IBI-Weblog » Universität http://weblog.ib.hu-berlin.de Weblog am Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin Wed, 28 Jun 2017 08:24:09 +0000 en hourly 1 http://wordpress.org/?v=3.0.4 Der Mausklick machts: Videovorlesungen bei Academic Earth http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=6613/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=6613/index.html#comments Tue, 24 Feb 2009 12:23:12 +0000 Ben http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=6613 Und noch eine bemerkenswerte Meldung aus der Nachrichtenredaktion des Deutschlandradios: Vormittags eine Vorlesung am Massachusetts Institute of Technology und zwei Stunden später ein Seminar an der Berkeley Universität in Californien. Das ist jetzt mit dem neuen Internet-Portal ‘Academic Earth’ möglich. Auf der Seite können Nutzer Mitschnitte von Vorlesungen verschiedener Universitäten ansehen. Darunter Veranstaltungen von Preofessoren [...]]]>

Und noch eine bemerkenswerte Meldung aus der Nachrichtenredaktion des Deutschlandradios:

Vormittags eine Vorlesung am Massachusetts Institute of Technology und zwei Stunden später ein Seminar an der Berkeley Universität in Californien. Das ist jetzt mit dem neuen Internet-Portal ‘Academic Earth’ möglich. Auf der Seite können Nutzer Mitschnitte von Vorlesungen verschiedener Universitäten ansehen. Darunter Veranstaltungen von Preofessoren aus Harvard, Berkeley, Princton, Stanford und Yale. Katalogisiert sind die Vorlesungen nach Fächern. Das tolle dabei: Ist es langweilig, reicht ein einziger Mausklick.

Angesichts des letzten Satzes wird deutlich, dass heute tatsächlich die Faschingsstimmung in der Nachrichtenredaktion dominiert. Daher gibt es einfach nur den Link zu Academic Earth für alle die sich am Veilchendienstag nicht nach Karamellen recken können, sich aber dennoch nicht langeweilen wollen. Denn in der Tat ist das Angebot inhaltlich sehr reizvoll.

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iPhone statt Laptop: an einigen US-Hochschulen setzt man auf leichte Technik http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=5937/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=5937/index.html#comments Tue, 26 Aug 2008 12:36:59 +0000 Ben http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=5937 Der Kindle war gestern (bei uns) und heute ist es das iPhone das für das Wintersemester als wichtiges Zubehör für den Hochschulalltag 2008 präsentiert wird. An einigen Universitäten in den USA geht man wohl – wie die New York Times jüngst berichtete – dazu über, Studienanfängern iPhones auf ihren weiteren Bildungsweg mitzugeben: Experts see a [...]]]>

Der Kindle war gestern (bei uns) und heute ist es das iPhone das für das Wintersemester als wichtiges Zubehör für den Hochschulalltag 2008 präsentiert wird. An einigen Universitäten in den USA geht man wohl – wie die New York Times jüngst berichtete – dazu über, Studienanfängern iPhones auf ihren weiteren Bildungsweg mitzugeben:

Experts see a movement toward the use of mobile technology in education, though they say it is in its infancy as professors try to concoct useful applications. Providing powerful hand-held devices is sure to fuel debates over the role of technology in higher education.

“We think this is the way the future is going to work,” said Kyle Dickson, co-director of research and the mobile learning initiative at Abilene Christian University in Texas, which has bought more than 600 iPhones and 300 iPods for students entering this fall.

Der Vorteil fällt hier ins Gewicht:

“Although plenty of students take their laptops to class, they don’t take them everywhere and would prefer something lighter.”

Für uns ist es natürlich interessant, ob und wie die Universitätsbibliotheken darauf angepasste Dienste anbieten. Der Artikel in der New York Times gibt dazu leider keine Hinweise. Dafür wird aber berichtet, wie die iPod-Kultur in der Duke University Einzug hielt:

“A few years ago, Duke began giving iPods to students with the idea that they might use them to record lectures (these older models could not access the Internet).

“We had assumed that the biggest focus of these devices would be consuming the content,” said Tracy Futhey, vice president for information technology and chief information officer at Duke.

But that is not all that the students did. They began using the iPods to create their own “content,” making audio recordings of themselves and presenting them. The students turned what could have been a passive interaction into an active one, Ms. Futhey said.”

Was sich die Hochschulen nebenbei für den Hochschulwettbewerb erhoffen, ist ein Reputationsgewinn durch die Aura der Coolness eines Trendproduktes:

Basking in the aura of a cutting-edge product could just help a university foster a cutting-edge reputation.

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Das Ende des Professors, in der FAZ http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=5763/index.html http://weblog.ib.hu-berlin.de/p=5763/index.html#comments Thu, 12 Jun 2008 08:57:45 +0000 Ben http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=5763 Während Amerika die studentenwirksamsten Infotainer anwirbt, sucht Großbritannien die besten Kameralisten und Antragsteller. Jedes dritte Wort lautet „Funding Opportunity“ oder „External Money“, erwartet werden nicht fünfstellige Kleinanträge, sondern teure Großprojekte, an denen möglichst viele Kollegen und zusätzliche Stellen beteiligt sind. Ständig wird man von professionellen Fundraisern gedrängt, Ideen in Geld umzumünzen. Im heutigen Feuilleton der [...]]]>

Während Amerika die studentenwirksamsten Infotainer anwirbt, sucht Großbritannien die besten Kameralisten und Antragsteller. Jedes dritte Wort lautet „Funding Opportunity“ oder „External Money“, erwartet werden nicht fünfstellige Kleinanträge, sondern teure Großprojekte, an denen möglichst viele Kollegen und zusätzliche Stellen beteiligt sind. Ständig wird man von professionellen Fundraisern gedrängt, Ideen in Geld umzumünzen.

Im heutigen Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Zeitung entwirft der in Bristol lehrende Germanist Alexander Košenina (Der Vollzeitprofessor stirbt langsam aus. In: FAZ, 12.06.2008, S. 41) vor dem Hintergrund Frank Donoghues Buch “The Last Professors. The Corporative University and the Fate of the Humanities” (siehe hier) und seinen eigenen Erfahrungen ein für uns Humboldt-Geprägte und an der Bildung im Wortsinne Orientierte nicht sonderlich schönes Bild der Hochschulentwicklung, wie sie sich in den USA und Großbritannien derzeit vollzieht und einer bereits zum Beginn des 20. Jahrhunderts angedeuteten Entwicklung nun zum Durchbruch verhilft:

So gab etwa der reiche Fahrstuhlfabrikant Crane 1902 die ersten Verbleibestudien über Harvard-Studenten in Auftrag und erklärte, Geld sei zwar nicht alles, mindestens jedoch 75 Prozent. Aus den empirischen Daten zog er verblüffende Schlüsse wie den, dass niemand mit literarischen Interessen das Recht habe, glücklich zu sein.

Der Funktionswandel der Universitäten, die Ausrichtung auf die Anforderungen der Wirtschaft und dazu die Umstrukturierung der Hochschulen zu eigenen vorwiegend unter Gesichtspunkten des Wirtschaftlichen und weniger als Ort der Erkenntnisproduktion strukturierten Institutionen treiben hier die alten Ideale weitgehend aus den Seminarräumen und Hörsälen. Es geht kaum mehr noch um einen Anspruch an Wissen und gesellschaftlicher Rahmung, sondern um die Funktion als schnelle Berufsausbildung. Frank Donoghue hat dies in einem Interview mit Inside Higher Ed so formuliert:

For a hundred years, humanists claimed to follow Matthew Arnold’s exhortation to promulgate the best that has been thought and said. As universities have more and more come to function as occupational training centers, places where students come for vocational credentials, this charge has been emptied of any real meaning.

Alexander Košenina erscheint die Lage aus der Perspektive Bristol in Deutschland noch ruhig diesbezüglich:

So weit sind wir in Deutschland noch nicht, von der guten alten Bildungstradition sind noch Reste geblieben. Das Ziel, vor allem den geistigen Horizont von Studenten zu erweitern, traut sich hierzulande niemand wie in der riesigen Lernfabrik von Phoenix, Arizona, als „bullshit“ abzutun. Jedenfalls noch nicht.

Wer allerdings den Einzug der Rechnungs-Pragmatiker konkret vor Ort beobachtet, die freilich zugegeben noch auf ein relativ hartes Bollwerk stoßen, wird das “niemand” und das “noch nicht” so vielleicht nicht mehr setzen.

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