Berlin ist Pleite, also kürzt die Anzahl der Bibliotheken

Heute morgen in der Berliner Zeitung gelesen. Berlin gibt unnötig Geld aus, so der Rechnungshof, Millionen werden verschwendet. Beispielweise ein Misslungenes und nicht mehr funktionsfähiges Kunstprojekt für 429 000€, 15 Mio Euro für den Landschafts – und Erholungspark im Gebiet Johannisthal/Adlershof, der teilweise gesperrt werden muss und vieles mehr. Nickt man bis dato noch voller Zustimmung, so erreicht der Leser den letzten Absatz – das Hauptargument. Hier liest man:

“Problematisch sind für Harms auch die Stadtbibliotheken. 82 leisten sich die zwölf Bezirke. In einigen gibt es drei oder vier leistungsfähige Standorte, in anderen zehn oder 13 öffentliche Bibliotheken. Nach Angaben des Rechnungshofes kann die Zahl auf 42 reduziert werden. Das Einsparpotenzial liegt bei 7,3 Millionen Euro jährlich, so Harms. ‘Und dann gibt es immer noch für jeden Berliner in einem Radius von drei Kilometern eine Stadtbibliothek’, sagte Harms. ‘Das ist zumutbar.’ “

4 Responses to “Berlin ist Pleite, also kürzt die Anzahl der Bibliotheken”


  1. 1Karsten

    Auch Der Tagesspiegel berichtete heute darüber:
    http://www.tagesspiegel.de/berlin/archiv/15.05.2007/3265263.asp

  1. [...] IB Weblog – Weblog am Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft der HU Berlin « Berlin ist Pleite, also kürzt die Anzahl der Bibliotheken [...]

  2. [...] Tagesspiegel und IB Weblog u.a. berichteten über die Jahrespressekonferenz des Berliner Landesrechnungshofes, in dem u.a. die Halbierung des Berliner Bibliotheksnetzes gefordert wird. (Da saß ich gerade im Flugzeug über dem Atlantik.) Schon der 1995 vorgelegte Berliner Bibliotheksplan sah eine Modernisierung der Stadtbibliotheken durch Straffung des Bibliotheksnetzes und Ausbau der verbleibenden Standorte zu leistungsstarken Einrichtungen vor. Bisher ist es aber weder den Bezirksämtern noch dem für kulturelle Angelegenheiten zuständigen Senatsmitglied gelungen, die Bibliotheksstrukturen über den Verbund Öffentlicher Berliner Bibliotheken hinaus aus gesamtstädtischer Sicht konzeptionell weiterzuentwickeln und den geänderten Rahmenbedingungen anzupassen. Die Berliner Stadtbibliotheken weisen vielmehr – mit wenigen Ausnahmen – eine hohe Kostenintensität auf. Allein durch eine Anpassung der Personalstruktur an die Standards der kommunalen Bibliotheken anderer bundesdeutscher Großstädte wären Einsparungen von bis zu 7,3 Mio. € jährlich zu erzielen. Darüber hinaus hält der Rechnungshof eine – bezirksübergreifend abgestimmte – Reduzierung der Standorte von jetzt 82 auf bis zu 42 für möglich und zumutbar. Dadurch würden finanzielle Ressourcen freigesetzt, die neben weiteren Einsparungen in Millionenhöhe auch zum Ausgleich von Flächenverlusten und zur qualitativen Verbesserung des Bibliotheksangebots und damit zur Steigerung der Attraktivität der öffentlichen Bibliotheken genutzt werden könnten (T 82 bis 98, s. Anlage). (Pressemitteilung des Landesrechnungshofes Berlin vom 14. Mai 2007) [...]

  3. [...] sparen könne. Das Beispiel des Bezirks Treptow-Köpenick zeigt leider, wie schnell solche unreflektierten und an puren Zahlen orientierten Vorschläge, wie der des Landesrechnungshofs, zur Einsparung aufgegriffen werden und welchen Schaden sie damit [...]

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