher und der Unternehmen und in der breiten Öffentlichkeit. Darüber hinaus erhalten die Bürger auf diese Weise einen angemessenen Gegenwert  für die Finanzierung der Forschung durch EU-Gelder.”

    Die entsprechende Pressemitteilung und weitere Details können hier nachgelesen werden.

    Studentische/r Mitarbeiter/in im Bundestag zum 15.9. gesucht

    Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Klaus Brandner, sucht für sein Berliner Bundestagsbüro zum 15. September 2008 eine/n studentische/n Mitarbeiter/in mit einer wöchentlichen Arbeitszeit von 10-18 Stunden. Das Aufgabenspektrum umfasst die Organisation der Besuchergruppen, die Bearbeitung von Bürgeranfragen sowie Rechercheaufgaben und allgemeine Bürotätigkeiten.

    Bewerbungsfrist ist der 31. August 2008, weitere Informationen finden sich hier.

    Erstes deutsches Bibliotheksgesetz verabschiedet!

    Wie Eric Steinhauer in seinem Blog und in Inetbib schreibt, hat der Thüringer Landtag das erste deutsche Bibliotheksgesetz mit den Stimmen der CDU heute verabschiedet. Bleibt die Frage, welche Bundesländer diesem Beispiel folgenden werden und wie die Umsetzung sich gestalten wird. Wir dürfen gespannt sein!

    Nachzulesen unter:
    http://bibliotheksrecht.blog.de/2008/07/04/thueringer-bibliotheksgesetz-verabschied-4402062

    Kurt-Tucholsky Bibliothek wieder eröffnet, dass Konzept noch einmal in einem Nachrichtenbeitrag

    Gestern wurde in Berlin-Pankow die Kurt-Tucholsky Bibliothek als ehrenamtlich betriebene, aber von Bezirk getragene Öffentliche Bibliothek neu eröffnet. Nach der angekündigten Schließung im November 2007 hatten Anwohnerinnen und Anwohner die Bibliothek besetzt. Aus dieser Besetzung ging der jetzige Trägerverein hervor. Hauptforderung des Vereins ist allerdings weiterhin, dass der Stadtbezirk die Bibliothek wieder vollständig übernehmen solle.
    Die Eröffnung schaffte es unter anderem in die Berliner Regionalnachrichten, die Abendschau: Beitrag als Text, Beitrag als Video.

    Kurt-Tucholsky-Bibliothek wird ehrenamtlich wiedereröffnet

    Es ist einige Zeit her, da berichtete ich in diesem Weblog von Protesten für drei kleinere Bibliotheken in Berlin, die geschlossen werden sollten. In der libreas findet sich ein Interview mit Beteiligten dieser Proteste. Zwei dieser Bibliotheken sind jetzt geschlossen, obwohl für eine von ihnen offenbar immer noch Hoffnung besteht.

    Die dritte Bibliothek wird demnächst wiedereröffnet. Allerdings nicht als vollständig staatliche Bibliothek, sondern als ehrenamtlich betriebene Bibliothek, welche allerdings im System der Öffentlichen Bibliotheken Berlins verbleibt.
    Begonnen hatte dies, als die Kurt Tucholsky Bibliothek im November 2007geschlossen werden sollte und deshalb von Anwohnerinnen und Anwohnern besetzt wurde. Die Forderung war damals, dass die Bibliothek als voll ausgestattet Bibliothek erhalten bleiben sollte. Es gab interne und externe Auseinandersetzungen, letztlich entschied sich die Initiative, welche die Besetzung getragen hatte, aber dazu, die Bibliothek vorerst ehrenamtlich zu betreiben. Sie gründete im Januar 2008 den Verein Pro Kiez e.V. und begann mit dem zuständigen Bezirksamt Pankow von Berlin zu verhandeln.
    Das politische Ziel des Vereins ist in Bezug auf die Bibliothek, diese so bald als möglich wieder von ausgebildeten Bibliothekarinnen und Bibliothekaren führen zu lassen. Dies wird durchgehend betont.
    Allerdings ist die Initiative der Meinung, dass die Bibliothek, wenn sie einmal geschlossen und der Bestand verteilt sei, nie wieder eröffnet werden würde, selbst wenn Berlin auf einmal zu viel Geld hätte. Deshalb wurde beschlossen, die Bibliothek quasi unter Protest ehrenamtlich weiterzuführen, wobei ein Großteil der Finanzierung und der bibliothekarischen Arbeit beim Bezirk verbleibt. [Eine Variante, die - so weit ich das sehen kann -, in der aktuellen Debatte in der BuB zum Ehrenamt in Bibliotheken so noch nicht thematisiert wurde.] Der Verein übernimmt die Ausleihe, die Leseförderung und die Veranstaltungsarbeit. Zudem will er im Kiez kulturell aktiv werden.

    Es hat lange gedauert, mit dem Bezirk zu verhandeln. Dabei baute der Verein beständig kommunalpolitischen Druck auf. Zwischenzeitlich wurde eine der bislang zwei Etagen der Bibliothek geräumt, der Bestand reduziert, makuliert und in einer Familienbibliothek zusammengeführt. Am letzten Mittwoch, dem 18.06.2008, wurde nun der Betreibervertrag unterzeichnet. [Mitteilung des Vereins] (Damit endete auch die wohl längste Bibliotheksbesetzung der letzten Jahre.)
    Am kommenden Samstag, dem 28.06.2008, feiert der Verein nun von 11 Uhr bis gegen 22 Uhr die Wiedereröffnung der Bibliothek. So schnell als möglich soll zudem in den Regelbetrieb übergegangen werden.
    Plakat für die Wiedereröffnungsfeier der Kurt Tucholsky Bibliothek in Berlin-Pankow am 28.06.2008

    Stellenausschreibung beim Börsenverein des Dt. Buchhandels

    Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V. sucht für sein Berliner Büro zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine/n Assistent/in mit einer wöchentlichen Arbeitszeit von 30 Stunden. Die Vergütung erfolgt gemäß Tarifgruppe V des Gehalts- und Lohntarifvertrages.

    Weitere Details erfährt man in der Stellenausschreibung hier.

    Eine sicherlich interessante dreitägige Veranstaltung ab morgen: Biblio-Diálogo en Europa

    Ich weiß nicht inwieweit die folgende Veranstaltung bekannt ist, an der ich leider nicht teilnehmen kann, weil ich sie plötzlich entdeckt habe. Ich habe davon auf diesem Blog noch nichts gelesen, obwohl ja Frau Lux und andere Bibliothekare dabei sein werden.
    Hinzu kommt Juan Goytisolo, einer der bekanntesten spanischen zeitgenössischen Schriftsteller – das Programm sieht sehr vielversprechend aus.
    Möge der Dialog beginnen. Ich werde alle diejenigen beneiden, die ab morgen dabei sein werden.
    Las bibliotecas al servicio del diálogo intercultural en Europa

    Instituto Cervantes de Berlín / Biblioteca Central de Berlín-Brandenburg
    City: Berlin
    Country: Germany
    Start date: 21.05.2008
    End date: 23.05.2008
    Languages of the activities: German, Spanish
    Organisation / organizer: Ministry of Culture
    eMail:
    josefina.lopez@mcu.es
    Website: http://www.2008culturas.com

    Das “Urmedium der Demokratie”, der “Digitalismus” und eine “Nationale Initiative” – ein paar Überlegungen

    So richtig beruhigend ist es nicht, dass die Frontenbildung Print/Digital dort, wo die Argumente klamm werden, nicht viel mehr Potential als rhetorisches Schlammschlachten besitzen. Im Bibliothekswesen hat man dies in mancher Facette erlebt, aber die Gegenideologie, die einige Vertreter des Qualitätsjournalismus momentan dem – wie auch immer man es eingrenzen möchte – Web 2.0-Publizierens, auf die Agenda spülen, steigert die Don Quichotterie in frische Höhen. Ein schönes Zitat soll hier bewahrt werden. So liest man im kress-Report anlässlich des Anschubs einer “Nationalen Initiative Printmedien” im Berliner Kanzleramt folgendes über und von der ZEIT-Redakteurin Susanne Gaschke: Continue reading ‘Das “Urmedium der Demokratie”, der “Digitalismus” und eine “Nationale Initiative” – ein paar Überlegungen’

    Studentische Mitarbeiterstelle im Bundestag ab Mitte Mai 2008

    Der SPD-Bundestagsabgeordnete Sebastian Edathy sucht ab Mitte Mai 2008 eine studentische Hilfskraft für sein Berliner Abgeordnetenbüro. Als durchschnittliche wöchentliche Arbeitszeit sind 12-14 Stunden vorgesehen.Das Aufgabenspektrum umfasst allgemeine Bürotätigkeiten, die Organisation von Besuchergruppen, die Beantwortung von Wahlkreispost und inhaltliche Recherchen. Die Stellenausschreibung mit weiteren Informationen kann hier abgerufen werden, Bewerbungsschluss ist der 21. April!

    Protest für Bibliotheken XX: Bibliothek teilweise gerettet

    Die Kurt-Tucholsky Bibliothek in Berlin-Pankow wird zu einer ehrenamtlich betriebenen Bibliothek werden, welche vom Verein Pro Kiez personell, vom Bezirk Pankow größtenteils finanziell und ideell getragen wird und für zahlreiche bibliothekarische Aufgaben – wie die Einarbeitung und Katalogisierung, das zentrale Mahnwesen und die Öffentlichkeitsarbeit – auf das bezirkliche Bibliotheksnetz zurückgreifen können soll. Dafür verbleibt die Bibliothek im Verbundssystem des VÖBB. So ein Ergebnis der Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung von Berlin-Pankow am gestrigen Mittwoch, den 12.03.2008. Der vom Ausschuss für Kultur und Bildung eingebrachte Antrag zur Wiedereröffnung der Bibliothek wurde einstimmig, mit einer Enthaltung, angenommen.
    Mit diese Entscheidung wird voraussichtlich im April die Besetzung der Bibliothek durch den jetzigen Verein Pro Kiez e.V. beendet. Diese war im November 2007 mit dem Ziel begonnen worden, die Existenz der Bibliothek zu sichern und vor allem den Abtransport der Bestände zu verhindern.

    Grundlegende Übereinstimmung
    Die Aussprache über den Antrag wurde von der Vorsitzenden des beantragenden Ausschusses, Clara West (SPD), begonnen. Sie wies darauf hin, dass die Arbeit des Ausschusses über alle Fraktionen und Gruppen der BVV hinweg von einem sonst selten zu erreichenden Konsens getragen worden sei. Offensichtlich – und dies wurde im Weiteren auch von allen anderen Rednerinnen und Rednern betont – waren in Pankow alle Verordneten der Meinung, dass der Weiterbetrieb der Bibliothek notwendig sei und die Schließung im Dezember 2007 einzig auf die Sparvorgaben des Senates und die Haushaltslage des Bezirkes zurückgeführt werden müssten.
    Zudem betonte die Ausschussvorsitzende, dass eine ebenso große Kooperationsbereitschaft bei der Verwaltung des Bezirkes und dem Verein Pro Kiez e.V. gegeben gewesen sei.

    Bezirksstadtrat: Forderungen der Bürgerinnen und Bürger ernst nehmen
    Bezirksstadtrat Dr. Nelken (Linkspartei) interpretierte die Proteste für die Kurt-Tucholsky Bibliothek und den offenbar in der Bevölkerung vorhandenen Willen, sich ehrenamtlich für diese Bibliothek einzusetzen, als Aufforderung an die Politik. Er betonte, dass sich dieses Modell nicht als allgemeine Lösung für den Betrieb von Bibliotheken durchsetzen dürfe. Das Ehrenamt in dieser Form sehe er als Übergangslösung.
    Die Proteste hätten gezeigt, dass die Bürgerinnen und Bürger ein funktionierendes Bibliothekssystem auf lokaler Ebene forderten und das sie es als Aufgabe der Politik ansehen würden, ein solches System zur Verfügung zu stellen. Die Vorgänge seien eine Mahnung an die Politik, dass die Bevölkerung ein Bibliothekssystem fordert, ein Zeichen, dass sich in der Politik und Verwaltung im Bezug auf Bibliotheken etwas ändern müsse. Der weitere Abbau bibliothekarischer Leistung würde offenbar von der Bevölkerung so nicht hingenommen werden. Er hoffe, dass diese Forderung bei allen Fraktionen im Berliner Senat angekommen sei.

    Hoffnung, die Bibliothek wieder integrieren zu können
    Der Vorsitzende der bezirklichen Linksfraktion, Michael van der Meer, schloss sich seinem Parteikollegen an und betonte, dass er hoffe, dass die Bibliothek möglichst bald wieder mit bibliothekarischen Personal, welches im bezirklichen Dienst stehen solle, ausgestattet werden könne.
    Die Verordnete Cornelia Schwerin (Bündnis 90 / Die Grünen) sprach für ihre Fraktion und in diesem Fall auch für die Fraktion der CDU, allen Beteiligten einen Dank für die konstruktive Zusammenarbeit im Ausschuss aus. Gleichzeitig hob sie hervor, dass die jetzt gefundene Lösung nur durch den konsequenten, fordernden und großen Einsatz des Vereins möglich geworden sei. Vor allem dessen konsequenter Arbeit sei die Wiedereröffnung der Bibliothek zu verdanken.
    Die Fraktion der Grauen, die Gruppe der FPD und die fraktionslosen Verordneten äußerten sich nicht weiter zu diesem Antrag.

    Pro Kiez: Plädoyer für die öffentliche Finanzierung aller Bibliotheken
    Im letzten Beitrag vor der Abstimmung stellte eine Vertreterin des Vereins Pro Kiez e.V. noch einmal die Entwicklungen um die Kurt-Tucholsky Bibliothek und das Konzept des Vereins vor. Die Bibliothek solle mit reduziertem Bestand und unter der Maßgabe des Verbleibs im VÖBB als Familienbibliothek weiter existieren. Einen Schwerpunkt setzen möchte der Verein auf die Leseförderung in Zusammenarbeit mit den im Kiez zahlreich vorhandenen Kinderbetreuungseinrichtungen und Schulen, sowie die kulturelle Arbeit, welche die Besetzung der Bibliothek von Anfang begleitet hat.
    Sehr explizit führte die Vertreterin im Namen des Vereins aus, dass sich dieser bewusst sei, dass der Betrieb der Bibliothek durch Ehrenamtlichen kein Ersatz für professionelle Bibliotheksarbeit sein könne. Insbesondere betonte sie, dass der Verein kein Modell für die Schließung weiterer Bibliotheken darstellen wolle. Vielmehr setze er sich gerade wegen der Beschäftigung mit der Situation der Öffentlichen Bibliotheken, die er in den letzten Monaten zu leisten hatte, ausdrücklich für eine ausreichende öffentliche Finanzierung aller Bibliothek ein.

    Eröffnung demnächst
    Terminiert wurde die Wiedereröffnung der Bibliothek bislang auf den 01.04.2008. Auch wenn dieser Termin eventuell nicht eingehalten werden kann, stehen nun für den Verein zuvörderst die durch die Reduzierung der Bibliothek von zwei auf eine Etage notwendigen Makulatur- und Umzugsarbeiten an.

    PS.: Der Beschluss, inklusive der Auflistung der Aufgaben der einzelnen Beteiligten und der Kosten, findet sich in der Drucksache des Bzirksamtes Pankow von Berlin VI-0395. Diese lässt sich nicht verlinken, aber unter folgende Pfad finden -> Bezirksverordnetenversammlung von Pankow -> Sitzungskalender -> 12.03.2008: 14. ordentliche Tagung der Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin -> Tagesordnungspunkt Ö 1.11

    Protest für Bibliotheken XIX: Wird sie jetzt ehrenamtlich oder bleibt sie geschlossen?

    Vielleicht erinnern sich einige Menschen noch daran, dass Ende des letzten/Anfang diesen Jahres in Berlin drei Stadtteilbibliotheken geschlossen werden sollten und dass sich gegen alle drei dieser angekündigten Schließungen Protestinitiativen etablierten. Zur Zeit sind alle drei Bibliotheken geschlossen, eine Initiative (für die Jerusalem-Bibliothek) hat angekündigt, die mit der Schließung gemachten Versprechungen laufend überprüfen zu wollen, eine andere Initiative (für die Bibliothek im Elias-Hof) hofft noch auf eine Lösung. Eine Bibliothek könnte allerdings demnächst wiedereröffnet werden.

    Schon vor einiger Zeit wurde aus der Protestinitiative für die Kurt-Tucholsky Bibliothek der Verein Pro Kiez Bötzowviertel gegründet. Eines seiner Ziele ist die ehrenamtliche Fortführung des Bibliotheksbetriebes der Kurt-Tucholsky Bibliothek, wobei der Verein beständig darauf verweist, dies nur in einer Übergangszeit leisten zu wollen, bis der wirtschaftliche Aufschwung quasi auch in den Berliner Bezirken angekommen ist und die Bibliothek wieder in bezirkliche Trägerschaft übergehen kann. Gleichzeitig will der Verein die Bibliothek in enger Zusammenarbeit mit dem bezirklichen Bibliothekssystem betreiben.
    Am Mittwoch, den 12.03.2008, wird nun aller Vorraussicht nach in der zuständigen Bezirksverordnetenversammlung [BVV] darüber entschieden, ob der Verein das darf, ob er vom Bezirk hierzu Finanzmittel und andere Unterstützungsleistung erhält oder ob die Bibliothek geschlossen bliebt. Die Sitzung findet ab 17.30 im Bezirksamt Pankow von Berlin (Fröbelstraße 17) statt und ist selbstverständlich öffentlich. Der betreffende Antrag ist zwar in die Tagesordnung eingestellt (Drucksache – VI-0395), lautet aber bislang nur “Die BVV möge beschließen: Siehe Anlage”.

    LIBREAS Podcast #6

    Es ist wieder soweit: Der neue LIBREAS Podcast #6 kann ab heute ganz frisch auf den Internetseiten von LIBREAS abgehört und mitgelesen werden.

    Diesmal stattete das LIBREAS-Team dem Bundestagsabgeordneten Jörg Tauss (SPD) in seinem Berliner Büro “Unter den Linden” einen kurzen Besuch ab und bat ihn als Sprecher der Arbeitsgruppe Bildung und Forschung der SPD-Bundestagsfraktion um einige Statements zu aktuellen Fragen wie dem Urheberrecht, Open Access und der Rolle der Bibliotheken.

    Verwertungsgesellschaften, Bibliotheken und Leseförderung in “politik und kultur”

    In der neuen Ausgabe von “politik und kultur”, der Zeitung des Deutschen Kulturrates, finden sich unter anderem ein Artikel von Gabriele Beger zum Abschlussbericht der Enquete-Kommission “Kultur in Deutschland” des Deutschen Bundestages als auch ein Artikel von Rolf Pitsch, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Lesen, zur Leseförderungs-Infrastruktur in Deutschland.

    Wer sich für Verwertungsgesellschaften und den Umgang mit Digital Rights Management-Systemen (DRM) interessiert, kann sich auf 32 Seiten im puk-Dossier “Verwertungsgesellschaften” genauer informieren. Das Dossier ist kostenlos unter http://www.kulturrat.de/dossiers/verwertungsgesellschaften.pdf abrufbar.