Archive for the 'Web 3.0' Category

Der Text verrät den Standort: Eine Studie zur toponymischen Analyse von Bloginhalten

A correct result was defined as being when the extracted geographic focus subsumed the blog’s true location, or was within 100 miles of it. We had 295 matches out of 481 usable results for 61% accuracy. For the 295 matches, the average distance from the extracted location to the known location was 50.8 miles.

Das ResourceShelf verweist auf eine ziemlich interessante Untersuchung, in der das Web2.0 mit Web3.0-Technologie angegangen wird (Es funktioniert sicher auch Web1.0-Inhalten). Als Ausgangspunkt steht der etwas eigenwillige Wunsch, zu erfahren, wo sich ein Blog geografisch verorten lässt. Nicht jeder Blogger nutzt Geotagging und insofern liegt als Lösung nah, eine toponymische Analyse der Blogtexte und deren Abgleich mit einer Datenbank in Rückgriff auf eine OWL-Ontologie auszuprobieren. Die extrahierten Daten wurden entsprechend gefiltert und mit algorithmisch verarbeitet, mit der Realität verglichen und am Ende stand das zitierte Ergebnis. Den “Standort” eines Weblogs zu ermitteln gelingt allerdings nur, wenn der Blogger auch über seinen Standort schreibt. Sinnvoller scheint solch ein Ansatz, wenn man ermitteln möchte, welche Regionen besonders intensiv in Bloginhalten vorkommen, um daraus ein Trendbarometer zu entwickeln. Das wäre doch mal eine Idee für ein Start-Up-Unternehmen. Die reine Standortfrage unterläuft nämlich den Zeitgeist der kaum gebremsten Mobilität, die dazu führt, dass wir von allen möglichen Orten immer in denselben Blog schreiben können, der womöglich auf den Niederländischen Antillen gehostet wird. Und für die explizit ortsbezogenen Placeblogs ist in der Regel eine toponymische Auswertung des Blogtitels zureichend. Für Blogger, die nicht entsprechend analysierbar sein wollen heißt es ab jetzt, besser nur unscharfe Ortsbezeichnungen zu verwenden oder solche einzubauen, die mit dem Inhalt das Postings nichts zu tun haben. Marfa, Texas

Den Aufsatz zur Studie gibt es hier als PDF: Fink, Clay; Piatko, Christine, et al. (2008) Geolocating Blogs From Their Textual Content.

Web 3.0 für Eilige, erklärt von Allen Cho

What is most confusing is the difference between the Semantic Web and Web 3.0 – both are conceptual entities. However, rather than competing spaces they should be viewed as successive layers that are developing. By adding the semantic web to Web 2.0, we move conceptually closer to web 3.0.

meint Allen Cho, der seine Sicht auf das “Web 3.0″ in sehr knapper Form auf der Frage-Antwort-Plattform Suite101 darstellt: What is Web 3.0?

Paul der! Auch die New York Times widmet sich dem Mundaneum (réseau=“network” — or arguably, “web.”).

Some scholars believe Otlet also foresaw something like the Semantic Web, the emerging framework for subject-centric computing that has been gaining traction among computer scientists like Mr. Berners-Lee. Like the Semantic Web, the Mundaneum aspired not just to draw static links between documents, but also to map out conceptual relationships between facts and ideas. “The Semantic Web is rather Otlet-ish,” said Michael Buckland, a professor at the School of Information at the University of California, Berkeley.

Da die New York Times letzte Woche auch einen Artikel zu Paul Otlet und dem Mundaneum veröffentlichte, kann man im Rückgriff auf den aktuellen SPIEGEL-Beitrag (vgl. hier) zusätzlich wunderbar vergleichen, wie ein und dasselbe Thema in zwei verschiedenen Publikationen des klassischen “Qualitätsjournalismus” ganz unterschiedlich dargestellt wird: The Web Time Forgot (via Hapke-Weblog). Und nicht nur die Bildbegleitung ist bei der New York Times besser ausgefallen. Schade, dass man sie im Bahnhof Friedrichstraße nicht mehr bekommt.

Wie wollen wir es nennen: Web 3.0 oder Semantic Web

Als eine Art Ergänzung zur Begriffsdiskussion im BBK vom 11.12.:

I find it perplexing, too, that academics tend to subscribe to the term “Semantic Web” whereas practitioners and technology experts tend to refer to “Web 3.0.” For example, the Journal of Cataloging and Classification recently had an entire issue devoted to the Semantic Web – without one mention of the term “Web 3.0.” (Allan’s Library)

Bibliothekar 3.0

It’s not unlike the library before Melvil Dewey introduced the idea of organizing and cataloguing books in a classification system. In many ways, we see the parallels here 130 years later. It’s not surprising at all to see the OCLC at the forefront in developing Semantic Web technologies. Many of the same techniques of bibliographic control apply to the possibilities of the Semantic Web. It was the computer scientists and computer engineers who had created Web 1.0 and 2.0, but it will ultimately be individuals from library science and information science who will play a prominent role in the evolution of organizing the messiness into a coherent whole for users.

meint jedenfalls Allen Cho in seinem Weblog: Web 3.0-Librarian. Es wär’ schon schön, wenn er recht behielte.

Bibliothekswissenschaft – Was forschen?

Die vor ein paar Jahren konkret aufgeworfene Frage “Bibliothekswissenschaft – quo vadis?” ist für mich jedenfalls noch nicht befriedigend beantwortet.

Nachdem ich gestern im Fraunhofer Magazin 4-2007 einen kleinen Artikel zum Web 3.0 und zum THESEUS-Programm (vgl. auch hier) las, habe ich an einem anderen Ort ein paar Gedanken ins mehr oder weniger Unreine geschrieben und zur Diskussion bereitgestellt: Wir Minotauren? Gedanken zu Theseus und der Bibliothekswissenschaft.

Es wächst auf den Schultern des Web 2.0: The Semantic Web.

This is the true Web 2.0 way: don’t ask users to provide structure, unless it’s useful to them. But do design your applications in such a way that structure is generated without extra effort on the user’s part. And mine structure that already exists, even if it’s messy and inefficient.

Tim O’Reilly liefert uns heute einen sehr lesenswerten Artikel zum Semantic Web, welches vermutlich den Kern des Web 3.0 bilden wird, und gibt uns folgenden Ausblick:

The semantic web is definitely coming. But it’s coming through different mechanisms, I think, than the Semantic Web pioneers imagined.

Und der Unterschied ist wohl – schaut man auf die Beispiele – der, dass die Web 2.0-geschulten WWW-Nutzer als Schwarm ganz aktiv daran mitbasteln und somit die Entwicklung nicht im Informatik-Laboratorium jenseits des Netzalltags statt findet, sondern den Netzalltag selbst darstellt. In diesem ist jeder Klick ein Beitrag zur Weiterentwicklung, womit sich das Web 3.0 fast wie von selbst erschafft..

Different Approaches to the Semantic Web

Web 3.0: kommt, wenn wir nicht mehr darüber schwätzen

Ich denke, irgendwann werden wir einfach nicht mehr darüber reden. Also, wir werden Web 3.0 erreichen, wenn wir nicht mehr darüber reden, weil es überall sein wird. Reden Sie noch viel über E-Mail? Weil es normal geworden ist. Wir werden diesen Meilenstein erreicht haben, wenn wir nicht mehr drüber reden. In unserer Software kommt das Wort Blog gar nicht vor, denn es ist klar, dass es verschwinden wird.

Der Deutschlandfunk zitiert heute in seiner Sendung “Wissenschaft im Brennpunkt“, die überraschenderweise den Schwerpunkt Web 2.0 besitzt, den französischen Web 2.0-Guru Loic LeMeur. Freundlicherweise ist der Sender flott beim Radiopodcasting dabei und deshalb kann man den Beitrag auch nachhören (mp3). Dafür zahle ich gern meine 5,52 monatlich an die GEZ (und hoffe, dass sie tatsächlich dem Deutschlandfunk und nicht etwa Thomas Gottschalk zufließen…).

Web 3.0, kommt 2007 (meint Nova Spivack)

Web 3.0-Vordenker Nova Spivack erklärt das Web 3.0 (und das es 2007 kommen wird) und listet die korrespondierenden Schlüsseltechnologien:

- Ubiquitous Connectivity: Breitband-Zugang, Mobile Internet, Endgeräte

- Network Computing inklusive Grid Computing, Serverfarmen…

- Open Technologies: Open-API’s, offene Datenformate, Open Source, Creative Commons…

- Open Identity: Open ID, Open Reputation, Portable [Netz]-Identitäten…

- The Intelligent Web: Semantic Web, “The World Wide Database”…

Diese greifen alle ineinander und bilden damit ein “intelligentes WWW” “which emphasize machine-facilitated understanding of information in order to provide a more productive and intuitive user experience.”

Na mal sehen.

P.S.

Esther Goh beschreibt das Web 3.0 übrigens etwas konkreter:

Developers will be looking to build a system that can give a complete response to something like  “I’m looking for a warm place to vacation and I have a budget of $3,000. Oh, and I have an 11-year-old child.” Most systems today will leave you with tons of pages to comb through – flight timetables, hotels, rental cars – which is simply time consuming. Instead of weeding through lists of comments and observations left by others, Web 3.0 would weigh and rank all of the comments and find just the right hotel for a particular user. With Web 3.0, this search would (ideally) give you a complete package, perfectly planned as if a real travel agent had done it.

Sollte dies tatsächlich das Resultat sein, werden sich die Reisefachverkäufer allerdings nicht ganz so sehr auf diese frische Netzgeneration freuen.

Ein GenderWiki ist anders?

Da ist es also: das Gender@Wiki. Hier sollen mithilfe der Wikitechnologie die transdiziplinär angelegten Gender Studies ihr elektronisches Archiv bekommen. Initiiert wurde das vorrangig von Studierenden der Gender Studies und der Bibliothekswissenschaft (in dieser Kombination) an der Humboldt-Uni.
Angesichts dessen, dass bei der Vorstellung des Projektes im SKIB einst die Rede davon war, ganz viele andere Dinge und Informationsquellen in das Wiki einzubinden (bsp. Terminkalender) ist es ein … Wiki, das auch nicht anders aussieht, als andere Wikis. Vielleicht sogar etwas zu “normal”.
Anyway. Eigentlich geht es ja um die Technik, die den Gender Studies zur Verfügung gestellt werden soll. Und um die offizielle Eröffnungsveranstaltung des Wikis am 09.02.2007, 10.30-14.00 im Senatssaal.
(Was dann vielleicht auch schon wieder Web2.0 ist, Web3.0 gar: der Übergriff von Webprojekten in die reale Welt.)

“95 Prozent von allem ist Schrott.” Auch im Web 2.0, meint Tim O’Reilly.

Die Abgrenzung von Virtuell und Real wird verschwinden. Was in der virtuellen Welt designt wird, wird in der realen Welt produziert. Was in der realen Welt existiert, wird virtuell nachgebaut. Stellen Sie sich vor, dreidimensionale Drucker werden Allgemeingut. Diese Drucker können schon jetzt einfache Plastikgegenstände nach einem digitalen Modell auswerfen, Produktdesigner nutzen sie bereits. Sobald die Drucker weiter verbreitet sind, werden online nicht nur Informationen, sondern auch Dinge getauscht, die man anfassen kann. Man wird zu Napster gehen, nicht um Musik herunterzuladen, sondern einen neuen Stuhl.

Bis es soweit ist und wir uns die Schulbank drucken, können wir uns die Zeit nehmen und das ganz interessante Interview zu Web 2.0, welches die Berliner Zeitung mit Namensgeber Tim O’Reilly führte und aus dem das Eingangszitat stammt, durchlesen: Die Vernetzten.

Web 3.0: das semantische Netz

From the billions of documents that form the World Wide Web and the links that weave them together, computer scientists and a growing collection of start-up companies are finding new ways to mine human intelligence.

Die New York Times berichtet von den Anfängen des Web 3.0:

Web 2.0, which describes the ability to seamlessly connect applications (like geographic mapping) and services (like photo-sharing) over the Internet, has in recent months become the focus of dot-com-style hype in Silicon Valley. But commercial interest in Web 3.0 — or the “semantic Web,” for the idea of adding meaning — is only now emerging.

Entrepreneurs See a Web Guided by Common Sense

(via LibraryCrunch)